Tipps für die perfekte Törnplanung

Törnplanung ohne Stress

Gerade auf See ist es nicht immer möglich, einen vorher geplanten Törn auch in die Tat umzusetzen. Das Wetter kann umschlagen, die Bedingungen anders sein als gedacht und auch Faktoren wie Verpflegung, Wünsche der Crew oder die verfügbare oder auch nicht vorhandene Infrastruktur in den Marinas kann die weit im Voraus gemachte Planung über den Haufen werfen.

Was also sollte bei der Törnplanung daheim beachtet werden, um später unterwegs auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein? Wie kann eine Törnplanung auch bei unvorhergesehenen Geschehnissen und Planänderung dennoch zu einem erfolgreichen und entspannten Törn werden?

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Törnplanung auf das Revier abstimmen

Häufig wird der mehrwöchige Sommertörn oder auch die Überführung wochenlang im Voraus geplant. Meistens wird der Törn  auf die vorherrschenden Wetter- und vor allem Windbedingungen ausgerichtet. Danach sind eher touristische Faktoren entscheidend: Wo ist es besonders schön? Welche Empfehlungen geben andere Skipper? Welche Ziele werden in Revierführern empfohlen? Danach werden die einzelnen Etappen geplant, die täglichen Wegstrecken festgelegt und idealerweise auch ein Zeitpuffer eingebaut, um Schlechtwettertage überbrücken zu können.

Die gesamte Strecke sollte allerdings auch nach alternativen Anlegestellen wie Marinas oder Ankerbuchten untersucht werden. Denn auch wenn manche Reviere für ihr stabiles Wetter bekannt sind, kann es immer auch anders kommen als geplant. Auch die vorherrschenden Windrichtungen können immer mal wieder unterbrochen werden. Oft ist es dann kaum machbar, die vorher geplanten 35 Seemeilen zu fahren, weil der Wind gedreht und aufgefrischt hat und direkt auf die Nase kommt, verbunden mit einer unangenehmen Dünung. Für diese Fälle rät es sich daher, alle Marinas und Häfen entlang der Strecke bereits zu kennen und sich Ausweichhäfen in der Planung zu markieren. Es ist immer gut, einen Plan-B im Kopf zu haben oder eine Liste mit passenden Marinas für den Fall der Fälle parat zu haben. Gerade bei Schwerwetter ist es mühsam, sich auf See über alternativ anzulaufende Häfen oder Buchten in der Nähe zu informieren.

Nicht nur für Häfen sollte ein alternativer Plan-B existieren, auch das Wissen über alternative Ankerbuchten kann sehr hilfreich sein, wenn der Wind beispielsweise dreht und die eigentlich geplante Bucht zu unruhig wird.

Einen Törnplan zu erstellen, bedeutet also nicht nur, die einzelnen Etappen festzulegen, sondern sich auch mit dem Revier als solches eingehend zu beschäftigen und die Alternativen zu kennen, die im Fall der Fälle anzusteuern sind.

 

 

Die Törnplanung auf die Yacht abstimmen

Jede Yacht und jedes Boot ist anders. Bootsgröße, Motorisierung, Tankinhalte, Stromkapazität, Tiefgang und vieles mehr entscheiden darüber, welche Marina für eine Übernachtung in Frage kommt und welche nicht. Bei der Törnplanung sollte daher auch vorher auf diese Faktoren geachtet werden. Wie lange kann mit der Yacht in ruhigen Buchten geankert werden, ohne Landstrom zu benötigen? Wie oft muss getankt werden? In welchen Häfen gibt es passende Boxen/Tiefgang? Und welche Marina bietet genug Stromabsicherung, um die Ladegeräte des Elektromotors anschließen zu können? Auch sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, dass regelmäßig Häfen angelaufen werden, wo zum Beispiel eine Fäkalien-Absaugstation vorhanden ist, wenn die Yacht mit einem solchen Tank ausgestattet ist.

Nicht jede Anlegemöglichkeit bietet den erforderlichen Service und die Infrastruktur, die eine Yacht im Speziellen benötigt. Daher sollten alle geplanten Zwischenstationen dahingehend geprüft werden, dass die erforderlichen Einrichtungen vorhanden sind. Das betrifft im Übrigen auch die bereits angesprochenen Ausweichziele, falls das Wetter oder die Technik nicht mitspielen. Auch Technik kann jederzeit Probleme bereiten oder im schlimmsten Fall sogar versagen. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Anritt der Reise über Marinas zu informieren, die über ein entsprechendes Serviceangebot verfügen. Sollte der Bootsmotor zum Beispiel mal unterwegs Probleme machen oder ein Riss und der Genua auftreten, ist es sehr hilfreich, vorher zu wissen, wo ein Hafen mit Motorservice bzw. Segelmacherei zu finden ist.

Charteryachten mit Vorwindsegel an Côte D´Azur.

Die Törnplanung auf die Bedürfnisse der Crew abstimmen

Nicht nur jedes Boot ist anders, auch jedes Crewmitglied hat andere Vorlieben, Wünsche oder Ansprüche. Außerdem kann es auch hier unterwegs zu Situationen kommen, die eine Umplanung erfordert, wie zum Beispiel eine Krankheit, Zahnweh, eine plötzlich erforderliche Heimreise oder ein erforderlicher Arbeitstag am Notebook. Nicht jedes in Frage kommende oder interessantes Törnziel verfügt jedoch über WLAN, eine gute Verkehrsanbindung, Restaurants, Spielplatz, Einkaufszentren oder eine Möglichkeit, die Wäsche zu waschen.

Letztlich hängt die Gesamtbetrachtung eines Törns auch von weichen Faktoren ab, wie zum Beispiel ab und zu mal einen Restaurantbesuch einzuplanen oder einen attraktiven Landgang mit Sehenswürdigkeiten – sprich der Crew Abwechslung zu bieten. Auch diese entsprechenden Bedingungen während der Reise sollten in die ideale Törnplanung mit einfließen.

Wichtig im Hinblick auf die Crew ist auch die geplante Länge der Tagesetappen. Ist die Crew eher ambitioniert und segelt gern sportlich und möglichst lange, oder sind die Mitsegler unerfahren und legen viel Wert auf das Rahmenprogramm? Mit kleinen Kindern an Bord ist das sogenannte „Meilenfressen“ oftmals nicht ideal, weil sie schnell die Lust verlieren und die Stimmung schlechter werden kann. Manche Crewmitglieder möchten die Nacht lieber im Hafen oder vor Anker verbringen, andere wiederum lieben Nachttörns. Um deshalb unterwegs nicht feststellen zu müssen, dass der Törnplan zu ambitioniert angegangen wurde, sollten die Etappen und auch die Gesamtstrecke mit den Cremitgliedern im Vorfeld besprochen und abgestimmt werden.

Die Stimmung der Crew ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Skippers – sie bei Laune zu halten erfordert auch eine gewissenhafte und der Crew angepasste Routenplanung.

Wichtig für die Törnplanung: Detaillierte Marinainfos

Die oben angesprochenen Punkte erfordern also eine detaillierte Planung sowie einen Plan-B mit alternativen, Ausweichhäfen und Marinas mit bestimmten Serviceleistungen und Infrastruktur. Viele Törnführer/Hafenführer legen den größten Wert auf die touristischen und nautischen Aspekte wie Wassertiefe, Boxengröße etc. Natürlich mögen es die meisten Skipper, im Winter Revierführer-Bücher zu wälzen und die Vorfreude steigen zu lassen – das gehört gewissermaßen auch dazu. Außer Acht gelassen werden in solchen Büchern aber häufig die detaillierten Infos zur Infrastruktur, zur Versorgung und zum Service. Außerdem verändern sich die Gegebenheiten oft auch sehr schnell. Daher sollten bei der Törnplanung stets auch aktuelle Informationen eingeholt werden. Hier eignen sich Online-Datenbanken meistens am besten, weil sie meist aktueller sind als gedruckte Revierführer, wie zum Beispiel die ADAC Hafendatenbank des Skipper-Portals, oder die neue ADAC Skipper App mit Infos zu rund 4.000 Marinas

In der neuen Skipper App lassen sich nicht nur Törns anlegen und speichern, auch ist die Möglichkeit vorhanden, sogenannte Unterziele auszuwählen – also die angesprochenen „Plan-B“-Häfen.