Erlebnistour durch den Göta-Kanal

Mitten durch Schweden

Ohne die Dänen würde es den etwa 200 Jahre alten Göta-Kanal nicht geben. Damals waren die Zölle, die zum passieren der Wasserwege im Dänischen Gebiet sehr hoch, weshalb die Schweden im Jahre 1810 begannen, den Kanal zu bauen. Nur 22 Jahre später war das Bauwerk fertig. Fast 60.000 Arbeiter waren daran beteiligt. Der Kanal zählt bis heute zu den größten Bauprojekten des Landes und wird „Bauwerk des Jahrtausends“ genannt
Der Göta-Kanal erstreckt sich über 190 Kilometer und verbindet zusammen mit dem Trollhättan-Kanal die West- mit der Ostküste Schwedens – von Mem bis Göteborg. Auf dem Weg dorthin liegen 58 Schleusen, zahlreiche Häfen und die beiden riesigen Binnenseen Vänern und Vättern.
Der Kanal ist vom 2. Mai bis 28. September geöffnet. Die maximalen Bootsmaße betragen: 30m Länge, 7m Breite, 22m Höhe und 2,80m Tiefgang.
Für die Passage muss eine Kanalgebühr entrichtet werden, die sich nach der Bootslänge richtet. Es gibt verschiedene Tarife, die von der Bootslänge, der Fahrtstrecke und der Saison abhängen. Zum Beispiel Einzel- und Rückfahrten, Teilstrecken und sogenannte Minireisen. Für ein 10 Meter langes Boot zur Hauptsaison (ca. Mitte Juni bis Mitte August)bezahlt man (Stand 2021) für den gesamten Kanal (einfache Fahrt) 9.280 schwedische Kronen (SEK ), was 915 Euro entspricht. Für Hin- und Rückfahrt fallen ca. 14.000 SEK an. Im Preis enthalten sind alle Schleusen, Kanalgebühr und fünf Übernachtungen pro Hafen inkl. Service wie Wasser, Strom, Duschen und Waschräume, Müll- und Fäkalienentsorgung. In der Nachsaison reduziert sich dieser Preis um etwa 30 Prozent.
Gebucht wird über die Website des Kanals.
Während der Hauptsaison beträgt die Dauer der Fahr vom Mem an der Ostküste bis nach Sjötorp, wo der Kanal in den Vänern mündet, inklusive der Schleusenzeiten etwa 6-8 Tage. Es ist aber – ein entsprechendes Ticket vorausgesetzt – möglich, die Zeit wesentlich länger auszudehnen. Allein auf dem Vättern, dem zweitgrößten See Schwedens (135 km lang, bis zu 31 km breit) befinden sich zahlreiche Anlegemöglichkeiten und Orte, die sich für einen Besuch lohnen. Die Tour durch den Göta-Kanal lässt sich durchaus auf einen gesamten Urlaub strecken. Vor allem, wenn anschließend noch der größte Binnensee, der Vänern, sowie die Stadt Göteborg über den Trollhättan-Kanal besucht wird.
Die übliche Fahrtrichtung für Segler, die rund Schweden segeln, ist von Ost nach West ud bei der vorherrschenden Windrichtung West die Passage um die Südküste Schwedens bei Gegenwind zu vermeiden. Es wird aber auch durchaus die andere Richtung gewählt.

Die nachfolgenden Hafenbeschreibungen richten sich nach der üblichen Ost-West-Richtung von Mem bis Stjötorp.

 

 

 

Von Mem zum Vättern

Göta-Kanal Borensberg Göta-Kanal Borensberg

Marina Mem
Östlich und westlich der Schleuse, die in den Göta-Kanal führt, finden sich an der Kaimauer und am Kanalrand etwa 18 Liegeplätze. Angelegt wird entweder längsseits oder an Pfählen. Mem gilt als „Tor zum Göta-Kanal“, daher findet sich im Hafenbüro sehr viel Informationsmaterial über die anstehende Kanalfahrt. Bevor man in den Kanal einfährt, ist ein Besuch des Hafenbüros zur Anmeldung erforderlich. Die Hafenanlage verfügt über ein Café, einen Kiosk, eine Tankstelle und nur mäßige Verpflegungsmöglichkeiten.

Marina Söderköping
Ein erster Höhepunkt auf der Tour durch den Göta-Kanal ist sicherlich die mittelalterliche Stadt Söderköping. Auf dem Weg von Mem nach Söderköping liegen zwei Schleusen. Der Hafen befindet sich hinter der zweiten Schleuse. Der zentral gelegene Kanalhafen bietet Platz für 50 Yachten. Söderköping bietet eine für Kanal-Verhältnisse gute Infrastruktur, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein reichhaltiges gastronomisches Angebot. Am Hafen befindet sich auch ein Schiffsausrüster. Die wundervolle Stadt selbst ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Zahlreiche Astrid-Lindgren-Filme wurde hier gedreht. Vom nahe gelegenen „Ramunderberget“ hat man einen schönen Blick über die Umgebung.

Schleusentreppe Berg
Zwischen Söderköping der nächsten Anlegemöglichkeit in Berg befindet sich die berühmte Schleusentreppe. Sieben terrassenartig aneinandergereihte Schleusen überwinden insgesamt einen Höhenunterschied von 18,80m vom See Roxen hinauf nach Berg, wo der nächste Gästehafen liegt. Zur Hauptsaison können die Wartezeiten etwas länger werden und die Schleusen sind dann häufig sehr voll. Die Anlage besteht aus zwei Doppelschleusen (die Schleusen von Berg, danach die Oscars Schleuse) und einer Schleusentreppe (Carl Johans Schleusentreppe), die am See Roxen liegt.
Zwischen Söderköping und Berg bietet sich an der Schleuse Brådtom die Gelegenheit für ein Pause. Dort befindet sich ein schönes Café sowie ein Streichelzoo, der bei Kindern sehr beliebt ist.

Marina Berg
Nach der Schleusentreppe erwartet der Ort Berg seine Besucher. Die Marina hat Platz für 40 Boote und Yachten. Da die Schleusentreppe zu einem der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen zählt, ist Berg auf eine hohe Zahl an Besuchern eingestellt, was sich an den zahlreichen Shops, Restaurants und Cafés widerspiegelt. In Berg besucht man auch als Skipper die Schleusentreppe und schaut sich das Treiben in den Kammern bei einem Getränk oder Essen an. Für die Erkundung des Umlands bietet sich ein Ausflug per Leihfahrrad an, die in Berg angeboten werden. In der Marina befindet sich ein Minigolfplatz. Auf der rechten Seite unter der Schleusentreppe gibt es einen beliebte Badestelle mit schönem Sandstrand.

Marina Borensberg
Die Marina Borensberg liegt zwar nur etwa 18 Seemeilen von Berg entfernt, bietet sich aber als nächster Hafen an, weil auf dem Weg dazwischen wieder einige Schleusen passiert werden müssen. Borensberg ist ein ruhig gelegener, kleiner Kanalhafen mit etwa 20 Liegeplätzen. Die Ansteuerung erfolgt aus dem Kanal, die Liegeplätze befinden sich am südlichen Ufer westlich der Klappbrücke und der Schleuse. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe des Hafens sind fußläufig erreichbar. An der Schleuse fällt das große rote Holzhaus auf. In diesem befindet sich das 100 Jahre alte
Gota-Hotel, das als eines der besten Restaurants in Östergötland gilt und eine große Auswahl kulinarischer Highlights bietet. Wem das zu hochklassig ist, der findet in Borensberg eine Reihe weiterer Restaurants. Als Besonderheit zählt die erste Kunstinstallation des Projekts „Visionen am Wasser“ entlang des Göta-Kanals. Die 50 Meter lange Wasserskulptur „Tjuff Tjuff“ von Jonas Hellström imitiert die Bewegungen eines Delfins im Wasser mit fünf spritzenden Wasserstrahlen.

Marina Motala
Motala ist der letzte Hafen, bevor der große Vättern-See erreicht wird. Die Marina stellt 56 Liegeplätze bereit und bietet darüber hinaus eine guten Service durch einen ansässigen Werftbetrieb. Von Osten kommend befindet sich die Marina an Steuerbord direkt hinter der Schleuse und Hubbrücke. Motala ist der ideale Ausgangshafen für Skipper und Crews, um sich auf eine ausgiebige Tour auf dem Vättern vorzubereiten.

Zweitgrößter See Schwedens: der Vättern

Huskvarna am Vättern Huskvarna am Vättern

Mit einer Fläche von 73,5 km³ ist der Vättern der zweitgrößte See des Landes. Im Norden ist er rund 25 Meter tief, im südlichen Bereich teilweise über 100 Meter. Bei stärkeren Winden kann eine unangenehme, teilweise auch recht hohe Welle entstehen. Wind und Welle können recht unvorhergesehen und schnell entstehen, weil der See zwischen dem südschwedischen Hochland und der Ebene von Östergötland liegt
Der See ist bei Seglern dennoch sehr beliebt, daher befinden sich auch zahlreiche Häfen entlang des insgesamt 550 km langen Ufers. Die nachfolgenden Häfen sind im Uhrzeigersinn aufgelistet:

Hästholmen Gästhamn
Hästholmen ist ein Hafen an der Ostseite des Vättern. Er bietet 120 Yachten Platz. Die Ansteuerung erfolgt aus Südost, wobei die Schärenfelsen und Klippen an der Backbordseite unbedingt beachtet werden müssen. Die Liegeplätze für Gäste befinden sich direkt hinter dem Wellenbrecher an Steuerbord. Gute Landmarken bilden der weiße Leuchtturm und das rote Silogebäude. Hästholmen bietet eine gute Infrastruktur, liegt aber etwas abseits, so dass für zum Beispiel Lebensmittel-Einkäufe ein längerer Fußweg in Kauf genommen werden muss.
Der See Tåkern, wenige Kilometer nordöstlich von Hästholmen gelegen, beherbergt ein idyllisches Vogelschutzgebiet mit 250 Arten, die von Aussichtstürmen und Wanderpfaden aus mit dem Fernglas beobachtet werden können. Die meisten Vögel sind im Mai sowie im September/Oktober zu sehen.

Visingsö/Visingsborg
Mit rund 25 km² ist Visingsö die größte Insel im Vättern. Sie liegt rund 30 km nördlich von Jönköping und sechs km westlich von Gränna. Auch wenn der Hafen sehr klein ist und durch die Fähren auch unruhig, lohnt sich ein Besuch der Insel. Bei der Ansteuerung sollte der Fährverkehr stets beachtet werden. Alternaiv zum Hafen befindet sich an der Südspitze der Insel, die Ankerbucht Näsudden. Diese ist bei südlichen Winden jedoch ungeschützt.

Der kleine Fähr-und Yachthafen liegt sehr idyllisch und bietet in kleinen roten Holzhütten einen Fischimbiss und ein Café. Auch Fahrräder lassen sich hier leihen, um die schöne Insel zu erkunden.
Schon bei der Ankunft sieht man als Landmarke die Schlossruine von Visingsö, deren Besuch sich lohnt und die ein beliebtes Ausflugsziel der Tagesgäste ist, die mit der Fähre hier her kommen. An der Südspitze der Insel findet sich mit der Burg Näs eine weitere Ruine. Nicht nur die beiden Ruinen, auch die Grabfunde aus der Wikingerzeit belegen, dass die Insel schon seit sehr langer Zeit bewohnt ist.
Visingsö eignet sich hervorragend zum Fahrradfahren, da es auf der Insel kaum Autos und viele schöne Radwege gibt. Das aber wohl beliebteste Verkehrsmittel sind die Remmalags, Pferdekutschen, die hier täglich für Rundfahrten anbieten. Visingsö ist eine Reise und einen Besuch wert und es lässt sich dort Kraft tanken, um als nächstes die größte Stadt am Vättern zu besuchen.

Jönköping Hamn
Jönköping ist mit 85.000 Einwohnern eine für schwedische Verhältnisse sehr große Stadt, die zehntgrößte des Landes. Der Hafen bietet 110 Liegeplätze und entsprechend einer Großstadt eine sehr gute Infrastruktur und Versorgungsmöglichkeiten. Die Ansteuerung vom Vättern aus Norden kommend ist unproblematisch. Der Hafen liegt sehr zentral im Stadtzentrum und bietet alle Annehmlichkeiten einer modernen Marina. Östlich vom Gästehafen findet sich als Alternative die Marina von Husqvarna.
Die Stadt lohnt sich, um einen oder auch zwei Hafentage einzulegen, weil das Angebot an Kultur, Museen und Veranstaltungen enorm ist. Außerdem gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten und viel zu entdecken.
Die Stadt wurde vor allem durch die Produktion von Streichhölzern in aller Welt bekannt. Kein Wunder, dass hier das einzige Streichholzmuseum der Welt zu finden ist.
Ein weiterer Name, der einen weltweiten Bekanntheitsgrad wegen seiner Motorräder und Kettensägen hat, ist Husqvarna. Husqvarna hat ein eigenes Industriemuseum, dessen Besucht sich lohnt. Das sind nur zwei Museen von einer ganzen Vielzahl, weshalb sich Jönköping auch „Stadt der Museen“ nennt.

Domsands Båtsällskap
Domsands Båtsällskap ist ein Vereinshafen, etwa 10 km nördlich von Jönköping auf der Westseite des Vätterns. Der große Hafen, der nahezu ein Naturhafen ist, bietet Platz für fast 300 Yachten und Boote. Er verfügt über ein – für schwedische Verhältnisse gutes Angebot hinsichtlich Technik und Service. Liegeplätze werden vom Hafenmeister zugewiesen. Domsands Båtsällskap ist ein echter Seglerhafen, in dem zur Hauptsaison fast immer sehr viel los ist. Vor allem die im Hafen ansässige Segelschule führt ständig Kurse durch, weshalb man bei der Ansteuerung auch auf kleine Optis, Jollen und andere Schulungsboote Acht geben sollte.
Der Hafen liegt mitten in der Natur in einer sehr gut geschützten Bucht. Gleich daneben lädt ein riesiger Badestrand bei Sommerwetter zu einem Urlaubstag ein.

Hjo Gästhamn
Etwa in der Mitte des Vättern, auf der Westseite des Sees, liegt der Hafen der Stadt Hjo. Die Ansteuerung von Nordosten ist problemlos, von Südosten kommend passiert man ein mit Kardinaltnnen markiertes Flach. Der Hafen bietet 250 Liegeplätze. Angelegt wird an seitlichen Auslegern.
Der Hafen verfügt über eine sehr gute Infrastruktur.
Hjo ist eine mittelalterliche Stadt und früher ein wichtiger Verbindungshafen von Väster-nach Östergötland.
Die Altstadt hat ihren mittelalterlichen Grundriss mehr oder weniger bis heute bewahrt. Die Stadt gilt als eine der schönsten Holzstädte Schwedens. Im Zentrum der Stadt findet man zahlreiche imposante und schöne Holzvillen.
In der Nähe des Hafens finden sich der Stadtpark, eine Strandpromenade und ein Schwimmbad.
An Markttagen lohnt sich der Besuch des Marktplatzes Stora Torget.
Hjo wird wie das englische „you“ gesprochen, weshalb man hier oft herzförmige Aufkleber mit dem Spruch „I love Hjo“ findet. Besucher stimmen dem Spruch sicherlich zu. Hjo ist ein Highlight auf dem Vättern.

Marina Karlsborg
Karlsborg liegt an der Westseite des Vättern und ist der Eingangshafen in weiteren Verlauf des Göta-Kanals. Der kleine Hafen verfügt über 15 Liegeplätze hinter und 35 vor der Brücke. Im Hafen befinden sich Serviceeinrichtungen für Yachten, wie ein Bootselektrik-Unternehmen und einen Schiffsausrüster. Der nahe gelegene Hafen des Segelclubs kann auch angelaufen werden, jedoch ist die Hafengebühr nicht in den Kanalgebühren enthalten.
Karlsborg ist vor allem wegen seiner gut erhaltenen Festungsanlage bekannt, die jedes Jahr viele Besucher anzieht. Hier werden geführte Touren und Rundgänge veranstaltet. Deshalb ist auch rund um das Hafengebiet in den Sommermonaten stets viel Trubel, auch weil direkt am Hafen oft Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Auf dem Gelände rund um die Marina findet man so auch zahlreiche Restaurants, Shops und Cafés.

Olshammar Gästhamn
Ganz im Nordwesten des Vättern liegt der sehr gut geschützte Gästehafen von Olshammar. Die Ansteuerung erfolgt im Fahrwasser südlich der Insel Bästholmen, wo eine betonnte Rinne in den Lövsundsfjord führt. An der Nordpitze der Halbinsel Långarn biegt man nach Backbord ab, fährt wieder nach Süden in die westlich gelegene Bucht Norrvikken, an dessen Ende der Hafen zu finden ist.
Olshammar ist ein gemütlicher, wundervoll gelegener Hafen mit einer modernen Ausstattung.
Die Umgebung ist landschaftlich sehr reizvoll, weshalb sich ein Ausflug mit den am Hafen erhältlichen Leihfahrrädern wirklich lohnt. Gute Ausflugsziele sind die Klippen des Schärengartens, der See Fagertärn mit seinen roten Seerosen oder das alte Olshammarsgården, das Geburtshaus des Dichters und Nobelpreisträgers Heidenstam, welches heute ein Museum ist.

Askersund
Oberhalb des Nordendes vom Vättern führt ein betonntes Fahrwasser vorbei an Schären zum Alsen See, an dessen Nordwestseite der Ort Askersund mit seinem Gasthafen liegt.. Hier sind 15 Liegeplätze für Gäste eingerichtet.
Das charmante Hafengebiet beherbergt auch einige Wohnmobilstellplätze. Dementsprechend gut ist die Ausstattung und der Service.
Ein beliebtes Ziel für den Landgang ist das südlich des Ortes befindliche Schloss Stjernsund. In der Hauptsaison werden täglich mehrmals Führungen angeboten.

Göta Kanal Brücke

Von Karlsborg bis zum Vänern

Göta Kanal Idyllischer Kanal

Marina Forsvik
Nach dem Vwerlassen von Ksrlsborg gelangt man in einem betonnten Fahrwasser durch den Skackasund nach Forsvik. Die 12 Liegeplätze befinden sich direkt vor der Schleuse. Die Schleusenanlage von Forsvik ist die älteste des Göta-Kanals und wurde bereits 1813 gebaut.
Der kleine Ort ist vor allem wegen seine Bedeutung der Industriegeschichte bekannt geworden. Das Industriedenkmal „Forsviks Bruk“, eine industrielle Siedlung, ist 600 Jahre alt und damit Schwedens ältester Industriestandort. Die Museumssiedlung beschreibt die Geschichte von Sägewerken, Mühlen, Schmieden und Gießereien. Der Ort erlebte einen Aufschwung, als der bau des Kanals begann. Hier findet man auch den Nachbau des Raddampfers „Eric Nordevall“, der in Forsvik gebaut wurde und Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Vättern gesunken war.

Wassbacken
Wassbacken ist ein kleiner Kanalhafen, bestehend aus etwa 15 Liegeplätzen Liegeplätzen, einem Campingplatz und einer Unterkunft für Wanderer. Der Hafen liegt sehr idyllisch, auf dem Gelände (Campingplatz) befindet sich ein kleiner Shop und ein Café sowie zahlreiche Holztische rund um die Anlage. Wassbacken ist auch in der Hauptsaison ein ausgesprochen ruhiges Plätzchen.

Marina Töreboda
Von Süden kommend passiert man auf dem Weg nach Töreboda zunächst die Seilfähre, eine Eisenbahnbrücke und eine Straßenbrücke. Danach findet man die rund 30 Liegeplätze auf der Backbordseite des Kanals.
Töreboda ist ein typischer Kanalhafen, der seinen Besuchern einiges bietet. Einen Besuch wert ist die auf dem Weg passierte Seilfähre „Lina“, die kleinste ihrer Art in Schweden. Sie wird manuell über den Kanal gezogen. Eine Fahrt dauert 20 Sekunden und kostet eine schwedische Krone, also umgerechnet etwa 10 Cent. Außerdem gibt es einen beheizten Pool, mehrere Restaurants und verschiedene Ladengeschäfte.
In Töreboda lässt sich gut Kraft tanken, die am Folgetag benötigt wird, weil auf dem letzten Abschnitt des Göta-Kanals viele Schleusen warten.

Schleusengebiet Hajstorp
Auf dem letzten Abschnitt des Göta-Kanals wartet das Schleusengebiet Hajstorp. Hier befinden sich mehrere Schleusen in kurzer Entfernung, umsäumt von Cafés und Aussichtpunkten. Viele Touristen kommen jeden Sommer hierher, um die schleusenden Boote und Schiffe zu bestaunen. Ein Kanalhafen lädt die Crews der Boote dazu ein, eine Pause zu machen und es sich im Schleusencafé gut gehen zu lassen.
Abschließend geht es über weitere Schleusen, die die Boote abwärts zum westlichen Ausgang des Göta-Kanals bringen.

Marina Sjötorp
Mit Sjötorp erreicht man das westliche Wnde des 190 km langen Kanals und gelangt in den größten See Schwedens, den Vänern.
Aus dem Kanal kommend wird das südliche der zwei Hafenbecken angesteuert. Es stehen 22 Liegeplätze bereit.
Sjötorp eignet sich hervorragend, um die hinter sich liegende Kanaltour Revue passieren zu lassen, zum Beispiel bei einem Besuch des Kanal-Museums am Werft Bassin. Typisch schwedisch ist auch die Holzsauna, die man sich beim Schleusenwärter reservieren kann. Danach warten zahlreiche Restaurants auf einen Besuch.

Weiter bis Göteborg
Viele Yachten und Boote, die den Göta-Kanal passiert haben, fahren anschließend weiter nach Göteborg. Auf dem Weg liege der Vänern-See und der Trollhättan-Kanal, der schließlich bei Göteborg an der Westküste Schwedens endet. Vor allem der Vänern See eignet sich für einen ausgedehnten Besuch mit vielen Häfen und vielen Plätzen, die es zu entdecken gilt. Der Vänern ist mit 5.120 km² der größte See Schwedens und der Europäischen Union. Nach dem Ladoga- und Onega-See in Russland ist der Vänern der drittgrößte See auf dem europäischen Kontinent.
Insgesamt befinden sich auf dem See 22.000 Inseln. Viele interessante Orte liegen an seinem Ufer. Wer also nach der Tour durch den Göta-Kanal Zeit hat, kann hier noch eine ganze Weile mit dem Boot seinen Urlaub verlängern.