Die Kykladen: Windreiche Inselwelt
Revier und Karte
Die Kykladen sind bei Seglern ein sehr beliebtes Revier. Die Inselgruppe in der südlichen Ägäis ist vor allem etwas für Skipper und Crews, die gerne bei viel Wind segeln und über einige Erfahrung verfügen. Das Revier gilt als anspruchsvoll, auch wenn die einzelnen Etappen zwischen den Inseln nicht zu lang sind. Die Dichte an Häfen und Marinas ist überschaubar, dafür gibt es aber unzählige gut geschützte Ankerbuchten. Vor allem ist der Meltemi-Wind das beherrschende Element – manche Segler fürchten ihn, andere wiederum schätzen den Wind, der im Sommer sehr zuverlässig weht.
- Mehr dazu: Meltemi – alles zum Wind in der Ägäis
Der Name stammt aus der Antike – Kykladen bedeutet „Ringinseln“, weil die Inselgrupp die heilige Insel Delos umringt.
Wind und Wetter
Vom Juni bis September kann der Meltemi sehr beständig mit 4-7 Beaufort wehen. Dazwischen entstehen immer wieder Schwachwindtage oder gar völlige Flaute. Der Wind wird wegen seiner beständigkeit unter Seglern sehr geschätzt, kann aber auch als Starkwind auftreten und dann wird er gefürchtet. Die Windrichtung des Sommerwindes ist Nord, sie variiert aber, je weiter man in der Ägäis nach Süden fährt. Zwischen den Inseln der Kykladen kommt es immer wieder zu herausfordernden Düsenwirkungen. Dann kann die Windstärke durchaus auch auf bis zu 9 Beaufort steigen.
In der Regel brist der Meltemi am Vormittag auf und bläst beständig bis zum Sonnenuntergang durch. Flaut er während der Nacht nicht ab und weht durch, kann er am Folgetag bis zu 10 Beaufort erreichen. Zwischen den Inseln kann es in Lee oft zu Fallböen kommen, in den Meerengen kann Strömung bis zu 6 Knoten auftreten.
Tipps für entspanntes Segeln
Der Meltemi kann an guten Tagen für herrliche Segeltage sorgen, an anderen eine echte Herausforderung sein. Vor allem bei Kursen, die ein Segeln hoch am Wind erfordern, können die Etappen bei starkem Wind sehr anspruchsvoll werden. Viele Skipper planen ihre Etappen daher antizyklisch, segeln am frühen Morgen oder gar über Nacht und wettern tagsüber den Starkwind im Hafen oder in einer gut geschützten Bucht ab.
Wer plötzliche Überraschungen meiden will, hält sich von Steilküsten und Gebirgen fern. Auch wenn es oft den Eindruck macht, dass die Inseln eine gute Abdeckung bieten, können dort unangenehme Fallböen auftreten. Vor allem die Inseln Euböa, Tinos und Kos sind dafür berüchtigt. Auch die auf der Karte eigentlich bequem erscheinenden Meerengen warten häufig mit Düseneffekten.
Da der Wind auch sehr schnell einfallen kann, sollte stets ein Reffplan mit der Crew entworfen werden, um möglichst schnell die Segelfläche verkleinern zu können.
Zwischen den Inseln pendeln zahlreiche Fähren, auch Kreuzfahrtschiffe finden sich in der Hauptsaison hier ein. Es ist also stets mit viel Verkehr auf dem Wasser zu rechnen.
Die Kykladen: Traumhaftes Inselrevier
Tiefblaues Wasser, atemberaubend schöne Inseln, einsame Ankerbuchten, weißgetünchte Städte und idyllische Fischerdörfer, die Kykladen bieten viel Abwechslung und sind ein echtes Traumrevier in Griechenland, vor allem für Segler, die sportliches Segeln lieben. Die vielen Inseln bieten je nach Windlage immer eine Alternative zur Planänderung, die einzelnen Etappen sind meistens nicht weit und auch gut außerhalb des einsetzenden Meltemi am frühen Morgen oder in der Nacht zu erreichen.
Inseln wie Santorini, Naxos, und Kos sind touristische Highlights in Griechenland und warten mit einer Fülle an Sehenswürdigkeiten auf seine – auch von See kommenden – Besucher. Kleinere, eher ruhigere Inseln wie zum Beispiel Milos oder Serifos muten wie idyllische Postkartenmotive an. Und auch antike Sehenswürdigkeiten finden sich auf der Inselgruppe in Hülle und Fülle. Besonders beliebt unter Seglern ist der Besuch des Kap Sounion, auch Poseido-Kap genannt. Hier, an der Südspitze der Halbinsel Attika thront der um 440 v. Chr. erbaute Poseidontempel über dem Kap.
Yachtcharter Kykladen
Chartercrews erreichen die Kykladen meistens über den Athener Flughafen und setzen mit der Fähre zu den Inseln über. Beliebte Charterbasen finden sich in Paros, Syros, Tourlos und Mykonos. Um die Inseln ausgiebig zu erkunden und genug Puffer für Starwindtage zu haben, sind 10 – 14 Tage ideal.