Fehmarn und Lübecker Bucht
Ideales Bootsrevier
Die Lübecker Bucht und Fehmarn bilden ein ideales Revier für Segler wie Motorbootfahrer. Meistens herrscht hier ein guter Segelwind, gleichzeitig aber wenig Welle. Vor allem die Lübecker Bucht ist gut geschützt und frei von problematischen Untiefen. Herrliche Natur, feine Sandstrände und belebte Seebäder wie Grömitz und Timmendorfer Strand sowie die Hansestadt Lübeck laden ein, erkundet zu werden. Vor allem Familien kommen hier auf ihre Kosten, weil die Törnziele in diesem Revier viel Abwechslung bieten – vom feinen Sandstrand bis zu reichhaltigen Freizeitangeboten. Die Entfernungen zwischen den Häfen sind kurz, so dass die Törnplanung sehr vielfältig gestaltet werden kann. Viele Häfen beherbergen Charterbasen.
Das gesamte Revier erstreckt sich von der Insel Fehmarn bis in den Süden der Bucht, wo in Travemünde die Trave und schließlich Lübeck erreicht wird.
Fehmarn - die Sonneninsel
Mit 185 km² ist Fehmarn nach Rügen und Usedom die drittgrößte deutsche Ostseeinsel. Im Westen liegt die Kieler Bucht, nördlich davon erreicht man mit Langeland die dänische Südsee. Anlegemöglichkeiten finden sich nur an der Südseite der Insel, im Norden befindet sich der große Fährhafen Puttgarden, der jedoch von Sportbooten nicht angelaufen werden kann. Auf der Insel gibt es fünf Sportboothäfen, von denen sich je zwei in den markanten Buchten südwestlich und südöstlich befinden. Dazwischen liegt, genau an der Fehmarnsundbrücke, der Hafen der Bootswerft Schaich. Dieser Hafen besticht vor allem durch die fantastische Aussicht auf die Brücke, den Fehmarnsund und den Schiffsverkehr. Darüber hinaus bietet er ein gutes Serviceangebot.
In der südwestlich der Insel gelegenen Orther Bucht befinden sich zwei Häfen: Der Yacht- und Kommunalhafen Orth sowie der Lemkenhafen . Der Orther Hafen ist seit 2019 in die Liste der Kulturdenkmale des Landes Schleswig-Holsteins aufgenommen worden. Der frühere Handels-und Fischerheihafen liegt sehr idyllisch und bietet ein reichhaltiges Angebot für Yachten und Sportboote, wie Restaurants und das urige „Piratennest“. Er verfügt über etwa 150 Liegeplätze bis 3 Meter Tiefgang. Große Yachten können in Absprache am Handelskai festmachen. Der Seglerhafen Lemkenhafen liegt in der Bucht östlich von Orth. Auch in dieser sehr schön gelegenen und gepflegten Anlage kommen die Besucher auf ihre Kosten. Die 145 Liegeplätze bieten eine Wassertiefe von ca. 2,50 Meter und bietet auch größeren Yachten Platz.
Aufmerksamkeit benötigt die Ansteuerung beider Häfen. Die Fahrrinne ist gut betonnt, sollte in jedem Falle eingehalten werden, da es daneben sehr schnell flach wird.
In der südöstlich gelegene Bucht, dem Burger See, befinden sich die beiden Yachthäfen Burgstaaken und Burgtiefe. Burgstaaken ist ein ehemaliger Handels-Fischerei- und Fährhafen und bietet 185 Booten Platz, die bis 2 Meter Tiefgang haben können. Der im Süden des Burger Sees gelegene Hafen Burgtiefe ist mit etwa 600 Liegeplätzen der größte der Insel und verfügt über eine sehr gute Infrastruktur und gute Versorgungsmöglichkeiten. Auch im Burger See sollte man bei der Ansteuerung der Häfen unbedingt auf die Betonnung achten.
Lübecker Bucht
Südwestlich von Fehmarn gelangt man in die große, zweigeteilte Bucht, die im Westen als Lübecker, im Osten als Mecklenburger Bucht bezeichnet wird. Die Lübecker Bucht beginnt im Norden bei Großenbrode mit zahlreiche Häfen. Direkt östlich der Fehmarnsundbrücke befindet sich die Marina Großenbroder Fähre mit 150 Liegeplätzen, die einen schönen Blick auf den Fehmarnsund und die Brücke bieten. Ein paar Meilen weiter südlich gelangt man in den Großenbroder Binnensee, in dem sich gleich fünf Marinas befinden: Der Yacht-Club Großenbrode, die Marina Großenbrode, der Kommunal- und Sportboothafen Großenbrode, das Wassersportzentrum Großenbrode sowie der Hafen der Yachtwerft Klemens. Es stehen also ausreichend Plätze zur Verfügung.
Weiter südlich gelangt man in das Seebad Grömitz, einem typischen, Ferienort der deutschen Ostseeküste. Der große Yachthafen betet fast 800 Yachten Platz und verfügt über allen erdenklichen Komfort, Service sowie über ausgesprochen gute Freizeitmöglichkeiten, der Hafen liegt mitten im Urlaubsort und schließt an der sehr häufig belebten Strandpromenade ab. Hier lohnt es sich, das typische Strandleben eines Urlaubsortes zu genießen, mit schönen Badestränden, einen großen Angebot an gastronomischen Betrieben und Geschäften. Das Freitzeitangebot ist überdurchschnittlich hoch und reicht von Wellnessangeboten bis zum Hochseilgarten und der Tauchglocke am Ende der 400 Meter langen Seebrücke.
Weiter geht es entlang der Westküste, bis Neustadt erreicht wird. Hier befindet sich mit der Ancora Marina eine der größten Full-Service-Anlagen in Europa. Der Hafen bietet 1.400 Yachten bis 35 Meter Länge Platz und ist einer der belebtesten Hafenanlegen in Deutschland mit allem, was zum Wassersport gehört. Von Werften bis Händlern, Segelmachereien und Bootszubehörläden. Hier finden auch ständig Veranstaltungen rund ums Thema Wassersport statt, wie in jedem Frühjahr das Hamburg Ancora Yachtfestival, einer In-Water-Messe. Der Hafen bietet auch einen Shuttle-Service an, der die Gäste mit einem Schiff in die Stadt bringt. Wer lieber im Zentrum liegt, der fährt in den Sportboothafen der Stadtwerke Neustadt oder in den Rundhafen Neustädter Seglerverein.
Ein weiterer beliebter Urlaubsort liegt weiter südlich: Timmendorfer Strand ist schon von weitem an seinen großen Hotelanlagen zu erkennen. Auf der anderen Seite der Bucht, auf der Insel Poel auf dem Weg nach Wismar, liegt der Ort Timmendorf. Oft werden beide Orte miteinander verwechselt. Timmendorfer Strand selbst hat keinen Hafen, Besucher können im nahe gelegenen Hafen von Niendorf anlegen. Hier kommt erneut richtig Urlaubsstimmung auf, dazu gibt es im Hafen ein paar Fischer und ein sehr beliebtes Fischlokal. Für den Landgang bietet sich natürlich ein Besuch von Timmendorfer Strand an, sowie ein Spaziergang zum idyllischen Brodtener Steilufer, welches östlich des Niendorfer Hafens liegt.
Auf der Trave bis Lübeck
Ganz im Süden der Bucht erreicht man Travemünde, wo es zahlreiche Anlegemöglichkeiten gibt. Auch hier ist vor allem das große Hotelgebäude eine von weitem sichtbare Landmarke. Der wohl beliebteste Hafen in Travemünde ist der Passat-Hafen , der seinen Namen von der dort liegenden Viermast-Stahlbark „Passat“ entliehen hat. Das Schiff kann besucht werden, was für jeden Skipper und Bootssportler natürlich schon fast einen Pflichtbesuch darstellt. Der Hafen bietet 500 Liegeplätze und liegt mitten in Travemünde, das über eine ständige Fährverbindung erreicht werden kann. Sollte der Passathafen belegt sein, finden sich weiter umliegend in der Trave-Mündung weitere Marinas und Anlegemöglichkeiten, wie der Hafen des Lübecker Yachtclubs, oder die Marina Baltica mit rund 200 Liegeplätzen.
Um die schöne, alte Hansestadt Lübeck zu besuchen, folgt man der Trave für etwa 11 Seemeilen. Auf dem Weg dorthin finden sich erneut zahlreiche kleinere und mittelgroße Häfen entlang des Flusslaufes und einiger daran anschließender Wasserflächen. Es macht gegebenenfalls Sinn, nicht ganz bis Lübeck zu fahren, weil dort nur wenige Liegeplätze zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel die Newport Marina, die über 45 Plätze verfügt. Da bietet es sich vor allem in der Hochsaison an, bereits vorher auf der Untertrave nach freien Plätzen Ausschau zu halten, wie zum Beispiel im Nebenarm hinter der Teerhofinsel, wo sich einige Anlegemöglichkeiten finden.
Lübeck ist in jedem Falle eines der Highlights, wenn man dieses Revier besucht und sollte auf keinen Fall ausgelassen werden. Von Travemünde aus gibt es eine gute Zugverbindung, um die zahlreichen alten Sehenswürdigkeiten wie das berühmte Holstentor oder die weltbekannte Niederegger-Marzipanmanufaktur zu besichtigen. Lübeck bietet viel zu sehen und erleben – für Jung und Alt.