SKS: Alles über den Sportküstenschifferschein

Der Sportküstenschifferschein (SKS) befähigt das Führen von Yachten in Küstenrevieren und ist weltweit anerkannt. In unserem Ratgeber erfährst du alles über Voraussetzungen, Ausbildung und die Prüfung für den Bootsführerschein. 

Der Sportküstenschifferschein (SKS) ist ein amtlicher Bootsführerschein für Seesegler und Motorbootfahrer und wird von vielen Vercharterern als Befähigungsnachweis gefordert. Der SKS-Schein gilt für Küstenreviere (innerhalb der 12-Seemeilen-Zone) und setzt oberhalb des Sportbootführerschein-See (SBF-See) an. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 5.000 SKS ausgestellt. Der SKS enthält das Internationale Zertifikat, wird also weltweit anerkannt.

Der SKS gilt als Nachfolger des früheren BR Schein des DSV, der 2002 eingestellt wurde. Der BR Schein lässt sich bis heute zum SKS umschreiben.

Inhaber des Sportküstenschifferscheines müssen beim nächsthöheren Führerschein, dem SSS (Sportseeschifferschein) nur 700 statt 1.000 Seemeilen nachweisen.

Sportküstenschifferschein_SKS

Warum benötigt man den Sportküstenschifferschein SKS?

Um in Küstenrevieren ein Boot über 15 PS fahren zu dürfen, wird ein Sportbootführerschein See (SBF-See) benötigt. Dieser jedoch ist streng genommen ein reiner Motorboot-Führerschein, weil er keine Kenntnisse für das Führen von segelbetriebenen Booten vermittelt und abfragt. Während die Ausbildung zum SBF See überwiegend aus der Theorie besteht und nur ein kleiner Praxisanteil erforderlich ist, setzt der SKS bei der Ausbildung auf die Anwendung von erlerntem Segelwissen und ist praxisorientiert.

Der SKS erfordert bereits Kenntnisse im Umgang mit Segelyachten. Eine der Voraussetzungen für die Prüfung ist der Nachweis über 300 ersegelte Seemeilen auf Yachten im Küstenbereich. Sowohl die Ausbildung zum SKS als auch die praktische und theoretische Prüfung enthalten segelspezifische Bestandteile und Aufgaben.

Ausnahme: Es ist auch möglich, einen rein auf Motoryachten abgestimmten SKS zu machen (SKS unter Motor). Hier wird die Prüfung auf einer seegängigen Motoryacht abgenommen und die in der theoretischen und praktischen Prüfung vorkommenden segelbezogenen Aufgaben entfallen. Der SKS unter Motor wird in der Praxis jedoch nur selten erworben.

Zwar reicht streng genommen der SBF See aus, um eine Yacht chartern zu können, viele Charterunternehmen im In- und Ausland verlangen jedoch einen Nachweis, dass der Charterkunde eine seegängige Yacht führen und bedienen kann. Genau diese Anforderung erfüllt der SKS. Für die Yachtcharter ist der SKS also in vielen Fällen eine Grundvoraussetzung.

Voraussetzungen für den SKS

Um für den SKS zugelassen zu werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Mindestalter 16 Jahre
  • Sportbootführerschein See (SBF-See)
  • für die Zulassung zur praktischen Prüfung: Nachweis über 300 Seemeilen als Crewmitglied auf Segelyachten im Bereich Küstengewässer (Meilenbuch)
Charteryachten mit Vorwindsegel an Côte D´Azur.

Die Ausbildung für den Sportküstenschifferschein

Die Ausbildung zum SKS besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Beide Prüfungsteile müssen innerhalb von 24 Monaten abgelegt werden, da sie sonst verfallen.

Die theoretische Ausbildung für den SKS

Die theoretische Ausbildung für den SKS ist in zwei Teile gesplittet:

  • einem theoretischen Fragenteil
  • sowie einen Kartenteil

Im Kartenteil werden navigatorische Kenntnisse vertieft vermittelt. Außerdem umfasst die Theorie die Bereiche Gezeiten und Strömung und die Arbeit mit Seekarten. Die Theorie baut auf das Grundwissen des SBF See aus, ist aber wesentlich umfangreicher.

Weitere Themenbereiche sind

  • Seemannschaft
  • Schifffahrtsrecht
  • Navigation
  • Wetterkunde.

Die praktische Ausbildung für den SKS

Die praktische Ausbildung erfolgt in den meisten Fällen im Anschluss an die theoretische Prüfung. Üblicherweise werden bei der Praxisausbildung in mehrtägigen oder mehrwöchigen SKS-Ausbildungstörns die zur Prüfungszulassung erforderlichen 300 Seemeilen absolviert.

Die Seemeilen müssen jedoch nicht zwingend während der Ausbildung gesammelt werden, es werden auch Seemeilen anerkannt, die vor der Ausbildung und sogar vor dem Erwerb des SBF-See ersegelt wurden. Hierzu ist die Dokumentation in einem nautischen Meilenbuch als Seemeilennachweis sinnvoll. Bei der Ausbildung wird sowohl das Seesegeln trainiert als auch der Umgang mit Segelyachten im Hafen und bei Manövern.

Nach der SKS-Seereise bzw. dem Ausbildungstörn zum Sportküstenschifferschein erfolgt die praktische Prüfung.

Wo die Ausbildung für den SKS möglich ist

Viele Schulen bieten komplette Kurse für den Sportküstenschifferschein an, bestehend aus einer theoretischen Ausbildung mit anschließender Prüfung und im weiteren Verlauf einen Ausbildungstörn an, der mit der praktischen Prüfung endet. Der theoretische Teil kann auch über einen Onlinekurs absolviert werden.

Der SKS-Ausbildungstörn ist örtlich nicht an Deutschland gebunden. Daher lässt sich die praktische Ausbildung auch als eine Art lehrreicher Segelurlaub durchführen. SKS-Ausbildungstörns werden von vielen Schulen auch auf dem Mittelmeer angeboten.

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Prüfung für den SKS: Inhalte und Gebühren

Auch bei der Prüfung für den SKS wird zwischen einem theoretischen Teil und einem praktischen Teil unterschieden.

Die theoretische Prüfung für den SKS

Die theoretische Prüfung für den SKS besteht aus einem Fragenteil, bei dem ein Fragebogen beantwortet werden muss, sowie einer Kartenaufgabe. Sollte die erforderliche Punktzahl der theoretischen SKS-Prüfung nicht erreicht werden, kann ggf. auch eine mündliche Nachprüfung folgen. Bei der Prüfung werden erweiterte Kenntnisse zu Wetter, Seemannschaft, rechtliche Vorschriften und Navigationsaufgaben gefordert.

Die praktische Prüfung für den SKS

Die praktische Prüfung erfolgt auf dem Wasser an Bord einer seegängigen Yacht. Neben der Pflichtaufgabe, einem Rettungsmanöver, besteht die Prüfung aus der Umsetzung der theoretischen Kenntnisse in der Praxis. Der amtliche Prüfungsausschuss kann verschiedene Manöver und den Nachweis unterschiedlicher Fähigkeiten abfordern.

Gebühren für den SKS

Die Zentrale Verwaltungsstelle (ZVST) des Deutschen Segler-Verbands e.V. (DSV) erhebt für die Prüfungen des Sportseeschifferscheins folgende Gebühren:

(Inkl. MwSt, Stand 07/2023)

PositionGebühr
Theorieprüfung22,26 EUR
Praxisprüfung81,86 EUR
Erteilung Bootsführerschein113,42 EUR
Wiederholung Teilprüfung Theorie53,45 EUR

 

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