Solaranlagen für Boote – kleine und große Lösungen

Solaranlagen für Boote und Yachten

Zur Stromgewinnung an Bord gehören Solarmodule und -anlagen mittlerweile zu den beliebtesten und zuverlässigsten Lösungen. Von kleinen, faltbaren Solarpanels bis hin zu kompletten Solaranlagen, die aus der Sonnenenergie enorme Mengen an Strom gewinnen können, kommen die verschiedenen Lösungen an fest eingebauter Solartechnik auf kleinen als auch auf großen Yachten zum Einsatz.

Erhältlich ist eine Vielzahl an Lösungen, Ausführungen und Größen – für das Schlauchboot oder die Wanderjolle ebenso wie für die Blauwasseryacht. Je nach Modell und Größe können Handys, Tablets und mobile Endgeräte über USB aufgeladen , Strom aus mobilen Panels mit Konvertern gespeichert oder auch komplexe Bord-Elektrik-Anlagen komplett aus Solarenergie gewonnen werden. Wir haben die Möglichkeiten von klein bis groß aufgelistet.

Klein aber fein - mobile Solarpanels für unterwegs

Ursprünglich wurden kleine, faltbare Solarpanels für den Outdoorbereich entwickelt, wie zum Beispiel für Wanderer, Camper oder Radfahrer, denen es auf geringes Packmaß und wenig Gewicht ankommt. Da die Faltpanels in aller Regel auch gegen Spritzwasser geschützt sind, kommen sie immer häufiger auch auf kleinen Booten vor. Smartphones und Tablets oder andere Geräte, die über USB aufgeladen werden, können mit den kleinen, faltbaren Solarlösungen geladen werden oder zumindest im Betrieb, zum Beispiel bei der mobilen Navigation, eine sogenannte Erhaltungsladung aus Sonnenenergie erhalten.

Faltbare und mobile Solarpanels gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen, manche verfügen über zwei oder noch mehr USB Ausgänge, um mehrere Geräte gleichzeitig zu laden. Hier sollte aber auf eine möglichst große Fläche, also am besten drei gefaltete Panels geachtet werden. Ist das Panel zu klein, kommt nur zu wenig Ladestrom aus den Buchsen, was zur Folge haben kann, dass erst gar kein Ladevorgang entsteht, weil das Endgerät eine bestimmte Ladespannung benötigt. es ist also vorm Kauf wichtig zu wissen, wie hoch die Ladespannung sein muss und wie viel das Panel liefert.

Tipp: Um das Sonnenlicht nicht ungenutzt zu lassen, wenn gerade nichts geladen werden muss, kann der Sonnenstrom in mobilen Akkus, sogenannten USB-Powerbanks gespeichert werden. So ist auch in der Nacht genug Strom da oder wenn der Himmel bedeckt ist.

 

Tablet an Bord eines Jollenkreuzers mit Navigations-App und Solarpanel zur Stromversorgung.

Mobile Solarpanels mit Konverter

Diese Lösung setzte sich zunächst im Caravaning-bereich durch, bis auch Bootsbesitzer die Vorzüge kennen gelernt haben: Solarkonverter in Kombination mit mobilen Panels. Hier kommen größere Panele, entweder als einzelne, feste Module oder auch als faltbare Lösungen zum Einsatz. Die Sonnenenergie wird in einem tragbaren Solarkonverter gespeichert – einer Art Powerbank, die über verschiedene Stromausgänge bis hin zu 230V-Steckdosen verfügt.

Der Vorteil: nicht nur kleine Mobilgeräte können mit dem gespeicherten Solarstrom geladen und versorgt werden sondern auch zum Beispiel die Kühlbox oder die elektrische Luftpumpe für das Dingi. Somit eignen sich Solarkonverter gut für Kleinkreuzer und Boote, die über keinen eigenen Bordstrom verfügen. Auch hier gibt es kleine, günstige Lösungen und große, leistungsstarke Konverter, die mit 1000 Watt und mehr sogar eine Kaffeemaschine versorgen können – und zwar auch dann, wenn die Sonne gar nicht mehr scheint.

Solarpanel und Powerbank

Fest installierte Solaranlagen

Vor allem für Blauwasseryachten und Boote für die Langfahrt sind fest eingebaute Solaranlagen die ideale Lösung, autark zu sein und ohne externe Stromversorgung auskommen zu können. Hier eignen sich für die Installation auf Geräteträgern Rahmenmodule sehr gut, die dauerhaft und stabil eingebaut werden können. Wichtig ist es, einen Platz zu finden, der möglichst nicht abgeschattet wird, wie zum Beispiel vom Großsegel. Auf Segelyachten werden diese Rahmenmodule daher meistens am Heck auf Edelstahlträgern montiert.

Für die Installation an Deck gibt es semi-flexible Module, die sich an die Decksform anpassen lassen und so ihren Platz auf dem Aufbau/Kajütdach, dem Vorschiff oder auf Luken oft ihren Platz finden. Hier sollten die Module in jedem Falle begehbar sein.

Die Menge an Strom, die eine Solaranlage liefert, hängt vor allem von ihrer Größe ab. Aber auch Beschattungen oder Teilbeschattungen beeinflussen die Stromerzeugung aus Sonnenlicht. Moderne Module verfügen über parallel geschaltete Zellen(-stränge), um auch dann noch ausreichend Strom zu erzeugen, wenn ein Tel des Panels beschattet wird. Die Panels, auch Solarzellen genannt, gibt es in diversen Ausführungen – von mono- und polykristallinen Zellen über sogenannte Dünnschichtzellen bis hin zur CIS-Zelltechnik, die sich meistens in flexiblen Solarpanels findet.

Mittelcockpit Centercockpit Yacht
Solaranlage auf Geräteträger am Heck. © Jens Brambusch (brambusch-macht-blau.de)

Planung der Solaranlage

Für die Planung der Installation einer Solaranlage ist zunächst einmal der zu Verfügung stehende Platz an Bord entscheidend. Wichtig: die Module sollten immer dort platziert werden, wo das Sonnenlicht ungehindert und direkt einfallen kann. Ebenso wichtig ist das Zubehör wie Laderegler, Kabel und -querschnitte und das Montagematerial – hier muss alles aufeinander abgestimmt sein.

Bei der Planung ist auch entscheidend, ob es ein 12V oder 24V System sein soll.

Auch sollte bei der Planung der Strombedarf des Bootes ermittelt werden. Anhand der Anzahl und Größe der Solarmodule lässt sich berechnen, ob sich überhaupt genügend Strom durch Sonnenenergie erzeugen lässt, ober ob ggf. noch weitere Stromerzeuger erforderlich sind, um eine ausreichende Stromversorgung an Bord zu gewährleisten. Oft lässt sich der Strombedarf auch sehr stark reduzieren, in dem alte Geräte durch neuere, moderne und effizientere austauschen lassen. Die Planung einer Solaranlage geht meistens gleich mit einer gesamten Planung und Optimierung des Stromverbrauchs einher.

Möglich ist es jedoch auch, durch feste Module einen Teil des Bordstroms zu gewinnen und die Solartechnik als unterstützende Lösung zu anderen Stromerzeugern, wie Wind- oder Hydrogeneratoren zu installieren.