Die Tramontana – Winde des Mittelmeers

Die Tramontana - der katabatische Wind des Mittelmeers

Die Tramontana ist ein katabatischer Wind, der aus dem Nord bzw. Nordosten überwiegend im Mittelmeer weht. Anders als z.B. der Mistral, ist dieser Wind auf kleinere Regionen beschränkt. Der Name „Tramontana“ steht für „trans“ (jenseits) und „montana“ (das Gebirge), also der Wind, der von jenseits des Gebirges kommt.

Wie und unter welchen Voraussetzungen entsteht die Tramontana?

Polare Kaltluft aus dem Norden strömt durch die Täler der Gebirgsketten, wie die Alpen, Zentralmassiv und Pyrenäen. Die Luft wird dabei kanalisiert und erheblich beschleunigt (sog. Kanalisationseffekt) und erreicht in Böen durchaus Sturmstärke.

Was sind die Anzeichen und Auswirkungen der Tramontana?

Der oft böige, kalte Wind kann bei wolkenlosem, blauem Himmel als auch bei starker Bewölkung auftreten. Dieser Ausbruch bringt, vor allem im Winter, einen rapiden Temperatursturz mit Regen und starken Böen mit sich. Andersherum bringt sie bei guter Ausgangslage aber auch weiterhin klares Wetter. Der Begriff „Tramontana Scura“ also, „die dunkle Tramontana“ wird häufig in Ligurien verwendet. An der ligurischen Küste kommt es immer wieder zu Perturbationen von den Bergen zwischen den Alpen im Norden und dem Apeninbogen im Süden. Ein ligurisches Sprichwort besagt „tramuntan-na scüa, ægua següa“ (dunkle Tramontana, sicherer Regen‘). Auf dem Meer bilden sie lange Wellen und es weht stark bis stürmisch.

Wann tritt die Tramontana auf?

Im Winter weht die Tramontana häufig auch mit Sturmstärke, jedoch hat sie meist nur eine kurze Dauer. Hierdurch unterscheidet sie sich von den meisten anderen Winden, wie z.B. dem Meltemi, der Bora, etc., die im Winter oft wochenlang und ohne Pause wehen.

Tramontana und Co.: Weitere Mittelmeerwinde in der Übersicht

Neben der Tramontana treten auch die folgenden Mittelmeerwinde häufig auf:

Seit einigen Jahren kommt es im Mittelmeer zudem immer häufiger zu einem sogenannten Medicane.