Ermittler berichten: 2022 mehr Außenbordmotoren gestohlen

2022 wurden in Deutschland 593 Außenbordmotoren und 140 Sportboote gestohlen. Zwar bewege sich die Zahl damit auf einem verhältnismäßig geringem Niveau. Die Ermittler geben aber keinesfalls Entwarnung. Tipps zur Diebstahlprävention.

Insgesamt 593 Außenbordmotoren wurden im letzten Jahr in Deutschland gestohlen. Das geht aus einer Mitteilung des Kompetenzzentrums Bootskriminalität (KBK) der Wasserschutzpolizeistation Konstanz hervor.

Laut Mitteilung sei die Zahl der Diebstähle damit im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent gestiegen – 2021 wurden noch 540 gestohlene Außenbordmotoren registriert. Dennoch bewege sie sich auch weiterhin auf einem vergleichsweise geringen Niveau.

Die mit Abstand meisten Außenbordmotoren wurden laut Ermittlern in Brandenburg gestohlen (213 Motoren). Damit hat sich die Zahl der in Brandenburg gestohlenen Motoren im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (2021 waren es 102 Motoren). Seit mehreren Jahren führt Brandenburg die Liste der Ermittler im Bereich der gestohlenen Außenbordmotoren an. Dahinter liegen die Bundesländer Berlin (73 gestohlene Motoren) und Schleswig-Holstein (58 Motoren).

Zahl der gestohlenen Boote geht leicht zurück

Einen leichten Rückgang gab es 2022 im Bereich der gestohlenen Sportboote. So wurden im vergangenen Jahr 140 Sportboote gestohlen. Im Jahr davor waren es noch 144. Auch hier führt Brandenburg die Liste an (27 Boote) – gefolgt von Berlin (20 Boote) und Nordrhein-Westfalen (14 Boote).

Zusammen verursachten die gestohlenen Boote und Außenbordmotoren einen Schaden von 5,1 Millionen Euro.

Trotz des leichten Rückgangs im Vorjahr gibt es von den Ermittlern keine Entwarnung. Insbesondere in Osteuropa sei die Nachfrage nach gestohlenen Außenbordmotoren und Booten unverändert hoch. Als eines der Hauptzielländer für gestohlene Außenbordmotoren gilt Rumänien.

Tipps der Ermittler zur Diebstahl-Prävention

Um Diebstahl vorzubeugen, bittet die Polizei um Wachsamkeit – in den Häfen und vor allem im Bereich von Trockenliegeplätzen. Diebe hätten es oftmals auch auf Wasserfahrzeuge mit Außenbordmotoren, die im öffentlichen Verkehrsraum oder auf Privatgrundstücken abgestellt sind, abgesehen. Die örtlichen Begebenheiten würden oft schon vor der Tat regelmäßig ausgekundschaftet werden.

Sollte man selbst verdächtige Aktivitäten wahrnehmen – zum Beispiel unberechtigte Personen im Bereich des Boots – ist es ratsam, unverzüglich die Polizei zu verständigen. Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger würden die Kriminellen abschrecken, während die Polizei durch die Meldung verdächtiger Wahrnehmungen – idealerweise auch mit Hinweisen zu mitgeführten Fahrzeugen und Personenbeschreibungen – gezielt und schnell tätig werden könne.

Auch beim Gebrauchtbootkauf sei Wachsamkeit von Vorteil. Die Ermittler geben die folgenden Tipps:

  • Sparsamer Umgang mit persönlichen Daten bei Internetangeboten
  • Nie gescannte persönliche Dokumente (Reisepass, Bootsurkunden, usw.) übermitteln
  • Niemals Bankdaten übermitteln
  • Bei Unsicherheit am besten das KBK kontaktieren

Daneben hat das KBK zwei Infobroschüren zusammengestellt, die beim Gebrauchtbootkauf helfen sollen:

Neben den Tipps der Ermittler sollte man auch bei der Bootsregistrierung beachten, dass die angegebenen Daten möglichst übermittelt werden. So können Boot und Motor eindeutig identifiziert werden, was die Ermittlungen im Falle eines Diebstahls deutlich erleichtert.

 

Foto: Polizeipräsidium Konstanz

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