Wassertourismus in Berlin und Brandenburg: Neue Studie mit ADAC-Beteiligung veröffentlicht
Welche Auswirkungen der Wassertourismus auf die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg hat, wurde kürzlich in einer neu aufgelegten Studie mit ADAC-Beteiligung untersucht. Auf der boot Düsseldorf stellten die Initiatoren kürzlich ihre Ergebnisse vor.
Schon seit jeher spielt der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg eine große Rolle. Um die Bedeutung der Branche genauer zu erfassen, wurde die Studie „Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus in Berlin und Brandenburg“ in Auftrag gegeben. Die Studie, an deren Umsetzung auch der ADAC beteiligt war, wurde kürzlich auf der boot Düsseldorf einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.
Neuauflage nach 10 Jahren
Bereits 2014 wurde die wirtschaftliche Bedeutung des Wassertourismus für die Region erstmals im Rahmen einer Studie untersucht. Mehr als zehn Jahre seit der ersten Erhebung hat sich in der Branche jedoch viel getan. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erfuhr die Branche seither einen enormen Wachstumsschub, was die Aktualisierung der Studie dringend notwendig machte.
Die Neuauflage der Studie stellt ein Gemeinschaftsprojekt der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Berlin und Brandenburg, der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN), des ADAC e.V. und des ADAC Berlin-Brandenburg, des Bundesverbands Wassersportwirtschaft e.V. (BVWW), des Wirtschaftsverbands Wassersport e.V und der Messe boot+fun dar. Sie wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg gefördert.
Für die Studie wurden im Dezember 2023 und im Januar 2024 mehr als als 800 Unternehmen in Berlin und Brandenburg befragt. Dabei wurden folgende Segmente wie auch schon 2014 beleuchtet:
- Kanu/Kajak
- Bootscharter, inkl. Floßanbieter, Hausboote
- Fahrgastschifffahrt
- gewerbliche Marinas/Sportboothäfen
Die Ergebnisse der Studie
Erste Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Branche künftig noch stärker auf ein nachhaltiges und qualitatives Wachstum setzen möchte. Auch eine hohe Bereitschaft für den verstärkten Einsatz von E-Mobilität auf dem Wasser ist erkennbar.
Die Marktnachfrage ist seit der ersten Durchführung der Studie 2014 in sämtlichen befragten Segmenten weiter gestiegen. Auch der Jahresbruttoumsatz der Branche hat sich von 200 Millionen Euro in 2014 auf gut 300 Millionen Euro in 2024 erhöht.
Die Studie zeigt allerdings auch auf, dass die Branche vor einigen Hürden, wie einem Mangel an Liegeplätzen und Arbeitskräften sowie einer starken Bürokratielast steht.
Die vollständige Wassertourismusstudie von Berlin und Brandenburg steht auf der Website des IHK Ostbrandenburg zum Download zur Verfügung:
Das sagt der ADAC zur neuen Wassertourismusstudie
Bei der Präsentation der Studienergebnisse im Rahmen der boot Düsseldorf war neben Karsten Stahlhut (BVWW), Harald Kuhnle (Kuhnle Tours GmbH), Manuela Neumann (IHK Ostbrandenburg) und Julia Pollok (WIN) auch Dr. Steffen Häbich, Bereichsleiter Special Interest beim ADAC e.V., neben anderen Branchenvertretern anwesend. Für ihn zeige die Studie eindrucksvoll die hohe ökonomische Bedeutung des Wassertourismus in Berlin und Brandenburg.
„Diese Zahlen brauchen wir für ganz Deutschland“, sagt Häbich. Zuletzt wurde vor mehr als zehn Jahren eine bundesweite Wassertourismusstudie durchgeführt. Inzwischen ist aber davon auszugehen, dass der Wassertourismus deutschlandweit gewachsen ist. „Eine Aktualisierung der Bundesstudie als wichtige Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung wäre wünschenswert“, so Häbich.
Daneben zeige die Studie laut Häbich auf, dass die Branche bereit für eine Mobilitätswende auf dem Wasser und damit für die Zukunft sei. „Das muss nun in konkreten Maßnahmen münden, die eng mit dem Fahrplan zur Sanierung der touristischen Bundeswasserstraßen, z.B. in Form des Aktionsplans Ost des Bundesverkehrsministeriums und der Umsetzung des Masterplans Freizeitschifffahrt verknüpft werden“, sagt Häbich.
ADAC auf der boot Düsseldorf: Erfreuliches Zwischenfazit
Der ADAC noch bis einschließlich Sonntag, 24.01.2025, auch mit einem Messestand (Halle 14, Stand B20) auf der boot Düsseldorf vertreten. Messebesucher können sich über zahlreiche Highlights am Stand freuen. Nach den ersten Messetagen zog man bereits ein erfreuliches Zwischenfazit.
Titelbild: Markus Röck