Berlin
Marinas in diesem Revier

Motor-Yacht-Club Preußen

Historisches Fährhaus Wendenschloss

Bootshafen Reiffer
Wissenswertes
Berlin mit Spree
Elf schiffbare Wasserstraßen mit fast 200 km Länge durchziehen Berlin. Die Spree erstreckt sich zwischen dem Dämeritzsee bei Erkner und der Mündung in die Havel in Spandau über 46 km. Zwei Schleusen, in Charlottenburg und die Mühlendammschleuse, sind zu durchfahren, und die niedrigste Brückenhöhe mit 4,0 m wartet bei km 18,2. Die gemeinsam 6,7 km2 messenden Wannsee und Tegeler See im Westen und der alleine schon 7,5 km2 große Müggelsee im Osten sind beliebte Segelreviere.
Berliner Kanäle sind der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal (BSK), Westhafenkanal, Charlottenburger Verbindungskanal und der Britzer Verbindungskanal (BVK), die in Summe 22 km Wasserstraßen bilden. Nur 3,63 m Durchfahrtshöhe lässt auf diesen eine Brücke in Tegel (km 30,8), und es gibt auch nur eine Schleuse in Plötzensee.
Wichtiger ist der 10,9 km lange Landwehrkanal (LWK), den in Kreuzberg mit 3,3 m die niedrigste Brücke bei km 5,6 überspannt und dessen Pegel durch die Unter- und die Oberschleuse reguliert wird. Weiter südlich umgeht der Teltowkanal (TeK) die City auf 38 km Länge, mit der Schleuse Kleinmachnow und der Böckmannbrücke mit 3,69 m Durchfahrtshöhe am Griebnitzsee. Der durch Kreuzberg fließende 4 km lange Neuköllner Schifffahrtskanal (NK) besitzt nur eine Schleuse. Hier wartet die niedrigste Brücke mit 2,71 m Höhe bei km 3,61.
Im Südosten bieten sich reizvolle Törns an, u.a. auf Müggel- und Dämeritzsee und der Dahme, die ab Eichwalde als Dahme Wasserstraße (DaW) die Wernsdorfer Seenkette, den Möllenzugsee mit dem Charterrevier Krüpelsee und die Zernsdorfer Lanke umfasst.
An öffentlichen Sportbootliegestellen in Berlin dürfen Sportboote bis zu 24 Std. kostenlos – ohne Strom und Frischwasser – liegen. Rettungsleitern dürfen nicht mit Leinen belegt werden! Neun der insgesamt vierzehn Liegestellen sind als ADAC Infopoints eingerichtet. Hinweistafeln mit Kartenausschnitten nennen Telefon- und Notrufnummern, nahe Arztpraxen und Krankenhäuser, Verkehrsanbindungen, Sehenswürdigkeiten, Apotheken, Supermärkte, Schleusen und Bootstankstellen.
Brandenburg und Potsdamer Havel
Rund 180 Flusskilometer, über 40 Seen, Kanäle und verschlungene Flussarme warten im Havelland auf Freizeitskipper. Die Potsdamer Havel (PHv) ist eine 28,6 km lange V-förmige Nebenstrecke der Unteren Havel-Wasserstraße (UHW). Die Potsdamer Havel erscheint dabei als eine Aneinanderreihung großer, oft flacher Seen, zwischen denen schmale Flussabschnitte liegen.
Die Kilometrierung folgt nicht dem gewohnten Schema in Fließrichtung. Stattdessen verläuft die Zählung der PHv gegen die Fließrichtung und damit bergauf. Ihr km 0 liegt im Göttinsee, und sie mündet in die UHW im Jungfernsee nahe der Glienicker Brücke – der geschichtsträchtigen Agentenbrücke – und dem Teltowkanal (TeK). Hier beginnt die Hauptstrecke der UHW, die kürzeste Verbindung von Potsdam über den Fahrlander See zum Göttinsee.
Auf der Flussstrecke Potsdamer Havel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h, auf Seen und ab 250 m Breite 25 km/h bei mindestens 100 m Abstand zum Ufer. Die geringste Durchfahrtshöhe beträgt in Werder 5,08 m, in Potsdam Neue Fahrt 5,32 m an der Langen Brücke und 5,20 m an der Eisenbahnbrücke. Auf der Alten Fahrt aber ist die Fußgängerbrücke nur 3,02 m hoch. Die Wassertiefen schwanken zwischen 90 und 140 cm.
Die Untere Havel-Wasserstraße verbindet Berlin-Spandau mit dem Jungfernsee. Dann folgt ihre Hauptstrecke dem Sacrow-Paretzer Kanal (SPK) in den Göttinsee und trifft dort wieder die Havel. Über Ketzin, Brandenburg an der Havel und Rathenow strebt die UHW bis Havelberg. Über den Elbe-Havel-Verbindungskanal wird schließlich die Einmündung in die Elbe bei km 148,43 km erreicht. Die Höchstgeschwindigkeiten entsprechen denen auf der Flussstrecke Potsdamer Havel.
Die Mittlere Havel, nach dem Zusammenfluss der Hauptstrecke mit der PHv, prägen große Seen, abkürzende Kanäle und naturnahe Flussstrecken unterhalb Ketzins, Flussmäander, Durchstiche und Inseln.
Der 34,6 km lange Havelkanal (HvK) verbindet den Göttinsee mit dem Nieder Neuendorfer See südlich von Henningsdorf. Der HvK ist mit nur einer Schleuse bei Schönwalde als Umfahrung von Potsdam und Berlin geeignet und zugleich die kürzeste Verbindung zwischen der UHW und dem Oder-Havel-Kanal. Auf dem HvK gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 9 km/h (örtlich teils geringer). Die Wassertiefe beträgt 2,5 m, die geringste Durchfahrtshöhe 4,5 m.
Havelseen und Dahme
Idyllische Landschaften mit schilfbewachsenen Ufern an weiten Seen und romantischen Flussläufen wollen genossen, prachtvolle Schlösser und Gärten wie Charlottenburg und Sanssouci am Havelufer erkundet und historische Städte im Land Brandenburg erlebt werden. Die Potsdamer und Brandenburger Havelseen bieten den perfekten Urlaubsmix. Kunst- und Kulturliebhaber sollten ausreichend Zeit für Landgänge einplanen.
Im südöstlichen Brandenburg locken Müggelspree und Dahme Richtung Königs Wusterhausen zum Schloss Friedrich Wilhelms I. und in die Natur zu traumhaften Ankerbuchten an ruhigen Ufern.
Törnvorschläge für die Berliner Gewässer
Spree, Dahme und Müggelsee
Auf der Spree von Spandau durchs Regierungsviertel und weiter auf der Dahme zum Müggelsee - dem größten See Berlins:
Südlich der Zitadelle Spandau fließen Havel und Spree, die zur Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) zählt, zusammen. Spreeaufwärts geht es mitten hinein nach Berlin. An Steuerbord wird Schloss Charlottenburg passiert. Von der Sportbootliegestelle Charlottenburger Ufer sind Schloss und Park fußläufig zu erreichen.
Richtung Regierungsviertel (hier ist UKW-Sprechfunk vorgeschrieben) häufen sich bald die Landmarken: Schloss Bellevue des Bundespräsidenten, das Kanzleramt, Humboldthafen, Reichstag, Schiffbauerdamm mit einer Sportbootliegestelle, Museumsinsel, Berliner Dom, Stadtschlossbaustelle und Rotes Rathaus am Rande des Nicolaiviertels. Dieses ist von der Sportbootliegestelle Wallstraße im Spreekanal (SpK) hinter der Mühlendammschleuse gut zu erreichen.
Nach dem Abzweig des Spreekanals wird die Spree breiter. Unter der neugotischen Oberbaumbrücke hindurch geht es am Badeschiff vorbei zur 30 m hoch aufragenden Skulptur des Molecule Man. Flussaufwärts liegt am linken Spreeufer eine Sportbootliegestelle gegenüber der Insel der Jugend und einer Wasserflugzeug-Startbahn. Bei km 26,3 der SOW zweigt der Britzer Verbindungskanal (BVK) nach Süden zum Teltowkanal (TeK) ab. Dieser ist die Umgehung der Berliner Innenstadt Richtung Potsdam.
Bei km 28,3 des TeK, beim Hafen Britz-Ost, zweigt nahe der Autobahnbrücke an Steuerbord der Neuköllner Schifffahrtskanal (NK) ab. Durch die Selbstbedienungsschleuse Neukölln-Unterhafen geht es in den Landwehrkanal (LWK) und auf diesem zurück zum Ausgangspunkt in Spandau.
Rundtörn Köpenick
Die eintägige Rundtour (ca. 25 km) startet bei Schloss Köpenick und führt über Dämeritzsee, Müggelspree (MgS) und Großen Müggelsee zurück nach Berlin. Ab Köpenick befährt man die Dahme, die zur SOW gehört, bis in den zum Segeln idealen Langen See. An Backbord liegen die immerhin bis zu 114,7 m hohen Müggelberge. Bei km 44 der SOW geht es bei Schmöckwitz Richtung Nordost in den bei Seglern beliebten Seddinsee. Hier beginnt ein Charterrevier. Anschließend wird über den Gosener Kanal (GoK) der Dämeritzsee erreicht.
Östlich des Gosener Kanals erstreckt sich das größte Naturschutzgebiet Berlins, das seltene Farne und Blütenpflanzen schützt und ein Refugium zahlreicher Tierarten ist. Seeadler, Kraniche und der seltene Wachtelkönig können hier beobachtet werden.
Über den Dämeritzsee bei Erkner sind die Rüdersdorfer Gewässer (RüG) im Norden zu erreichen. Wegen geringer Wassertiefen kann die Müggelspree ab Dämeritzsee Richtung Ost nur von Sportbooten mit geringem Tiefgang befahren werden. An der Westseite des Dämeritzsees führt der Törn über die Müggelspree vorbei an der Kanallandschaft ›Neu Venedig‹ in den Kleinen und den Großen Müggelsee.
Das Befahren der Kanallandschaft ›Neu Venedig‹ ist wegen geringer Wassertiefe (0,5 m) und sehr niedriger Brückenhöhen nicht zu empfehlen. Wochenendhäuschen und prächtige Villen säumen hier baumbewachsene Ufer. Der Große Müggelsee ist ein beliebtes Segelrevier, Motorboote dürfen die betonnte Fahrrinne nicht verlassen. Bei der Baumgarteninsel in Köpenick trifft die Müggelspree wieder auf die SOW. Backbord geht es zum Schloss Köpenick zurück, Steuerbord via "Alte Spree" nach Berlin-Mitte.
Vom Seddinsee ins Umland
Ein Abstecher nach Süden verläuft von Schmöckwitz am Seddinsee in den Zeuthener See. Die Flussstrecke Notte der Dahme-Wasserstraße (DaW) führt Richtung Königs Wusterhausen, die Hauptstrecke durch die Schleuse Neue Mühle ins Charterrevier von Krimnick- und Krüpelsee. Kürzer ist der Rundtörn vom Zeuthener See über Großer Zug und Krossinsee nach Wernsdorf zur Steinfurter Schleuse. Nun leitet die SOW via Seddinsee zurück nach Berlin, und der Oder-Spree-Kanal (OSK) strebt nach Osten der Oder zu.
Das Wasserreich der Havel verbindet Berlin mit Potsdam, den Brandenburger Havelseen, der Inselstadt Werder und Rathenow. Theodor Fontane beschrieb einst die Region um Werder, Töplitz und Caputh: »Blaue Havel, gelber Sand, Schwarzer Hut und braune Hand, Herzen frisch und Luft gesund, Und Kirschen wie ein Mädchenmund.«
- Der Törn von Spandau über Potsdam bis Rathenow ist je nach Variante zwischen 92 und 103 km lang, mit nur drei Schleusen (Vorstadtschleuse Rathenow, Bahnitz, Vorstadtschleuse Brandenburg).
- Bei Bahnitz beträgt die niedrigste Durchfahrtshöhe 4,58 m.
Spandau – Pfaueninsel
Im Süden von Spandau, ab km 4 der Unteren Havel-Wasserstraße (UHW), verbreitert sich die Havel mit vielen Inseln wie Lind-, Schwanen- und Kälberwerder. Idyllische kleine Badebuchten vor bewaldeten Hügeln säumen die Szenerie. Über den Baumwipfeln ragt der 56 m hohe Grunewaldturm, ein beliebtes Ausflugsziel, hervor.
Nächste Landmarke ist die 67 ha große Pfaueninsel mit ihrem pittoresken Schloss. Hier gibt es keine Anlegemöglichkeit für Sportboote. Entlang der Kladower Seestrecke mit der Sacrower Heilandskirche an Steuerbord wird im Süden die Potsdamer Havel an der Glienicker Brücke erreicht.
Raus zum Wannsee
Eine Variante bietet sich kurz nach der Insel Schwanenwerder bei km 11 der UHW, also noch vor der Pfaueninsel, an. Hier öffnet sich an Backbord der Große Wannsee mit dem Strandbad – das Badeparadies der Berliner und Touristen schlechthin. Diese Rundtörn-Variante von einigen Kilometern führt im Uhrzeigersinn durch den Kleinen Wannsee mit seiner beeindruckenden Uferbebauung in Pohle- und Stölpchensee.
Über den Griebnitzkanal, auch Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal (PFLK) genannt, wird der Griebnitzsee erreicht. In den Griebnitzsee mündet, aus Berlin kommend, der Teltowkanal (TeK). Vorbei an Schloss und Park Babelsberg an Backbord folgen wir dem Teltowkanal zum Tiefen See, in dem wieder an der Glienicker Brücke das Ende der Potsdamer Havel (km 28,3) erreicht ist.
Gen Süden ist das nächste Ziel Potsdam, die Landeshauptstadt Brandenburgs mit vielen Sehenswürdigkeiten. Besondere Highlights sind hier die Schlösser Sanssouci und Cäcilienhof.
Nach Werder an der Havel
Der direkte Weg nach Brandenburg lässt Potsdam aus und bleibt auf der Hauptstrecke der UHW, dem Sacrow-Paretzer Kanal (SPK).
Die längere, dafür schönere Route über die Potsdamer Havel nach Süden ist jedoch ein Muss für jeden Wassersportfreund. Hier geht man der Berufsschifffahrt aus dem Weg, trifft allerdings auf zahlreiche Sportboote und Ausflugsdampfer. Der Potsdamer Havel folgt die Route vom Tiefen See südwärts in den Templiner See, an dessen Ufer Albert Einstein seinen Sommersitz hatte.
Weiter führt der Schlag vorbei an Caputh mit dem barocken Lustschloss des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und durch das Caputher Gemünde in den Schwielowsee. Danach geht es in Richtung Werder an der Havel und Großer Zernsee. Nicht nur im Frühjahr, zur Zeit der Baumblüte, lockt das Obst- und Weinanbaugebiet um die Stadt zahlreiche Touristen an.
Viele Orte lohnen einen ausgedehnten Landgang. So die Inselstadt Werder selbst, wo sich der Turm der Heilig-Geist-Kirche in den Himmel reckt, die Fontane eine ›Kleinstadtkathedrale‹ nannte. Anlege- und Versorgungsmöglichkeiten gibt es reichlich auf diesem Abschnitt. Die seenartigen Havelerweiterungen sind zudem ideale Segelparadiese mit ruhigen, idyllischen Ankerbuchten.
Kurs Brandenburg
Am Nordwestende des Zernsees befinden sich die ADAC Stützpunkte Ringel und Zernsee, nahe der Autobahnbrücke Zernsee (Durchfahrtshöhe ca. 10 m). Säumten bislang Villen und historische Orte die Ufer, so sind es jetzt Fischerdörfer in ländlicher Szenerie. Durch diese mäandert die Havel talwärts. Hier kommt man ohne Brücken und Schleusen bis nach Brandenburg an der Havel.
Zuvor aber wird der Göttinsee erreicht, in den von Westen die UHW und von Norden der Havelkanal münden. Charterer müssen sich nun auf den Rückweg begeben, denn hier endet das Charterrevier der Potsdamer Havel. Weiter über Ketzin und Trebelsee havelabwärts ist der Sportbootführerschein Binnen Pflicht.
Durch die Osthavelniederung geht es nach Brandenburg a.d. Havel. Vor der Stadt öffnen sich dem Skipper zwei Wege. Brandenburger Stadtkanal und Niederhavel (Segelboote benötigen einen legbaren Mast) führen in die Stadt. Nördlich ist es der Silokanal, der durch die Vorstadtschleuse erreicht wird.
Der Kanal mündet nordwärts die ¬wenig befahrene, langgestreckte Beetzseenkette. Diese ist wieder ein Charterrevier, welches im Nordosten des Sees endet. Westlich der Stadt Brandenburg sind die bei Segler und Charterer beliebten Havelseen: Breitlingsee, Möschener und Plauer See zu finden.
Rathenow
Kurs Nord führt vom Plauer See quer durchs Havelland bis Rathenow. Hier teilt sich die Havel in vier Arme und umarmt die kleine historische Stadt. Sie gilt als eine Wiege der optischen Industrie, wie im Optik-Industrie-Museum gezeigt wird. Im Ortsteil Böhne begegnet man wieder Theodor Fontane: Eines der Vorbilder seiner Effi Briest lebte als Baronin von Ardenne einige Jahre im hiesigen Schwedenhaus.
Berliner Runde: Von Potsdam in das Berliner Zentrum
Es gibt weltweit kaum eine aufregendere Tour, die so gespickt mit Sehenswürdigkeiten und atemberaubenden Erlebnissen ist, wie eine Rundfahrt von Potsdam in das Herz von Berlin. Die Tour gleicht einer Zeitreise durch die prunkvolle Geschichte Preußens.
Los geht es in der mit historischen Bauten gespickten Landeshauptstadt Potsdam in Richtung Norden. Dort über den Wannsee nach Spandau und über die Untere-Havel-Wasserstraße (UHW) in die Berliner Spree. Auf dieser Strecke warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten und das Regierungsviertel darauf, vom Wasser aus und zu Land erkundet zu werden. Danach bietet sich die Möglichkeit, die sogenannte ›Große Umfahrt‹ zu nehmen und bis zu den Müggelbergen zu fahren. Anschließend geht es entweder über den Landwehr- oder den Teltowkanal auf den Rückweg nach Potsdam.
Unterwegs gibt es zahlreiche Liegemöglichkeiten, um den Törn zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Für die Tour durch Berlin bestehen spezielle Befahrensregeln, die weiter unten in diesem Tourset aufgelistet sind und unbedingt beachtet werden müssen.
Potsdam
Potsdam ist mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten nicht nur eines der beliebtesten Auflugsziele in Deutschland, sondern auch ein echtes Wassersportmekka. Zahlreiche Hafenanlagen und Marinas laden dazu ein, die Stadt bei einem ausgiebigen Landgang zu erkunden.
Marina am Tiefen See
Am Südwestufer des gleichnamigen Sees liegt die Marina am tiefen See sehr schön am Babelsberger Park. Von hier sind es nur wenige Minuten zu Fuß ins Zentrum. Die Marina bietet Liegeplätze für 70 Yachten und Sportboote bis 15 Meter Länge. Die Wassertiefe ist mit 6 Meter angegeben. Der Hafen verfügt über ein reichhaltiges Serviceangebot, und die Versorgungsmöglichgeiten sind sehr gut. Das hafeneigene Restaurant ist nicht nur bei Wasserportlern sehr beliebt. Ein Brötchenservice rundet den angenehmen Aufenthalt ab.
Yachthafen Potsdam
Am Nordwestufer des weiter südlich gelegenen Templiner Sees liegt der Yachthafen Potsdam mit 240 Liegeplätzen. Hier können Yachten bis 40 Meter Länge auf einer Tiefe von 1,90 Meter einen Platz finden. Der Hafen bietet ein reichhaltiges Angebot an Service rund um den Wassersport. Ein Lebensmittelmarkt ist in der Nähe vorhanden. Direkt am Hafen befindet sich eine Straßenbahn-Haltestelle. Der hafeneigene Biergarten lädt zum Sundowner ein.
Potsdam bietet seinen Besuchern viele Sehenswürdigkeiten. Über zahlreiche Schlösser und historische Gebäude verfügt die frühere Residenzstadt der preußischen Könige. Das berühmte Hohenzollernschloss Sanssouci mit seiner Parkanlage gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke des Rokoko. 1745 ließ sich König Friedrich II. das Sommerschloss anhand von eigenen Skizzen errichten.
Im Sommer finden hier, wie auch an vielen anderen Plätzen in Potsdam, häufig kulturelle Veranstaltungen und Konzerte statt. Neben Sanssouci findet man hier auch die Orangerie und mit dem neuen Palais einen weiteren Prachtbau.
Darüber hinaus gelten auch der Babelsberger Park, die Universität und das holländische Viertel als die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt im Südwesten von Berlin. Um Potsdam zu erkunden, sollten mindestens ein bis zwei Tage eingeplant werden.
Zum Wannsee
Nach dem Verlassen Potsdams wird hinter der historisch berühmten Glienicker Brücke, auf der in der Zeit des kalten Kriegs Agenten zwischen den Ost- und Westmächten ausgetauscht wurden, der Jungfernsee erreicht. Im Nordwesten befindet sich von weitem sichtbar die 1844 im italienischen Stil erbaute Heilandskirche. Diese ist bei Wasserportlern sehr bekannt, weil dort jedes Jahr am letzten Samstag im September der Sportschiffer-Gottesdienst stattfindet. Hunderte Sportboote versammeln sich dann auf dem Wasser, um den Saisonabschluss zu begehen.
Nach dem Jungfernsee wird die Havel erreicht, wo nach ein paar Kilometern die beliebte Pfaueninsel passiert wird. Das gleichnamige Schloss ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Berliner. Rund um die Insel befinden sich – je nach Windrichtung – viele gut geschützte Ankerplätze. In der Hauptsaison kann es hier jedoch von Ankerliegern recht voll werden.
Dennoch eignet sich die Insel sehr gut, um hier eine Nacht vor Anker zu verbringen oder um einen Abstecher auf die Insel zu unternehmen. Die Insel kann sowohl nördlich als auch südlich passiert werden. Die südliche Durchfahrt ist jedoch eher Ortskundigen zu empfehlen, weil es hier stellenweise eng ist und starker Verkehr von Fahrgastschiffen herrscht.
Nachdem die Pfaueninsel im Heckwasser liegt, wird die Einfahrt in den Großen Wannsee erreicht. Hier gilt es unbedingt zu beachten, dass hier fast immer viel Verkehr von Motorbooten, Segelyachten und Fahrgastschiffen herrscht. Am Südwestufer des großen Wannsees befinden sich bei km 3,2 die beiden Bootswerften Nixe und Ruhs, die zusammen insgesamt rund 250 Liegeplätze aufweisen.
Hier können auch größere Yachten auf bis zu 5 m Wassertiefe festmachen. Beide Marinas liegen sehr schön mit tollem Ausblick über den Wannsee. Die Servicemöglichkeiten sind gut. Gaststätte und Lebensmittelmarkt befinden sich etwa 2 km von den Häfen entfernt. Der Bahnhof Wannsee befindet sich in Laufweite.
Spandau, Marina Lanke
Nur etwa 10 km vom Südufer des Wannsees entfernt liegt Spandau, das über viele Anlegemöglichkeiten verfügt. Dieser Ortsteil Berlins ist idealer Startpunkt, um am Folgetag auf der Spree durch die Berliner Innenstadt zu fahren. In Spandau bietet sich die Marina Lanke als perfekte Zwischenstation an. Die Anlage ist der größte Sportboothafen von Berlin und bietet 270 Wasserliegeplätze und 150 Trockenliegeplätze für Yachten bis 16 m Länge. Hier gibt es allen erdenklichen Service für Wassersportler. Die Versorgung ist außerordentlich gut. Die Marina liegt sehr zentral (ca. 30 Min. bis ins Zentrum Berlins) an der Unteren-Havel-Wasserstraße mit fantastischem Ausblick.
Wer den Weg zu Fuß oder mit dem ÖPNV nach Spandau vermeiden will, kann direkt am städtischen Anleger in der Altstadt anlegen. Den Altstadthafen erreicht man 300 m hinter der Spandauer Schleuse auf der rechten Uferseite (von Süden aus kommend links).
Für den Landgang nach Spandau eignet sich der Besuch der Zitadelle, einer Festungsanlage aus dem 16. Jh. Hier finden regelmäßig Ritter-Schaukämpfe sowie andere Events statt.
Wem der Abschnitt vom Wannsee nach Spandau zu kurz ist, kann auch einen Abstecher auf den weiter im Norden gelegenen Tegeler See machen. Hier gibt es auch mehrere kleine Sportboothäfen sowie gute Möglichkeiten zum Ankern.
Durch die Berliner City
Diese Route zählt sicher zu den spektakulärsten Bootstouren weltweit. Da auf der Strecke sehr viel Verkehr von Ausflugsschiffen herrscht, unterliegt die Spree-Oder-Wasserstraße bestimmten Befahrensregeln. Man sollte sich unbedingt vorher über die Vorschriften informieren. Die wichtigsten Bestimmungen im Überblick:
Spree-Oder-Wasserstraße
Anforderungen an die Kleinfahrzeuge/Kleinfahrzeugführer: die Spree-Oder-Wasserstraße vom Kanzleramtssteg (km 14,10) bis zur Oberbaumbrücke (km 20,70) – einschließlich Spreekanal – darf von Kleinfahrzeugen nicht befahren werden, wenn
- sie ohne Maschinenantrieb fahren
- sie mit einer Antriebsmaschine ausgestattet sind, die eine Nutzleistung von weniger als 3,69 W (5 PS) aufweisen
- der Kleinfahrzeugführer nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis zum Führen von Sportbooten (Sportbootführerschein gemäß SportbootFüV – Bin) ist (gilt hier auch für Fahrzeuge mit weniger als 15 PS).
Sprechfunkpflicht
Die Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) von der Lessingbrücke (km 12,01) bis zur Schleuse Mühlendamm (km 17,8) darf von Fahrzeugen/Verbänden in der Zeit vom 01.04. bis 31.10. von 10.30 bis 19 Uhr nur befahren werden, wenn sie mit einem zugelassenen und betriebsbereiten UKW-Sprechfunkgerät ausgestattet sind.
Nachdem die Charlottenburger Schleuse durchfahren ist, wartet eine Strecke voller Highlights auf die Wassersportler. Direkt hinter der Schleuse geht es von Westen kommend nach rechts in die Spree-Oder-Wasserstraße. Der Westhafenkanal ist der Berufsschifffahrt vorbehalten.
24-Stunden-Halt
Auf dem Teilstück bis Köpenick gibt es sechs sogenannte 24-Stunden-Haltemöglichkeiten. Diese Haltestellen sind kostenlos, dafür ohne Versorgung. Es ist vor allem in der Hauptsaison damit zu rechnen, dass hier viele Sportboote liegen, um von dort die Berliner City zu erkunden. Wie man der Bezeichnung entnehmen kann, ist es nicht mehr als 24 Stunden gestattet, an diesen Stegen zu liegen.
Sollten alle 24-Stunden-Anleger belegt sein, rät es sich, eine der Marinas in der Rummelsburger Bucht anzulaufen. Auch von hier aus lässt sich die Stadt gut erkunden, und man darf dort auch in Absprache mit dem Hafenmeister mehrere Tage liegen.
Auf dem Weg passiert man zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Schloss Charlottenburg, Schloss Bellevue, Kanzleramt, Hauptbahnhof, Reichstag, Regierungsviertel, Museumsinsel, Mühlendammschleuse, Oberbaumbrücke und das Kunstwerk Molecule Man in Treptow, um nur einige zu nennen.
Die Durchfahrt durch Berlin ist leicht an einem Tag zu bewältigen. Die meisten werden sich aber ein paar Tage Zeit nehmen, um von den Anlegestellen die Umgebung zu erkunden und das bunte Treiben Berlins zu beobachten. Je nach Lust und Laune kann hier ein ausgedehnter Bootsurlaub mitten in Berlin verbracht werden. Mit der Rummelsburger Bucht ist die Berliner Innenstadt durchquert.
Citymarina Rummelsburg
Die Citymarina Rummelsburg befindet sich auf km 23,9 (LU) auf dem Rummelsburger See. Sie bietet 50 Liegeplätze für Sportboote bis 15 m Länge mit bis zu 2 m Tiefgang. Die Marina liegt im Stadtteil Treptow mit guter Anbindung an den ÖPNV. Ein Lebensmittelmarkt befindet sich in Laufweite.
Von der Citymarina Rummelsburg gilt es auch, die Rückfahrt nach Potsdam zu planen. Denn dafür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten.
Landwehrkanal
Der durch die Innenstadt führende 10,9 km lange Landwehrkanal (LWK) darf von motorisierten Sportbooten nur in Ost-West-Richtung befahren werden. Er beginnt vor der Oberbaumbrücke an der Sportbootwartestelle Oberschleuse. Dieser Weg ist nur für Sportboote geeignet, welche die Brücke bei km 5,6 mit nur 3,30 m Durchfahrtshöhe passieren können.
Nach dem Schleusen folgt man dem Kanal, an der Lohmühleninsel vorbei und biegt nach ca. 2 km leicht rechts ab entlang dem Maibachufer. Danach geht es unter Thielenbrücke, Hobrechtbrücke, Kottbusser Brücke und Admiralbrücke hindurch zum Urbanhafen.
Am Restaurantschiff van Loon gibt es einen Anleger, der sich gut eignet, um sich unterwegs zu erfrischen oder zu stärken. Danach geht es weiter vorbei am Prinzenbad, dem U-Bahnhof Hallesches Tor, der Möckernbrücke, dem Deutschen Technik Museum und dem Potsdamer Platz. Später passiert man die Neue Nationalgalerie und im weiteren Verlauf im Bezirk Tiergarten das Hotel Esplanade, bevor man schließlich bei km 1,6 die Unterschleuse des LWK erreicht.
Einen guten Kilometer weiter erreicht man dann auf Höhe der Universität wieder die Spree-Oder-Wasserstraße, über die man in umgekehrter Richtung wie auf dem Hinweg über den Wannssee nach Potsdam kommt.
Teltowkanal
Um auf fast direktem Weg nach Potsdam zu kommen, fährt man von der Citymarina Rummelsburg zunächst nach Süden und biegt dort bei km 26,5 von der Spree zunächst in den Britzer Verbindungskanal und erreicht im weiteren Verlauf den Teltowkanal (TeK) ab. Der Kanal führt südlich um Berlin herum und ist nicht all zu reizvoll.
Dennoch ist dieser in der Hauptsaison oft recht stark befahren. Zahlreiche Sportboote und die Berufsschifffahrt pendeln in beide Richtungen. Vor allem an der Schleuse Kleinmachnow (km 8,34) kann es oftmals zu erheblichen Wartezeiten kommen.
Große Umfahrt
Mit der sogenannten großen Umfahrt lässt sich der Törn um 38 km erweitern. Dazu folgt man der Spree bis zum großen Müggelsee. Von dort geht es über die Müggelspree zum Dämeritzsee, der im Süden mit der Hafenanlage Kellings Schifferstube über eine Liegemöglichkeit verfügt. Sogar Boote bis 15 m können hier an Gastliegeplätzen festmachen. Sanitäre Anlagen sind vorhanden.
Die Fahrt erstreckt sich über den Gosener Kanal zum Seddinsee, an dessen südlichem Ende man die Dahme erreicht. Weiter folgt man dem Fluss, der namensprägend für das Dahmeland steht, in nördlicher Richtung, wo zahlreiche Häfen zum Übernachten oder Verweilen einladen. In Grünau geht es schließlich nach Westen in den Teltow-Kanal, der einen direkt bis nach Potsdam zurücklotst. Diese sogenannte Große Umfahrt beträgt etwa 38 km und führt durch herrliche Natur und über wundervolle Seen.
Eine wundervolle Tour durch malerische Gegenden Brandenburgs bietet der Törn von Berlin in das Ruppiner Seenland mit dem Besuch der ›preußischten‹ aller preußischen Städte, Neuruppin, der Geburtsstadt Theodor Fontanes.
Unterwegs warten viele attraktive Liegeplätze und bezaubernde Orte auf abwechslungsreiche Landgänge. Dieser Törn auf Fontanes Spuren, der etwa 2 bis 3 Tage dauert, kann auf der Ruppiner Seenlandschaft um einige Tage erweitert werden. Zu beachten ist, dass der Rhin vor allem in trockenen Zeiten an manchen Stellen nur 80 cm Wasser führt und teilweise stark verkrautet ist. Vor dem Törn sollte man sich also unbedingt über die aktuellen Wasserstände und Gegebenheiten informieren. Der Austausch mit anderen Skippern oder Hafenmeistern ist hilfreich.
Auf dem Bützsee sollte auch bei nur wenig Tiefgang unbedingt nach der Betonnung gefahren werden. Der See ist stellenweise sehr flach.
Marina Lanke
Ausgangspunkt des Törns ist die Marina Lanke in Berlin- Spandau. Mit 450 Liegeplätzen und einem kompletten Angebot rund um den Wassersport gilt sie als eine der modernsten Anlagen in Berlin. Mehrere Service- und Werftbetriebe, Segelmacher, eine Bootstankstelle, ein Bistro und eine citynahe Lage zeichnen die Marina Lanke aus. An den Stegen finden Boote bis 16 m Länge mit bis zu 3,50 m Tiefgang Platz. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.
Die gute Lage und die ebenso gute Anbindung an den ÖPNV macht sie zum idealen Starpunkt der Reise.
Marina Spandau
Am ersten Tag wartet nur ein kurzer Schlag. Von der Marina Lanke geht es in nördlicher Richtung bei km 4 (Pichelsdorfer Gemünd) in die Untere- Havel-Wasserstraße (UHW). Danach folgt eine Passage mitten durch Spandau. Hier teilt sich das Fahrwasser in die nach Osten abbiegende Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) und die Havel-Oder-Wasserstraße (HOW), die weiter nach Norden führt.
Hier erreicht man nur wenige Kilometer weiter die große Spandauer Schleuse, welche sich genau westlich der Zitadelle befindet. Um nach dem Durchfahren der 115 m langen Schleuse die Zitadelle zu besuchen, bietet sich die nördlich der Schleuse gelegene Marina Wasserfreunde Spandau 04 mit etwa 50 Liegeplätzen an. Die Ansteuerung des am Ostufer der HOW gelegenen Hafens ist problemlos. Ausschau halten sollte man in jedem Fall auf die hier oft sehr stark vorherrschende Berufsschifffahrt.
Die nahe gelegene Zitadelle gilt als eine der besterhaltenen Festungen der Hochrenaissance. Die mittelalterliche Burg wurde im 16. Jh. von einem mächtigen Festungsbauwerk umgeben. Heute dient die Anlage sowohl als Museum wie auch Veranstaltungsort.
Für einen Landgang empfiehlt sich der Besuch der Altstadt mit ihren vielen Kneipen und Restaurants.
Oranienburg
Am nächsten Tag führt der Törn nach Brandenburg, mitten in die Stadt Oranienburg.
In nördliche Richtung geht es weiter auf der HOW. Bei km 3,2 erreicht man den Seenebenarm Tegeler See, der im Osten liegt. An dieser Stelle herrscht oft viel Verkehr von Sportbooten und der Berufsschifffahrt und es gilt, stets gut Ausschau zu halten. Unsere Tour geht aber weiter nach Norden zum Nieder Neuendorfer See, nach dessen Passage die HOW bei Flusskilometer 10 als Kanal weiter bis Oranienburg verläuft. Bei km 20,8 in Pinnow teilt sich das Fahrwasser in den Oranienburger Kanal (links) und die Oranienburger Havel (rechts), welche direkt in die Innenstadt führt, die 5 km weiter erreicht wird. An km 24,8 biegt nach Westen die Flussstrecke Oranienburger Havel ab, wo nach weiteren 2,5 km der Schlosshafen erreicht wird.
Die 82 Liegeplätze direkt am Oranienburger Schloss verfügen über ca. 1,60 m Wassertiefe und bieten Sportbooten bis 20 m Länge Platz. Im Süden des Lehnitzsees bietet sich alternativ der Hafen des Wassersportzentrums Oranienburg an. Der Hafen verfügt über 30 Plätze auf 2 m Wassertiefe und bietet eine gute Infrastruktur in zentraler Lage. Schiffsausrüster, Werftbetrieb und eine Tankstelle befinden sich in der Nähe. Auch ein Supermarkt ist fußläufig erreichbar.
Mit etwa 45 000 Einwohnern ist Oranienburg die fünftgrößte Stadt Brandenburgs. Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Oranienburg ist das wunderschöne Schloss. Hier gibt es viel zu entdecken. Für Kinder ist besonders die große Spiellandschaft mit vielen Angeboten ein beliebtes Ziel für den Landgang. Rund um das Schloss finden sich weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Blumenthalsche Haus mit angeschlossener Gastronomie. Auch der Schlossplatz ist von zahlreichen historischen Gebäuden umsäumt. In der Stadt laden zahlreiche gastronomische Betriebe und Geschäfte zu einem ausgedehnten Landgang ein. Hier bietet sich auch die Verproviantierung für die kommenden Tage an.
Kremmen
Von Oranienburg gelangt man auf der Flussstrecke Oranienburger Havel zum Kanalkreuz, einer Wasserstraßenkreuzung im Norden der Stadt. Bereits im frühen Mittelalter war die Havel ein wichtiger Transportweg für Waren aller Art. Das Aufstauen des Wassers für die ansässigen Mühlen führte zu einem Interessenskonflikt zwischen den Schiffern und Mühlenbetreibern. Deshalb wurden die Havel und ihre Arme rund um die Stadt kanalartig ausgebaut. Das Kanalkreuz besteht in seiner jetzigen Form bereits seit 1837. Hier treffen Ruppiner und Oranienburger Kanal zusammen. Nach dem Passieren des Wehrs erreicht man die Kreuzung. Wegen die Zerstörung der Schleuse Sachsenhausen und der Schleuse Friedenthal im zweiten Weltkrieg sind nur der südöstliche Schenkel im Oranienburger Kanal und der nordwestliche Schenkel des Ruppiner Kanals durchgängig befahrbar.
Der Ruppiner Kanal führt nach Westen weiter auf der Route. Rund 156 km weiter wird die Wasserfläche Kremmener Rhin erreicht, wo gleich hinter der Mündung des Kanals der Wasserwanderrastplatz Kremmener Seelodge auf seine Gäste wartet. Die sehr idyllisch gelegene Anlage verfügt über 15 Liegeplätze auf 1,50 m Wassertiefe für Yachten bis 12 m Länge.
Die Kremmener Luch gehört zu den ökologisch wertvollsten Naturschutzgebieten in Deutschland. Die wundervolle Seelodge mit angeschlossenem Hafen ist ein beliebtes Veranstaltungszentrum für Hochzeiten und Feiern im Großraum Berlins. Auch die Crews der Yachten können je Umgebung in der Cafeteria oder dem Restaurant genießen. Die Anlage bietet einen Brötchenservice und verleiht Fahrräder, um die Umgebung zu erkunden. Einkaufsmöglichkeiten gibt es im rund 1 km entfernten Ort Kremmen.
Wustrau
Der weitere Weg zu den Ruppiner Gewässern führt zunächst über den Kremmener Rhin, den Bützrhin und dem 2,7 km langen Bützsee bis ins ca. 15 km entfernte Wustrau. Hier bietet der Yachthafen Wustrau eine gute Anlegemöglichkeit. Er liegt im Südwesten des Ruppiner Sees an der linken Uferseite (LU) bei km 30,8. Die Ansteuerung ist unproblematisch.
Der Hafen bietet für 35 Yachten bis zu 12 m Länge Platz. Die Wassertiefe beträgt 2 m. Gute Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten befinden sich im 500 m entfernten Ort Wustrau. Für den Landgang bietet sich ein Besuch der ca. 1200 Einwohner zählenden Stadt Wustrau mit seinem prächtigen Schloss an. Im Sommer findet an der Uferpromenade das sogenannte Seefestival statt, bei dem das Sommertheater auf einer Bühne auf dem Wasser verschiedene Stücke in sehr schöner Umgebung aufführt.
Ein etwa 2 km langer Fußweg führt zur historischen Anlage rund um die Klappbrücke über den Rhinkanal in Altfriesack, die vor dem Erreichen des Ruppiner Sees bereits passiert wurde. Ursprünglich stand hier bereits 1787 eine hölzerne Brücke nach holländischem Vorbild, die 1927 durch die heutige, im Jahre 1994 vollständig erneuerte Stahlbrücke ersetzt wurde. Sie bildet mit der alten Schleuse, dem Schleusenhaus und dem dazugehörigen Wohnhaus ein denkmalgeschütztes Ensemble. Auch das kleine, beschauliche Fischerdörfchen Altfriesack ist durchaus sehenswert.
Neuruppin
Nur etwa 10 km nach Wustrau wird auf dem Ruppiner See in nördlicher Richtung die Stadt Neuruppin erreicht. Auf der linken Uferseite (LU) gleich nach dem Erreichen des Ortskerns befinden sich mehrere Anlegemöglichkeiten. Für Gäste bietet der Yachthafen Neuruppin/Sonnenufer Liegeplätze auf 3 m Tiefe und bis zu 15 m Bootslänge. Der Hafen liegt mitten in der Stadt Neuruppin und bietet somit vielfältige Versorgungs- und Freizeitmöglichkeiten.
Der Geburtsort von Theodor Fontane ist auf dem Törn eines von vielen Highlights. Die Stadt im klassizistischen Stil ist absolut einen Besuch wert und es lohnt sich, hier einen Hafentag einzulegen. Natürlich steht hier alles im Schatten des berühmten Dichters Fontane. Daher sollte ein Besuch des Geburtshauses mit Löwen-Apotheke natürlich nicht fehlen. Aber auch sonst hat die 30 000 Einwohner zählende Stadt vieles zu bieten – sei es die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit teilweise mittelalterlichen Elementen oder die zahlreichen Denkmäler, unter anderem des auch in Neuruppin geborenen Architekten Karl-Friedrich Schinkel.
In der Hauptsaison bietet Neuruppin eine große Anzahl an kulturellen Veranstaltungen. An jedem ersten Samstag im August findet auf dem Rhin bei Alt-Ruppin ein Bootskorso statt. Alle zwei Jahre werden in der Stadt dazu von September bis November die überregional beliebten Fontane Festspiele durchgeführt.
Stendenitz, Zermützelsee
Nach dem Verlassen Neuruppins geht es in nördliche Richtung auf dem Ruppiner See weiter in den Rhin und über den Molchowsee und Tetzensee weiter bis zum Zermützelsee, wo sich am Campingplatz Stendenitz bei km 51,2 am Westufer das nächste Etappenziel befindet. Die schön gelegene Anlage bietet 30 Sportbooten Platz. Die Wassertiefe beträgt jedoch lediglich 0,8 m. Tiefergehende Yachten sollten dieses Ziel überspringen und direkt weiter zum Gudelacksee nach Lindow fahren.
Die kleine, im Sommer sehr belebte Hafenanlage bietet einen herrlichen Ausblick über den idyllischen Zermützelsee, der mit 1,2 km² Wasserfläche mitten in der sogenannten Ruppiner Schweiz liegt. Der Campingplatz bietet Einkaufsmöglichkeit, Waschmaschine und Trockner sowie einen Brötchenservice.
Lindow (Mark)
Die letzte Etappe des Törns in Fontanes Mark führt zunächst in nördlicher Richtung über den Zermützelsee und dann weiter mit südwestlichem Kurs auf dem Rhin, einem Nebenarm der Havel. Nachdem bei km 60 der Möllensee in seiner Nordbucht passiert wird, erreicht man nach einer kurzen Weiterfahrt auf dem Rhin den Gudelacksee. Dort wird zunächst nach Süden abgebogen und nach dem Passieren der Insel Werder geht es weiter nach Osten in den Yachthafen der Stadt Lindow. Rund um die Insel sollte unbedingt auf die Betonnung geachtet werden, weil es dort einige Flachstellen gibt.
Der Yachthafen Lindow ist ein Stützpunkt für Hausboote und verfügt über eine gute Infrastruktur und Werftservice für kleinere Reparaturarbeiten. Hier gibt es ca. 70 Liegeplätze auf 2 m Wassertiefe für Yachten bis zu 15 m Länge. Kleinere Boote können auch am renovierten Steg des nahe gelegenen Campingplatzes festmachen. Man sollte dies aber in jedem Fall vorher mit dem Betreiber absprechen.
Lindow hat den Beinamen ›Stadt der drei Seen‹, weil die ca. 3000 Einwohner zählende Stadt vom Gudelacksee, Wutzsee und Vielitzsee umgeben ist. Der beschauliche Ort bietet einen Supermarkt, mehrere Gaststätten und lädt zu Wanderungen durch die schöne Natur ein.
Infos zum Törn
- Die Länge des Törns beträgt etwa 100 km von der Marina Lanke bis Lindow.
- Auf dem Weg werden 5 Schleusen passiert.
- One Way dauert der Törn zwischen 3-5 Tagen, je nach Etappenlänge.
- Ab Zufluss Rhin mit Charterschein befahrbar.
- Von hier besteht aber keine Anbindung für Motorboote an die Rheinsberger Gewässer oder Mecklenburgische Seenplatte.
Von Werder/Havel über Brandenburg an der Havel bis zum Hohennauener See.
Historische Städte, idyllische Flussläufe und wundervolle Seenlandschaften machen eine Tour auf der Unterhavel zu einem abwechslungsreichen Törn. Egal ob Sightseeing, ruhige Ankerplätze, schön gelegene Häfen oder einsame Sandstrände zum beachen – diese etwa 100 km lange Strecke (One Way) hat vieles zu bieten und erfüllt alle Wünsche, die Skipper an einen Törn stellen.
Vom niedlichen Werder in der Nähe von Potsdam geht es zunächst bis Brandenburg an der Havel mit seiner historischen Altstadt und vielen schönen Anlegemöglichkeiten. Dahinter warten die Havelseen darauf, erkundet zu werden. Danach geht es über die Unterhavel- Wasserstraße weiter über die Stadt Rathenow, bis schließlich der Hohennauener See an der Grenze zu Sachsen-Anhalt erreicht wird. Das Wasserreich der Havel bietet je nach Lust und Laune zahlreiche Möglichkeiten, den Törn unterwegs zu erweitern oder auch den einen oder anderen Abstecher zu abseits gelegenen, interessanten Zielen zu unternehmen.
Werder/Havel
Die 26 000 Einwohner zählende Stadt Werder liegt etwa 10 km südwestlich von Potsdam in wundervoller Umgebung von den Havelseen, Schwielowsee, Glindower See, Großer Plessower See und Großer Zernsee. Werder gilt als echtes Wasserport- Mekka und bietet zahlreiche Häfen, Yachtservices und Charterunternehmen. Ein gut geeigneter Hafen zum Start des Törns ist die Marina Havelauen, die zu den modernsten Hafenanlagen der Region gehört. Das Serviceangebot ist reichhaltig, die Versorgung gut. Die Marina Havelauen verfügt über 210 Liegeplätze für Yachten bis 15 m Länge auf bis zu 4 m Wassertiefe. Die Ansteuerung erfolgt vom Großen Zernsee in die Werderaner Havelauen-Bucht. Der Eingang ist betonnt.
Die Marina liegt an neugebauten Wohn- und Geschäftshäusern. Nahe der modern gestalteten Hafenpromenade befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants. Für den Landgang bietet sich vor allem ein Besuch der historischen Altstadtinsel an. Die Stadt Werder, dessen Name ›Flussinsel‹ bedeutet, wurde bereits 1317 urkundlich erwähnt. Jedes Jahr zur Obstblüte findet hier ein großes Volksfest statt.
Ketzin
Nur etwa 15 km von Werder entfernt liegt Ketzin. Der Weg dorthin führt über den Großen und Kleinen Zernsee in die Potsdamer Havel, die durch die wundervolle Natur mäandert. Die Steganlage der Stadt Ketzin wird über die Ketziner Havel, einem Nebenarm der Unteren- Havel-Wasserstraße, erreicht. Bei Kilometer 35,9 geht es hinter der Insel ›Der kleine Werder‹ an Steuerbord in die betonnte Fahrrinne und in den Sportboothafen Ketzin, der südlichsten von drei sehr zentral gelegenen Hafenanlagen. Yachten finden hier Liegeplätze bis 1,30 m Tiefgang. Tiefergehende Sportboote können auf 1,80 m Wassertiefe im nördlich gelegenen Hafen des Seesportclubs Ketzin e.V. festmachen.
Ketzin/Havel ist ein altes Fischerdorf mit engen Gassen und niedlichen Häusern. Jedes Jahr im Spätsommer findet hier das traditionelle Fischerfest statt. Die Versorgungsmöglichkeiten sind einer 15 000 Einwohnern zählenden Kleinstadt entsprechend gut. Gastronomie und Supermärkte sind fußläufig erreichbar.
Brandenburg a. d. Havel
Die 72 000 Einwohner zählende Stadt Brandenburg an der Havel ist eines der touristischen Highlights des Törns. Die Stadt besteht aus drei Inseln, die von der Unterhavel und den Havelseen Beetzsee und Breitlingsee sowie dem Silokanal und dem Stadtkanal umgeben sind. Vor allem die Dominsel und die Altstadtinsel sind einen Besuch wert. Hier wechseln sich mittelalterliche Gebäude mit Gotik, prunkvollen Jugendstilbauten und liebevoll saniertem Fachwerk ab. Aufgrund ihrer langen Geschichte und der Namensgebung für das Land Brandenburg wird die Stadt auch als ›Wiege der Mark‹ bezeichnet. Andere nennen sie das ›Venedig des Ostens‹.
Die Stadt kann sowohl über die Havel, dem Brandenburger Stadtkanal, als auch über den nördlich gelegenen Silokanal passiert werden. Der Silokanal ist allerdings eher geeignet, die Stadt schnell zu umfahren. Der Stadtkanal eignet sich vor allem für Sportbootfahrer, welche die große Vorstadtschleuse mit der Berufsschifffahrt meiden wollen. An km 54,4 biegt man für diese Route an Backbord ab. Nach ein paar Kilometern erreicht man den Stadtkern. Brandenburg an der Havel verfügt über zahlreiche Häfen, Stege und Marinas. Um die Stadt zu erkunden, empfehlen sich drei Anlegemöglichkeiten (km 57-58) im Zentrum: Die Steganlage der ehemaligen Schiffswerft WWR Packhofufer/Werft, der Anleger am Salzhofufer, der Steg am Slawendorf. Alle drei Anlagen bieten Platz für Sportboote bis 15 m. Nach Absprache mit den Hafenbetreibern können auch größere Yachten festmachen.
Alternativ bietet die bei km 58,5 am Eingang in den Jakobgraben befindliche Marina Wassersportzentrum Alte Feuerwache zentral gelegene Liegeplätze.
Malge
Hinter Brandenburg erreicht man über ein renaturiertes Teilstück der Brandenburger Niederhavel den Breitlingsee, einer von drei zusammenhängenden Havelseen. Biegt man an der Ausfahrt von der Havel kommend nach Backbord ins Fahrwasser ab, gelangt man hinter der Kanincheninsel, die man am sichersten nördlich passiert, zu Marina und Camping Malge.
Tagesanleger, Übernachtungsgäste und Kurzurlauber finden an der Brücke in der Einfahrt auf 1,80 m Wassertiefe Platz. In Absprache mit dem Betreiber können auch freie Boxen belegt werden. Die Anlage ist an Restaurant mit riesiger Sommerterrasse angeschlossen. Hier lässt sich der Abend bei einem atemberaubenden Blick über den See ausklingen.
Rund um die Kanincheninsel gibt es zahlreiche, gut geschützte und beliebte Ankerplätze. Südlich der Insel an die Betonnung und ausreichend Abstand vom Festlandufer halten!
Plaue
Über den Breitlingsee und den Plauer See geht es über die UHW (Untere Havel-Wasserstraße) weiter in die Havel. Dort wartet mit dem großen Werft-, Charter- und Verkaufshafen Marina Brandenburg-Plaue das nächste Ziel. Der riesige Yachthafen verfügt über Liegeplätze für Yachten bis zu 20 m Länge auf 3 m Wassertiefe. Yachten machen zunächst an den beschilderten Kopfbrücken fest und lassen sich beim Hafenmeister ggf. Plätze zuweisen.
Der Hafen verfügt über mehrere Serviceeinrichtungen und einen Werftbetrieb sowie einen Yachthandel. Außerdem ist er Basis für Charteryachten und Hausboote. An den Wochenenden herrscht an den Übergabetagen hier stets viel Betrieb. Plaue ist ein kleiner Fischerort an der Havel. Das Plauer Schloss dient heute als Gästehaus und Veranstaltungsort. Der Schlosspark ist offen für Besucher. Ein gut sortierter Supermarkt befindet sich etwa 3 km vom Hafen entfernt.
Pritzerbe
Südlich der Pendelfähre an einer Biegung der Havel auf Flusskilometer 78,8 liegt das kleine und idyllische Bootshaus Pritzerbe. Gastlieger werden gebeten, sich beim Hafenmeister telefonisch anzumelden, um einen für die Bootsgröße (bis 18 m Länge) geeigneten Platz zugewiesen zu bekommen. Der Hafen ist vor allem wegen seines sich rührend um die Gäste kümmernden Hafenmeisters sehr beliebt und bekannt. Wenn Zeit ist, nimmt er gern die Leinen an und hilft beim Anlegen. Je nach Bootsgröße stehen 5 bis 15 Liegeplätze an Auslegern oder in Boxen mit Heckdalben zur Verfügung. Die Wassertiefe beträgt 1,50 m. Strom ist direkt am Liegeplatz zu beziehen.
Pritzerbe gilt als einer der ältesten Havelorte und wurde vor über 1000 Jahren urkundlich erwähnt. Für den Landgang bietet sich der Besuch der alten Dorfkirche im niedlichen und ruhigen Ort an. Sehenswert sind auch das Rohrwebermuseum sowie die Kettenfähre. Die Fährverbindung gibt es bereits seit dem Jahre 1368. Eine Fahrt mit der Fähre zum auf der anderen Havelseite gelegenen Ort Kützkow lohnt sich, denn dort gibt es eine Straußenfarm, die auch Besichtigungstouren anbietet. Die Versorgungsmöglichkeiten sind gut. Im Ort findet man einen Lebensmittelladen, einen Kiosk und einen Getränkemarkt. Der Hafenmeister bietet einen Brötchenservice an. Direkt am Hafen befindet sich ein beliebtes Eiscafé und ein asiatisches Restaurant mit Blick auf die Havel. Der im Nordwesten liegende Pritzerber See darf nicht befahren werden.
Schleuse Bahnitz
Etwa 4 km hinter Pritzerbe befindet sich die Schleuse Bahnitz. Die Öffnungszeiten sind dem Informationssystem ELWIS zu entnehmen. Es gibt nur einen kleinen Wartebereich für Sportboote. Daher empfiehlt es sich, langsam an die Schleuse heranzufahren und notfalls auf dem Wasser zu warten. Die Duckdalben an Backbord sollten nur geübte Wassersportler nutzen. Halteseile in der Schleusenkammer erleichtern das Festmachen. Sportboote bis 12 m Länge und 2,70 m Breite können auch die manuell zu betätigende Kahnschleuse nutzen. Um diese zu erreichen, biegt man vor der Hauptschleuse nach Steuerbord ab.
Milow
Bei km 93,2 UHW befindet sich im Stremme-Havel-Winkel der kleine Anleger in Milow für Boote bis 14 m Länge. Da die Einfahrt oft sehr stark verkrautet ist, sollte man sich langsam an die modernen Fingerstege herantasten. Das Liegegeld wird im oberhalb der Anlage gelegenen Gutshaus entrichtet. Der Hafenmeister kommt morgens und abends vorbei und nimmt dies in Empfang. Milow ist etwas für Skipper, die Ruhe und Beschaulichkeit suchen. Im angeschlossenen Restaurant lässt sich der Tag bei regionaler Küche hervorragend ausklingen. Ein gut sortierter Supermarkt befindet sich etwa 3 km weiter an der Hauptstraße. Der Anleger ist gleichzeitig Charterbasis für Hausboote, daher gilt es, bei der Ansteuerung nach An- und Ablegern Ausschau zu halten.
Rathenow
Kurz vor Erreichen von Rathenow befindet sich die Abbiegung nach Steuerbord in den Schleusenkanal bei km 102.7. Die große Hauptschleuse ist der Berufsschifffahrt vorbehalten und eignet sich weniger für Sportboote. Nur mit großen Yachten und außerhalb der Öffnungszeiten der Stadtschleuse sollte sie passiert werden. Vom Schleusenkanal biegt man bei km 104,1 erneut nach Steuerbord in die Rathenower Havel ab, in der sich einige hundert Meter weiter die Stadtschleuse befindet, vor der sich mit dem Stadthafen eine Anlegemöglichkeit befindet. In der Saison sind dort Plätze selten, zumal der Steg oft auch kurzzeitig von Yachten belegt wird, die auf die Schleusung warten. Das Liegegeld wird im Restaurant Alte Stadtschleuse entrichtet. Hier bekommt man auch den Zugang zu den Sanitärräumen. Die Quittung der Entrichtung des Liegegeldes sollte gut sichtbar am Schiff angebracht werden, da das Ordnungsamt hier oft Kontrollrunden macht.
Eine gute Alternative bietet die gepflegte Anlage des Wassersportverein Rathenow, die sich bei km 103,6 an der Südseite des Schleusenkanals in einer kleinen Bucht befindet. Die Schwimmstege (einseitige Fingerstege) bieten auch für große Yachten Platz. Auch im inneren Teil an der Kaimauer darf angelegt werden. Der Hafenmeister erscheint jeden Abend vor Ort. Die havelländische Kreisstadt Rathenow, die auch Stadt der Optik genannt wird, liegt mitten im größten Naturpark des Landes Brandenburg und blickt auf eine lange Historie zurück. Die Versorgungsmöglichkeiten in Rathenow sind gut. Vom Hafen des Wasserportvereines ist der Weg zum nächsten Supermarkt jedoch recht lang und führt ganz um die Bucht herum, weshalb der Stadthafen eine bessere Möglichkeit darstellt, um Proviant zu bunkern.
Hinter der Stadtschleuse befindet sich ein kleiner Anleger, der auch zum Besuch des Supermarktes genutzt werden kann.
Hohennauener See
Biegt man bei Flusskilometer 111,9 nach Steuerbord ab, erreicht man von der Havel den Hohennauener Kanal, der zu den etwa 9 km langgestreckten Seen Ferchesarer See im Osten und den Hohennauener See im Westen führt. Hier bietet sich als Liegemöglichkeit der Anleger in Semlin an, der sich etwa in der Mitte der beiden Seen am Südufer befindet. Daneben gibt es mit dem Clubhafen des Rathenower Segelclubs eine weitere Liegemöglichkeit für Gäste. Im Fischrestaurant am Hafen gibt es nur eingeschränkte Versorgungsmöglichkeiten. Die Seen befinden sich im sogenannten ›Sternenpark Westhavelland‹. Dieses Gebiet gilt als einer der dunkelsten Orte in Europa und verfügt deshalb bei klarer Sicht über einen spektakulären Nachthimmel. Dieses Ziel ist somit – nicht nur für Hobbyastronomen – ein tolles Highlight dieser Reise, bevor der Rückweg angetreten wird.
Wer noch ein paar Tage Zeit mehr hat, sollte weiter bis Havelberg fahren, wo die Havel in die Elbe mündet. Auch dieser Ort in Sachsen-Anhalt mit dem Prignitz-Museum am Dom ist absolut sehenswert.
Infos zum Törn
- Die ca. 100 km lange Tour (One Way) ist in einer Woche hin und zurück zu schaffen.
- Individuelle Abstecher sind natürlich jederzeit möglich.
- Nicht befahren werden dürfen mit dem Charterschein die folgenden Gewässer im Revier: Die Havel zwischen Ketzin/Havel und Brandenburg an der Havel, der Silokanal in Brandenburg und der Brandenburger Stadtkanal. Mit Charterschein sollte die Tour also ab Brandenburg beginnen.
Bordbibliothek und Links für das Revier Berliner Gewässer
Nützliche Produkte für Bootsfahrer in Brandenburg:
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