Ölzeugreinigung und -pflege nach der Saison
Äußere und innere Einflüsse
Regen- und Wetterbekleidung für Sportboote, kurz Ölzeug genannt, benötigt eine regelmäßige Reinigung und pflege, damit die Funktion über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Während der Benutzung an Bord gibt es viele äußere Einflüsse, die der Textilfaser und der wasserdichten Membrane zusetzen können. Wasser, vor allem Salzwasser und Schmutz von außen, Körperschweiß von innen – die Belastungen der Materialien können je nach Einsatzgebiet, Wetterlage und Nutzungsdauer sehr hoch sein. Das im Schweiß enthaltene Salz setzt die Membrane von innen zu, wodurch die Atmungsaktivität leidet, die äußeren Einflüsse kann es langfristig sogar zur Beschädigung der wasserdichten Membrane kommen.
Daher ist eine regelmäßige Pflege ratsam und vor allem am Ende einer Saison sollten Reinigung und Pflege sorgsam und gründlich ausgeführt werden.
Reinigung und Pflege während der Saison
Ölzeug sollte während der Benutzung an Bord immer wieder je nach Beanspruchung gereinigt werden. Salzreste und leichte Verschmutzungen können mit lauwarmem, klaren Wasser gespült werden. Ein Abspülen des Außenmaterials sollte möglichst nach jeder Benutzung und vor allem nach Kontakt mit Salzwasser erfolgen.
Auch bei starker Beanspruchung durch Körperschweiß, wenn die Segeljacke und Hose auch von innen sehr nass sind, rät sich an schönen, warmen und trockenen Tagen das Ölzeug auch von innen mit Leitungswasser zu spülen.
Reinigung nach der Saison
Nach einer Saison, vor dem Einwintern, sollte die Funktionskleidung gründlich gereinigt werden. Zunächst sollte auch hier wieder mit klarem Wasser gespült werden, um Salze und Mineralien aus dem Stoff zu waschen.
Danach kann das Ölzeug in der Waschmaschine gewaschen werden, dabei sind aber einige Punkte zu beachten:
- Bitte unbedingt die Pflegehinweise im Etikett beachten!
- Kein Haushaltwaschmittel verwenden. Haushaltwaschmittel enthalten Duftstoffe, besitzen einen hohen Anteil an Seife und dazu Stoffe, die sich in der wasserdichten Membran festsetzen können und ihre Funktionalität einschränken.
- Kein Weichspüler
- Keine chemische Reinigung
- Keine Waschzusätze wie Bleichmittel o.ä.
- Nicht bügeln!
- Vor dem Waschen Reißverschlüsse schliessen
- Kapuze ausfalten
Im Handel gibt es spezielle Waschmittel für Funktionskleidung und Membrane, diese sind unbedingt zu benutzen, weil sie die Funktionalität des Ölzeugs nicht einschränken bzw. im schlimmsten Fall die Membrane beschädigen. Es rät sich, die Waschmaschine nicht komplett zu füllen. Am besten wird jedes Stück einzeln gewaschen. Ein extra Spülgang entfern Rückstände aus den Fasern.
Anschließend wird das Ölzeug an einem sonnenlicht-freien Ort auf Kleiderbügel gehängt und vollständig getrocknet. Danach kann es dunkel und trocken gelagert werden. UV-Einstrahlung sollte immer soweit möglich vermieden werden.
Pflege nach der Saison
Neben der gründlichen Reinigung wie beschrieben ist eine Imprägnierung mit einem Spezialmittel ratsam. Dadurch wird der wasserabweisende, perlende Effekt des Obermaterials wiederhergestellt.
Manche Hersteller raten als Tipp dazu, das Ölzeug im Wäschetrockner kurz auf 40° Grad Celsius (keinesfalls wärmer!) zu erwärmen, um die den wasserabweisenden Effekt des textilen Obermaterials zu reaktivieren (Lotuseffekt).
Auch hier gibt es entsprechende Sprays und Nano-Sprays, die einen wasserabweisende Wirkung haben. Achten Sie in jedem Fall auf die Angaben des Herstellers, da die Wahl der eingesetzten Mittel immer vom Oberstoff abhängt.
Professionelle Reinigung
Mittlerweile gibt es auch Anbieter, die eine professionelle Reinigung vornehmen. Dabei werden spezielle Waschmaschinen eingesetzt, die einen langsameren Lauf haben und so die mechanische Belastung des Textilfasern und der Membrane minimiert wird. Das Hamburger Unternehmen segel-bekleidung-reinigen.de hat sich auf diese Dienstleistung spezialisiert.