Ostsee/Schlei: Schwierige Situation für Eigner im Winterlager

Schleibrücke Lindaunis mit Zug

Seit vielen Jahren gibt es immer wieder große Probleme mit der alten Klappbrücke in Lindaunis (Schlei). Nun gibt es neue Schwierigkeiten, die Schifffahrt ist stark betroffen.

Die unklaren Verhältnisse für Segler im Revierbereich der Schlei nehmen offenbar kein Ende. In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme, teils öffnete die Brücke nur noch sporadisch, einige Male ging gar nichts mehr. Segler, die sich westlich der Brücke befanden und die Schlei nicht mehr verlassen konnten, mussten zum Teil ihren Mast legen, um wieder zum Heimathafen zurückzukehren. Die Brücke ist Teil der Bahnstrecke Flensburg-Kiel, wichtig auch für den Straßenverkehr und Schiffe mit hohen Aufbauten für die Schleipassage.  Im Normalbetrieb öffnete sie für den Schiffsverkehr im Stundentakt.

Häufige Verzögerungen beim Neubau

Bereits 2014 wurde der Abriss und ein Neubau genehmigt, Baubeginn sollte 2016 mit Fertigstellung 2019 sein. Seitdem kam es immer wieder zu Verzögerungen, teilweise Sperrungen. Zunächst wurde der Baubeginn wegen Verzögerungen bei der Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamts auf 2019 verschoben. Erste Bauvorbereitungen begannen schließlich im September 2020, wurden aber im Sommer ’21 wieder gestoppt, weil an der alten Brücke wegen Setzungen bei den Bauarbeiten Beeinträchtigungen am Klappmechanismus auftraten. Der Neubau wurde danach unterbrochen und sich für Instandsetzungsarbeiten an der alten Brücke entschieden. Die Inbetriebnahme des Neubaus wurde deshalb auf 2025 verschoben.

Marode Lindaunisbrücke
Marode: Die alte Brücke Lindaunis. Foto: Pixabay

Irreparable Schäden am Klappmechanismus festgestellt

Nachdem die Brücke im vergangenen Winter komplett für den Schiffsverkehr gesperrt wurde, hat die Deutsche Bahn in einer Mitteilung nun schlechte Neuigkeiten veröffentlicht – sowohl für die Schifffahrt als auch für den Bahn- und Straßenverkehr. An der alten Klappbrücke traten nun neue Schäden zum Vorschein, die eine angekündigte Öffnung ab April 2023 verhindert. An der Haltekonstruktion seien laut Bahn neue Schäden entdeckt worden. Die Klappbrücke müsse daher rückgebaut und durch eine behelfsmäßige, provisorische Brücke für Fußgänger und Radfahrer ersetzt werden.

Von November 2022 bis voraussichtlich Anfang April 2023 bleibt die Schleibrücke dauerhaft geschlossen.

Eine Passage von Schiffen mit niedrigen Aufbauten ist derzeit nicht möglich.

Beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) erhalten Sie die Klappzeiten der Brücke. Auf der Internetseite des WSA erhalten Sie Informationen, wann die Brücke passiert werden kann.

Quelle: BauInfoPortal der Deutschen Bahn

Was das für Eigner bedeutet

Das Problem an der Mitteilung der Bahn ist ein Wort, welches viele Eigner in der Region seit Jahren fürchten: „voraussichtlich“. Denn die voraussichtlich angekündigte Brückenöffnung im April ist vor allem für Eigner, die im betroffenen Bereich ihre Boote und Yachten im Winterlager haben, problematisch und führt zur Unsicherheit. Viele verlassen ihre Winterquartiere zum Saisonbeginn, um die hinter der Brücke liegenden Sommerliegeplätze aufzusuchen. Sollte die Öffnung der Behelfskonstruktion erneut verschoben werden, können die Bootsbesitzer die hintere Schlei zum Saisonbeginn nicht mehr verlassen. Da Liegeplätze in der gesamten Region knapp sind, stehen auch kaum Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung, um das Boot für ein paar Wochen zwischenzuparken. Für viele Eigner fällt der langersehnte Osterurlaub (Karfreitag ist bereits am 7.4.2023) auf dem Wasser somit aus. Aufgrund der vielen Verzögerungen in der Vergangenheit glauben viele Schiffsbesitzer nicht an eine Öffnung im April. Die Saisonplanungen, auch der Termin fürs Kranen, sind somit von Unsicherheit geprägt.

Wir informieren, sobald es Neuigkeiten oder Termine gibt.

UPDATE (09.03.2023)

Laut dem Informationsportal der Wasser- und Schifffahrtstraßenverwaltung (Elwis) besteht die Sperrung nun bis zum 6. April 2023. Link zur Elwis Meldung.

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