Sparpotenzial: Liegegelder in Friuli Venezia Giulia mit reduziertem Steuersatz
Gute Nachrichten für Italien-Skipper: In der Region Friuli Venezia Giulia profitieren Freizeitkapitäne ab sofort von einer neuen Steuergesetzgebung für touristisch genutzte Sportboothäfen.
Demnach werden dort Tagesliegeplatzgebühren in den „Porto Turisticos“ künftig mit einer ermäßigten Umsatzsteuer von 10 % (statt 22 %) belegt, analog der Regelungen für das Hotelgewerbe. Nach Informationen aus der Branche sollen diese Steuerersparnisse ausnahmslos an den Endkunden weitergereicht werden, damit reduzieren sich die Liegeplatzgelder um 12 %.
Hiermit erfolgt eine erste Kompensation für die Schäden, die noch aus den verwirrenden Steuerplänen der Monti-Regierung resultieren. Damals schwebte über Wochen das Damoklesschwert einer Luxussteuer für Yachten über der Branche. Bis zur Bekanntgabe der Unwirksamkeit für nicht-italienische Bootseigner hatten sich seinerzeit bereits zahlreiche Bootsbesitzer in die Anrainer-Reviere verholt – zum Bedauern der italinischen Marinabetreiber teilweise mit langjährigen Verträgen.
Mit der nun beschlossenen Umsatzsteuersenkung dürfte den Marinas in Friuli Venezia Guilia ein weiterer Schritt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit gelungen sein. Ohnehin sind die Liegeplatzpreise in der Region mehr oder weniger auf dem Niveau von 2008 stagniert, während die Anrainer, insbesondere Kroatien, aber auch Slowenien, mit regelmäßigen Preissteigerungen tätig waren. Die neue „Reisefreiheit“ vieler Eigner aus Deutschland und Österreich mit Yachten in Kroatien, hier wurden im vergangenen Jahr im Zuge des EU-Beitritts Kroatiens etliche unversteuerte Yachten nachversteuert und damit für den Einsatz in der gesamten EU gewappnet, sollte sich dabei zumindest nicht nachteilig für italienische Marinas auswirken.
Weitere Sparpotenziale ergeben sich dabei für ADAC-Skipper in deren sogenannten Stützpunktmarinas. Dort genießen Clubmitglieder attraktive Sonderkonditionen. Im Friaul tragen derzeit die „Marina Sant´Andrea“ und die „Marina San Guisto“ die Stützpunktflagge der ADAC Sportschifffahrt.
Die gute Erreichbarkeit aus Süddeutschland und Österreich, die vielseitigen landschaftlichen und kulturellen Highlights, aber auch insbesondere die Gastfreundschaft, gepaart mit den allseits geschätzten Gaumenfreuden der Region, sollten einen weiteren Anreiz für Freizeitkapitäne darstellen.
Es ist damit zu rechnen, dass der erfreuliche Vorstoß der Region Friuli Venezia Giulia auch in anderen Regionen Italiens Nachahmer finden wird. Insbesondere die Provinzen Emilia Romagna und Ligurien scheinen an einer entsprechenden Regelung zu arbeiten.