Usedom: Peenestrom und Achterwasser

Revier

 

 

 

Revier hinter der Insel

Die 445 km² große Insel Usedom ist eines der beliebtesten Urlaubsgebiete der Deutschen. Von Berlin aus in wenigen Stunden zu erreichen, wird sie auch die „Badewanne Berlins“ genannt. Der kleinere Teil der Insel im Südosten gehört zu Polen.

Usedom liegt in der südwestlichen Ostsee. Im Osten der Insel erstreckt sich eine langgezogene Seeküste mit breiten Stränden und mondänen Seebädern wie Heringsdorf, Ahlbeck oder Zinnowitz. An dieser Küstenlinie gibt es auf deutscher Seite keinen Hafen, nur das polnische Swinemünde ist von Seeseite aus erreichbar. Während sich an der östlichen Seite der Insel in der Saison in den Bädern und an den Stränden die Touristenströme befinden, geht es an der Westseite Usedoms meistens eher beschaulicher zu. Zwischen Usedom und dem Festland liegt in Norden der Peenestrom, unterhalb von Wolgast die „Achterwasser“ genannte, große Ostseelagune. Südlich davon erreicht man schließlich das Stettiner Haff.

Vor allem  Peenestrom und Achterwasser bilden ein sehenswertes und gut geschütztes Revier für Bootssportler.

Achterwasser

Anreise und Charter

Anreise mit dem Auto: Die Anreise erfolgt von Westen und Süden über die A20. Usedom ist über zwei Brücken, im Norden bei Wolgast und weiter südlich bei Anklam zu erreichen. In den Sommermonaten steht man vor allem an den Bettenwechsel-Tagen oft an den Zufahrten zur Insel im sogenannten „Begrüßungsstau“. Daher ist in der Hauptsaison eine antizyklische Anreise keine schlechte Idee.

Anreise mit dem Zug: Am Bahnhof Züssow übernimmt die UBB (Usedomer Bäderbahn) die Fernzüge und verteilt die Reisenden auf der Insel. Bahnhöfe sind von Peenemünde bis ins polnische Swinemünde angebunden. Diese Regionalzüge verkehren regelmäßig, auch eine Busanbindung ist in den meisten Fällen gegeben.

Anreise mit dem eigenen Boot: Von Westen kommend durch den Greifswalder Bodden. Südlich der seit 2016 für Sportboote gesperrten Insel Ruden befindet sich die Peenemündung. Von Süden kommend, bspw. aus den Berliner und Brandenburger Gewässern, gelangt man nördlich von Stettin über die Oder in das Stettiner Haff, wo sich ganz im Westen des Haffs das Achterwasser anschließt.

Charter: Charterbasen sind in Kröslin sowie auf der nahe gelegenen Insel Rügen und in Greifswald vorhanden. Aktuelle Angebote mit Vorteilen für ADAC Mitglieder finden Sie hier.

Peene

Häfen an der nördlichen Peene

Marina Kröslin Marina Kröslin

Von Norden aus dem Greifswalder Bodden kommend, erreicht man als ersten Hafen auf der Insel Usedom Peenemünde. Die Stadt, die als berüchtigten V2-Rakete zu unrühmlicher Berühmheit gelangte, bietet mehrere Liegemöglichkeiten: Den Nordhafen, den Hafen Peenemünde und den südlich davon gelegenen Sportboothafen.

Der Stadtteil Karlshagen ist eine Denkmallandschaft über das ehemals größte Rüstungsforschungszentrum während des zweiten Weltkriegs. Wer sich dieses Denkmal ansehen will, kann dort auch direkt in der Marina anlegen.

Wer es lieber beschaulicher mag, legt auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Festland im Hafen der Sportgemeinschaft Seesegeln Freest an. Für den Ort ist die Fischerei noch heute ein wichtiger Wirtschaftszweig. Direkt am Fischreihafen kann man hier sowohl fangfrischen Fisch als Räucherware kaufen.

Einer der modernsten und sehr gut ausgestatteten Yachthäfen findet sich weiter südlich auf der Festlandseite in der Marina Kröslin. Der Hafen verfügt über 500 Liegeplätze und bietet allen erdenklichen Service sowie eine schön gelegene Marina. Hier besteht auch die Möglichkeit, Boote für den Törn rund um Usedom und den Boddengewässern zu chartern.

Von Norden kommend erreicht man an der großen blauen Brücke die Stadt Wolgast. Nördlich der Brücke befinden sich die Häfen des Segel Club Wolgast sowie sie Schlossinselmarina Werft Horn. Südlich der Brücke der Stadthafen Wolgast. Wolgast verfügt über eine historische Innenstadt, deren Besuch sich lohnt. Es gibt eine große Auswahl an Restaurants, Cafés und Lebensmittelmärkten. Die nahe gelegene Peene-Werft gehört zur Lürssen-Gruppe. Hier werden Schiffe für militärische Einsätze gebaut.

 

Herrliche Naturlandschaften

Seeadler auf Usedom Seeadler auf Usedom

Auch wenn Usedom von Touristen überlaufen ist, findet man auf Peene und rund um das Achterwasser teils unberührte Natur. Sehr häufig kann man hier auch imposante Seeadler beobachten. Schilfufer wechseln sich ab mit Sandstränden, kleinen Buchten, Inseln oder auch Steilküsten, wie auf der Gnitzer Halbinsel im Achterwasser. Es gibt hier zahlreiche schöne Plätze zum Ankern, versteckte Naturhäfen und wundervoll gelegene Marinas. Zusammen mit dem Stettiner Haff bilden die auf Gewässer zwischen Festland und der Insel Usedom ein herrliches Revier, auch für einen ausgedehnteren Entdeckungsurlaub zu Wasser.

Achterwasser - Lagune der Ostsee

Das Achterwasser ist eine Lagunenlandschaft, die der Insel Usedom ihre charakterisische Form gibt. Die Wasserfläche mit zahlreichen Buchten und Inseln zweigt etwa in der Mitte der Insel vom Peenestrom ab. Das Achterwasser ragt teilweise so weit in die Insel hinein, dass zwischen Ückeritz und Zinnowitz nur noch ein schmaler Streifen Land übrig ist. Von hier aus ist es ideal, die mondänen Seebäder mit ihren sehenswerten Seebrücken zu besuchen. Bordfahrräder lohnen sich. Auch der Balmer See eignet sich gut, um zum Beispiel Heringsdorf oder Ahlbeck zu besuchen.

Das Achterwasser wird eingerahmt von der Gnitzer Halbinsel und dem Lieper Winkel, die von Norden und Süden in das Wasser ragen. Nördlich der Gnitzer Halbinsel befindet sich am Ende der Krumminer Wiek der wundervolle Hafen von Krummin. Der Naturhafen ist bei Bootsfahrern sehr beliebt und in de Hochsaison oft voll, was auch am nahe gelegenen Café Naschkatze liegt. Spätankommer, die keinen Platz mehr im Hafen finden, können in der Bucht, vorausgesetzt die Windrichtung ist nicht Süd oder Südwest, gut geschützt ankern.

Weniger bekannt ist der Hafen von Netzelkow, der an der Ostseite der Gnitzer Halbinsel gegenüber der Insel Görmitz liegt. Hier legt man an einem alten Steg an, an dem früher das auf der Insel gewonnene Erdöl verladen wurde. Heute befindet sich hier ein Restaurantschiff, auf dem man den Tag mit herrlichem Ausblick über das Achterwasser ausklingen lassen kann. Der bereits etwas ältere Betreiber des Hafens, der gleichzeitig Koch, Campingplatzbetreiber und Hafenmeister ist, wurde durch zahleiche TV-Beiträge über die Region hinaus bekannt.

Etwas weniger bekannt, nicht weniger schön ist es im kleinen Hafen von Rankwitz, den man weiter südlich des Achterwassers im Peenestrom auf der Inselseite findet. Rankwitz ist im Prinzip ein Hafen mit angeschlossener Fisch-Gastronomie, bestehend aus einer Räucherei, einem Imbiss und einem Fischrestaurant. Umsäumt wird das ganze von vier kleinen Ferienhäusern – meh ist hier nicht und genau das will man, wenn man dieses Revier befährt.

Im Süden dann gelangt man in das Stettiner Haff. Aber wie gesagt, will man auf Peene und Achterwasser wirklich alles entdecken, eignet sich dieses kleine aber kleine Revier durchaus auch für einen ausgedehnten Urlaub mit Familie an Bord.

 

 

Rankwitz Rankwitz