Jolle kaufen: Aktuelle Angebote und alles Wichtige im Ratgeber
Ob Anfänger, Freizeitsegler oder für den Wettbewerb: Jollen eignen sich für viele Einsatzbereiche. Hier gibt es aktuelle Angebote für gebrauchte Jollen und alles Wissenswerte zum Segelboot im Ratgeber.
Jollen sind Segelboote mit Schwert und formstabilem Rumpf und sind typische Boote, auf denen das Segeln gelernt wird. Je nach Jollenklasse kommen sie aber auch bei sportlichen Wettbewerben, wie Regatten zum Einsatz und auch bei Freizeitseglern sind sie beliebt. Wer eine Jolle kaufen möchte, findet in unserer Übersicht aktuelle Angebote für gebrauchte Jollen. Alles Wissenswerte über Jollen haben wir in unserem Ratgeber zusammengefasst.
Gebrauchte Jolle kaufen: Aktuelle Angebote
Nützlich Informationen zum Bootskauf:
Gesetzliche Grundlagen & Muster-KaufvertragUmsatzsteuer & Zoll
Services rund um den Gebrauchtbootkauf:
BootsregistrierungCharter-Yachten
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Gutachtenverband VBS e.V.
Online Bootsbewertung ratemyboat
Was ist eine Jolle?
Als Jolle oder Segeljolle werden Segelboote bezeichnet, die über ein Schwert und über einen formstabilen Rumpf verfügen. Jollen besitzen im Gegensatz zu Kielbooten keinen Ballastkiel und können daher auch kentern. Der konstruktionsbedingte Schwerpunkt einer Jolle liegt somit über der Wasserlinie. Die Formstabilität entsteht durch die Bauform des Rumpfs – je flacher ein Rumpf ist, desto stabiler ist er auf dem Wasser. Um einer Kenterung oder Schräglage entgegenzuwirken, wird auf Jollen oft mit Gewichtstrimm gearbeitet, in dem Skipper und Crew ihr Gewicht auf die dem Wind zugewandte Seite verlagern.
Bei einigen Jollen, wie zum Beispiel dem Conger, wird oft empfohlen, einen Kenterball am Masttopp zu befestigen, um ein Durchkentern zu verhindern. Der mit Luft gefüllte Ball oder Luftsack sorgt dafür, dass der Mast auf dem Wasser liegen bleibt und nicht unter Wasser gerät. So ist ein Aufrichten stets möglich. In der Ausbildung auf Jollen gehört der Umgang mit Kenterungen meistens dazu.
Die Vorteile von Segeljollen
Segeljollen sind typische Boote, auf denen das Segeln gelernt wird. Jollen vermitteln die Auswirkungen der Faktoren wie Wind, Seegang, Strömung, Segeltrimm, Segelstellung und Ruderwirkung sehr direkt und unmittelbarer als größere Segelyachten und eignen sich deshalb ideal für die Segelausbildung.
Jollen sind aber nicht nur klassische Segelboote für Anfänger und Einsteiger, sondern auch bei Segelprofis beliebt. Unterschieden wird in Jollenklassen, die sich über vorgegebene, einheitliche Bauvorschriften wie Abmessungen und Segelfläche definieren. So wird erreicht, dass auf Regatten verschiedene Boote innerhalb einer Klasse gegeneinander segeln können. Hier spricht man auch von Klassenregatten. Weltweit finden Regatten auf verschiedenen Jollenklassen statt, wie zum Beispiel bei der Kieler Woche.
Günstige Anschaffungspreise, leichte Bedienung und purer Segelspaß machen Jollen bei Groß und Klein, bei Einsteigern und Segelprofis gleichermaßen beliebt.
Klassen von Jollen: Unterschiede bei Größe und Bauweise
Die Größe einer Jolle hängt von der jeweiligen Art der Jolle, der Kategorie und der Jollenklasse ab. Jollenklassen schreiben bestimmte, einheitliche Bauvorschriften vor, um die Boote im sportlichen Wettbewerb vergleichbar zu machen. Die unterschiedlichen Kategorien an Jollen lassen sich wie folgt auflisten:
- Klassische Jollen
- Jüngstenboot
- Einhandjolle
- Zweimannjolle
- Sportjolle oder Rennjolle
- Skiff
- Wanderjolle
- Jollenkreuzer
- Foilende Jolle
Klassische Jollen
Zu den klassischen Jollen zählen unter anderem
- Pirat
- Zugvogel
- O-Jolle
- und Jollenkreuzer.
Viele dieser Klassen werden noch heute in moderner Bauweise hergestellt, aber es gibt auch heute noch überall zahlreiche klassische Jollen, die aus den teilweise frühen 1900er Jahren stammen und aus Holz gebaut wurden.
Jüngstenboot
Wohl jeder, der sich schonmal mit Segeljollen beschäftigt hat, kennt die kleinen Optimisten, auch Optis genannt. Optis sind die idealen Jüngstenboote, weil sie für Kinder geeignet sind, um die ersten Erfahrungen auf Segelbooten zu erlangen. Die kistenförmige Jolle ist nur 2,30 Meter lang.
Moderner und auch als Jüngstenboot bezeichnet, ist der Laser Bug mit 2,60 Meter Länge. Aber auch ein klassischer Laser mit einer sogenannten „Jugendbesegelung“ ist ein beliebtes Boot bei jungen Seglern.
Einhandjolle
Einhandjollen werden nur von einer Person gesegelt. In der Regel verfügen sie nur über ein Großsegel. Es gibt aber auch Klassen, die mit Vorsegel gefahren werden, wie zum Beispiel Skiffs. Bekannte Einhandjollen sind
- Optimist
- O-Jolle
- Contender
- und Finn.
Zweimannjolle
Wie der Name sagt: Zweimannjollen werden von einer zweiköpfigen Crew bedient, dem Rudergänger, der Ruderpinne und Großschot bedient sowie dem Vorschoter, der sich auf die Vorsegel konzentriert. Zweimannjollen sind weit verbreitet, es gehören Klassen wie 49er, 420er und 470er, Zugvogel, H-Jolle, Flying Dutchman, Pirat und der Laser 4000 dazu.
Sportjolle oder Rennjolle
Als Sportjollen werden die Jollenklassen bezeichnet, die ausschließlich zu Sportzwecken, also für Regatten, Regattatraining oder zum sportlichen Segeln genutzt werden und die sich nicht zum Wasserwandern, sprich Tourensegeln eignen. Rennjollen sind so konstruiert, dass sie schnell ins Gleiten kommen und hohe Geschwindigkeiten erreichen.
Skiff
Als Skiff werden besonders schnelle Jollenklassen bezeichnet. Die Bauform ist flach und Skiffs werden mit Vorwindsegeln gesegelt, wie Spinnaker. Damit kommen Skiffs schnell ins gleiten und erreichen enorme Geschwindigkeiten. Bekannt sind unter anderem die 49er, das Musto-Skiff und die weltweit verbreitete Konstruktionsklasse „International 14“, die es bereits seit den 1920er Jahren gibt.
Wanderjolle
Auch wenn die 10 qm Wanderjolle eine bereits seit den 1920er Jahren gebaute Zweimannjolle ist, wird der Begriff häufig auch für Jollen benutzt, mit denen Tourensegeln möglich ist und die über eine kleine Schlupfkajüte verfügen. Beispiele hierfür sind die
- Fam-Jolle
- Lis-Jolle
- oder auch der Conger
Auch für gemütlichen Familienausflug sind Wanderjollen geeignet. Zum Übernachten auf Wanderjollen kommen meistens Cockpitzelte zum Einsatz.
Jollenkreuzer
Jollenkreuzer gehören zu den größten Jollenklassen und sind an der Kajüte zu erkennen. Ursprünglich zum Fahrtensegeln für Binnenreviere entwickelt, sind sie aber auch auf den Regattabahnen sehr beliebt. Der größte Jollenkreuzer (30er bzw. B-Boot) misst 9 Meter Länge. Die bekanntesten sind 15er- und 20er Jollenkreuzer.
Besonderheit: Foilende Jolle
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Jollenklassen, die über Foils verfügen. Foils sind Tragflächen am Bootsrumpf, die den Rumpf aus dem Wasser heben und somit sehr hohe Geschwindigkeiten ermöglichen. Bekannte foilende Jollen sind die
- Motte
- Quant 17
- Skeeta
- Waszp
auch der Laser und sogar der Opti werden mittlerweile als foilende Variante gebaut.
Geschwindigkeit einer Jolle
Durch die hohe Vielzahl unterschiedlicher Jollenklassen und Bauweisen sind die Geschwindigkeiten von Jollen höchst unterschiedlich. Während auf Wanderjollen und Jollenkeuzer in Verdrängerfahrt, abhängig von der theoretischen Rumpfgeschwindigkeit, Geschwindigkeiten bis etwa 6 Knoten und auch darüber erreicht werden, können Rennjollen, Skiffs und foilenden Jollen rasend schnell gesegelt werden. Das Geschwindigkeitspotential hängt dabei von der Bauweise und der Konstruktion ab. Geschwindigkeiten um 25 Knoten, also rund 50 Km/h, sind durchaus zu erreichen, bei foilenden Jollenklassen wie der Motte werden sogar Spitzen über 30 Knoten erreicht.
Aber nicht nur Rennjollen oder Skiffs vermitteln Segelspaß pur. Auch klassische Jollen oder Wanderjollen segeln sich sehr ungefiltert, geben die Kräfte von Wind und Welle fast unvermittelt an die Crew wider. Daher spricht man bei Segeljollen auch davon, dass sie „direkt“ segeln und die Crew „näher dran ist“, als auf großen Kielyachten.
Jolle allein segeln: Geht das?
Die meisten Jollen lassen sich einhand, also allein und ohne Crew segeln. Die Kräfte sind nicht so hoch wie auf Segelyachten, weshalb meistens auch – mit Ausnahme der Jollenkreuzer – keine Winsch bedient werden muss, sondern alle Fallen und Schoten aus der Hand geführt werden können. Klassische Jollen sind auch die idealen Segelboote, um den Einstieg in das Einhandsegeln zu ermöglichen und für späteres Alleinsegeln auf Kielyachten alle Manöver wie Wende, Halse, Beiliegen, Segel setzen und bergen und auch das An- und Ablegen zu üben.
Auch viele der sogenannten Zweimannjollen können durchaus auch einhand gesegelt werden. Hierbei sollte allerdings zunächst sehr konservativ mit der eingesetzten Segelfläche umgegangen werden, denn bei viel Winddruck benötigen manche Jollen zwei Personen in Luv „auf der Kante“, um nicht in Gefahr zu geraten, zu kentern. Für diese Jollen ist etwas Vorerfahrung im Einhandsegeln ratsam. Jollen mit Großsegel, Fock und Spinnaker zu segeln, ist sehr anspruchsvoll, weil viele Schoten und Fallen bedient werden müssen. Wer nicht absoluter Segelprofi ist, sollte sich besser eine weitere Person ins Boot holen.
Welche Jolle eignet sich für Anfänger?
Wer früh, also im Kindesalter mit dem Segeln beginnen möchte, wird fast immer auf einem Optimisten seine ersten Schritte machen. Optis sind die klassischen Kinderjollen, für erwachsene nicht geeignet.
Welche Jolle also die richtige für Einsteiger ist, hängt von vielen Faktoren ab. Viele ehemalige Segelschüler vertrauen häufig auf die Bootsklassen, die für die Ausbildung genutzt wurde. Für den Einstieg sind generell immer Jollen zu empfehlen, die weit verbreitet sind und sich eher einfach segeln lassen. Dazu gehören:
- Pirat
- Zugvogel
- Conger
- Ixylon
- H-Jolle
Diese gibt es gebraucht häufig günstig zu kaufen und auch die Versorgung mit Ersatzteilen stellt nur selten ein Problem dar.
Auf diesen klassischen Jollen gilt es dann meistens erstmal darum, eigene Erfahrungen zu sammeln und sicher in den Manövern zu werden, den Wind „lesen“ zu können. Von da aus gibt es anschließend keine Grenzen mehr, egal ob später mit Highspeed gefoilt werden soll oder mit größeren Jollenkreuzern auf Urlaubstörn zu gehen.