Balearen: Törn um das Inselpaar Ibiza und Formentera
Revier und Karte
Die beiden Inseln Ibiza und Formentera gehören zu den Balearen und liegen südwestlich von Mallorca. Von Palma bis Ibiza sind es rund 60 Seemeilen. Ibiza ist 576 km² groß, Formentera gut 83 km². beide Inseln könnten unterschiedlicher nicht sein: während Ibiza vor allem für sein pulsierendes Nachtleben bekannt ist, bietet die „Hippie-Insel“ Formentera mehr Ruhe und Entspanntheit.
Auf beiden Baleareninseln gibt es viele wundervolle Törnziele zu entdecken – von gut ausgebauten Marinas über Bojenfelder bis hin zu idyllischen Ankerbuchten. Ibiza und Formentera gelten als beliebte Ankerinseln und der Törn wird meistens am Haken liegend in einer Bucht verbracht. Eine Umrundung beider Inseln (etwa 80-90 Seemeilen) lässt sich gut in einer Woche schaffen und ist wegen der kurzen Etappen vor allem bei Familien mit kleineren Kindern sehr beliebt, da es keine anstrengenden Langetappen gibt.
Yachtcharter auf Ibiza
Zwar gibt es auch auf Ibiza sowohl Motor- als auch Segelyachten zu chartern, allerdings ist das Angebot wesentlich kleiner als auf Mallorca. Auch bei den Flugverbindungen zwischen Deutschland und den Balearen besteht für den Flughafen Palma de Mallorca eine wesentlich größere und günstigere Auswahl. Deshalb chartern viele Skipper und Crews ihre Charteryacht auf Mallorca und segeln – meistens über Nacht – die rund 60 Seemeilen bis zur Küste Ibizas, wo der Törn um beide Baleareninseln beginnt.
Wind und Wetter auf Ibiza und Formentera
Die beste Zeit für den Törn rund Ibiza und Formentera beginnt im April und endet Ende September. Normalerweise betragen die Windstärken meisten zwischen 2-4 Beaufort, wobei es vormittags eher windstiller als am Nachmittag ist. Außerhalb der üblichen Reisezeit, in den Monaten März, April und Oktober werden häufiger auch bis zu 6 Beaufort gemessen.
Das Wetter auf Ibiza und Formentera gilt als sehr ausgewogen. Im Hochsommer beträgt die durchschnittlichen Tagestemperatur 30° Celsius, das Wasser hat im Schnitt etwa 25 Grad.
Wie auch auf Mallorca gibt es auf Ibiza und Formentera regelmäßig auftauchende Starkwinde: Vom Norden her kann der Mistral einsetzen, der mit Windstärken um die 50 Knoten bläst und die Wellenhöhen auf bis zu 3 Meter ansteigen lassen kann. Hitze und Sandstaub aus der Sahara kann der Scirocco mit sich bringen, der allerdings am häufigsten nur in den Nebensaisons im Frühjahr oder Herbst auftritt. Eher selten kommt der mit bis zu 5 Beaufort wehende Levante aus östlicher Richtung.
Die durchschnittliche Wellenhöhe beträgt bei üblichen Windverhältnissen zwischen 0,5 und 1 Meter, bei Starkwind bis zu 3 Meter.
Registrierung und Reservierung
Vor allem in den von der spanischen Hafenbehörde PortsIB verwalteten Häfen ist eine Registrierung und Anmeldung zwingend erforderlich. Hier werden auch personenbezogene Daten aller an Bord befindlichen Personen abgefragt und müssen in ein Formular eingetragen werden. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Reise eine detaillierte Crewliste zu erstellen, einschließlich der Ausweisnummern. So geht das Ausfüllen der Formulare wesentlich schneller und bequemer vonstatten.
Wichtig: Reservieren Sie rechtzeitig die geplanten Liegeplätze. Vor allem in der Hauptsaison im Hochsommer kann es ohne frühzeitige Reservierung zu bösen Überraschungen kommen. Viele Hafenbetreiber bieten die Buchung des Liegeplatzes bereits Wochen oder Monate vorher an, entweder über die jeweiligen Webseiten oder per eMail.
Beliebte Törnziele
Ibiza
Ibiza Stadt
Ibiza Stadt ist der Hauptort der gleichnamigen Insel und in jedem Fall ein Muss. Die Stadt wird am besten von einem der in der Bucht gelegenen Häfen aus erkundet. Hier eignen sich die Marina Botafoch mit über 400 Liegeplätzen und die daneben gelegene Marina Ibiza (390 Plätze), um sehr zentral zu liegen.
Tipp: Die Liegegebühren in Ibiza sind sehr hoch. Um die Zeit in Ibiza Stadt dennoch ohne Ärger über den teuren Liegeplatz genießen zu können, bietet der etwa 10 Seemeilen nördlich gelegene Hafen in Eularia des Río eine gute Alternative. Dort im Hafen liegend, lässt sich Ibiza Stadt gut mit dem Bus (2 Euro eine Fahrt) oder auch mit dem Taxi erreichen. Das ist in jedem Falle günstiger, als zentral in Ibiza zu liegen.
Ibiza Stadt wartet mit einer schier unendlichen Zahl an Bars, Kneipen, Restaurants und Lounge-Clubs auf seine Besucher. Auch kommen viele zum Shopping hierher. Vor allem in den Sommermonaten ist hier stets Trubel und vor allem nach Sonnenuntergang schwärmen die Touristen in die Bars und Clubs der Stadt. Nicht selten wird auch der Liegeplatz von der lauten Musik der Stadt berieselt.
In jedem Falle lohnt sich ein Gang hoch zur weithin sichtbaren Zitadelle, wo ein atemberaubender Blick über die Stadt und den Hafen den Aufstieg belohnt.
Sant Antoni
Wer kennt es nicht, das durch seine chillige Musik weltbekannt gewordene „Café del Mar“ in Sant Antoni? Wer rund Ibiza segelt, für den ist der Besuch der Bar inklusive (teurem) Sundowner fast schon Pflicht. Hier befindet sich auch mit dem Hafen Es Nàutic Sant Antoni eine sehr schöne Liegemöglichkeit. Im Café lässt sich beim Sonneruntergang auch ergründen, woher der Begriff „Chill-Out“ kommt – vielen meinen, er hätte hier seinen Ursprung.
Cala Sant Vicente
Im Nordwesten der Insel Ibiza befindet sich nördlich des beliebten Strands „Platja des Figueral“ die Cala Sant Vicente, eine schöne Bucht. Diese Cala gilt auch als guter Platz für die Ankunft von Mallorca oder zum Absprung zurück nach Palma. Bei Winden aus südlicher oder östlicher Richtung ist die Bucht allerdings nicht geschützt. In diesem Fall bietet der nur eine Seemeile entfernte Ankerplatz „Punta Grossa“ eine gute Alternative.
Cala Portinatx
Eine wundervolle Ankerbucht Cala Portinatx gilt als die schönste Ankerbucht Ibizas. Hier gibt es einen sehr schönen Beadestrand, einige Restaurant sowie einen Supermarkt zur Verpflegung. Die Bucht ist auch ein sicherer Liegeplatz, falls der Wind nicht aus nordwestlichen Richtungen weht.
Cala Badella
Erst spät ist die Einfahrt in die Cala Badella an der Südwestküste Ibizas auszumachen. Aufgrund der gleichförmigen Landsilhouette ist mit besonderer Vorsicht zu navigieren, zumal dem nördlichen Landvorsprung an der Einfahrt zur Bucht eine Untiefe vorgelagert ist. Von Süden kommend ist zunächst die Steilküste des Puig Pelat (185 m Gipfelhöhe) ein Orientierungspunkt, 1 sm südlich der Bucht. Danach hebt sich die Südhuk der Bucht durch eine schroffe Steilküste von der Landmasse ab.
Bojenfeld Ses Salines
Ideal gelegen, um am Folgetag nur einen kurzen Schlag nach Formentera vor sich zu haben, ist das ganz im Süden Ibizas gelegene Bojenfeld Ses Salines. Am Ende der nur nur nach Süden ungeschützten Bucht befindet sich ein beliebter Badestrand mit Cafés und Restaurants.
Formentera
Puerto de la Savina
Zusammen etwa 150 Liegeplätze halten die beiden Marinas in La Savina, Mar Puerto de la Sabina und die Marina de Formentera bereit. Etwas nördlicher gibt es gute Ankermöglichkeiten. Bei der Ansteuerung sollte unbedingt auf den regen Fährverkehr geachtet werden. La Savina selbst hat außer ein paar Restaurants und Bars nicht sonderlich viel zu bieten, hier gibt es gut erreichbar jedoch einen Supermarkt, um die Crew für die Tage auf Formentera zu versorgen.
Cala Espalmador
Das Bojenfeld in der Cala Espalmador gilt als eines der beliebtesten Ziele auf den Balearen überhaupt. Espalmador ist eine kleine Insel im Norden Formenteras, die nur mit dem Boot erreicht werden kann und durch ein kleines Riff von der Hauptinsel getrennt ist. Espalmador ist das, was man im Allgemeinen als „Traumbucht“ bezeichnet: türkisfarbenes Wasser, ein unbebauter und einsamer Sandstrand und eine wundervolle Kulisse. Um den Abend bei einem Essen oder einem Sundowner zu genießen, finden sich südlich des Riffs auf der Hauptinsel am Strand einige Bars und Restaurants.