Hausboot Deutschland: Hausboot mieten ohne Führerschein
Ein Urlaub mit dem Hausboot in Deutschland ist ein lohnendes Wasserabenteuer. Denn in zahlreichen Binnenrevieren warten mehr als 700 Kilometer befahrbarer Wasserstraßen. Zudem lassen sich Hausboote vielerorts auch ohne nautische Vorkenntnisse und ohne Führerschein mieten.
Wer in Deutschland mit dem Hausboot unterwegs sein möchte, hat die Qual der Wahl: Denn es gibt eine Vielzahl von Revieren, die alle Voraussetzungen für einen gelungenen Hausbooturlaub mitbringen und vielerorts gibt es auch die Möglichkeit, ein Hausboot zu mieten. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 700 Kilometer Wasserstraßen, die mit einem Charterschein sogar führerscheinfrei befahrbar sind.
Die wichtigsten Reviere für Urlaub mit dem Hausboot in Deutschland
Zu den wichtigsten Revieren für Hausbooturlauber in Deutschland zählen
- Die Mecklenburgische Seenplatte und die Müritz
- Die Brandenburgische Seenplatte
Mit dem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte und Müritz
Die Mecklenburgische Seenplatte besteht aus mehr als 1000 mit Kanälen und Wasserstraßen verbundenen Seen. Zu den beliebtesten Orten an der Mecklenburgischen Seenplatte zählt die Müritz – einer der größten Binnenseen in Deutschland. Entlang der Seen und Wasserstraßen warten zahlreiche lohnende Ziele für Hausbooturlauber.
Mit dem Hausboot auf der Brandenburgischen Seenplatte
Die Brandenburgische Seenplatte nördlich von Berlin verbindet das Ruppiner Seenland, die Havel und die Uckermärkischen Seen und erfreut sich bei Hausbooturlaubern größter Beliebtheit. Das Revier ist zudem auch bestens für Anfänger geeignet.
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Was kostet Hausboot mieten in Deutschland?
Der Preis für ein gemietetes Hausboot in Deutschland variiert. Es gibt mehrere Faktoren, die die tatsächlichen Kosten beeinflussen. Dazu gehören:
- Region
- Größe und Anzahl der Personen
- Anzahl der Kabinen
- Ausstattung des Bootes
- Baujahr
- Saison
Wer zum Beispiel ein Hausboot in Brandenburg mieten möchte, sollte je nach gewünschter Konfiguration mit Preisen von 120 € bis 620 € pro Tag rechnen.
Hausboot mieten ohne Führerschein in Deutschland: Alle Informationen zur Charterbescheinigung
In mehreren Gebieten Deutschlands können Skipper Hausboote auch ohne Bootsführerschein mieten und fahren. Entsprechende Regelungen gibt es beispielsweise auf Wasserstraßen in den folgenden Bundesländern:
- Berlin
- Brandenburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Rheinland-Pfalz
- Sachsenanhalt
- Saarland
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Was ist eine Charterbescheinigung?
Die Charterbescheinigung ist eine amtlich anerkannte Bescheinigung, die das Führen eines gemieteten Sportbootes führerscheinfrei – also auch ohne den vorgeschriebenen Sportbootführerschein-Binnen – zulässt. Die Charterbescheinigung gilt nur für das in der Bescheinigung angeführte Binnengewässer und nur für die jeweilige Mietzeit des Hausbootes.
Der Charterschein ist keine Fahrerlaubnis zum Führen von Sportbooten, kein Ersatz für den amtlichen Sportbootführerschein-Binnen und gilt nur, solange das Boot gemietet ist.
Voraussetzungen für eine Charterbescheinigung
Die wichtigsten Voraussetzungen für das Fahren ohne Sportbootführerschein sind eine Charterbescheinigung und eine mindestens dreistündige theoretische und praktische Einweisung durch das Charterunternehmen, in welcher die Bedienung des Bootes, Sicherheitsregeln und grundlegende Navigationsregeln vermittelt werden.
Weitere Voraussetzungen sind:
- Die Boote dürfen maximal 15 m Länge haben.
- Nur 12 Personen sind an Bord erlaubt.
- Eine Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h darf nicht überschritten werden.
An bestimmten Stellen gelten zusätzliche Bedingungen für den Charterschein:
- Durchfahrt nur in der bezeichneten Fahrrinne.
- Fahrverbot ab Windstärke 4.
- Alle Personen müssen Rettungswesten tragen.
- Gefahren werden darf nur bei Tag.
Die Position des ADAC zum Hausbootfahren ohne Führerschein in Deutschland
Der ADAC sieht in der Charterbescheinigung eine große Chance, um den Urlaub auf deutschen Gewässern attraktiver zu machen und den Einstieg in den Wassersport zu erleichtern. Die stetig steigende Zahl der Charterkunden und die Vielseitigkeit der deutschen Reviere sprechen dafür, dass sich Deutschland mittlerweile als Alternative zu den Hausbootrevieren in Irland, Frankreich oder Holland etabliert hat.
Um dauerhaft zu bestehen, fordert der ADAC, den weiteren Ausbau der Charterscheinreviere wohlwollend zu prüfen und auf die Qualität der Einweisung genauestens zu achten. Vorschläge zu weiteren Revieren liegen bereits im zuständigen Ministerium vor.
Charterreviere in Deutschland: Diese Reviere akzeptieren eine Charterbescheinigung
Nr. | Wasserstraße | von (km) | bis (km) | Beschränkungen |
---|---|---|---|---|
1 | Dahme-Wasserstraße mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäß §21.01 Buchstabe e) der BinSchStrO | 10,3 | 26,04 | |
2 | Havel-Oder- Wasserstraße(HOW) | |||
2.1 | Finowkanal | 89,3 (Schleuse Liepe) | 57,37 (Zerpenschleuse) | |
2.2 | Werbelliner Gewässer | 4 | 19,8 | |
3 | Lahn | 70 | 137,07 (Hafen Lahnstein) | |
4 | Müritz-Elde-Wasserstraße (MEW) | 1. Durchfahrt nur in der bezeichneten Fahrrinne 2. Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort 3. Alle Personen müssen Rettungswesten tragen 4. Telefonischer Abruf über Befahrbarkeit beim Unternehmen vor der Einfahrt (Wind, Wetter) 5. Telefonische Meldung beim Unternehmen nach der Durchfahrt | ||
4.1 | MEW | 0,95 (Schleuse Dömitz) | 121 (Beginn Plauer See) | |
4.2 | MEW – Plauer See | 121 (Beginn Plauer See) | 126 (Lenz) | |
4.3 | MEW | 126 (Lenz) | 152,50 ( Klinik an der Müritz) | 1. Durchfahrt nur in der bezeichneten Fahrrinne 2. Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort 3. Alle Personen müssen Rettungswesten tragen |
4.4 | MEW | 152,50 (Klinik an der Müritz) | 167 (Ausfahrt Hafendorf Claassee) | 1. Fahrt nur entlang der Fahr- rinnenbezeichnung des westlichen Ufers 2. Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort 3. Alle Personen müssen Rettungswesten tragen 4. Telefonischer Abruf über Befahrbarkeit beim Unternehmen vor der Einfahrt (Wind, Wetter) 5. Telefonische Meldung beim Unternehmen am Zielort oder bei Fahrtunterbrechung |
4.5 | MEW | 167 (Ausfahrt Hafendorf Claassee) | 180 (Buchholz) | |
4.6 | Stör-Wasserstraße | 0,0 (Einmündung in die MEW) | 19,88 (Einmündung in den Schweriner See) | |
4.7 | Stör-Wasserstraße | 19,88 | 44,70 (Hohen Viecheln) | 1. Durchfahrt nur in der bezeichneten Fahrrinne 2. Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort 3. Alle Personen müssen Rettungswesten tragen |
5 | Müritz-Havel-Wasserstraße (MHW) mit Haupt- und Nebenstrecken gemäß § 24.01 Buchstabe b) der Binnenschifffahrtsstraßen Ordnung (BinSchStrO) | 0,0 | 31,8 | |
6 | Obere-Havel-Wasserstraße (OHW) | |||
6.1 | OHW mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäߧ 24,01 Buchstabe a) der BinSchStrO | Mzk 43,95 (Schleuse Liebenwalde) | 15,9 (Schleuse Zehdenick) | |
6.2 | Obere Havel-Wasserstraße (OHW) mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäß §24.01 Buchstabe a) der BinSchStrO | 15,9 (Schleuse Zehdenick) | 94,4 (Hafen Neustrelitz) | |
7 | Peene | 2,50 (Malchin) | a) 34,9 (Demmin) b) 104,60 (Peenestrom) für Inhaber des Sportbootführer- schein Geltungsbereich See oder eines gleichgestellten Befähigungszeugnisses | Kummerower See: Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort |
8 | Rüdersdorfer Gewässer mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäß § 21.01 Buchstabe d) der BinSchStrO | 0 | 3,78 (Schleuse Woltersdorf) | |
9 | Saale | 89,2 (Schleuse Trotha) | 115,22 (Risch- mühlenschleuse) | |
10 | Saar | 87,6 | dt.-franz. Grenze | |
11 | Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) | |||
11.1 | Drahendorfer Spree | Gesamtstrecke | ||
11.2 | Gosener Kanal | Gesamtstrecke | ||
11.3 | Neuhauser Speisekanal | Gesamtstrecke | ||
11.4 | Seddinsee | Gesamtstrecke | ||
12 | Untere Havel-Wasserstraße (UHW) | |||
12.1 | Potsdamer Havel (PHv) mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäß § 22.01 Buchstabe a) der BinSchStrO | 28,0 (Babelsberger Enge) | 0,0 (Einmündung in die UHW) | Schwielowsee: Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort |
12.2 | UHW mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gem. § 22.01 Buchstabe a) der BinSchStrO einschl. Beetzsee-Riewendsee- Wasserstraße | 56,0 (Brandenburg) | 67,5 Plaue | 1. Brandenburger Niederhavel: Fahrterlaubnis Silokanal: Fahrverbot 2. Plauer See und Breitingsee: Fahrverbot ab Windstärke 4 Beaufort 3. Plauer See: a. Fahrverbot, wenn der Inhaber der Charter- bescheinigung nicht mindestens 2 Tage Fahrpraxis seit Antritt der Fahrt nachweisen kann b. Durchfahrt von km 63,2 bis km 67,0 nur am jeweils äußersten Rand der Fahrrinne (Tonnenstrich) 4. Für Kreuzungsbereiche bei km 56 und km 67 gilt zusätzlich: Das Überqueren der UHW ist nur erlaubt, wenn dies sicher möglich ist. Der Inhaber der Charterbescheinigung hat sich vor dem Überqueren der UHW von der Beetzsee-Riewendsee- Wasserstraße in Richtung Brandenburger Niederhavel telefonisch mit der Vorstadtschleuse Brandenburg in Verbindung zu setzen und zu erfragen, ob die UHW frei ist. |
12.3 | UHW mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gemäß § 22.01 Buchstabe a) der BinSchStrO | 67,5 (Plaue) | 145,8 (Havelberg) | Fahrverbot bei Wasserständen am Unterpegel Rathenow von mehr als 130 cm |
12.4 | Untere Havel Mündungsstrecke mit den zu diesem Abschnitt gehörenden Haupt- und Nebenstrecken gem. § 22.01 Buchstabe a) der BinSchStrO | 145,8 (Havelberg) | 156,0 (Quitzöbel) | Fahrverbot bei Wasserständen am Unterpegel Rathenow von mehr als 130 cm |