Marca Fermana

Marca Fermana (Adria)

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Die Ansprüche von Bootseignern und Yachtbesitzern an das Heimatrevier unterscheiden sich maßgeblich von den idealen Revieren für Charterer. Gute Erreichbarkeit und Verkehrsanbindung, moderate Liegegebühren, Sicherheit und Schutz bei schlechtem Wetter und Stürmen sowie Service- und Werftangebote stehen auf den Wunschlisten vieler Eigner bei der Suche nach einem Heimathafen oben auf der Liste.

In den beliebten und attraktiven Charterrevieren wie zum Beispiel die Balearen, Kroatien, Sardinien etc. sind nur selten ideale Bedingungen für Eigner vorhanden, die einen festen Liegeplatz für das ganze Jahr suchen.

In unserer Reihe stellen wir verschiedene Reviere und Häfen im Mittelmeer vor, die etwas abseits des Mainstreams liegen und wo es gute Liegeplätze für Yachtbesitzer finden. Heute: Die italienische Adria-Provinz Fermo, auch als "Marca Fermana" bezeichnet.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
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Marina

Marina Dorica

Ancona wird ganz von seinem Fähr- und Frachthafen bestimmt. Mitten zwischen Containern steht der Trajansbogen aus dem 2. Jh. Am südlichen Ende des Hafens wurde die fünfeckige barocke Festung Lazzaretto 1732 als Quarantänestation erbaut. Über der hübschen, ruhigen Altstadt thront der Dom S. Ciriaco, ein elegantes romanisches Bauwerk mit byzantinischen Einflüssen, gotischen Elementen und einer mächtigen rosa-weißen Fassade. Er stellt eines der schönsten Vorbilder des romanischen Baustils in ganz Italien dar. Neunzehn dünne Pilaster, die mit byzantinischen und spätklassischen Ornamenten geschmückt sind, säumen das weite zentrale Schiff und stützen ein hölzernes venezianisches Bogengewölbe. Die Kapelle der Madonna enthält einen prächtigen barocken Altar von Luigi Vanvitelli aus dem Jahr 1739. Von der Krypta aus gelangt man zu den Resten einer frühchristlichen Kirche und eines Venustempels aus dem 6. Jh. v. Chr.
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Marina

Circolo Nautico Sambenedettese Base Nautica

San Benedetto del Tronto, der größte Fischereihafen Italiens, wird von zwei stimmungsvollen alten Burgen bewacht: der Rocca dei Pescatori und der Rocca Guelfa. Der Ort hat trotz seiner mit allen technischen Raffinessen ausgerüsteten Fangflotte nichts von seiner Buntheit und Attraktivität verloren. Schön ist ein Spaziergang an der Strandpromenade südlich des Hafens, die von Palmen gesäumt wird. Wer die Möglichkeit hat, sollte einen Ausflug ins Hinterland unternehmen und die malerische alte Stadt Ascoli Piceno besichtigen - von den Cafés auf der Piazza del Popolo bieten sich Ausblicke wie auf alten Gemälden.
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Wissenswertes

Der Ursprung der Bezeichnung "Marca Fermana" geht auf die Gründung des Herzogtums Fermo zurück und etwa 1000 n.Chr. in eine Mark umstrukturiert wurde.

Das Gebiet erstreckt sich unterhalb von Ancona bis etwa Pescara über eine Küstenlänge von etwa 140 Kilometer.

Die Marca Fermana ist von der Wasserseite aus gesehen weniger reizvoll als zum Beispiel die kroatische Adriaküste, bietet jedoch im Landesinneren eine Menge. In der hügeligen, wunderschönen Landschaft finden sich zahlreiche hübsche Orte, alte Burgen und schöne Häfen.

Vorteile des Reviers

Die Marca Fermana ist touristisch nicht so überlaufen wie andere Gebiete an der Adria. Südlich von Ascona wird es etwas beschaulicher. Die großen Charterbasen befinden sich weiter im Norden an der oberen Adria oder gegenüber in Kroatien. Deshalb sind sowohl die Marinas als auch die Orte in der Hauptsaison nicht völlig überfüllt.

Dennoch ist das Angebot reizvoll, in den schönen Orten entlang der Küste und im Landesinneren lassen sich viele Sehenswürdigkeiten erblicken, Märkte und Geschäfte laden zum Einkauf ein und das kulinarische Angebot ist mit seinen Trattorias und Ristorantes riesig - und das in entspannter und nicht überlaufenen Umgebung.

Feste Liegeplätze zu finden, sollte in dieser Region möglich sein. So berichtet auch Pietro Foddis, Betreiber der Marina di Porto San Giorgio auf unsere Nachfrage: „Wir haben eine große, gut geschützte Marina und auch noch genügend Plätze für Festlieger, die hier im Sommer wie im Winter sehr willkommen sind. Unsere Marina ist das ganze Jahr über geöffnet, liegt sehr gut geschützt und wird rund um die Uhr bewacht." Die Preise, so Foddis, sind günstig und je nach Umfang und Bootsgröße verhandelbar.  

 

Idealer Startpunkt für Törns

Die Küste der Marca Fermana liegt ideal für Eigner, um einen ausgedehnten Sommertörn zu starten. Von Porto San Giorgio bis zur kroatischen Küste sind es rund 75 Seemeilen, die obere Adria und Venedig mit ein paar Schlägen zu erreichen. Selbst die Ionischen Inseln an Griechenlands Küste sind mit rund 350 Seemeilen erreichbar. Langeweile im Bezug auf die Auswahl der Törnziele dürfte hier nie aufkommen.

   

Verkehrsanbindung

Für Bootsbesitzer ist eine gute Verkehrsanbindung bei der Wahl des Liegeplatzes natürlich wichtig. Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Ancona und Perugia und vom Airport in Rom fahren sowohl Züge als auch 2-3 mal pro Tag Fernbusse. Vom Flughafen Bologna sind es mit dem Auto rund 2,5 Stunden fahrt bis Fermo. Auch mit dem Zug ist eine Anreise möglich. Von München bis Bologna fährt auch ein Nachtzug.

Mit dem Auto erreicht man die Küste über die Autostrada A14 von Bologna oder die Strada Statale 16 Adriatica, die vom Norden des Landes (Venetien) bis nach Apulien führt.

 

Tipp für Liegeplätze

Ein idealer Hafen, um einen festen Platz fürs Eignerschiff zu finden, ist die bereits angesprochene Marina di Porto San Giorgio. Die moderne Marina mit ihren etwa 800 Liegeplätzen verfügt über allen erdenklichen Service und liegt sehr gut geschützt, um das Boot auch im Winter gut unterzubringen. Der Hafen hat Kategorie „Technik und Service“ der ADAC-Marina-Klassifikation 5 von 5 möglichen Steuerräder erhalten.

Der Hafen liegt zentral mit guter Verkehrsanbindung in der wundschönen Stadt Porto San Giorgio. Hier fehlt es an nichts, egal ob der mehrwöchige Sommer-Törn vorbereitet oder eine Zeit vor Ort an Bord verbracht wird.