Staande Mastroute 2: Von Den Helder nach Amsterdam
Karte und Revier
Um südlich der Insel Texel auf dem Weg nach Amsterdam ein Stück Nordsee zu umfahren, zum Beispiel bei schwerem Wetter, bietet sich der Weg über die Kanäle von Den Helder in die Niederländische Metropole an.
Bei perfekten Bedingungen und schnellen Brückenöffungen kann diese Route zwar in einem Tag zurückgelegt werden, es rät sich aber, mindestens zwei Tage für den Abschnitt einzuplanen. Vor allem die Eisenbahnbrücken öffnen nur zu bestimmten Zeiten, was teilweise zu längeren Wartezeiten führen kann.
Fast alle Brücken werden ferngesteuert, sind Video-Überwacht und öffnen automatisch. Dennoch ist ein Funkgerät ratsam, über VHF 20 können die Brücken angefunkt werden, viele verfügen auch über eine telefonische Kontaktmöglichkeit. Die Eisenbahnbrücken verfügen über eine Wechselsprechanlage am Meldesteg und können nicht per UKW erreicht werden.
Von Den Helder bis Alkmaar
Der erste Abschnitt von Den Helder bis Alkmaar ist keine besonders aufregende Etappe. Der Nordhollandsch-Kanaal verläuft fast ausnahmslos entlang von Straßen, teilweise sogar beidseitig.
Nach der Schleuse in Den Helder wird der Nord-Hollandsch-Kanaal erreicht, der fast wie eine Autobahn schnurgerade durch das platte Land verläuft. Dennoch hat auch diese Strecke ihren Reiz, denn zum Eingewöhnen in die Kanalwelt der Niederlande ist dieser problemlose Abschnitt und die meist schnell öffnenden Brücken ideal. Es ist beeindruckend zu sehen, wie teilweise vierspurige, vielbefahrene Straßen für ein einziges Sportboot gesperrt werden und die Brücken sich wie von Geisterhand automatisch öffnen. Schnell bemerkt man, welch hohen Stellenwert die Sportschifffahrt in den Niederlanden besitzt.
Nach rund 40 Kilometern auf dem Nordhollandsch-Kanaal wird schließlich die Stadt Alkmaar erreicht, wo sich eine hervorragende Möglichkeit zur Übernachtung und einen Landgang anbietet.
Alkmaar
In Alkmaar bietet der Gemeentehaven Platz für 125 Boote. Der Hafen liegt sehr zentral und die Lage in der Stadt bietet gute Möglichkeiten zur Versorgung. Die Stadt hat rund 100.000 Einwohner und ist absolut sehenswert. Zahlreiche historische Gebäude liegen an hübschen Kanälen und laden zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Vor allem aber der Käsemarkt ist über die Grenzen hinweg bekannt. Hier wird Käse in alter Tradition gehandelt. Er findet von April bis September jeden Freitag statt.
Alkmaar bis Zaandam
Der Abschnitt zwischen Alkmaar und Zaandam ist landschaftlich reizvoll und es gibt viel zu sehen. Moderne Brücken wechseln sich mit Schwimmbrücken ab, die für die Sportboote weggezogen werden.
Nach dem Verlassen Alkmaars wird nach ein par Kilometern das Almaader Meer erreicht, durch welches eine betonnte Rinne führt. An dieser Stelle wird für alle Yachten mit stehendem Mast der Nordhollandsch-Kanaal verlassen, weil sich auf dessen Weg nach Amsterdam einige Brücken befinden, die nicht geöffnet werden können. Stattdessen geht es weiter entlang des Fahrwassers in den Zaannakanaal, der am südwestlichen Ende des Almaader Meers bei Stierop erreicht wird. An der Tonne Nummer 13 wird nach Osten abgebogen und dem Verlauf des Fahrwassers immer weiter gefolgt, bis schließlich Zaandam und der Zijkanaal G erreicht wird. Wer am nächsten Tag in Amsterdam in den Sixhaven einlaufen will, der verbringt die Nacht ggf. noch in Zaandam, bevor es in den Noordzeekanal geht. Der Sixhaven ist sehr begehrt und alle Plätze meistens schon recht schnell belegt. Gastlieger dürfen ab 12 Uhr einlaufen und bereits 30 Minuten später ist oftmals alles schon belegt. Das indes ist von Alkmaar aus kaum zu schafffen, weshalb sich eine weitere Nacht, entweder in Zaandam oder in der großen Amsterdam Marina auf dem Noordzeekanal anbietet.
Amsterdam
In und um Amsterdam herum bieten sich zahlreiche Marinas an, um die pulsierende Metropole, die jedes Jahr von über 8 Millionen Menschen besucht wird, zu erkunden. Die beste Möglichkeit, Amsterdam zu erleben, bietet sicherlich der Sixhaven, der direkt gegenüber dem Hauptbahnhof liegt. Der Hafen ist sicherlich eines der beliebtesten Törnziele Europas, bietet allerdings nur 70 Liegeplätze. Da auch die Einfahrt recht eng und verwinkelt ist, darf erst ab 12 Uhr in den Hafen eingelaufen werden. Gastlieger, die den Sixhaven verlassen, müssen entsprechend bis 12 Uhr abgelegt haben. Der Hafenmeister weist die Liegeplätze zu und packt den engen Hafen mit Booten voll. Wer hier ein paar Tage liegenbleiben möchte, sollte dies bereits bei der Ankunft dem Hafenmeister mitteilen, damit er einen passenden Platz zuweisen kann.
Neben dem Sixhaven befördert eine Fähre die Besucher direkt zum Hauptbahnhof.
Eine gute, wenn auch nicht so zentral gelegene Möglichkeit auch für große Yachten, bietet die große Amsterdam City Marina. Auch hier gibt es eine Pendelfähre ins Stadtzentrum.
Bitte beachten sie die Vignettenpflicht bei der Durchfahrt durch die Hauptstadt!