Die Kieler Bucht. Deutschlands Segelmekka.
Die Kieler Bucht
Die Kieler Bucht gilt als das Segelmekka der Deutschen. Sie erstreckt sich nach Osten bis zum Fehmarnsund und nach Norden bis zu den dänischen Inseln Als, Ærø und Langeland. Zur Kieler Bucht zählen auch die Eckernförder Bucht, die Schlei, die Hohwachter Bucht und die Flensburger Förde.
Das Revier gilt als eines der beliebtesten Seereviere an der Ostseeküste. Unzählige gut ausgebaute Häfen, Törnziele und Sehenswürdigkeiten befinden sich zwischen Flensburg und Fehmarn. Die Kieler Bucht ist vor allem bei Seglern wegen den meistens sehr konstanten Windverhältnissen beliebt. Meistens herrschen westlichen Winde vor, die jedoch von längeren Ostwindphasen unterbrochen werden können.
Namensgeber der Bucht ist Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel, in der jedes Jahr eines der größten Segelevents der Welt, die Kieler Woche, stattfindet.
Die beste Zeit für den Bootsport sind die Monate Mai bis September. In den Urlaubsmonaten kann das Revier sehr voll werden, durch die große Zahl an Liegeplätzen und die sehr große Anzahl an Häfen sind jedoch fast immer noch freie Boxen zu finden.
Schilksee
Die Kieler Innenförde
Als Kieler Innenförde wird der Bereich südlich der Friedrichsorter Enge genannt. Prägend für dieses Teilrevier sind die zahlreichen Sportboothäfen und der Schiffsverkehr zur Stadt Kiel, der vor allem von den großen Skandinavienfähren angelaufen wird. Der Verkehrsaufkommen an Berufsschiffen ist jedoch nicht nur wegen des Kieler Hafens recht hoch, sondern vor allem wegen der Großschifffahrt, die aus und in den Nord-Ostseekanal kommt. Zusätzlich ist auch der Anteil an Lotsenbooten und behördlichem Verkehr meist recht hoch. In der Innenförde ist niemals Ruhe. Daher gilt es stets, gut Ausschau zu halten und auf die Betonnung der Fahrwasser zu achten.
Wer in die Innenförde fährt, der will meistens nach Kiel. Die etwa 250.000 Einwohner zählende Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein ist für Freunde des maritimen Flairs ein lohnenswertes Törnziel. Kiel ist eine echte Seefahrerstadt und das sieht man ihr auch in fast jeder Ecke an. Egal ob die historische Flotte im Germaniahafen, die vielen Schiffsmodelle im Schifffahrtsmuseum oder der Ostseekai mit den Großen Kreuzfahrtschiffen – hier gibt es für Seeleute überall was zu entdecken.
Am zentralsten liegt hier sicherlich der Sporthafen Seeburg , der jedoch nur über eine begrenzte Anzahl an Liegeplätzen verfügt. Nicht weniger nahe an Kiel liegen der Sportboothafen Reventlou, der Sporthafen Blücherbrücke, sowie der große Hafen von Düsternbrook. Alternativ finden sich auf der gegenüberliegenden Ostseite der Innenförde die Anlagen Sportboothafen Kiel-Wellingdorf und Dietrichsdorf. Um Kiel zu Fuß zu erkunden, liegen diese beiden Häfen jedoch auf der „falschen Seite“ der Förde. Das gilt auch für den nördlich davon gelegenen Yachthafen von Mönkeberg. Die Sportboothäfen an der Ostseite sind eher zweckmäßig und ihr Freizeitwert gilt im Allgemeinen nicht als besonders hoch. Das Netz der Öffentlichen Verkehrsmittel ist in Kiel jedoch sehr gut, so dass man von nahezu jedem Hafen aus die Stadt erkunden kann. In den Sommermonaten bleibt einem oftmals nichts anderes übrig, als einen der abseits gelegenen Häfen anzulaufen, weil es bereits am frühen Nachmittag schon sehr voll wird.
Und egal, wo man in Kiel liegt: nahezu alle Häfen haben in der ADAC Klassifizierung den Vermerk „schön gelegene Marina“ bekommen.
Um der großen Schleuse von Holtenau einen Besuch abzustatten, kann man gut im großen Yachthafen von Stickenhörn festmachen. Wer das Treiben an der Schleuse lieber beim Sundowner von eigenen Cockpit aus beobachten will, der legt sich auf die gegenüberliegende Seite nach Möltenort.
Für Yachten, die die Passage des NOK planen, hat die Schleuse eigene Liegeplätze parat. Das Befahren des Kanals ist Sportbooten nur tagsüber gestattet. In jedem Falle sollten sich Skipper vor der Passage das Merkblatt für die Sportschifffahrt (PDF) herunterladen.
Holtenau
Kieler Förde
Die Kieler Förde nördlich der Friedrichsorter Enge öffnet sich wie ein Trichter zur Kieler Bucht hin. Hier steht den Sportschiffern wesentlich mehr Platz zur Verfügung. Die Förde hat hier eher den Charakter einer Ostseeförde, wogegen der innere Teil an eine riesige Hafenanlage erinnert. Die Außenförde ist mit seinen Häfen ein beliebtes Ziel für Sportboote. Hier ist es weniger hektisch als in der Innenförde.
An der Ostseite findet man einen der modernsten Häfen an der ganzen Ostseeküste, die Baltic Bay Marina in Laboe. Die moderne Anlage bietet fast 350 Liegeplätze und allen erdenklichen Service. Wer es etwas beschaulicher mag, steuert den nördlich gelegenen Yachthafen Ostseebad Laboe an. Wie der Name schon sagt, bietet sich der Abstecher nach Laboe vor allem für Familien oder Crews an, die einen Tag am Strand einlegen möchten. Das Gleich gilt für den am weitesten außen an der Ostseite liegenden Yachthafen der Kieler Förde, der Marina Wendtorf, die mit 850 Liegeplätzen sehr viel Platz, Service und Freizeitmöglichkeiten bietet.
Auf der Westseite findet man zwei Hafenanlagen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: den mit 840 Liegeplätzen riesige Olympiahafen von Schilksee und nördlich davon den eher beschaulichen Yachtafen in Strande. Schilksee bietet alles, was es im Bezug auf Service und Freitzeitangebote vorstellen kann. Es herrscht hier jedoch stets sehr viel Trubel, die Wege sind teilweise sehr lang und die typische 70er Jahre Architektur etwas in die Jahre gekommen.
Mit „nur“ 350 Liegeplätzen ist der ehemalige Fischereihafen in Strande weniger als halb so groß. Er bietet eher Ruhe und Erholung sowie eine wundervolle Aussicht auf das Treiben in einem der beliebtesten Segelreviere der Welt und dem Schiffsverkehr der Kieler Förde. Durch den Werftbetrieb des Kieler Yachtclubs bietet Strande zusätzlich exzellenten Service rund ums Boot.
Eckernförde
Nördlich der Kieler Förde liegt die Eckernförder Bucht, ebenfalls ein beliebtes Törnziel für Bootsportler. Im Gegensatz zum stets sehr belebten und oft wuseligen Kiel ist Eckernförde wesentlich beschaulicher. Der niedliche Ort steht ganz im Zeichen der Fischerei und des Tourismus und versprüht das typische Flair eines Ortes an der Ostseeküste, der manchmal an die Dänischen Orte auf und um Fünen erinnert.
In Eckernförde gibt es direkt im Zentrum drei Anlegemöglichkeiten: Die Stadtmarina Yachtsport Eckernförde, den Stadthafen, sowie die Anlage des Segelclubs Eckernförde. Alle drei Häfen liegen entweder direkt in der Stadt oder in fußläufiger Entfernung.
In Eckernförde befindet sich auch der einzige Tiefwasserhafen der Deutschen Marine, die hier einen großen Stützpunkt hat. Mit 17,50 Meter Wassertiefe an der östlichen Außenmole eignet sich der Hafen auch gut für U-Boote, weshalb hier das 1. U-Boot-Geschwader stationiert ist. Es ist daher nichts ungewöhnliches, unterwegs auch mal eines der U-Boote vor Eckernförde zu erblicken.
Auf dem Weg von Kiel nach Eckernförde sollte man vor allem bei stärkeren Winden seine Aufmerksamkeit dem Seegebiet rund um den „Stoller Grund“ widmen. Nördlich befindet sich das mit um die 5-6 Meter flache Gebiet, südlich davon die teilweise über 20 Meter tiefe Stoller Rinne. Dadurch kommt es teilweise zu sehr unangenehmen Wellen und Seegang. Bei Seglern spricht man auch scherzhaft von „Kopfsteinpflaster“. In manchen Fällen lohnt es sich, dieses Gebiet nördlich zu umfahren, um der Crew und dem Schiff die Strecke einfacher zu machen.
Nördlichster Hafen der Eckernförder Bucht ist der Yachthafen von Damp, der schon von weitem wegen der hohen Ferienanlage zu sehen ist. Über Damp scheiden sich die Geister. Die einen finden die von der Ferienanlage umsäumte Marina unansehnlich, andere schätzen den Hafen für den hohen Freizeitwert. Beliebt ist die Anlage vor allem aber bei Familien mit Kindern. Damp ist von Kiel gesehen der letztes Hafen, bevor man die Schlei erreicht.
Eckernförde
Hochwachter Bucht
Die Hohwachter Bucht ist bei Sportbootfahrern sehr berüchtigt. Der Grund dafür ist das große militärische Übungsgebiet zur See und zu Land. Zwischen dem Schießgebiet Hohwachter Bucht und den landseitigen Truppenübungsplätzen Todendorf und Putlos wird zu militärischen Übungszwecken teilweise scharf geschossen. Skipper sollten sich unbedingt vor der Passage durch dieses Seestück auf dem Elwis-Portal informieren. Achten sollte man darüberhinaus auch auf die Warntonnen und extra eingerichteten Warnstellen. Zusätzlich zur Sicherung sind häufig noch Wasserfahrzuge eingesetzt.
Die Küstenfunkstelle Todendorf Naval verbreitet von Montag bis Freitag jeweils 7:30, 11:00 und 15:30 Uhr, in Ausnahmefällen am Sonnabend 7:30 und 11:00 Uhr, eine Lagemeldung auf UKW-Kanal 11 zu den aktuellen Gefahrenbereichen für den Schießbetrieb. Die Lagemeldung wird 5 Minuten zuvor auf UKW Kanal 16 angekündigt.
Einziger Hafen in der Hohwachter Bucht ist der Yachthafen Marina Lippe, eine sehr ruhig und schön gelegene Marina mit sehr guter Infrastruktur und einem großen Angebot an Freizeitmöglichkeiten.
Östlich der Hohwachter Bucht schließt der Fehmarnsund an und dort endet die weitläufige Kieler Bucht.