La Gota Fría: Alles zum Wetterphänomen Kaltluftropfen

Der sogenannte Kaltlufttropfen, in Spanien auch Gota Fría oder DANA genannt, ist ein vor allem bei hohen Wassertemperaturen auftretendes Starkwindphänomen im Mittelmeer. Alles Wichtige zu Charakteristik, Entstehung und Schutzmaßnahmen bei Kaltlufttropfen. 

Das Wetterphänomen „La Gota Fría“, auch DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) oder auf Deutsch Kaltlufttropfen genannt, ist im Mittelmeerraum nichts Ungewöhnliches. Durch die unterschiedlichen Intensitäten, in denen es auftritt, kann es für Skipper und Crew jedoch äußerst tückisch werden. Erst im August 2024 erregte La Gota Fría besondere Aufmerksamkeit, als es auf den Balearen große Schäden an Booten und Yachten anrichtete.

Nachfolgend erklären wir alles Wichtige zur Gota Fría – von der Charakteristik des Sturmphänomens bis hin zur Entstehung und den wichtigsten Schutzmaßnahmen für Skipper und Crew.

Inhaltsverzeichnis

 

Was Kaltlufttropfen auszeichnet

Kaltlufttropfen sind nur schwer vorhersehbar, weil sie unabhängig von den Tiefdruckgebieten am Boden in großer Höhe entstehen. Vor allem Bootscrews ist diese Schwerwetterlage besonders tückisch, weil die Windrichtung auch kurz vor dem Einsetzen des Windes nicht genau vorhergesagt werden kann und es nicht klar ist, wo der beste Schutz besteht.

Im August 2024 gingen die Bilder zahlreicher Yachten um die Welt, die von einem Kaltlufttropfen überrascht wurden und vor allem auf der Insel Formentera an Land gespült wurden. Augenzeugen berichten, dass diese DANA mit ständig drehenden Windrichtungen bis zu 90 Knoten Wind über die Ankerbucht hereinbrach.

Wie der Kaltlufttropfen entsteht

Der Jetstream, ein starkes Westwindband, verläuft wellenförmig um die Erde. Wenn diese Wellen – auch Rossby-Wellen genannt – besonders ausgeprägt sind, kann kalte Polarluft in südlichere Gebiete gelangen. Wird ein Teil dieser Luft von der Hauptströmung abgeschnitten, entsteht in etwa fünf bis zahn Kilometern Höhe ein sogenanntes Höhentief, das keine Verbindung zu den normalen Tiefdrucksystemen am Boden hat. Dabei sinkt die kalte Luft aufgrund ihrer Dichte ab und trifft auf wärmere Luftmassen am Boden, was zu starker Instabilität in der Atmosphäre führt.

Diese Wetterlage ist besonders gefährlich, wenn der Kaltlufttropfen über den warmen Wassern des Mittelmeers liegt. Das aktuell ungewöhnlich warme Meerwasser verstärkt die Instabilität und begünstigt die Entstehung von starken Stürmen und Regenfällen. Je wärmer das Wasser, desto höher die Gefahr einer intensiven DANA.

Welche Schutzmaßnahmen es gibt

Kaltlufttropfen sind vor allem im Bezug auf die Region, wo sie entstehen, nur schwer und nur sehr kurzfristig vorhersehbar. Die beste Möglichkeit, die Entstehung einer DANA frühzeitig zu erkennen, besteht im Lesen von Wetterkarten. Außerdem sollten die regionalen Wetterhinweise im Blick behalten werden. Apps sind oft nicht in der Lage, dieses Windphänomen vorauszusagen.

Wichtig ist es, bei entsprechenden Wetterlagen Vorkehrungen an Bord zu treffen, um eventuell auftretenden Starkwinden gewappnet zu sein. Im Zweifel ist es oftmals sicherer, die nahe der Küste gelegene Ankermöglichkeit zu verlassen und den Sturm auf See abzuwettern. Denn gerät ein Boot in solch einem Wind erst einmal in eine Legerwall-Situation, ist die Gefahr einer Strandung sehr groß.

Wind und Wetter im Mittelmeer: Mittelmeerwinde in der Übersicht

Neben den Kaltlufttropfen treten auch die folgenden Mittelmeerwinde häufig auf:

Seit einigen Jahren kommt es im Mittelmeer zudem immer häufiger zu einem sogenannten Medicane.

Ein weiteres gefährliches Wetterphänomen ist die Wasserhose – der Tornado auf See.