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Bootskauf: Wie groß sollte ein Boot sein?

Bootskauf: Wie groß sollte ein Boot sein? Bei der Suche nach dem idealen Boot spielt die Bootsgröße eine entscheidende Rolle. Worauf kommt es an? was sollte beachtet werden?

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Vor der Suche nach einem geeigneten Boot steht meistens die alles entscheidende Frage: "Wie groß soll das Boot sein? Welche Größe passt ideal zu den Anforderungen?" In den letzten zwanzig Jahren sind Boote im allgemeinen immer Größer geworden. Waren um die Jahrtausendwende Boote unter 30 Fuß auf der Ostsee das normale Bild, gelten heutzutage auch 32 Fuß und mehr schon als Kleinkreuzer. Im Mittelmeer geht unter 40 Fuß fast gar nichts mehr. Die Industrie befeuert den Trend und bietet immer größere Modelle an. Für Hersteller gilt oft, dass sich das Geschäft mit kleinen Booten kaum lohnt, weshalb das Augenmerk oft auf Yachten über 40 oder gar 50 Fuß liegt. Kleine Boote um 20 oder 22 Fuß werden oft nur von auf Kleinkreuzer spezialisierten Werften angeboten. Vor allem bei Segelbooten geht der Trend nach oben, während Motorboote auch von Serienwerften oft auch unter 30 Fuß angeboten werden.

Künftige Eigner stehen immer vor der Frage, welche Bootsgröße ideal ist. Für die Entscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle, die vor der Bootssuche beachtet werden sollten.

Je größer der Seeraum, desto größer das Boot.

Seegängige Yachten sind größer als Boote, die für Küstengebiete oder Binnenreviere konzipiert wurden. Laut EU-Sportbootrichtlinie 94/25/EG müssen seit 1998 alle Sportboote, die innerhalb der Europäischen Union erstmalig in Verkehr gebracht werden, zertifiziert und CE-gekennzeichnet sein.

Die CE Klassen lauten A, B, C und D. Die CE Kategorien ist eingeführt worden, damit Bootskäufer klar ersichtlich erkennen können, für welche Beanspruchung ein Boot gebaut und konzipiert wurde. Der Bootshersteller erklärt damit, dass das Produkt denAnforderungen der Europäischen Gemeinschaft genügt und grenzübergreifend gehandelt werden darf.

CE-Kategorie Windstärke Beaufort Signifikante Wellenhöhe Textbeschreibung
A - Hochsee >8 >4 Meter Ausgelegt für ausgedehnte Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke über 8 (Beaufort-Skala) und signifikanten Wellenhöhen über 4 m auftreten können (z. B. im Hochseebereich) und die diese Boote weitgehend aus eigener Kraft bestehen können, jedoch ausschließlich extremer Wetterverhältnisse (z. B. Hurrikans).
B - Außerhalb Küstengewässer bis einschl. 8 bis einschl. 4 Meter Ausgelegt für Fahrten ausserhalb von Küstengewässern, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 8 und Wellenhöhen bis einschließlich 4 m auftreten können.
C - küstennahe Gewässer bis einschl. 6 bis einschl. 2 Meter Ausgelegt für Fahrten in küstennahen Gewässern, grossen Buchten, Flußmündungen, Seen und Flüssen, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 6 und Wellenhöhen bis einschließlich 2 m auftreten können.
D - geschützte Gewässer bis einschl. 4 bis einschl. 0,5 Meter Ausgelegt für Fahrten auf kleinen Seen, schmalen Flüssen und Kanälen, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 4 und signifikanten Wellenhöhen bis einschließlich 0,5 m auftreten können.

Wichtig: Die CE-Klassifizierung stellt rein rechtlich keine Vorschrift dar, in welchem Befahrensgebiet ein Boot bewegt werden darf. Theoretisch darf mit einem 18 Fuß Kleinkreuzer auch um die Welt gesegelt werden. Beachtet werden sollte immer, welche Klauseln in den Versicherungspolicen enthalten sind.

Aus den Klassifizierungen ergeben sich meistens auch die entsprechenden Bootsgrößen.  Zwar ist die Einstufung nicht zwangsläufig von der Bootsgröße abhängig (Die Regattaklasse "Classe Mini", auch "Mini-Transat" genannt, hat bei nur 6,50 Meter Länge die CE-Kategorie A), aber es wird sich am Markt kaum ein Serienboot unter 30 Fuß finden, welches mit A klassifiziert wurde. Die Weisheit: Je größer der Seeraum, desto größer das Boot, stimmt zwar nur bedingt, hat aber oftmals Berechtigung, weil - trotz Ausnahmen - größere und schwerere Yachten meistens mehr Seegang vertragen als Kleinkreuzer.

Für die Atlantiküberquerung, das Mittelmeer oder auch die Ostsee sollte die Bootssuche in aller Regel nicht zu klein anfangen. Hier finden sich ab 35 oder  40 Fuß aufwärts die richtigen und passenden Angebote.

Wer hingegen in geschützten Küstenrevieren unterwegs sein möchte, kann die Suche auch unter 30 Fuß beginnen. Noch kleiner und bis unten kaum Grenzen gesetzt können Boote sein, die sich in Binnerevieren, auf Seen und Flüssen bewegen.  

Die Nutzungsdauer

Ein wesentlicher Faktor bei der Bootsgröße stellt auch die Nutzung, vor allem die Dauer dar. Für wochen- oder gar monatelange Törns wird mehr Lebensraum gefordert sein als für Kurztrips oder mal ein paar Tage an Bord. Hier spielt nicht nur die reine Wohnfläche eine Rolle, sondern auch der Stauraum für Gepäck, Zubehör und Verpflegung. Und das gilt nicht nur hinsichtlich des Platzangebotes - auch die Zuladung spielt eine Rolle. Kleine Boote, die überladen sind, können unterwegs Probleme bekommen hinsichtlich des Gewichtstrimms. Je größer ein Boot, desto höher ist in der Regel auch die Zuladung. Bordfahrräder, Ersatz-Außenborder, Beiboot und Wasserkanister können ein kleines Boot schnell in sprichwörtliche Schieflage bringen. Vor allem in Binnenrevieren lassen sich oft Boote beobachten, bei denen der Wasserpass nicht mehr sichtbar ist oder ab der Bootsmitte unter Wasser verläuft. Während das auf einem ruhigen und geschützten See meist keine Folgen hat, kann es auf See bei Welle zu erheblichen Schwierigkeiten in der Manövrierbarkeit führen.

Daher gilt auch hier das "je mehr, desto mehr"-Prinzip. Je länger die Nutzungsdauer ist, desto mehr Fuß sollte ein Boot besitzen. Das gilt für die Fahrtenyacht genauso wie für das offene Angelboot oder das motorisierte Schlauchboot. Auch hier gilt: je mehr Ausrüstung mitgeführt werden soll, desto geräumiger und Ladefreudiger sollte ein Boot sein.

Allerdings ist bei langer Nutzung nicht nur die Länge ein wesentlicher Faktor, sondern auch die Höhe im Innenraum. Für ein Wochenende oder ein paar Tage ist eine gebückte Haltung unter Deck nicht weiter schlimm. Auf langer Fahrt jedoch ist Stehhöhe meistens ein Segen.

Die Crewgröße

Natürlich hängt die Bootsgröße auch davon ab, wie viele Personen sich in der Regel an Bord befinden. Wichtig dabei ist: "in der Regel". Kommt ab und zu mal jemand für ein Wochenende an Bord, kann auch die Sitzbank im Salon als "Gästecouch" umgenutzt werden. In diesem Fall reicht für eine dreiköpfige Familie ein Boot aus, in dem es zwei Schlafkabinen gibt. Sind Gäste allerdings die Regel, sollte die Suche nach der durchschnittlichen Personenzahl an Bord angesetzt werden. Auch hier spielt also gewissermaßen die Nutzungsdauer eine Rolle. Sind sie Gäste wieder weg, kann die leere Kabine auch als Stauraum umgenutzt werden, was vor allem auf Langfahrt von Vorteil sei kann.

"Crewgröße" bezieht sich jedoch nicht nur auf die Personenzahl, sondern durchaus auch auf die Körpergröße. Denn auch die Kojenmaße spielen eine Rolle. Große Personen über 1,90 Meter werden in der Regel eher bei größeren Yachten eine entsprechende Liege- und Stehfläche finden.

Die Ausstattung

Auch die gewünscht Ausstattung spielt eine Rolle bei der Suche nach der richtigen Bootsgröße. Menschen, die es gerne spartanisch mögen und keinen Wert auf viel Technik und Komfort legen, werden mit kleineren Booten bereits glücklich. Wer jedoch auf Annehmlichkeiten - sei es im Bezug auf das Leben an Bord oder auch Komfort unterwegs - nicht verzichten möchte, wird ein größeres Boot suchen müssen. Watermaker, Gefrierschrank, elektrische Ankerwinde, großer Kartenplotter und Davits für das Beiboot brauchen Platz und auch Platz für die Installation der Peripherie. Die Faustregel "je mehr, desto mehr" gilt meistens auch hier.

Allerdings gibt es auch mittlerweile kleinere Boote, die über allerhand Technik und Komfort verfügen. Die Bootsdesigner bekommen bei modernen Layouts mittlerweile viel mehr Raum und Ausstattung auch in Boote unterhalb der 30 Fuß. Unter Bootsbauern gilt, dass ein kleines Boot viel schwieriger zu entwerfen ist, weil weniger Fläche zur Verfügung steht. Da aber viele Eigner auch in Binnenrevieren keine 50 Fuß Boote fahren möchten, aber dennoch nicht auf Komfort verzichten wollen, wird dieser Markt seit Jahren gut bedient.

Bootskosten und Folgekosten

Mehr Fuß bedeutet fast immer auch mehr Kosten. Angefangen natürlich bei der Anschaffung schlagen vor allem Liegeplatzgebühren zu Buche. Viele Liegeplätze werden nach Länge oder Quadratmeter-Fläche der Boxen berechnet - im Sommer wie im Winter. Der Sprung von beispielsweise 25 auf 35 Fuß ist oftmals unverhältnismäßig hoch. Das betrifft auch weitere Kosten, wie Service, Inspektionen, Mastenlagerung, Kosten fürs Kranen, Bockmiete, Transport, Pflege, Versicherungen und vieles mehr. Außerdem befindet sich an Bord großer Yachten oft mehr Technik, die auch mal Service benötigt oder ausgetauscht werden muss. Ein 70 qm Großsegel kostet schnell mal ein paar tausend Euro. Das sollte bei der Suche in jedem Fall beachtet werden.

Das Unterwasserschiff eines 22-Fuß Bootes ist in ein paar Stunden neu gemacht - bei 45 Fuß benötigt man schon ein paar Tage dafür. Solche Überlegungen sollten natürlich auch vor der Suche eine Rolle spielen. Denn das vermeintliche 40-Fuß-Schnäppchen kann nach einer Weile wesentlich teurer werden als in der Anschaffung vergleichbare 30-Füßer.

Das Handling von Yachten und Booten

Es gibt eine Faustregel, die zunächst schlüssig klingt, bei genauerer Betrachtung jedoch kritischer gesehen werden sollte: "Pro Lebensjahr ein Fuß". Klar, mit steigendem Alter steigt oft auch das Verlangen nach Komfort und Platz. Beim reinen Lebensraum an Bord hat dieser Satz mit Sicherheit eine Berechtigung - anders sieht es bei der Bedienung aus. Kleine Boote lassen sich meistens einfach manövrieren - vom Anlegemanöver bis zum Segeltrimm. Große Yachten indes benötigen meistens mehr Kraftaufwand, sei es beim Leinen halten in der Hafenbox oder beim Dichtholen der Genua. Mit steigendem Alter lässt aber die körperliche Belastungsfähigkeit oftmals nach und das Großsegel einer 45 Fuß Yacht nur mit großer Kraftanstrengung dichtholen oder setzen (außer, es befinden sich hydraulische Winschen an Deck). Es gibt nicht wenige Eigner, die mit steigendem Alter ihre Yachten immer seltener nutzen, weil sie beim Handling immer größere Probleme bekommen.

Fazit

Es gibt nicht die perfekte Bootsgröße. Dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Die Abwägung der einzelnen, oben aufgeführten Punkte führt jedoch meistens dazu, irgendwann die Bootssuche auf einen bestimmten Größenbereich einzuschränken. Damit sind Bootskäufer schon mal auf einem guten Weg, dass für sie richtige Boot zu finden. Im Hinblick auf Kosten, Nutzung und Handling gibt es vielleicht eine Faustregel, die die Suche nach der richtigen Schiffsgröße erleichtern kann: Nicht größer, als unbedingt nötig.

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CE-Kennzeichnung für Sportboote: Was Skipper wissen müssen

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Auch alle Sportboote, die innerhalb der Europäischen Union erstmalig in Verkehr gebracht werden, müssen seit Inkrafttreten der EU-Sportbootrichtlinie 94/25/EG im Jahr 1998 zertifiziert und CE-gekennzeichnet sein. Nur dann dürfen sie auch grenzüberschreitend gehandelt werden. Im Rahmen der CE-Zertifizierung müssen die Boote vorgegebene Kriterien in den folgenden Bereichen erfüllen: Seetüchtigkeit Lärmemissionen Abgasemissionen Inzwischen wird die CE-Kennzeichnung über die Richtlinie 2013/53/EU (EU Sportboot-Richtlinie) und der Verordnung über Sportboote und Wassermotorräder (10. ProdSV) geregelt. Mehr dazu: Richtlinien rund um die Umsetzung der CE-Kennzeichnung im Überblick Die Kennzeichnung erfolgt sowohl für das Boot als auch für den Motor. Ob ein Boot über eine CE-Kennzeichnung verfügt, erkennt man an der CE-Plakette am Steuerstand und an der Baunummer des Bootes, welche sichtbar am Heck des Bootes angebracht sein müssen. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/ce_typenschild.png Welche Boote eine CE-Kennzeichnung benötigen Gemäß den zugrunde liegenden Richtlinien benötigen alle Sportboote zwischen 2,5 Meter und 24 Meter Länge die nach dem 15. Juni 1998 in der EU in den Verkehr gebracht wurden eine CE-Kennzeichnung. Auch für Wassermotorräder besteht seit dem 01.01.2006 eine Konformitätspflicht. Die Kennzeichnungspflicht gilt sowohl für neue Boote als auch für Gebrauchtboote. Ausgenommen von der Kennzeichnungspflicht sind: Kanus und Kajaks Gondeln und Tretboote Renn- und Trainingsboote (wenn sie vom Hersteller als solche gekennzeichnet sind) (Motorisierte) Surfbretter Amphibienfahrzeuge Oldtimer-Boote (älter als 50 Jahre) Eigenbauboote (sofern sie nicht innerhalb von fünf Jahren nach der ersten Inbetriebnahme auf dem EU-Markt weiterverkauft werden) Wurde ein Boot oder eine Yacht bereits vor dem 16.06.1998 innerhalb der EU in Betrieb genommen, ist ebenfalls keine CE-Zertifizierung notwendig. EU-Konformitätserklärung: Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung Zwingende Voraussetzung für eine CE-Kennzeichnung und das Inverkehrbringen eines Bootes im Europäischen Wirtschaftsraum ist eine sogenannte EU-Konformitätserklärung. Damit bestätigt der „verantwortliche Hersteller“ oder ein in der EU bevollmächtigter Partner des Herstellers, dass das Boot gemäß den vorgegebenen Richtlinien in der EU gefertigt wurde und die entsprechenden Baunormen eingehalten wurden. Häufig ist die Konformitätserklärung Bestandteil des Handbuchs. Folgende Angaben müssen auf der Konformitätserklärung zwingend enthalten sein: Ab Baujahr 1998: „EU-Richtlinie 94/25/EG“ Ab Baujahr 2003: „EU-Richtlinie 2003/44/EG“ Ab Baujahr 2017: „EU-Richtlinie 2013/53/EG“ Adresse des Herstellers bzw. Bevollmächtigten Baunummer (CIN – Craft Identification Number) Modellbezeichnung des Bootes Länge und Breite des Bootes Ort, Datum, Firmenstempel und Unterschrift des Ausstellers Regeln zu CE-Kennzeichnung und CE-Plakette Ein CE-zertifiziertes Boot muss folgende Dinge aufweisen: Eine fest am Boot angebrachte CE-Plakette Eine Konformitätsurkunde (vom Hersteller oder EU-Importeur unterzeichnet) Ein Handbuch in der Landessprache des Zielmarktes Die CE-Plakette muss folgende Informationen enthalten: Maximal zulässige Anzahl der Personen an Bord Maximale Zuladung Maximal zulässige Motorleistung CE-Kategorie (Seetauglichkeitskategorie) CE-Logo und Kennnummer Werden die Vorgaben rund um die CE-Kennzeichnung missachtet, kann das für den Käufer eines Bootes weitreichende Folgen haben. So können Boote ohne CE-Kennzeichnung innerhalb der gesamten EU bei Kontrollen von den Behörden an die Kette gelegt werden. Daneben drohen Eignern teils empfindliche Bußgelder. Auch Schadensfälle bei nicht zertifizierten Booten werden von den meisten Versicherern in der Regel nicht übernommen. Die CE-Kategorien im Überblick Die CE-Kennzeichnung gibt auch Auskunft über die Seetauglichkeit von Booten. Hier wird zwischen den vier Seetauglichkeitskategorien A, B, C und D unterschieden. Diese wurden eingeführt, damit Bootskäufer klar erkennen können, für welche Beanspruchung ein Boot gebaut und konzipiert wurde. Bis 2013 wurden die Kategorien nach der Distanz zur Küste benannt (A für Hochsee, B für außerhalb von Küstengewässern, C für küstennahe Gewässer und D für geschützte Gewässer). Dies wurde mit Einführung der Sportbootrichtlinie 2013/53/EU abgeschafft, da das Krängungsverhalten des Bootes nicht unbedingt mit dem Abstand zur Küste, sondern vielmehr mit Seegang und Wind zusammenhängt. Inzwischen sind den einzelnen Kategorien deshalb Windstärken und Wellenhöhen zugeordnet, denen das Wasserfahrzeug bei voller Beladung sicher widerstehen muss. CE-Kategorie Windstärke Beaufort Signifikante Wellenhöhe Textbeschreibung A >8 >4 Meter Ausgelegt für ausgedehnte Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke über 8 (Beaufort-Skala) und signifikanten Wellenhöhen über 4 m auftreten können (z. B. im Hochseebereich) und die diese Boote weitgehend aus eigener Kraft bestehen können, jedoch ausschließlich extremer Wetterverhältnisse (z. B. Hurrikans). B bis einschl. 8 bis einschl. 4 Meter Ausgelegt für Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 8 und Wellenhöhen bis einschließlich 4 m auftreten können (z.B. außerhalb von Küstengewässern). C bis einschl. 6 bis einschl. 2 Meter Ausgelegt für Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 6 und Wellenhöhen bis einschließlich 2 m auftreten können (z.B. in küstennahen Gewässern, großen Buchten, Flussmündungen, Seen und Flüssen). D bis einschl. 4 bis einschl. 0,5 Meter Ausgelegt für Fahrten, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 4 und signifikanten Wellenhöhen bis einschließlich 0,5 m auftreten können (z.B. aufgrund von vorbeifahrenden Schiffen oder in geschützten Gewässern, kleinen Buchten, auf kleinen Seen, schmalen Flüssen und Kanälen), Nachzertifizierung von importierten Sportbooten Boote, die nicht über einen Händler bzw. Generalimporteur verkauft werden, sondern privat z.B. aus den USA importiert werden, besitzen keine EU-Konformitätserklärung oder CE-Kennzeichnung. Diese Boote müssen eine sogenannte Nachzertifizierung (PCA) durchlaufen. Dabei wird das Boot von einem Gutachter inspiziert, welcher die baulichen Veränderungen am Boot bestimmt. Die Nachzertifizierung ist unabhängig vom Baujahr des Bootes. Bei älteren Booten kann oftmals auch ein Motorenwechsel notwendig sein, da diese die Grenzwertvorgaben der EU meist nicht einhalten. Der ADAC empfiehlt, keine Boote selbst zu importieren, die älter als Baujahr 2003 sind. Firmen und Organisationen, die eine Nachzertifizierung von Booten anbieten, sind DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V.) DNV SE (Det Norske Veritas) IMCI Bootskauf: Weitere Links zum Thema Internationaler Bootsschein: Alles zum Bootskennzeichen Gesetzliche Grundlagen beim Gebrauchtbootkauf und -Verkauf Bootskauf: Wie man das richtige Boot findet So finden Skipper die richtige Bootsgröße Alles Wichtige zum Thema Steuer und Zoll
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Führerscheinfreie Boote: Was beim Kauf zu beachten ist

Fast überall in Deutschland sind Boote bis 15 PS führerscheinfrei. Was beim Kauf beachtet werden muss. Wer ohne Sportbootführerschein ein Boot kaufen möchte, sollte einige Dinge beachten. Unser Ratgeber mit allen Infos zu 15-PS-Regel, Informationspflicht und wichtigen Tipps zum Kauf von führerscheinfreien Booten.  Die 15-PS-Regel Auf vielen Binnengewässern und entlang der Küste Deutschlands gilt die 15-PS-Regel. Das bedeutet, dass bis zu einer Motorisierung von 15 PS, bzw 7,5 KW bei Elektromotoren kein Sportbootführerschein vorhanden sein muss, um ein Boot zu fahren. Diese Regel gilt bis zu einer Bootslänge von 20 Meter. Einige Reviere, wie der Bodensee, sind von dieser Regelung ausgenommen. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Wo mit bis zu 15 PS führerscheinfrei gefahren werden darf, zeigt unsere Tabelle:   Binnen See Motorisierte Boote (Verbrennungsmotor) Motorleistung ≤ 15 PS /7,5 KW f. e-Motoren Länge: 20 m Mindestalter: 16 Jahre nicht gewerblich Motorleistung ≤ 15 PS /7,5 KW f. e-Motoren Länge: unbegrenzt Mindestalter: 16 Jahre nicht gewerblich Ausnahmen Bodensee ≤ 6 PS Spree-Oder-Wasserstraße km 14,1-20,7 ≤ 5 PS einzelne Landesgewässer ≤ 5 PS Motorleistung ≤ 5 PS Alter: unbegrenzt Hausboot (Charterbescheinigung) Länge: 15 m Höchstgeschwindigkeit: 12 km/h Personen: 12 Mindestalter: 16 Jahre k.A.   Die 15-PS Regel wurde eingeführt, um den Einstieg in den Bootssport wesentlich zu erleichtern und den Wassertourismus zu fördern. Eine informative Broschüre hat der Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. dazu herausgegeben. ( Download der Broschüre als PDF ) Ratgeber zum Einstieg in den Bootsport des ADAC Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/einsteigerboot-titel-1.jpg Informationspflicht auch ohne Führerschein Auch wer mit Booten unterwegs ist, die führerscheinfrei zu fahren sind, muss sich über die Gegebenheiten und vor allem die Regeln vor Ort informieren und sollte zumindest über praktisches und theoretisches Wissen verfügen. Es gibt auch auf den Wasserstraßen Verkehrsregeln, Beschilderung und Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Die Führerscheinfreiheit befreit nicht von der Informationspflicht. Auch sollte ein aktueller Satz Seekarten oder Binnenrevierkarten an Bord vorhanden sein, bzw. digitale Kartensätze mit Plotterfunktion. Hinzu kommen die Manöver, wie zum Beispiel Mensch-über-Bord, An- und Ablegen, Aufstoppen und das Schleusen. Reinsetzen und losfahren ist auf dem Wasser kein guter Ratgeber. Aber keine Angst - mit ein wenig Übung ist das sichere Führen von Booten schnell möglich. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/offenes-sportboot-2-1.jpg Führerscheinfreie Boote Mit 15 PS lassen sich bereits eine Menge Boote in verschiedensten Ausführungen bewegen. Schlauchboote zum Beispiel erreichen mit einem 15 PS Außenbordmotor bereits hohe Geschwindigkeiten. Aber auch kleine Kajütboote, auf denen sich bereits alles für den Urlaubstörn befindet, wie Pantry (Kochecke), Sanitärbereich, Salon und Kojen, können führerscheinfrei gefahren werden. Motoren bis 15 PS sind in den meisten Fällen Außenborder, es gibt jedoch auch durchaus eingebaute Motoren, auch Diesel, die unterhalb der Grenze liegen. Elektromotoren unterliegen der 7,5 Kw-Regelung. Auch Segelboote können ohne Sportbootführerschein in vielen Revieren bewegt werden. Segeln ist jedoch komplexer als das reine Motorbootfahren und so sollten Kenntnisse über das Segeln vorhanden sein oder ein entsprechender Kurs belegt werden, bevor es losgeht. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/marina-mueritz-kleinboote_1.jpg Worauf man beim Bootskauf achten sollte Beim Kauf von gebrauchten Booten gibt es sehr viel zu beachten. Vor allem der strukturelle Zustand kann optisch gut aussehen, aber im inneren können sich bereits Problemherde wie zum Osmose bei GFK-Rümpfen , Rost bei Stahlbooten oder Holzfäule gebildet haben. Der Motor sollte einer genaueren Prüfung unterzogen werden. Wie ist der Ölstand? Ist das Öl sauber oder milchig (Anzeichen für Wasser im Öl)? Am besten sollte ein Motor im kalten Zustand probegefahren werden. Auch das Kühlwasser muss in ausreichender Menge aus dem Auslass treten. Ein Indikator für Probleme kann auch die Farbe des Abgases sein - weißer Dampf zeugt oft von Wasser im System, dunkler Rauch von Öl. Bei einem GFK Boot sollte darauf geachtet werden, dass das Boot möglichst auf der eingezeichneten Wasserlinie schwimmt. Versinkt diese Linie im Wasser, ist das Boot meistens zu schwer beladen - es kann aber auch ein Anzeichen für Feuchtigkeit im Laminat sein, wodurch das Gewicht auch erhöht wird. Schlauchboote sollten einer genauen Dichtigkeitsprüfung unterzogen werden. Auch der Heckspiegel, an dem der Motor befestigt wird, darf keine Risse oder auffälligen Schadstellen haben. Wer zum ersten mal ein Boot kauft und keine Kenntnisse hat, sollte ggf. je nach Kaufsumme einen Gutachter bestellen oder jemanden mitnehmen, der sich mit der Materie auskennt. Wichtig: Alle Dokumente prüfen und abgleichen, wie zum Beispiel die Motornummer und andere Seriennummern. Wird das Boot bei einem Händler gekauft, gilt die neue Gewährleistungsregelung . Für den Kauf von privaten Anbietern haben wir einen Muster-Kaufvertrag zum Download . Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/e-motoren-torqeedo_1.jpg Aktueller Gebrauchtmarkt Seit der 15 PS Regelung ist die Zahl führerscheinfreier Boote stetig gestiegen. Daher finden sich auch auf dem Gebrauchtmarkt immer wieder viele und gute Angebote für den Einstieg in den Bootsport. Hier geht es zur Bootsbörse mit aktuellen Angeboten von gebrauchten Motor- und Segelbooten  
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Bootskauf: Wie man das richtige Boot findet

Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/verkauf-1.jpg Um das richtige Boot zu finden, sollten künftige Eigner einige Faktoren berücksichtigen. Unser Ratgeber mit den wichtigsten Kriterien, auf die man vor der Kaufentscheidung achten sollte.   Bootskäufer stehen jedes Jahr vor der Frage, welches Boot das richtige für sie ist. Das Angebot auf dem Markt ist groß und meist ist es gar nicht so einfach, eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. Von der Lage des Liegeplatzes bis hin zu den speziellen Anforderungen des Heimatreviers: Auf der Suche nach dem richtigen Boot sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Wir geben einen Überblick, worauf es beim Bootskauf ankommt. Inhaltsverzeichnis Grundvoraussetzung für den Bootskauf: Der Liegeplatz Die Anforderungen des Heimatreviers ans Boot Wie die Bootsgröße den Kauf beeinflusst Warum das Material des Bootes wichtig ist Der Einfluss des Kaufpreises auf die Kaufentscheidung Fazit: Wie man das richtige Boot findet Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/marina-mueritz-trailerboot-camping_1.jpg Ein Trailerboot wird in der Marina Müritz in Rechlin mit dem Kran ins Wasser gehoben.   Der Liegeplatz als Grundvoraussetzung für den Bootskauf Bevor es auf die Suche geht, sollten die Eckdaten und Grundvoraussetzungen geklärt werden. Dabei ist vor allem die Frage nach dem Liegeplatz oftmals die Entscheidende: Wo soll das Boot liegen? Gibt es überhaupt Liegeplätze und wenn ja - wie groß? Und was kostet der Platz? Wenn kein Liegeplatz vorhanden oder zu bekommen ist, sollte bei der Suche darauf geachtet werden, dass mit dem Boot oder der Yacht auch ein Platz übernommen werden kann. Diese Angaben finden sich in der Regel in den Verkaufstexten der Anzeigen. Hierbei wichtig: Vor Unterzeichnung des Kaufvertrages mit dem Hafenbetreiber absprechen, ob der mit angebotene Liegeplatz wirklich verfügbar ist und einen Mietvertrag abschließen. Hier geht es zu unseren Tipps für eine erfolgreiche Liegeplatzsuche Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/motoryachten-auf-dem-ancora-yachtfestival-m-zapf_1.jpg Motoryachten auf dem ancora Yachtfestival   Das Heimatrevier und seine Anforderungen Bei der Auswahl in Frage kommender Gebrauchtyachten spielt das Befahrensgebiet bzw. das Heimatrevier eine entscheidende Rolle. Die neue gebrauchte Yacht sollte zu den Gegebenheiten vor Ort passen. Hier ist vor allem zunächst die Kategorie der Seetauglichkeit wichtig. Boote werden grundsätzlich in vier Kategorien eingeteilt: A (Hochsee) B (Außerhalb von Küstengewässern) C (Küstennahe Gewässer) D (Geschützte Gewässer) Boote, die zum Beispiel in offenen Seerevieren auf weiten Strecken bewegt werden, sollten mindestens die Kategorie B besitzen, je nach Bedingungen auch A. In der Kategorie A muss ein Boot beispielsweise über 4 Meter Seegang und Windstärken über 8 Beaufort standhalten. Hinzu kommen Kriterien wie zum Beispiel der Tiefgang. Soll das Boot zum Beispiel in der dänischen Südsee bewegt werden, macht ein Performance Kiel mit 2,30 Meter Tiefgang zwar unter Segeln Spaß, schränkt aber die Wahl der Törnziele und der Fahrwasser extrem ein. Gleiches Gilt für Binnenreviere, in denen zum Beispiel Schleusen und Brücken auch so manches Boot aus dem Suchraster fallen lassen, weil entweder der Mast nicht gelegt werden kann, die Durchfahrthöhe zu hoch ist oder das Boot nicht durch enge Schleusen passt. Auch die Motorisierung hängt oft vom Revier ab, nicht nur, was die reine Leistung und die PS-Zahl angeht, auch die Art sollte berücksichtig werden. In den meisten Revieren sind Boote bis 15 PS führerscheinfrei , es gibt aber auch Ausnahmen. Außerdem sind in einigen Binnenrevieren nur noch elektrische Antriebe erlaubt. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/sirius-35-ds.jpg Eine Segelyacht im Wasser.    Die richtige Bootsgröße finden Einer der entscheidenden Punkte ist die Größe der gesuchten Yacht. Oft träumen die Bootskäufer von geräumigen Kojen, Stehhöhe im Vorschiff und breiten Laufdecks. Größe bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern zieht auch einen ganzen Rattenschwanz an Nachteilen mit sich. Zunächst wären da die Folgekosten zu nennen: das vermeintliche 45-Fuß-Schnäppchen kann sich hinterher als echter Kostenfaktor herausstellen, was Winterlager, Liegeplatz, Service, Wartung, Spritverbrauch, Versicherung uvm. angeht. Auch sollte stets daran gedacht werden, dass mit jeder Fuß Läge auch auf das Manövrieren Auswirkungen zeigt. Ein 40 Fuß Stahlschiff ist in einer Schleuse wesentlich anspruchsvoller zu bedienen, als ein 9 Meter Boot aus GFK. Gleichzeitig macht es kaum Sinn, bei einer Körpergröße von 1,95 Meter ein Boot für ausgedehnte Urlaube zu suchen, das unter 30 Fuß lang ist, weil allein die Kojen dann schon zu kurz sein dürften. Die richtige Bootsgröße sollte also wohlüberlegt sein und alle Wünsche, Bedingungen, Kosten und Anforderungen vor der Suche als Entscheidungskriterien einbezogen werden. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/san-giorgio.jpg In der Werft der Cantieri Marina San Giorgio finden auch Großkaliber Platz.    Worauf es beim Bootsmaterial ankommt Es gibt eine große Auswahl unterschiedlicher Materialien, die im Bootsbau eingesetzt werden. Von Holz bis Aluminium, von Stahl bis GFK. Die Entscheidung, welches Material das Richtig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wer zum Beispiel nicht viel Zeit hat, sich im Winter um das Boot zu kümmern und viele Stunden in die Pflege stecken kann, der sollte von Holzbooten lieber die Finger lassen und die Suche zum Beispiel auf pflegeleichte GFK-Boote einschränken. Holzboote sind sehr pflegeintensiv und ein Wartungsstau kann große Probleme mit sich ziehen. Auch Stahlboote benötigen regelmäßige Pflege. Hinzu kommt, dass bei einer Besichtigung von Holzbooten oft nur Experten erkennen können, ob sich es sich bei der ein oder andern unschönen Stelle nur um ein kosmetisches, oder gar um ein strukturelles Problem handelt.   Entscheidendes Kriterium: Der Kaufpreis Hat die Vorstellung des künftigen Boote klare Konturen angenommen, ist der  Kaufpreis  oftmals das entscheidende Kriterium. Dieser sagt jedoch nur einen Teil aus, denn der Anschaffungspreis ist nur ein Aspekt, wenn es um die künftigen Kosten geht. Auch vermeintliche günstige Schiffe können später hohe Folgekosten verursachen, zum Beispiel in der Versicherung, der Wartung, den Liegeplatzgebühren oder auch im Wiederverkauf. Bei vermeintlich günstigen Booten sollte noch genauer als gewöhnlich hingeschaut werden: Wie wird der Bootstyp/-modell sonst angeboten? Gibt es beim Eigner einen besonderen Verkaufsdruck, der das günstige Angebot erklärt, zum Beispiel wenn das neue Boot bereits geliefert wurde oder ein Umzug bevorsteht? Oder ist das Boot so preiswert, weil auf mittlere oder längere Sicht kostenintensive Arbeiten anfallen? Die  Folgekosten  hängen vom Zustand, der Größe, dem Gewicht und der Ausstattung ab. Je mehr technisches Zubehör sich auf einem Boot befindet, desto mehr kann auch kaputt gehen, sprich Kosten verursachen. Größe und Gewicht spielen bei den Folgekosten auch stets eine Rolle, denn viele Preise richten sich nach der Größe, zum Beispiel das Winterlager oder die Kosten für den Unterwasserschiff-Anstrich. Das Gewicht kann auch bei kleineren Booten hohe Kosten verursachen, zum Beispiel bei der Anschaffung eines Trailers und – nicht zu vergessen – der zulässigen Anhängelast des Zugfahrzeugs. Der  Wiederverkaufswert  eines Bootes zählt über den gesamten Zeitraum der Nutzung, also vom Kauf bis zum Verkauf, zu den Gesamtkosten. Manche Boote sind auf dem Markt begehrt, andere wiederum nicht. Bei diesen ist der Kaufpreis zwar gering, aber es wird beim späteren Verkauf in ein paar Jahren dann auch schwieriger, einen Käufer zu finden. Auch das sollte bei der Kalkulation berücksichtigt werden. Kommt also ein Boot in die engere Auswahl, sollte zunächst vor der Anfrage bei Verkäufer geklärt werden, welche Folgekosten unabhängig vom Zustand des Bootes warten, also Liegeplatz, Versicherung, Winterlager etc. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bild-gebrauchtbootkauf-2.jpg Letztlich spielt auch der Kaufpreis des Bootes eine entscheidende Rolle.   Fazit Ein Bootskauf ist fast immer auch eine sehr emotionale Sache. Um nach dem Kaufabschluss keine Enttäuschungen zu erleben oder gar böse Überraschungen, sollten vor der Suche die erforderlichen und auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Eckdaten und Rahmenbedingungen ermittelt werden. Anhand dieser Kriterien wird die Suche wesentlich einfacher und zielgerichteter. In vielen Fällen erfolgt aus einer wohlüberlegten Suche auch eine längere Nutzung des Bootes, weil es in der Zeit nach dem Kauf weniger störende Aspekte gibt. Die Eingrenzung der Kriterien hat aber gleichzeitig auch zur Folge, dass das gewünscht Boot wesentlich schneller gefunden wird, weil die Auswahl kleiner und damit auch überschaubarer wird. Gebrauchtbootsbörse: Hier gehts zu aktuellen Gebrauchtangeboten für Yachten und Boote   Bootskauf: Weitere Links zum Thema   Boote für Einsteiger im Vergleich Worauf es bei führerscheinfreien Booten ankommt Gesetzliche Grundlagen beim Bootskauf und -verkauf Der ADAC Muster-Kaufvertrag für Boote zum Download
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Boot verkaufen ohne Probleme

Durch Online-Verkaufsportale ist der Bootsverkauf einfach. Doch was ist beim Anbieten, Verkauf und der Übergabe eines Bootes zu beachten? Unser Ratgeber mit den wichtigsten Details. Ein gebrauchtes Boot zu verkaufen kann vor allem in höheren Preislagen ein schwieriges Unterfangen sein. Kein Wunder, ein Yachtverkauf ist schließlich umfangreicher und komplexer, als zum Beispiel der Verkauf von gebrauchten Autos. Die wichtigsten Dinge, die Bootseigner beim Anbieten, Verkauf und der Übergabe eines Gebrauchtbootes beachten müssen, erklären wir in unserem Ratgeber.   Boot verkaufen in 7 Schritten Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bild-gebrauchtbootkauf-1_1.jpg   Ein Boot zu verkaufen, läuft in den meisten Fällen nach demselben Schema ab. Grundsätzlich umfasst der Verkaufsprozess immer die folgenden sieben Schritte, auf die wir nachfolgend im Detail eingehen:   Preisfindung Verkaufsangebot erstellen Vorauswahl von Anfragen Besichtigungen und Probefahrten vereinbaren Preisverhandlungen führen Kaufabschluss Übergabe   Daneben sollte man sich auch die Frage stellen, ob man sein Boot mit oder ohne Makler verkaufen möchte.       Preisfindung: Für welchen Preis soll verkauft werden?   Am Anfang des Verkaufs steht die Preisermittlung . Für Boote und Yachten gibt es keine Bewertungsmöglichkeiten wie beim Auto die berühmte Schwacke-Liste. Der Preis von Gebrauchtbooten richtet sich immer am Markt aus. Manche Boote aus manchen Baujahren verlieren kaum noch an Wert oder steigern ihn sogar, andere wiederum fallen schnell im Preis, weil sie kaum gesucht werden.   Um den Preis der zu verkaufenden Yacht zu ermitteln, eignet sich am besten eine tiefe Recherche in den Verkaufsportalen .   Vor allem gewerbliche Händler wissen oft, wie ein Boot eingeschätzt wird. Manche private Eigner verkaufen viel zu günstig, andere verlangen wiederum Mondpreise. Daher sind die von Händlern angebotenen Preisregionen oftmals ein guter Anhaltspunkt.   Es sollten immer mehrere Portale und Plattformen zur Recherche besucht werden, und hier möglichst alle Angebote des zu verkaufenden Bootes gesucht werden. So bekommt man ein Gespür dafür, welcher Preis realistisch erzielbar ist.   Ein Fehler der häufig gemacht wird, ist, zurückliegende Arbeiten am Boot zu hoch in den Preis einzukalkulieren. Eine Motorwartung oder Unterwasserschifflackierung fallen bei der Preisfindung kaum ins Gewicht, so teuer die Angelegenheit auch gewesen ist. Kunden setzen ein intaktes Boot voraus und sind meistens nicht bereit, zurückliegende Wartungsarbeiten als preissteigernd anzuerkennen.       Ein Angebot erstellen: Der erste Eindruck entscheidet   Der nächste Schritt beim Verkauf eines Gebrauchtbootes umfasst das Erstellen eines überzeugenden Angebotes. Je mehr Mühe sich bei der Erstellung der Verkaufsanzeige gemacht wird, desto mehr Interessenten werden auf das Boot reagieren.   Spezifikationsliste   Bevor die Segelyacht oder das Boot zum Verkauf auf einer Online-Plattform präsentiert wird, sollte eine möglichst genaue und detailreiche Spezifikationsliste erstellt werden. Immer wieder finden sich Verkaufsanzeigen mit sehr allgemeinen Bezeichnungen wie voll ausgestattet im Netz. Der Käufer weiß jedoch nicht, was die Ausstattung umfasst und klickt sich in einem solchen Fall häufig lieber erst mal durch weitere Angebote.   Auch Bezeichnungen wie Navigationsinstrumente sind zu allgemein. Interessenten möchten meistens wissen, worum es sich dabei genau handelt. Das Boot sollte vom Verkäufer also von A-Z durchgegangen werden und alle Ausrüstungsgegenstände penibel erfasst und wenn möglich mit genauer Modellbezeichnung aufgelistet werden. Bei nachträglich installiertem Zubehör ist das Jahr der Installation eine für viele Käufer interessante Information.   Eine gute Spezifikation umfasst auch Infos wie   Motorbetriebsstunden eine genaue Bezeichnung der Bordelektrik mit Leistungswerten die Beschreibung der Zustände und Nutzungszeiten   Je mehr Informationen veröffentlicht werden, umso besser.   Aussagekräftige Fotos sind entscheidend   Neben der genauen Spezifikationsliste sind gute Fotos unabdingbar. Auch sollten keine Prospektbilder des Herstellers abgebildet werden, sondern das originale Boot gezeigt werden. Beim Fotografieren sollte sich besonders viel Mühe gegeben werden und das Boot aus möglichst allen Perspektiven wie Seitenansicht, Front, Heck, Unterwasserschiff, Salon, Kojen, Backskisten usw. dargestellt werden. Auch Details wie Pantry, Bad, Einbauten und Zubehör sollten dem Interessenten in der Verkaufsanzeige präsentiert werden,   Die Schwelle für einen Interessenten, zum Telefon zu greifen und mit dem Verkäufer Kontakt aufzunehmen, wird mit guten, aussagekräftigen Fotos und einer lückenlosen Spezifikationsliste niedriger.       Vorauswahl von Anfragen   Meistens dauert es nicht lange, bis die ersten Anfragen eingehen. Je nach Bootstyp und Angebot können sich schnell sehr viele vermeintliche Interessenten finden. Hier gilt es, die Anfragen nach Ernsthaftigkeit zu sortieren.   Auch beim Bootsverkauf werden viele Verkäufer mit Kurznachrichten wie Wie ist der letzte Preis? konfrontiert. Solche Anfragen sind oft nicht von großem Interesse gestützt und können oft übergangen werden. Interessenten, die ein Boot wirklich kaufen wollen, fragen nicht nur nach dem Preis sondern haben meistens ganz andere Dinge, die sie wissen möchten.   Ein Verkäufer sollte auch immer darauf vorbereitet sein, dass oftmals auch sehr ungewöhnlich erscheinende Fragen gestellt werden, z.B.:   Wie ist das J-Maß? oder Wie breit ist der Niedergang?   Was dem Verkäufer vielleicht als irrelevant vorkommt, kann für Interessenten von größerer Bedeutung sein. Hier lohnt oft eine Nachfrage, auch um zu erkunden, ob wirkliches Interesse besteht.   Auch die Frage, was der Interessent bereits über das angebotene Modell weiß, kann die Ernsthaftigkeit überprüfen. Viele Suchende haben bereits klare Vorstellungen und kennen das Boot, wonach sie Ausschau halten, ziemlich genau.   Kommt es mit einem ernsthaften Interessenten zu einer detaillierteren Kommunikation, lohnt sich immer die Frage, ob der Interessent selbst noch ein Boot hat, welches erst verkauft werden muss. In diesem Falle weiß man, dass ein Kauf, wenn er überhaupt stattfinden sollte, sich noch eine lange Zeit hinziehen wird.   Anfragen auf Ernsthaftigkeit und Seriosität zu prüfen, ist die anspruchsvollste Phase bei einem Bootsverkauf. Hier kommt es auf der Verkäuferseite sehr häufig zu großen Enttäuschungen. Außerdem muss für die Beantwortung aller Fragen sehr viel Zeit aufgewendet werden und oft ist viel vergebene Liebesmühe dabei, wenn vermeintlich stark Interessierte sich nicht mehr zurückmelden.   Letztlich ist eine Selektierung von Interessenten auch wichtig, um bei den Besichtigungsterminen keine bösen Überraschungen zu erleben.       Besichtigungen und Probefahrten   Besichtigungen sind die Termine, an denen die Verkäufer am häufigsten verzweifeln. Oft ist der Weg zum Boot weit, es wird viel Zeit eingesetzt und vor Ort stellt sich dann zum Beispiel der bereits genannte Punkt heraus, dass der Interessent selbst noch ein Boot hat, welches verkauft werden muss.   Auch gibt es den sogenannten Besichtigungs- und Probefahrttourismus, bei dem die Interessenten einfach nur mal den Bootstyp ansehen wollen. Daher ist die Einschätzung, ob ein Interesse groß oder nur locker vorhanden ist, wichtig.   Aber auch wenn vermeintliche Käufer als ernsthaft in Frage kommend eingeschätzt werden, kann es bei einer Besichtigung immer auch anders aussehen. Es kommt nicht selten vor, dass Interessenten völlig falsche Vorstellungen haben, sei es vom Boot selbst als auch von den Preisverhandlungen.   Sinnvoll ist es daher, vor einem Termin am Boot noch einmal die Ernsthaftigkeit des Interessenten zu erfragen. Auch macht es Sinn, vor einem Termin bereits über den Verhandlungsspielraum beim Preis zu sprechen. Manche Kunden denken, wenn sie vor Ort erst einmal ein niedriges Angebot machen oder eine niedrige Summe sogar in bar bereit zu halten, wird der Verkäufer schon einknicken.   Viele vermeintliche Käufer versuchen auch, vor Ort durch übertriebene Fehlersuche oder Kritik den Preis zu drücken. Der Verkäufer sollte auf diese Punkte gut vorbereitet sein, um unberechtigte Kritik entkräften zu können.   Probefahrten werden von Kundenseite sehr häufig angefragt. Allerdings kosten diese Fahrten viel Zeit und Mühe und auch Geld. Verkaufsprofis vereinbaren Probefahrttermine oftmals sogar nur nach erfolgter Unterschrift, um nach dem Kauf zu zeigen, dass am Boot alles funktioniert. Meistens sollte man davon ausgehen, dass ernsthaft interessierte Bootskäufer ganz genau wissen, wie sich das Boot ihrer Wahl fährt oder segelt. Es kommt aber nicht selten vor, dass Suchende einfach mal aus Interesse einen bestimmten Bootstypen fahren wollen, um seine Eigenschaften kennenzulernen. Kaum ein Verkäufer wird sich diese Mühe machen wollen.       Preisverhandlungen führen   Nahezu jeder Kunde weiß, dass Verkäufer sich fast immer einen Spielraum für die Verhandlungen einräumen. Hier gehen die Vorstellungen jedoch oftmals weit auseinander. Verhandlungsgeschick ist hier oft erforderlich. Über zu niedrige Angebote sollte man stets erst mal eine Nacht schlafen und sich damit ernsthaft beschäftigen, sofern das Angebot nicht unseriös ist.   Merke : Nicht nur der Verkäufer will verkaufen, auch der Käufer will kaufen. Wenn ein Kunde an einem Boot interessiert ist und er Feuer gefangen hat, wird er das Boot unbedingt haben wollen und mehr Geld dafür ausgeben. Auch hier helfen ausgedruckte Spezifikationslisten, Rechnungen und Belege, um auf Seiten des Verkäufers Argumente zu haben.   Sinnvoll kann es auch sein, Besichtigungstermine gleich mit mehreren Interessenten zusammen zu führen. Denn so entsteht ein Konkurrenzdruck und so mancher Kunde befürchtet dann, bei einem zu niedrigen Angebot das Boot nicht zu bekommen.       Der Kaufabschluss   Sind sich Käufer und Verkäufer einig erfolgt der Kaufabschluss . Je nach Preisregion ist es sinnvoll, den Kaufvertrag juristisch prüfen zu lassen. Nicht jeder Standard-Kaufvertrag eignet sich und umfasst alle relevanten Punkte. Auch sollten zur Unterzeichnung des Vertrages alle Dokumente vollständig sein, wie EU-MwSt.-Nachweis, Registereintragungen und -löschungen.   Bei hochpreisigen Yachten ist auch eine Begutachtung durch einen Sachverständigen eine sinnvolle Investition, um hinterher Ärger zu vermeiden.       Übergabeprotokoll   Ist der Kauf vereinbart erfolgt die Übergabe. Hier sollte ein möglichst genaues Übergabeprotokoll geführt und unterzeichnet werden. Bei der Übergabe ist auch der richtige Zeitpunkt für eine Probefahrt, um die Funktionstüchtigkeit des Bootes zu dokumentieren. Je umfangreicher das Übergabeprotokoll geführt wird, desto seltener kommt es nach dem Kauf zu Streitigkeiten.       Lieber doch zum Makler?   Bei einer Jolle für 3.000 Euro Verkaufspreis lohnt es sich kaum, das Boot über einen Yachthändler anzubieten. Bei einer Yacht im fünf- oder sechsstelligen Bereich sollte man über eine Vermittlung nachdenken.   Seriöse Yachthändler beraten, führen die Verhandlungen und Besichtigungen, erstellen Angebote und überwachen von der Zahlung bis zu den Verträgen alle wichtigen Schritte während des Verkaufs. Erfahrene Verkäufer haben ein Gespür für die in Frage kommenden Kunden und Käuferkreise.   Wenn man als Verkäufer einer Yacht also Zeit, Mühe, Ärger und letztlich auch Geld sparen will, lohnt es sich in jedem Fall, über eine Vermittlung des Boote nachzudenken. Nicht selten ist die Provision günstiger als die Kosten, wenn der Verkauf selbst durchgeführt wird.       Boot verkaufen und Gebrauchtbootkauf: Weitere Informationen zum Thema       Gesetzliche Grundlagen beim Gebrauchtbootkauf und -verkauf Tipps und Musterkaufvertrag für den Bootskauf zum Download Warum der Herbst der beste Zeitpunkt für den Gebrauchtbootkauf ist Bootskauf: Informationen zum Kauf von führerscheinfreien Booten  
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Kauf und Verkauf von Gebrauchtbooten: Gesetzliche Grundlagen

Fast immer wird beim Kauf von Privat oder über den Makler die Gewährleistung des Verkäufers für den Käufer ausgeschlossen. Diese Möglichkeit sieht der Gesetzgeber vor. Verschaffen Sie sich deshalb sachliche Informationen über die Beschaffenheit der Kaufsache. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bild-gebrauchtbootkauf-1.jpg Kauf von Privat Der vollständige Ausschluss der Gewährleistung ist erlaubt und marktüblich. Darum ist es hier für beide Seiten unverzichtbar, sich Klarheit über die Beschaffenheit der Kaufsache (Boot) zu verschaffen. Download des neu überarbeiteten ADAC Kaufvertrags. Der Makler haftet nur für von ihm in seinem Exposé gemachte Angaben. Der Kaufvertrag kommt aber zwischen privatem Verkäufer und Käufer zustande. Dabei ist – wie oben – der vollständige Ausschluss der Gewährleistung erlaubt und marktüblich. Darum ist es auch in diesem Fall für Käufer, Verkäufer und Makler unerlässlich, sich Klarheit über die Beschaffenheit der Kaufsache zu verschaffen. Kauf vom Händler Seit Anfang 2022 gibt es neue Regelungen für Kaufverträge und die Rechte von Verbrauchern. Sie gelten für alle  Kaufverträge , die  ab 1.1.2022 geschlossen  werden. Die dargestellten Änderungen betreffen Kaufverträge, die ein  privater Käufer  (Verbraucher) mit einem  gewerblichen Verkäufer  (Unternehmer)   abschließt. Der Händler unterliegt z.B. neuen Hinweispflichten und muss auch  Updates für digitale Produkte  anbieten. Der Händler kann seine Pflicht, Updates zur Verfügung zu stellen aber vertraglich ausschließen. Neu ist:  Tritt ein Mangel innerhalb des  ersten Jahres  nach dem Kauf auf, wird vermutet, dass der Mangel schon bei Übergabe des Fahrzeugs vorlag. Die bisherige Frist von sechs Monaten wurde damit  verdoppelt . Das ist ein  Vorteil für Verbraucher . Der Verkäufer muss im ersten Jahr nach dem Kauf  beweisen , dass die Ware bei  Übergabe  mangelfrei war. Nach dieser Zeit muss der Käufer beweisen, dass der Mangel bereits bei Übergabe vorlag. Der Händler unterliegt bei Gebrauchtbooten einer Sachmängelhaftung für Mängel, die zum Zeitpunkt der Übergabe vorgelegen haben. Er kann vertraglich einen Haftungszeitraum von einem Jahr vereinbaren. Eine Sache ist aber frei von Sachmängeln, wenn sie bei Übergabe u.a. die vereinbarte Beschaffenheit aufweist. Entspricht diese vertraglich vereinbarte Beschaffenheit aber nicht dem Zustand, in dem sich vergleichbare Boote befinden (z.B. bezüglich Alter etc.), so muss der Händler zusätzlich auf diesen abweichenden Zustand hinweisen. Es kam vor, dass Händler Kaufverträge für Gebrauchtboote aus ihrem Bestand im Namen des privaten Vorbesitzers und dem Käufer abschließen. Dann kann, wie beim Kauf von Privat, die Gewährleistung vollständig ausgeschlossen werden. Liegt hier jedoch ein nachweisbares Scheingeschäft vor, d.h. ist der Händler tatsächlich Eigentümer des Bootes, so kann er die Haftung nicht ausschließen. Das neue Kaufrecht bezieht sich auf Gegenstände und macht keinen Unterschied ob Boot oder KfZ. Jetzt weiterlesen:  Die Informationen der ADAC Anwälte zum KfZ. Gebrauchtbootkauf im Ausland Anzahlung im Ausland Bevor Sie das gewünschte Fahrzeug kaufen, sollten Sie das Angebot und die Abwicklung des Kaufs kritisch hinterfragen. Nach wie vor gibt es viele verlockende Angebote, welche nur ein Ziel haben, nämlich den Interessenten zur Zahlung des Kaufpreises zu animieren, obwohl von Beginn an nie die Absicht bestand ein Fahrzeug zu verkaufen. Gerade im Gebrauchtboothandel sollte die Regel „ Geld gegen Ware “ ganz wörtlich genommen werden. Leisten Sie also niemals eine Anzahlung – auch wenn der Preis noch so verlockend ist und auch dann nicht, wenn ein angeblich sicheres „Transfer- oder Sperrkonto“ für die Anzahlung genannt wird. Es ist zwar durchaus üblich, dass auf dem Gebrauchtbootsektor Anzahlungen geleistet werden, dennoch ist Vorsicht geboten. Jeder Kaufinteressent sollte sich im Klaren sein, dass eine Anzahlung für ein Boot im Ausland nicht mehr zurückgeholt werden kann, sollte der Kauf nicht zustande kommen. Wenn der Verkäufer nicht Willens ist, die Anzahlung zurückzugeben, führt das Einklagen des Geldes in den seltensten Fällen zum Erfolg. Möglichkeiten der Bezahlung Bei großen Geldbeträgen empfiehlt sich der bankbestätigte Scheck . Diese Scheckart ist gleichzusetzen wie Bargeld. Derjenigen, der diesen Scheck in Händen hält, kann den darauf notierten Geldbetrag einlösen. Nähere Auskünfte erteilt ihnen hierzu ihre Hausbank. Hilfe beim Gebrauchtbootkauf Mit den Informationen in unserer Broschüre zum Bootskauf  erhalten Sie Tipps, Anregungen und einen Musterkaufvertrag. Folgende Dokumente helfen Ihnen beim Kauf und Verkauf eines gebrauchten Bootes: Download Inventarliste Download Checkliste für die Probefahrt Download Checkliste für die Besichtigung an Land Download ADAC Kaufvertrag Eine weniger kostenintensive Alternative zum Vor-Ort-Gutachten stellt das Online-Bewertungsportal Rate my boat dar. Dieser Online-Bewertung liegt eine von Gutachtern entwickelte Systematik zu Grunde. Die nötigen Informationen zur Berechnung des Wertes werden vom Kunden selbst in ein Online-Formular eingetragen. Diese Online-Bewertung ist damit ein brauchbares Instrument zur schnellen Wertermittlung. Ein eindeutiges Ergebnis liefert aber ohne Frage eine Besichtigung und Bewertung vor Ort durch einen objektiven Sachverständigen. CE-Zertifizierung für Sportboote (EU-Konformitätserklärung)  Gemäß der Verordnungen für Sportboote und Wassermotorräder ( 2013/53/EU und 10. ProdSV ) besteht Konformitätspflicht für Sportboote von 2,50 m – 24 m, die erstmals nach dem 15. Juni 1998 auf dem Markt der Europäischen Union in Verkehr gebracht wurden. Diese Erklärung bestätigt, dass das Boot entsprechend den vorgegebenen Richtlinien der EU gefertigt wurde und die entsprechenden Baunormen eingehalten wurden. Die Konformitätserklärung dürfen nur Werften, die in der EU ansässig sind, ausstellen bzw. liegen den Booten bei, die über Generalimporteure in die EU eingeführt wurden. Dieses Dokument wird individuell für jedes Boot ausgestellt. Folgende Angaben müssen auf der Konformitätserklärung zwingend enthalten sein: Ab Baujahr 1998: „EU-Richtlinie 94/25/EG“ Ab Baujahr 2003: „EU-Richtlinie 2003/44/EG“ Ab Baujahr 2017: „EU-Richtlinie 2013/53/EG“ Adresse des Herstellers bzw. Bevollmächtigten Baunummer (CIN - Craft Identification Number) Modellbezeichnung des Bootes Länge und Breite des Bootes Ort, Datum, Firmenstempel und Unterschrift des Ausstellers Für Wassermotorräder besteht eine Konformitätspflicht ab dem 1.1.2006. Bootsimport Boote, die nicht über einen Händler bzw. Generalimporteur verkauft werden, sondern privat z.B. aus den USA importiert werden, besitzen keine Konformitätserklärung. Diese Boote müssen eine sogenannte Nachzertifizierung (PCA) durchlaufen, d.h. ein Gutachter inspiziert das Boot und bestimmt die erforderlichen baulichen Veränderungen. Da diese Boote zum ersten Mal in die EU eingeführt werden, ist das Stichjahr 1998 aber nicht entscheidend. Diese Boote unterliegen immer baujahrunabhängig einer Nachzertifizierung, da sie zum ersten Mal in die EU eingeführt werden, d.h. das Stichjahr 1998 ist nicht anwendbar. Da die Motoren älterer Boote die Grenzwertvorgaben der EU allerdings meist nicht einhalten, kann im Extremfall mit der Umrüstung sogar ein Motorwechsel erforderlich sein. In diesem Fall wird der Preisvorteil durch den günstigen Dollarkurs wieder neutralisiert. Aus diesem Grunde empfehlen wir, keine Boote selbst zu importieren, die älter als Baujahr 2003 sind. Weitere Informationen erhalten Sie bei Firmen, die die Nachzertifizierung von Booten anbieten, wie z.B. (DNV) Det Norske Veritas , TÜV Product Service oder  IMCI . Ausnahmen Kanus, motorisierte Surfbretter, Amphibienfahrzeuge und Oldtimer Boote (älter als 50 Jahre) sind von der Konformitätspflicht ausgenommen. Wasserfahrzeuge, die zur Eigennutzung ( Eigenbauboote ) gebaut werden, fallen nicht unter den Anwendungsbereich der Konformitätsrichtlinie, sofern sie nicht innerhalb von fünf Jahren nach der ersten Inbetriebnahme auf dem EU-Markt weiter verkauft werden. Mehrwertsteuernachweis und Einfuhrumsatzsteuer Gemäß der EU-Richtlin­ie 2006/112/EG  müssen Wasser­port­fahrzeuge, die inner­halb der Mit­gliedsstaat­en der europäis­chen Union und von dort ansäs­si­gen Per­so­n­en genutzt wer­den sollen, sich im “steuer­rechtlich freien Verkehr” befind­en. Das bedeutet, dass für jedes Wasser­sport­fahrzeug, welch­es dauer­haft inner­halb der EU ver­wen­det wird, die Umsatzs­teuer zumin­d­est ein­mal in einem der EU-Mit­gliedsstaat­en entrichtet wor­den sein muss. Im Falle einer Kontrolle durch Finanz- oder Hafenbehörde kann für Boote der Nachweis über die bezahlte Mehrwertsteuer verlangt werden. Für den Nachweis der Mehrwertsteuer bei Yachten gibt es kein EU-weit einheitliches Dokument. Es bleibt den Zollbehörden der einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen, welche Dokumente als ausreichender Steuernachweis anerkannt werden und welche nicht. Als ausreichend, dass für das Boot schon einmal in einem Land der EU die Mehrwertsteuer bezahlt wurde, werden folgende Unterlagen als ausreichend erachtet: Die Verkaufsrechnung eines Händlers mit ausgewiesener Umsatzsteuer Die Bescheinigung des Herstellers oder Lieferanten aus der sich die Bezahlung der Umsatzsteuer ergibt Verzollungsunterlagen Rechnungen, die mit dem Passus differenzbesteuert versehen sind. In wenigen Fällen wurden auch schon T2L-Papiere anerkannt. Das T2L besagt allerdings nur, dass es sich bei dem Fahrzeug um eine Ware mit Unionscharakter handelt. Für ein Boot, das Unionscharakter inne hat, wird dann abgeleitet, dass es nur über einen in der EU ansässigen Händler gekauft werden konnte und insofern die Mehrwertsteuer abgeführt wurde. Privat-Kaufverträge oder Zusicherun­gen von Händlern oder pri­vat­en Verkäufern über die ord­nungs­gemäße Ver­s­teuerung werden als Nachweis von den Behörden nicht anerkannt. Um etwaige Unklarheiten zu vermeiden, ist es empfehlenswert, im Kaufvertrag vorsorglich zu vereinbaren, dass der Verkäufer für alle Schäden haftet, die dem Käufer und seinen Rechtsnachfolgern dadurch entstehen weil entsprechende Nachweise nicht vorhanden sind beziehungsweise nicht beigebracht werden können.  
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