LRC: Alles Wichtige zum Funkzeugnis Long Range Certificate

Das LRC (Long Range Certificate) ist ein international gültiges Funkzeugnis und kommt vor allem auf der Hochsee und auf Langfahrt zum Einsatz. Warum das allgemeine Funkbetriebszeugnis wichtig ist und alles Wissenswerte zu Ausbildung und Prüfung für das LRC verrät unser Ratgeber.

Die moderne Seefahrt ist ohne zuverlässige Kommunikation kaum vorstellbar. Gerade auf hoher See, fernab von Mobilfunknetzen oder Internetverbindungen, ist der Funk die wichtigste Möglichkeit, mit anderen Schiffen, Küstenfunkstellen oder Rettungsdiensten in Kontakt zu treten. Wer sich auf die Hochsee und auf Langfahrt begibt, benötigt über das SRC, Short Range Certificate eine umfassende Funklizenz, um in jeder Situation handlungsfähig zu bleiben.

Das Long Range Certificate (LRC), auf Deutsch Allgemeines Funkbetriebszeugnis, ist genau für diese Anforderungen konzipiert. Was Skipper über das Long Range Certificate wissen sollten, erklären wir nachfolgend im Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis

Berechtigung des Long Range Certificates

Das LRC berechtigt den Inhaber, weltweit auf Kurzwelle (HF), Grenzwelle (MF) und über Satellitenverbindungen zu kommunizieren. Dadurch wird es möglich, auch über große Entfernungen hinweg Funkkontakt aufzunehmen und den mobilen Seefunkdienst auch außerhalb der 30-Meilen-Zone zu nutzen – z.B. mit Küstenfunkstellen, Wetterdiensten oder anderen Schiffen.

Besonders in Notfällen oder bei unvorhergesehenen Problemen ist eine solche Funkverbindung lebensrettend, da sie eine schnelle und direkte Kommunikation mit Rettungsleitstellen und Notfalldiensten erlaubt.

Warum das LRC notwendig ist

Ein LRC bietet nicht nur die Möglichkeit zur weltweiten Kommunikation, sondern bringt auch zahlreiche weitere Vorteile mit sich:

  • Es ermöglicht, global zu kommunizieren
  • In Notfällen kann schnell Hilfe angefordert werden
  • Es lassen sich Echtzeitinformationen (z.B. zu Wetterveränderungen) abrufen
  • Es ist international anerkannt

Globale Kommunikation: Immer und überall erreichbar

Das LRC ermöglicht den Funkverkehr über große Distanzen und in unterschiedlichen Frequenzbereichen. Während herkömmliche UKW-Funkgeräte nur eine begrenzte Reichweite haben, erlaubt das LRC die Nutzung von Kurzwellen- und Satellitenfunk, mit denen selbst entlegene Gebiete erreicht werden können. Dadurch ist es möglich, auch auf hoher See in Verbindung mit anderen Schiffen oder Landstationen zu bleiben, egal, wie weit man sich von der Küste entfernt.

Mehr Sicherheit: Schnelle Hilfe in Notfällen

Auf See können unerwartete Situationen eintreten – von technischen Problemen über gesundheitliche Notfälle bis hin zu plötzlichen Wetterumschwüngen. Der LRC ermöglicht, schnell und unkompliziert Notrufe abzusetzen und Hilfe anzufordern. Besonders in Gegenden, in denen keine anderen Kommunikationsmittel verfügbar sind, stellt der Funk die einzige Möglichkeit dar, Kontakt mit Rettungsdiensten oder anderen Schiffen aufzunehmen.

Wichtige Navigationshilfe: Informationen in Echtzeit

Ein weiteres wichtiges Merkmal für das LRC ist die Möglichkeit, nautische Informationen und aktuelle Wetterberichte abzurufen. Gerade auf langen Strecken und hoher See ist es für die Sicherheit essenziell, Wetterveränderungen frühzeitig zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können. Mit den richtigen Informationen lassen sich Routen anpassen und gefährliche Situationen vermeiden.

Internationale Anerkennung: Weltweit gültiges Zertifikat

Das LRC ist eine offiziell anerkannte Funklizenz, die international gültig ist. Wer eine Yacht chartert oder in fremden Hoheitsgewässern unterwegs ist, muss nachweisen können, dass er berechtigt ist, die entsprechenden Funkgeräte zu bedienen. Das LRC wird von den meisten Staaten als offizielles Befähigungszeugnis akzeptiert, was es zu einem wichtigen Bestandteil jeder seemännischen Ausbildung macht.

LRC-Prüfung: Inhalte, Vorbereitung und Themen

Der Erwerb des Long Range Certificate (LRC) setzt eine erfolgreiche Prüfung voraus, die sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse überprüft. Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um die Prüfung sicher zu bestehen und im späteren Funkbetrieb kompetent zu agieren.

Inhalte der LRC-Prüfung

Die LRC-Prüfung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil:

  • Theoretischer Teil: Hier werden Kenntnisse in den Bereichen Funktechnik, Funkverfahren, Notfallprozeduren und internationale Vorschriften abgefragt.
  • Praktischer Teil: In der praktischen Prüfung muss der sichere Umgang mit einem Funkgerät nachgewiesen werden. Dazu gehört das korrekte Absetzen von Funksprüchen sowie die Durchführung von Notfallmeldungen gemäß den internationalen Standards.

Prüfungsthemen im Überblick

Die LRC-Prüfung deckt verschiedene Themenbereiche ab. Unter anderem sind das:

  • Funktechnik: Aufbau und Funktionsweise von Funkgeräten, Antennen, Funkwellen und deren Ausbreitung
  • Funkverfahren: Standardisierte Kommunikationsabläufe, Notruf- und Sicherheitsverfahren
  • Internationale Vorschriften: Regelungen des Global Maritime Distress and Safety System (GMDSS) und weitere Grundlagen
  • Navigation: Nutzung von Funktechnologien zur Navigation, beispielsweise Peilungen
  • Meteorologie: Empfang und Interpretation von Wetterberichten und Wetterwarnungen
  • Satellitenkommunikation: Nutzung des Inmarsat-Systems und anderer satellitengestützter Funkdienste

Eine strukturierte und gründliche Vorbereitung erhöht die Chancen, die LRC-Prüfung erfolgreich zu bestehen und damit die Berechtigung für die weltweite Funkkommunikation auf See zu erhalten. Viele Schulen bieten Kurse an in Verbindung mit der nachfolgenden Prüfung.

Weitere Hinweise und einen Fragenkatalog zum LRC gibt es auf der Webseite der Wasser- und Schifffahrtstraßenverwaltung des Bundes.

Gebühren Long Range Certificate (LRC)

Für das SRC fallen mehrere Gebühren an. Dazu gehören:

  • Zulassungsbebühr
  • Gebühr für die Theorie- und Praxisprüfung
  • Gebühr für die Erteilung des Funkbetriebszeugnisses

Daneben können weitere Kosten (etwa für eine etwaige Prüfungswiederholung oder Nebenkosten wie die Bereitstellung von Prüfungsräumen) anfallen. Die Gebühren in der Übersicht:

Zulassung

18,73 €

Prüfung Theorie und Praxis

138,57 €

Erteilung Funkbetriebszeugnis

30,18 €

Summe (Gesamtprüfung)

187,48 €*

Wiederholung Theorie und Praxis

138,57 €*

Wiederholung Theorie

47,19 €*

Wiederholung Praxis

91,38 €*