Gebrauchtbootkauf: Warum der Herbst der beste Zeitpunkt ist

Die Marktlage

Booten boomen. Händler und Werften verzeichnen seit Monaten Rekordumsätze, der Markt an Gebrauchtbooten ist zeitweise leergefegt. Wer sich für das kommende Jahr ein Boot anschaffen will, hat bei neuen Yachten und Booten nur wenig Auswahl, weil die Lieferzeiten oft bis 2023 reichen – die Werften kommen kaum der Nachfrage hinterher. In den Unsicherheiten während der Corona-Lockdowns bezüglich Reiseregelungen haben sich auch viele Neueinsteiger gebrauchte wie neue Boote angeschafft. Jetzt, wo die Reisebeschränkungen für viele Länder überwiegend aufgehoben wurden, ist zu erwarten, dass einige dieser Boote wieder auf dem Markt auftauchen. Es kommt also wieder Bewegung in den Markt.

Wann also ist der beste Zeitpunkt, eine gebrauchte Yacht zu finden?

Gebrauchtbootkauf

Das Frühjahr - großes Angebot, hohe Preise

Die meisten Eigner bieten ihre Boote im Frühjahr zum Verkauf an, weil zu dieser Zeit die Nachfrage am stärksten ist. Viele Käufer entscheiden sich mit Anbruch des Frühlings erst, sich ein Boot oder eine Yacht anzuschaffen. Die drei Monate zwischen Frühlings- bis Sommeranfang sind erfahrungsgemäß die Monate mit dem größten Angebot. Allerdings folgt der Markt dann nicht der Regel, dass ein breites Angebot die Preise niedriger werden lässt. In dieser Zeit werden nämlich meist bessere Preise erzielt, weil der Zeit- bzw. Kaufdruck bei den Käufern höher ist – schließlich will man bei schönem Wetter ja aufs Wasser und ist daher bereit, mehr für die begehrte Yacht zu bezahlen. Die dann höhere Nachfrage führt auch dazu, dass die Verhandlungsspielräume der Verkäufer geringer sind. Schnäppchen sind dann kaum noch zu machen.

Ebenso verhält es sich im Sommer, wo viele Kunden kurzfristig entscheiden, ein Boot zu kaufen und es so zu einer höheren Nachfrage kommt, bei gleichzeitig sinkendem Angebot. In den Monaten Juni bis August sind die Preise auf dem Bootsmarkt erfahrungsgemäß am höchsten.

 

Wassersportzentrum Kreusch

Die Zeit der guten Preise

Die beste Zeit, sich nach einem gebrauchten Boot umzusehen, ist der Herbst. und das aus vielerlei Gründen.

Viele Eigner entscheiden sich nach der Saison, sich von ihrem Boot zu trennen, weil eine Neuanschaffung ansteht, man sich vergrößern will oder selbst ein gebrauchtes Boot im Auge hat. Wer im Herbst verkauft, spart sich zusätzlich meistens die Kosten für das oftmals teure Winterlager. Die Nachfrage ist jedoch kleiner als im Frühjahr, weshalb die Preise oft recht schnell reduziert werden, wenn sich niemand oder nur wenige auf das Inserat melden. Die Verhandlungsspielräume werden gleichzeitig größer, weil die Käufer  noch Zeit haben und den Markt ohne großen Druck sondieren können.

 

Boote auf der BOOT & FUN 2020

Testen und Vorbereitung

Im Herbst befinden sich auch noch viele Boote im Wasser, so dass oft noch die Gelegenheit zur Probefahrt besteht. Segelyachten sind dann noch aufgeriggt, so dass das stehende und laufende Gut besser inspiziert werden kann.  Um auf Nummer sicher zu gehen, wartet man danach mit dem Kauf ab, bis das Boot aus dem Wasser kommt, um das Unterwasserschiff kontrollieren zu können. Im Frühjahr und Sommer besteht diese Gelegenheit oft nicht, oder nur mit Krankosten verbunden.

Im Winter bleibt dazu noch genug Zeit, die Neuanschaffung auf seine Bedürfnisse und Wünsche anzupassen und kleinere oder größere Arbeiten zu verrichten. Manche Eigner sind dazu bereit, sich bei einer frühen Kaufentscheidung das bereits gebuchte Winterlager mit anzubieten, teilweise auch zu reduzierten Kosten.

Und letztlich hat ein Kauf im Herbst noch einen weiteren Vorteil, der seit der Corona-Pandemie nicht zu unterschätzen ist. Sommerliegeplätze sind Mangelware geworden und im Frühjahr und Sommer ist oft kaum ein freier Platz zu finden. Im Herbst und Winter bleibt hingegen noch viel Zeit, sich um einen freien Platz zu bemühen.

Letztlich besteht im Herbst auch genug Zeit für die Beantragung des Internationalen Bootscheines (IBS), bzw. das Bootskennzeichen. In den Sommermonaten kommt es erfahrungsgemäß wegen der hohen Antragszahl manchmal zu Wartezeiten. Im Herbst/Winter besteht dieses Problem nicht.