Wie man Schlauchboote im Winter lagern sollte

Für ein langes Dingileben

Mit dem Ende der Saison verlassen auch die Schlauchboote und Dingis ihre Reviere und überwintern auf unterschiedlichste Art und Weise. Vor allem, wenn sie als reines Beiboot genutzt werden, lagern viele Schlauchboote in den Backskisten der Yachten oder in einer freien Ecke der Garage, wo ihnen nur wenig Beachtung geschenkt wird, weil man mit der Yacht schon genug zu erledigen hat. Im Frühjahr kann es dann jedoch böse Überraschungen geben, wenn beim ersten Aufblasen festgestellt wird, dass die Luft gleich wieder entweicht oder das Obermaterial bedenklich brüchig geworden ist.
Für ein langes Leben rät es sich daher, die teilweise auch recht teuren Luftboote schonend und fachgerecht zu lagern. Wir haben ein paar Tipps zum richtigen Einwintern von Schlauchbooten zusammengestellt.

Altes Schlauchboot im Winter So besser nicht. © Pixabay

Reinigung und Kontrolle

Schlauchboot Ausgeblichene Schläuche lassen sich auffrischen

Vor der Lagerung sollte das Schlauchboot im voll gefüllten Zustand gereinigt und auf Schäden kontrolliert werden. Zunächst wird das Boot mit klarem, am besten lauwarmem Wasser gespült, um Verunreinigungen und/oder Salzreste zu entfernen. Danach erfolgt eine Behandlung mit im Handel speziell erhältlichen Reinigern. Keinesfalls sollten übliche, oft aggressive Haushaltsreiniger verwendet werden. Mit diesen Reinigern werden Öle, hartnäckige Verschmutzungen und Fette entfernt.

Wichtig: Das ganze Boot sollte auf Beschädigungen wie Kratzer oder Haarrisse kontrolliert werden. Diese Beschädigungen müssen, sofern möglich, vor der Einlagerung mit entsprechendem Flickzeug repariert werden. Vor allem Haarrisse, die zunächst nicht sonderlich bedrohlich aussehen, können sich im Winter verschlimmern. Im Laufe der Jahre verdunsten die Weichmacher im Material und es bricht schneller, gerade an vorbelasteten Stellen.

Bevor das Boot schließlich eingelagert wird, ist eine Behandlung mit einem entsprechenden Pflegemittel ratsam. Diese milchigen Lotionen halten das Material geschmeidig und imprägnieren es für kommende Aufgaben. Außerdem kann man mit diesen Mitteln eine deutliche Farbauffrischung erzielen.

Trocknen lassen

Nach der Reinigung und Behandlung und vor der Lagerung für einige Monate muss das Schlauchboot trocken. Dieses sollte möglichst in geheizten Räumen passieren, wo möglichst wenig Luftfeuchtigkeit herrscht. Von einer Trockung im freien ist abzuraten, weil die Luft im Herbst meistens feucht ist und das Boot so nicht richtig durchtrocken kann.

Bei der Trockung – natürlich im aufgeblasenen Zustand, ist es hilfreich, das Boot auch ab und zu mal umzudrehen. Lassen Sie das Boot ruhig einige Tage in Ruhe durchtrocknen.

 

 

Arten der Lagerung

schlauchboot am steg Draußen mit Persenning

Bevor es darum geht, wie das Boot gelagert wird, ist zu klären, wo es den Winter über verbringt. Auch hier eignen sich trockene, im Idealfalle beheizte Räume oder Winterhallen an. Vermieden werden sollte in jedem Fall, dass das Schlauchboot Frost ausgesetzt wird, denn vor allem im gefalteten Zustand tut das dem Material nicht gut, da immer eine gewisse Restfeuchtigkeit vorhanden sein kann.

Für die Lagerung gibt es mehrere Möglichkeiten. Unterschieden wird hierbei, ob das Boot im aufgeblasenen Zustand eingewintert wird oder gefaltet ohne Luft. Besser ist es immer, die Luft im Boot zu lassen. Knicke und Falten können auf Dauer zu Beschädigungen des Schlauches führen. Auch hier ist der Grund darin zu sehen, dass die Weichmacher nach einer gewissen Zeit verfliegen und das Material nicht mehr so geschmeidig und belastbar ist wie beim Kauf.

Die schonendste Art, das Boot einen längeren Zeitraum zu lagern, ist eine Wandhalterung, an der es im aufgeblasenen Zustand über den Winter hängt. Auf diesem Wege wird das Material nahezu keinen Belastungen ausgesetzt.

Die Luft kann auch in den Schläuchen bleiben, wenn das Boot auf einem Trailer geparkt wird. Hier ist es sinnvoll, das Boot ab und zu mal ein wenig auf dem Trailer neu zu positionieren, um nicht dauerhaft immer die selben Druckpunkte zu belasten. Natürlich sollte man auch darauf achten, dass die Auflageflächen belüftet und gepolstert sind.

Viele Eigner haben aus Platzgründen nicht die Möglichkeit, das Boot aufgeblasen zu lagern. In diesem Fall hilft nur Luft ablassen, sorgfältig falten und verpacken. Viele Schlauchboote verfügen bereits ab Werk über geeignete Taschen. Beim Falten unbedingt darauf achten, dass starke Knicke vermieden werden. Ein mehrmaliges Umfalten über den Winter kann helfen, Knickstellen nicht zu lange zu beanspruchen. In jedem Falle sollte das verpackte Schlauchboot einen ruhigen Platz finden, wo es nicht umgestellt werden muss. Jeder Transport verursacht Belastungen der Knickstellen, die man nach Möglichkeit vermeiden sollte – gerade wenn es kalt ist.

Einige hartgesottene Bootsfahrer nutzen ihr Schlauchboot gern auch mal in der kalten Jahreszeit und lassen es dazu an Land liegen. Dafür ist eine Persenning unabdingbar. Und man sollte darauf achten, dass das Boot nicht flach auf den kalten und nassen Boden gelegt wird, sondern der Unterboden belüftet bleibt. Dazu eignen sich gepolsterte Pallhölzer, Autoreifen oder ähnliches. Dran denken: Im Herbst und Winter wird es öfter mal stürmisch, daher sollte das Boot ausreichend gesichert werden.