Müritz-Havel-Wasserstraße und Obere Havel-Wasserstraße: Wieder regulärer Schleusenbetrieb
Aufgrund von fehlendem Schleusenpersonal schien die Saison an der Müritz-Havel-Wasserstraße und der Oberen Havel-Wasserstraße in Gefahr. Dank des regionalen Bootsvermieters Kuhnle Tours ist nun jedoch eine Lösung in Sicht.
Die Müritz-Havel-Wasserstraße und die Obere Havel-Wasserstraße in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg zählen zu den höchstfrequentierten Wasserstraßen Deutschlands. Staus und lange Wartezeiten an den Schleusen sind hier keine Seltenheit. In dieser Saison hätte sich die Situation beinahe noch weiter verschärft: Aufgrund von Personalmangel wären an den insgesamt sechs personalbedienten Schleusen nur stark verkürzte Schleusenzeiten möglich gewesen. Nun scheint jedoch eine Lösung gefunden zu sein – der regionale Bootsvermieter Kuhnle Tours hat sich bereit erklärt, das fehlende Schleusenpersonal zur Verfügung zu stellen.
Personalmangel an sechs Schleusen
Schon im Mai war bekannt geworden, dass für die Schleusen Mirow, Diemitz, Canow und Strasen an der Müritz-Havel-Wasserstraße sowie die Schleusen Wesenberg und Steinhavel an der oberen Havel-Wasserstraße Schleusenwärter fehlten. Die insgesamt sechs Schleusen waren deshalb zunächst nur im Ein-Schicht-Betrieb mit Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr in die Saison gestartet. Die Folge: Noch größere Verzögerungen an den ohnehin schon stark frequentierten Schleusen und befürchtete massive Auswirkungen auf den Tourismus und die Berufsschifffahrt im größten zusammenhängenden Wassersportgebiet Europas.
Kuhnle Tours übernimmt Schleusendienst
Nach intensiven Gesprächen ist es dem zuständigen WSA Oder-Havel kürzlich jedoch gelungen, einen Dienstleister zu beauftragen, der das bislang fehlende Schleusenpersonal stellt und die regulären Schleusenöffnungszeiten bis zum Ende der diesjährigen Saison gewährleistet. Verantwortlich dafür zeichnet sich der in Rechlin ansässige Bootsvermieter „Kuhnle Tours“, nachdem dieser dem WSA seine Unterstützung in der Sache angeboten hatte.
Rund 20 Aushilfs-Schleusenwärter des Unternehmens wurden kürzlich bereits im Rahmen eines dreitägigen Kurses in den Schleusendienst eingewiesen. „Das ist schon eine verantwortungsvolle Aufgabe“, sagt Dagmar Kuhnle, die selbst an der Schulung teilnahm. „Kein Hexenwerk, aber auch kein Job, bei dem man seine Gedanken woanders haben kann.“ Beim Bootsvermieter hoffe man, durch die Unterstützung lange Wartezeiten oder gar Notübernachtungen an der Schleusenwartestelle für Urlaubsgäste und einheimische Bootfahrer zu reduzieren.
Auch beim WSA ist man gelungene Beauftragung erfreut. „Mit der zusätzlichen Manpower gewährleisten wir ab 17. Juni an unseren personalbedienten Schleusen zwischen Berlin und der Müritz wieder einen regulären Schleusenbetrieb. Die Wassersportsaison 2024 ist gesichert“, sagt Ralf Dimmek, Leiter des WSA oder-Havel. Ab sofort sind an den betroffenen Schleusen bis zum Ende der Hochsaison am 31. August wieder die regulären Betriebszeiten von 7 bis 21 Uhr (mit einer Pause von 12 bis 12:30 Uhr) möglich.
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Titelbild: Wikimedia Commons/E-W (CC BY-SA 3.0)