Der Mistral – Winde des Mittelmeers

Der Mistral - ein kalter Wind der aus dem Rhône Tal weht

Der zu der Familie der Fallwinde gehörende Mistral ist ein Wind, der dem Rhône Tal folgt und in südliche Richtung auf das Mittelmeer weht. Er gehört zu dem dominantesten Winden des westlichen Mittelmeerraums und ist das westliche Pendant zum Bora, welcher das Mittelmeer am östlichen Ende der Alpen erreicht. Der Name „Mistral“ stammt ursprünglich von der lateinischen Bezeichnung „Magistral“ bzw. französisch provenzialisch „Mistreau“ (dt. Meister/Gebieter).

Wie und unter welchen Voraussetzungen entsteht der Mistral?

Der Mistral entsteht aus einem Zusammenspiel von Druckunterschieden zwischen dem Zentrum und dem Süden Frankreichs oder zwischen beiden Seiten des Golfe du Lion und der orographischen Beschaffenheit des mittel und südeuropäischen Raumes. Eine typische Ausgangslage für den Mistral ist gegeben, sobald ein Hochdruckgebiet von den Azoren her über die iberische Halbinsel sowie Golf von Biskaya und sich ein Tiefdruckgebiet über die Nordsee in Richtung Dänemark und Skandinavien zieht. Da der Mistral aus kalter maritimer Polarluft entsteht, weht er auch bei klarem Himmel.

Was sind die Auswirkungen des Mistrals?

Winde des Mittelmeers - Mistral Quelle: windy.com
Ungemach in der Adventszeit: ein Winter-Mistral der übleren Art. Quelle: windy.com

Je nach Stärke kann der Mistral durch die Straße von Bonifacio, welche zwischen Korsika und Sardinien verläuft, bis in das zentrale Mittelmeer reichen. Er führt oft zu erhöhten Wasserständen und trägt durch die Abkühlung der Meeresoberfläche zur Bildung von Tiefenwasser bei.
Im Vergleich zu anderen Winden tritt der Mistral im Sommer fast genauso heftig wie im Winter auf und erreicht teilweise sogar Orkanstärke.

Mistral und Co.: Weitere Mittelmeerwinde

Neben dem Mistral treten auch die folgenden Mittelmeerwinde häufig auf:

Seit einigen Jahren kommt es im Mittelmeer zudem immer häufiger zu einem sogenannten Medicane oder dem Auftreten von Kaltlufttropfen.