Gute Aussichten: Yachten mit Flybridge
Merkmale der Flybridge
Als Flybridge (englisch:„fliegende Brücke“) wird ein Außensteuerstand einer Yacht genannt. Die Flybridge befindet sich hoch außenliegend auf oder über dem Aufbau als zweiter oder gar dritter Steuerstand. Sie wird bei gutem Wetter als Steuermöglichkeit unter freiem Himmel genutzt.
Eine Flybridge ist je nach Bootsgröße entweder ein reiner Steuerstand oder ein außen und hoch liegendes Cockpit mit Aufenthaltsmöglichkeiten für die Crew. Durch die Flybrigde wird an Bord mehr Nutzfläche geschaffen.
Mittlerweile sind nicht nur Motoryachten und Motorboote mit einer Flybridge erhältlich – auch auf Segel-Katamaranen findet man diese Art des Steuerstands immer häufiger.
Eine Besonderheit bietet die Flybridge auf vielen Angelbooten und -yachten, die speziell zum Hochseefischen genutzt werden. Hier befindet sich die Flybrigde oft sehr hoch auf einem Tragegestell über dem Deck, um eine gute Übersicht zu bekommen.
Vorteile der Flybridge
Eine Flybridge bringt wesentliche Vorteile mit sich. Zum Einen wird auf dem Boot eine zusätzliche Nutzfläche geschaffen, welche die Außenfläche erheblich erweitert. Auf größeren Yachten ist die Flybridge wie ein zweites Cockpit – mit Sitzbänken und Tisch. Sie bietet der Crew eine tolle Rundumsicht und eine schöne Möglichkeit, sich bei schönem Wetter außerhalb des Innenraums aufzuhalten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Innenraum einer Yacht von dieser Fläche unberührt bleiben kann – im Gegensatz zu einem Cockpit, welches immer auch Auswirkungen auf das Innenlayout hat, wie achterliche Stehhöhe.
Die erhöhte bis hohe Steuerposition bietet auch bei Manövern eine gute Rundumsicht und Übersicht. Deshalb sind Flybridges auch bei Hochsee-Anglern sehr beliebt, weil die hohe Position eine gute Aussicht auf die Wasserfläche und auf das Verhalten von an der Angel befindlichen Fischen bietet, also auch die taktischen Maßnahmen beim Fischen erweitern.
Viele Werften bieten ihre verschiedenen Boote und Yachten mit oder ohne Flybridge an. Da die Flybridge in aller Regel auf den bestehenden Aufbau aufgesetzt wird, sind meistens keine großen konstruktiven Eingriffe notwendig.
Nachteile Flybrigde
Eine Flybridge kann – je nach Modell, Schiffsgröße und Einsatzzweck – auch Nachteile mit sich bringen. So vergrößert sich die Durchfahrthöhe eines Boots oder einer Yacht durch eine Flybrigde oft erheblich. Vor allem in Revieren mit vielen Brücken kann das zu Schwierigkeiten führen. Prüfen Sie also vorm Kauf die Durchfahrthöhen in Ihrem Fahrtgebiet.
Was ein Vorteil ist, kann auch ein Nachteil werden. Bei Hafenmanövern wie An- und Ablegen ist zwar die Rundumsicht des Rudergängers sehr gut, jedoch können von der hohen Steuerposition kaum zum Beispiel die Achterleinen oder Fender ausgebracht werden. Zum Anlegen wird daher eine Crew benötigt.
Auch im Bezug auf das konstruktive Fahrverhalten einer Yacht kann eine Flybridge – je nach Größe und Stabilität -erhebliche nachteilige Auswirkungen haben. Der Schwerpunkt verlagert sich weiter nach oben, das Boot kann also empfindlicher auf Seitenbewegungen, Krängung und Schaukeln reagieren und auch früher kentern. Manche Werften statten die Flybridge-Versionen ihrer Modelle daher auch nicht selten mit einem Ballastkiel aus, um diesen Effekt zu vermeiden.
Gebrauchtboote
Bei dem Kauf von gebrauchten Booten mit Flybridge sollten Sie vorher klären, ob durch den meistens höheren Aufbau die Duchfahrthöhen von Brücken in Ihrem Fahrtgebiet ausreichend sind. Falls ein Winterlager in einer Halle vorhanden oder geplant ist, sollten Sie ebenso den erhöhten Platzbedarf in der Höhe abklären.
Hilfreich ist auch eine Ausstattung, die den veränderten Gegebenheiten durch den hoch liegenden Steuerstand angepasst sind, wie zum Beispiel ein Bug- oder auch Heckstrahlruder. Bei großen Yachten mit einer Flybridge kommen auch häufig Funkfernbedienungen für Strahlruder zum Einsatz.
Eine Übersicht von aktuellen Angeboten für gebrauchte Yachten mit Flybridge finden Sie hier.