Seemannsknoten: Die wichtigsten Knoten für den SBF einfach erklärt

Seemannsknoten sind an Bord nicht wegzudenken. Die wichtigsten Knoten – vom Palstek übers Klampe belegen bis zum Webeleinenstek in der Übersicht. 

Unter vielen erfahrenen Seglern heißt es oft: „Für eine Weltumsegelung brauchst Du nur den Palstek und den Webeleinenstek.“ Das ist sicher nicht verkehrt, jedoch ist es allein für die Prüfung zum Sportbootführerschein (SBF) notwendig, die wichtigsten Seemannsknoten zu beherrschen. Schifferknoten kommen an Bord von Motorbooten und Segelyachten sehr häufig vor – egal ob als Festmacherknoten beim Anlegen oder auf See, um Leinen miteinander zu verbinden oder um Schoten an den Segeln zu befestigen. Übrigens: Traditionell heißt es nicht „einen Seemannsknoten binden“ oder „einen Seemannsknoten knoten“ sondern: „einen Seemannsknoten stecken“.

In unserer Übersicht haben wir die wichtigsten Seemannsknoten für Dich zusammengestellt und zeigen in praktischen Anleitungen mit Videos, wie man sie ganz einfach steckt.

Bild aus Seemannsknoten

Seemannsknoten für den SBF in der Übersicht

Der Palstek

Wohl kaum ein Seemannsknoten ist so berühmt, wie der gute alte Palstek. Bei diesem Seemannsknoten wird ein Auge geknotet, welches sich nicht zuziehen kann. Der Palstek hält dauerhaft auch unter Belastung und ist recht einfach zu stecken. Immer dann, wenn Tauwerk zum Beispiel über einen Poller gelegt werden muss, kommt der Palstek zum Einsatz.

Tipp: Wenn Du Dir den Palstek merken willst, gibt es eine Eselsbrücke. Sie lautet:

Die Schlange kommt von unten aus dem Teich, kriecht einmal um den Baum herum und verschwindet danach wieder von oben im Teich. (Palstek Merksatz)

Eine Klampe belegen

Klampen findest Du an Bord überall: Am häufigsten an Deck als Belegklampen, um das Boot festzumachen oder auch am Mast, wo die Fallen belegt werden. Auch im Hafen sind die meisten Stege mit Klampen ausgerüstet, an denen die Festmacherleinen festgemacht werden. Mit dem Belegknoten, bzw. dem Belegen einer Klampe, gibt es diesen idealen Seemannsknoten, der auch unter starker Belastung hält, sich aber dennoch gut lösen lässt.

Beim Belegen einer Klampe bekommen Anfänger oft „einen Knoten im Kopf“, vor allem wegen des Kopfschlags, der die Leine bekneift. Achte immer drauf, dass die beiden unteren Parten parallel laufen.

 

Webeleinstek und Webeleinstek auf Slip

Der Webeleinstek (auch bekannt als Webeleinenstek, Webleinstek oder Mastwurf) ist ein echter Allround-Seemannsknoten. Er eignet sich, um Tauwerk zum Beispiel an einer Stange – wie zum Beispiel der Reling – zu befestigen. Der Webeleinenstek hat die beiden perfekten Eigenschaften, die ein Seemannsknoten haben sollte: Er hält auch hohen Belastungen stand und lässt sich schnell lösen. Wohl am häufigsten kommt der Webeleinenstek zum Einsatz, wenn die Fenderleinen befestigt werden müssen.

Webeleinstek auf Slip

Eine Sonderform ist der Webeleinstek auf Slip. Die Ausführung ist ähnlich wie beim herkömmlichen Webeleinstek. Der zweite halbe Schlag wird hierbei jedoch auf Slip gelegt. Das bedeutet, dass der Abschluss des Knotens mit einer Bucht erfolgt. Das lose Ende wird dabei nicht ganz durchgezogen, sondern als Schlinge durchgesteckt. Ein auf Slip gelegter Knoten hat den Vorteil, dass er sich durch Zug am herausragenden Ende leicht öffnen lässt.

Schotstek und doppelter Schotstek

Der Schotstek ist ein Seemannsknoten, mit dem sich zwei unterschiedlich starke Leinen miteinander verbinden lassen. Diesen Schifferknoten gibt es als „Einfacher Schotstek“ und als „Doppelter Schotstek„. Er ist sehr einfach zu stecken und hält unter Last zuverlässig.

Eineinhalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen

In vielen Häfen befinden sich am Steg O-Ringe zum Festmachen der Leinen. Hier ist ein „Rundtörn mit zwei halben Schlägen“ oder auch „Eineinhalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen“ der passende Seemannsknoten.

Der Achtknoten

Der Achtknoten ist sehr einfach zu stecken. Und nützlich dazu. Als Seemannskonten kommt er zum Einsatz, um das Ende des Tauwerks zu sichern, damit es zum Beispiel nicht aus einer Klemme „ausrauschen“, also durchrutschen kann. Er ist wirklich im Nu gesteckt.

Der Kreuzknoten

Ein sehr wichtiger Seemannsknoten ist der Kreuzknoten. Im Gegensatz zum Schotstek eignet sich der Kreuzknoten, um zwei etwa gleich starke Leinen miteinander zu verbinden.

Es kommt häufig vor, dass kurzfristig eine Leine verlängert werden muss – hier ist der Kreuzknoten ideal. Auch bei vielen Segelyachten wird er benutzt, um zum Beispiel das Großsegel mit den Reffbändseln zu verkleinern. Beim Kreuzknoten musst Du darauf achten, dass die Parten im Knoten parallel verlaufen. Sonst hält er nicht sondern rutscht langsam durch.

Bei sehr glatten Leinen und rutschigem Tauwerk eignen sich als haltbarere Alternativen entweder der Doppelte Schotstek oder zwei ineinander gesteckte Palsteks.

Der Stopperstek

Der Stopperstek eignet sich zum Verbinden einer dünneren Leine mit einer dickeren. Er ist insbesondere dann hilfreich, wenn die dickere Leine bereits unter Spannung steht und mithilfe einer dünneren Leine, einer Winsch oder eines Flaschenzugs entlastet werden soll. In den ersten Schlägen wird der Stopperstek analog zum Webleinenstek gelegt. Er verfügt jedoch über eine zusätzliche Windung in Zugrichtung.