Rettungswesten vor dem Saisonstart checken

Lebensdauer und Wartungsintervalle von Rettungswesten

Auch wenn es am besten ist, sie niemals benutzen zu müssen: auf die Funktion einer Rettungsweste muss stets Verlass sein. Automatikwesten sind technisch komplexe Produkte, deren einzelne Bestandteile wie Schwimmkörper und Auslösemechanik in einwandfreiem Zustand sein müssen, um die Funktion zu gewährleisten. Im Fall der Fälle kann eine Weste Leben retten. Deshalb sollte vor der Saison überprüft werden, ob eine Wartung fällig ist oder ob sogar die Lebensdauer überschritten wurde.

Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel e.V. (FSR), der aus Mitgliedern verschiedener Unternehmen und Herstellern von Sicherheitsprodukten für die Schifffahrt besteht, hat Standards festgelegt, um die Produktsicherheit auch für Rettungswesten bestmöglich zu gewährleisten. Dazu gehören auch die vorgeschriebenen Wartungsintervalle sowie die Lebensdauer.

Alterung, Beanspruchung und Umwelteinflüsse können die Funktion einer Rettungsweste einschränken. Deshalb müssen Rettungsweste alle zwei Jahre auf Dichtigkeit und Funktion überprüft werden, die sogenannten Wartungsintervalle.  Die Lebensdauer einer automatischen Rettungsweste ist für die Freizeitschifffahrt, sprich für den privaten Gebrauch, auf zehn Jahre begrenzt. Durch einjährige Wartungsintervalle kann sie auf bis zu 14 Jahre verlängert werden, bevor endgültig Schluss ist. Was viele gewerbliche Besitzer nicht wissen: Je nach Beanspruchung können sich sowohl Lebensdauer als auch Wartungsintervalle verkürzen.

Wartung von Rettungswesten
Wartung von Rettungswesten ©Secumar

Die Wartungsintervalle

Ähnlich einer TÜV-Plakette lässt sich anhand eines Prüfsiegels auf der Rettungsweste feststellen, wann die nächste Wartung fällig ist. Die Wartung sollte von einem herstellerseitig zertifizierten Betrieb vorgenommen werden – nur zugelassene Wartungsstationen verfügen über die offiziellen FSR-Plaketten. In den vergangenen Jahren tauchten immer wieder mal ominöse, gefälschte Prüfsiegel auf, deshalb ist es ratsam, sich beim Hersteller über Wartungsbetriebe zu informieren oder die Westen zur Wartung direkt zum Hersteller zu schicken, falls ein solcher Service angeboten wird.

Ist die Weste älter als zehn Jahre, muss sie jährlich gewartet werden, um eine Plakette zu erhalten und die maximale Lebensdauer von 14 Jahren erreichen zu können. Voraussetzung hierfür ist ein technisch einwandfreier Zustand aller Materialien und Baugruppen. Diese jährliche Wartung darf nur vom Hersteller selbst vorgenommen werden.

Wichtig: Auch unbenutzte Rettungswesten benötigen die Überprüfung alle zwei Jahre, denn auch wenn die Westen in den Backskisten gut verpackt liegen, können zum Beispiel die Schwimmkörper altern und schlimmstenfalls porös oder undicht werden.

Plakette Rettungsweste Next Service FSR
Plakette Rettungsweste Next Service ©FSR

Altersbestimmung von Rettungswesten

Oft stellt sich die Frage, wie das Alter einer Weste bestimmt werden kann. Auf den vom FSR zugelassenen Prüfsiegeln findet sich lediglich das Datum des nächsten Wartungstermins, nicht aber das Herstellungsdatum der Rettungsweste. Das Alter hingegen findet sich als Aufdruck im Innenleben, meistens auf dem Schwimmkörper der Weste. Hierzu muss die Weste vorsichtig geöffnet werden. Der Hersteller Secumar hat dazu ein Video veröffentlicht.

 

 

Übrigens lässt sich anhand des Aufdrucks nicht nur das Alter der Weste bestimmen, sondern auch, wann die letzte Wartung durchgeführt wurde, falls das Prüfsiegel durch Beanspruchung beschädigt oder unleserlich sein sollte.

FSR Akademie

Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel hat mit einer Video-Reihe viele Fragen rund um das Thema Produkte für die Sicherheit auf See beantwortet, unter anderem auch zum Thema Rettungswesten. Hier der Artikel mit Video dazu.

 

Herstellungsdatum Rettungsweste
Aufdruck zur Altersbestimmung und zu den durchgeführten Wartungen