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Mit dem Boot ins Mittelmeer: Auf dem Rhein-Marne-Kanal durch das Elsass

Diese Route beschreibt den Einstieg bei Strasbourg und weiter über den Rhein-Marne-Kanal und seinen vielzähligen Attraktionen. Foto: imago images/imagebroker

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Es gibt mehrere Varianten, um mit dem Boot ins Mittelmeer zu gelangen. Während die Westroute ins Mittelmeer in ihrem klassischen Verlauf über Rhein, Maas, Saône und Rhône ins Mittelmeer führt, gibt es auch andere reizvolle Strecken. Neben der Alternativroute über Mosel und Saar ins Mittelmeer ist insbesondere auch die Durchquerung des Elsass über den Rhein-Marne-Kanal ein lohnender Weg in den Süden. Mit Einstieg in Straßburg ist letztere Variante die wohl spektakulärste Strecke und bietet zahlreiche bauliche Highlights - allen voran das imposante Schiffshebewerk von Arzviller. Alles Wissenswerte zu dieser Route ins Mittelmeer haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Rhein-Marne-Kanal von Straßburg nach Nancy: Allgemeine Informationen

Allgemeine Informationen

  Frankreich
Distanz 154 km
Schleusen 70
Fahrtzeit 42 h
Gewässer Canal de la Marne au Rhin

 

Schleusenlänge, max. Schiffsbreite, Mindestdurchfahrtshöhe, Tiefgang

                   

  Schleusenlänge max. Schiffsbreite Mindestdurchfahrtshöhe bei HSW maximal zulässiger Tiefgang
Rhein-Marne-Kanal 39 m 5,00 m 3,60 m Hebebrücken sind geschlossen von 12:00 – 12:30 Uhr 1,80 m
Max. Geschwindigkeit: 6 km/h - Vorbeifahren an stillliegenden Booten: 3 km/h

Wie werden die Schleusen bedient?

In der Region Straßburg werden die Schleusen von Schleusenwärtern überwacht. Die individuelle Schaltung der Schleusen erfolgt allerdings über eine Fernbedienung, die der Wärter an der ersten Schleuse aushändigt. Diese Fernbedienung wird für den gesamten Kanal genutzt. Auf der Website des Französischen Flussverwaltungssytem VNF werden der Umgang mit der Fernbedienung und das korrekte Schleusen in der Region beschrieben.

Betriebszeiten der Schleusen

In der Hochsaison (April - September) sind die Betriebszeiten der Schleusen von 6:30 Uhr - 19:30 Uhr. Wer innerhalb einer Schleusenkette erkennt, dass das gewünschte Ziel nicht erreicht wird und über Nacht bleibt, muss sich Abmelden und am nächsten Tag wieder anmelden.

 

Straßburg bis Lutzelbourg: Der Routenverlauf im Detail

Ausgangspunkt der Route über den Rhein-Marne-Kanal nach Nancy ist Straßburg. Dort angekommen, steht man vor der Entscheidung, ob gleich auf dem Rhein-Marne Kanal in Richtung Nancy gefahren wird oder der Stadt noch ein Besuch abgestattet werden soll. Allerdings ist es nicht ganz einfach, hier einen geeigneten Liegeplatz zu finden. Die beiden Häfen im Osten der Stadt sind klein und nur mit viel Glück erhascht man einen Platz zum vorübergehenden Liegen.

Strassbourg - stock.adobe.com/ xbrchx

Im Rhein-Marne-Kanal

Insofern nehmen wir Kurs auf den bei Bootfahrern sehr beliebten Kanal, der durch den Naturpark Lothringen, dem Vogesengebirge und elsässischen Ebene führt. Nachdem die erste Schleuse Ecluse Nord beim Port du Rhin durchfahren ist, wird dem Kanal bis zur Écluse N° 51 de Schiltigheim gefolgt. Hier beginnt der 313 km lange Rhein-Marne-Kanal, der seinen Ursprung im Département Marne, benannt nach dem Fluss Marne, im Westen findet. Insofern wird auf dieser Fahrt hinsichtlich der Kilometrierung des Kanals rückwärts gezählt und sie beginnt bei PK 310,6. Bis zum Schiffshebewerk in Arzviller sind 32 Schleusen zu durchlaufen. Das Land ist noch relativ flach, der Kanalverlauf kerzengerade und die Schleusen weisen noch größere Abstände auf. Immer wieder sind an beiden Ufern einzelne Anlegestellen zu sehen allerdings ohne große Versorgungsmöglichkeiten. Unser erster Anleger ist bereits von Weitem mit bloßem Auge am Silo eines Landwirtschaftsbetriebs erkennbar und befindet sich direkt  in der kleinen Ortschaft Waltenheim-sur-Zorn. Hier gibt es keinerlei Bunkermöglichkeiten. Wer dringend Einkaufsmöglichkeiten sucht, wird im benachbarten, nördlich gelegenen und ein Kilometer entfernten Mommenheim fündig, muss sich aber dorthin mit Taxi oder Fahrrad bemühen.

Steinbourg

An den vier Fingerstegen im Port du plaisance de Steinbourg finden Gästelieger ihren Platz. Wasser und Strom stehen zur Verfügung, Restmüllentsorgung ist möglich. Spätestens hier spürt man die "Bergauffahrt". Die Gegend wird langsam hügeliger und im Hintergrund ist bereits das Vogesen Mittelgebirge erkennbar.

Chateau Rohan mit Marina Saverne - imago images/Thierry Grun

Saverne

Bereits am Fuße des Vogesengebirges liegt die Marina Saverne mit Wasser- und Elektroanschluss sowie Sanitäranlagen. Auch hier belegt ein größerer Charterbootanbieter einen Teil des Hafens, so dass es zur Hochsaison schon mal eng werden kann. Die Boote sollten dann achtern angelegt werden. Auf jeden Fall erhält man vom Hafen einen traumhaften Blick auf das Château des Rohan - auch Versailles des Elsass genannt - und seine Gärten. In dem ca. 11.000 Einwohner zählenden Städtchen ist stets was los. Viele Restaurants, Cafes und Livebands in den Straßen laden zu einem längeren Aufenthalt ein. Die Touristikinformation befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hafens. Ein Schwimmbad mit Freibad ist ca. 1,5 km entfernt. Geschleust wird mit der Écluse N° 30 - 31 inmitten der Altstadt und parallel zum Fluss Zorn geht die Reise weiter.

Lutzelbourg - imago images/Volker Preusser

Lutzelbourg

Mit der Anlegestelle in Lutzelbourg befinden wir uns bereits inmitten der Vogesen. Da hier eine Charterbasis für Hausboote stationiert ist, kann es eng werden auf dem Kanal. Die Verleihboote liegen im Doppelpack. Am Wochenende wird es turbulent.

Für das "schönste Dorf der Region", wie loutzelbourg.fr schreibt, finden sich nur wenige Restaurants. Eine schöne Übersicht über das Gelände verschafft aber eine Wanderung zu den Überresten des Châteaus Lutzelbourg. Das nur noch 3 km Luftlinie und zwei Schleusen entferne Schiffshebewerk erblickt man jedoch nicht.

 

Lutzelbourg bis Nancy: Der Routenverlauf im Detail

Nur noch eine Schleuse Gîte Écluse 18 nachdem das Viadukt für die Eisenbahn durchfahren wurde und man erreicht nach knapp einem Kilometer bei PK 255,3 das Sammelbecken des Schiffshebewerks Saint-Louis/Arzviller.

Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller - stock.adobe.com/ Jan

Das Schiffshebewerk Arzviller

Imposant erhebt sich diese gigantische Hebeanlage. Eine gewaltige Konstruktion zur Beförderung von Booten, deren Funktionsweise nicht all zu häufig zu sehen ist. In einen Trog aus Beton, der eine Länge von 41 m aufweist, fahren die Boote ein und werden schließlich mittels Rollentechnik mit Gegengewichten über eine schräge Rampe aus Stahl und Beton etwa 44 m nach oben befördert. Durch den Bau und Inbetriebnahme dieser besonderen Anlage wurden 17 Schleusen ersetzt. Das Hebewerk feierte 2019 sein 50-jähriges Jubiläum. Mit Ein-und Ausfahrt und der Beförderungszeit müssen ca. 40 Minuten kalkuliert werden. Am oberen Punkt dieser Schleuse befindet sich das kleine Museum Sophie-Marie in Form einer Péniche und klärt mit Originalfotografien vom Bau, mit Plänen und Beschreibungen über die Funktionsweise des Hebewerks auf.

Tunnel von Arzviller und Niederviller

Nach 3 km folgt mit dem Tunnel von Arzviller die nächste Herausforderung. Fährt man am Osteingang des Tunnels noch in eine einzelne Röhre ein, so wird man an der westlichen Ausfahrt von einer zweiten Röhre überrascht, die für die Bahnverbindung Paris - Straßburg zur Verfügung steht. Bevor man den Tunnel erreicht unterfährt man eine Stange für die Höhenkontrolle. Im Tunnel selbst gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 4 km/h. Es versteht sich, dass im Tunnel nicht angehalten werden darf. Der Mindestabstand von Boot zu Boot beträgt 50 m. Früher wurde hier noch getreidelt. Anfangs mit Pferden, im Anschluss mit Dampflokomotiven, die - abgestellt an den Ufern des Kanals - als Erinnerungsstücke an vergangene Zeiten zu sehen sind. Die Länge des Tunnels beträgt 2,3 km. Kaum herausgefahren aus dem Arzviller Tunnel ist in einer Entfernung von knapp 770 m bereits die Röhre des Tunnel Niderviller erkennbar, dessen Länge 475 m beträgt.

Wie funktioniert die Tunneleinfahrt?

Die beiden Tunnels können nicht - wie sonst üblich - per Handstange oder Funksender angesteuert werden, sondern verfügen über eine sogenannte "Zone de Détection" ähnlich der Kontaktschienen an den Haltelinien von Ampeln im KfZ-Bereich. Bis zum schwarzen Pfeil des am Ufer angebrachten Schilds der VNF vorfahren, dadurch wird das Erkennungssystem aktiviert. Jetzt nur noch auf das Grün-Signal warten und losfahren. In der Hochsaison kann die Wartezeit schon einmal länger sein.

Niderviller - ddp images/ Bringard Denis

Niderviller

Im Port Fluvial von Niderviller wird der Kanal schön breit. Viel Platz am Beerenbach-Anleger. Ein Stück weiter kanalabwärts bei PK 245,6 ist schon das Logo von Kuhnle Tours und dem Yachthafen von Niderviller erkennbar. Dieser ADAC Stützpunkt bietet mehrere Gastliegeplätze, komfortable Sanitäranlagen. WiFi ist auf dem gesamten Marinagelände verfügbar. Auch eine Tankstelle für Diesel-Treibstoff ist vorhanden. Gaststätte, Imbiss und Supermarkt befinden sich in unmittelbarer Hafennähe.

Hesse

In Hesse befindet sich der nächste Charterbootverleih LeBoat mit großem und gut ausgestatteten Yachthafen. Auch hier besteht Tankmöglichkeit. Nach weiteren 1,5 km Fahrt überquert man den Fluss Saar mittels Schiffsbrücke. Hier wird es sehr eng. Auf den Gegenverkehr achten.

Weiter geht es auf dem Kanal zur nächsten Bootsanlegestelle Xouaxange: Nicht viel los aber nett gelegen. Im gleichnamigen Örtchen befindet sich fußläufig ein gutes Restaurant.

Die letzten Kilometer nach Nancy

Bei Flusskilometer 228 führt von rechts kommend der Saarkanal in den Rhein-Marne-Kanal. Dieser Zusammenfluss befindet sich inmitten der Pays des étangs, einem im Mittelalter für die Fischzucht geschaffenen Seen- und Teichlandschaft. Ab hier beginnt die Nummerierung der Schleusen in Richtung Westen wieder von vorne (No 1). Auf dem kommenden Abschnitt sind 17 Schleusen bis zum Port d´Einville zu bewältigen. Für diese 36 km ist mit gut 8 h Gesamtfahrtzeit zu rechnen. Wer bei den Schleusen gut durchkommt, kann auch gleich Nancy in Angriff nehmen. Bis zum östlichen Verbindungskanal (Canal de Jonction de Nancy) kurz vor Nancy sind 20 Schleusen zu absolvieren. Mit einer geschätzten Fahrtzeit von 13 Stunden ist zu rechnen.

Port de plaisance Nancy Saint Georges - Destination Nancy/Régine Datin

Außerhalb von Nancy befinden sich nur kleinere Anleger ohne jegliche Versorgungsmöglichkeit. Für einen sehr zu empfehlenden Besuch der Stadt kann der Stadthafen angelaufen werden. Hierfür ist noch eine letzte Schleuse zu meistern. Nach 2,4 km erreicht man schließlich den Port de plaisance Nancy Saint Georges. Hier liegt das Boot sehr zentral in der Stadt - Voranmeldung erwünscht. Bis zum Stanislas Platz und dem umgebenden historischen Zentrum sind es gerade einmal 14 Gehminuten. Wer von Nancy weiter in Richtung Mittelmeer fahren möchte, kann ab Nancy wieder dem klassischen Streckenverlauf folgen:

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Mit dem Boot ins Mittelmeer: Über Mosel und Saar

Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-koblenz-2306.jpg Wer mit dem Boot ins Mittelmeer möchte und sich mit genügend Motorleistung nicht vor Bergauffahrten auf dem Rhein scheut, hat auf dem Weg nach Frankreich über Mosel und Saar die Wahl zwischen zwei äußerst lohnenden Routen. Beide haben am Ende ihrer Weges dasselbe Ziel: Nancy (Neuves-Maisons). Von hier geht es weiter auf der klassischen Westroute über den Canal des Vosges, Saône und Rhône ins Mittelmeer. Konkret stehen folgende Routen zur Auswahl: Über die Mosel nach Nancy Über die Mosel nach Konz und weiter über die Saar den Rhein-Marne-Kanal nach Nancy Nachfolgend haben wir alle Informationen zu beiden Routen im Detail zusammengestellt. Auf der Mosel von Koblenz nach Konz Allgemeine Informationen   Deutschland: Distanz 198 km: Koblenz - Konz Schleusen 10 Fahrtzeit 26 h Gewässer Mosel Schleusenlänge, max. Schiffsbreite, Mindestdurchfahrtshöhe, Tiefgang   Schleusenlänge max. Schiffsbreite Mindestdurchfahrtshöhe bei HSW maximal zulässiger Tiefgang Mosel 176 m 6,00 m 6,00 m 2,50 m Moselkanal 137 m 6,00 m 6,00 m 2,80 m Der Routenverlauf von Koblenz nach Konz im Detail Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bti-koblenz_bis_nancy.png Der Törn beginnt bei der ersten Schleuse Schleuse Mosel in Koblenz gleich nach dem deutschen Eck. Ab hier wird dem zweitlängsten Nebenfluss des Rheins für 12 km gefolgt bis zur Marina Winningen , die sich zum Bunkern anbietet. Die direkt hinter dem Campingparadies der Ferieninsel Winningen in einem Seitenarm der Mosel gelegene Marina versorgt Skipper mit allem was das Herz begehrt: Tankstelle für Benzin und Diesel, Schiffswerft, Gaststätte und Einkaufsmöglichkeiten. Bei einer Gesamtkapazität von 216 Booten ist meist ein Liegeplatz für Gastlieger vorhanden. Weiter geht es mitten durch eines der bekanntesten Weinanbaugebiete Deutschlands. Ein mit Weinreben umsäumtes hochaufragendes Ufer macht diese Fahrt durchs enge Moseltal zu einem einzigartigen Erlebnis. Bei Moselkilometer 26/27 findet man gleich zwei Liegemöglichkeiten, Yacht-Club Löf e.V. und den Hafen Brodenbach . Bereits ab Kilometer 49,5 ist die Reichsburg von Cochem zu sehen. Wer seine Reise nach Cochem mit Ankunft am ersten Augustwochenende legt, kann das mittelalterliche Burgfest mitnehmen. Eine Vorabreservierung bzw. frühes Ankommen im Yachthafen Cochem während dieser Zeit ist allerdings obligatorisch. Direkt zu Füßen der Burg findet sich auch ein knapp 100 m langer Anleger, allerdings ohne Versorgungsmöglichkeit. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-senheim-2306.jpg Senheim - Shuttertstock/ Arnold.Petersen[/caption] Auf der mäandernden Mosel taucht bei km 68 der Yachthafen Senheim auf. Guter Service und gute Ausstattung sind bei diesem Stützpunkt der ADAC Sportschifffahrt vorzufinden. Für Boote, die über 14 m lang sind wird um vorherige Kontaktaufnahme gebeten. Ansonsten ist stets ein Liegeplatz für Gäste frei. Nach einer Fahrtstrecke von 114 km befindet sich bei km 178,3 LU der Yachthafen von Schweich, genauer gesagt das Wassersportzentrum Kreusch . Hier wird sich um vollumfängliche Versorgung gekümmert. Um einen Besuch von Bernkastel-Kues kommt man nicht herum. Neben dem sehenswerten Marktplatz mit seinen umliegenden Fachwerkhäusern finden hier auch das Mosel Musikfestival und das Weinfest der Mittelmosel statt. Das Boot liegt hervorragend in der Marina des Campingplatz Kueser-Werth . Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-bernkastel-kues-2306.jpg Bernkastel - Shuttertstock/ Lapping Pictures[/caption] Schade, dass man direkt in Trier nicht festmachen kann, sondern erst 5 km nach der Altstadt im Yachthafen Trier-Monaise . Für einen Gastliegeplatz muss vorher angefragt werden. Alternativ bietet sich auch der 2,5 km noch weiter flussaufwärts gelegene Segelboothafen Konz an. In Konz fällt schließlich auch die Entscheidung, ob auf der Mosel weitergefahren oder bei Kilometer 200,8 links in die Saar abgebogen wird. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-trier-2306.jpg Trier - Shutterstock/LiborK[/caption] Auf der Mosel von Konz nach Nancy (Neuves-Maisons) Allgemeine Informationen   Deutschland Frankreich Distanz 42 km: Konz - Apach 148 km: Apach - Nancy (Neuves-Maisons) Schleusen 3 14 Fahrtzeit 6 h 24 h Gewässer Mosel Moselle / Moselle Canalisee   Der Routenverlauf von Konz nach Nancy im Detail Egal, ob auf der Mosel weiter gefahren wird oder in die Saar eingebogen wird ab hier befährt man eine Teilstrecke der sogenannten Drei-Länder-Tour bzw. Sauerkrauttour . Die beiden Namen dieser Rundtour erklären sich von selbst. Je nachdem ob rechts- oder linksherum gefahren wird beginnt oder endet diese Tour in Konz . Weiter auf der Mosel wird der Fluss bereits nach wenigen Kilometern zum Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg und führt und vorbei an Ortschaften wie Grevenmacher , Palzem oder Remich . Ab Schengen wird die Mosel nun endgültig zur Moselle. Wir befinden uns auf französischem Territorium, haben an der Ecluse dÀpach eine Vignette für die Befahrung der franz. Gewässer gekauft und dürfen nur noch eine Maximalgeschwindigkeit von 15 km/h fahren. Von der Schleuse Apach bis zum Zusammenfluss vom Rhein-Marne Kanal und der kanalisierten Mosel bei Toul sind 126 km und 12 Schleusen zu bewältigen. Die geschätzte Fahrtzeit beträgt gut vier Tage. Knapp 50 Kilometer sind auf der Mosel bzw. der kanalisierten Mosel zurückzulegen bis Metz erreicht wird. Der Fluss stellt in diesem Bereich keine besondere Anforderung an die Fahrkünste des Schiffführers. Durch relativ ebenes Gelände mit geringer Strömung bewegt sich das Gewässer fort. Auf dem Weg bis Metz liegt der Sportboothafen  Port de plaisance Nautic’Ham , die eindeutig beste Wahl, um auf dieser Strecke zu nächtigen oder auch um Schwarz- oder Grauwasser zu entsorgen. An den Schwimmstegen für bis zu 100 Booten sind vier Gästeliegeplätze ausgewiesen. 16-A-Stromanschlüsse, Waschraum mit Waschmaschine, Trockner, Toiletten und WLAN-Zugang. Darüber hinaus können in der am Hafen vorhandenen Werft (BoatHam) Wartungs- und Reparaturarbeiten an Boot durchgeführt werden. In Fußmarschweite befinden sich einige Restaurants. Wer nicht gehen möchte, leiht sich Fahrräder aus. Der Hafen besitzt allerdings keine Tankstelle . Wer in Thionville (Diedenhofen) liegen möchte, sucht einen Platz an der Liegestelle gleich nach der Robert-Schumann-Schleuse. Das Liegeplatzangebot in der Stadtmitte ist dürftig. Eine gute Option ist, bis nach Metz weiterzufahren und entweder Im Metz See (Maximaler Tiefgang 1,50 m!) im kleinen Sportboothafen einen Platz zu finden oder 3 km nach dem Wasserkraftwerk von Metz bei Moselkilometer  PK 301 im Yacht Club von Metz zu übernachten. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-lorraine-2306.jpg Lorraine - Shuttertstock/Petair[/caption] Wir folgen der Mosel bis Neuves-Maisons . Landschaftlich wird es wieder ein wenig hügeliger und ein Abstecher nach Nancy lohnt sich immer. Auf der Saar von Konz nach Nancy (Neuves-Maisons) Nach dem Abzweig von der Mosel in die Saar befährt man ab Saarkilometer 0 den anderen Teil der Sauerkrauttour . Auf der Saar wird es idyllisch. Kein Großschiffverkehr mehr, nur noch Charter- und Privatboote begegnen. Allgemeine Informationen   Deutschland Frankreich Distanz 104 km: Konz - Saargemünd 64 km: Saareguemines - Nancy (Neuves-Maisons) Schleusen 9 66 Fahrtzeit 15 h 38 h Gewässer Saar Sarre / Canal de houillères de la Sarre Canal de la Marne au Rhin Schleusenlänge, max. Schiffsbreite, Mindestdurchfahrtshöhe, Tiefgang   Schleusenlänge max. Schiffsbreite Mindestdurchfahrtshöhe bei HSW maximal zulässiger Tiefgang Saar 39 m 5,00 m 3,65 m 1,80 m Saarkanal 39 m 5,00 m 3,65 m 1,80 m Der Routenverlauf auf der Saar von Konz nach Nancy im Detail Venedigfans kommen bereits in Saarburg voll auf ihre Kosten. Hier sollte zur Besichtigung der bezaubernden Altstadt und der Burganlage der erste Halt eingelegt werden. Zum Festmachen bietet sich bei km 10,4 RU der Gästeanleger des Wassersportclub Saarburg 1978  e.V. an. Aber auch beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt von Saarburg findet sich eine Möglichkeit, kurz zu verweilen. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-saarburg-2306.jpg Saarburg - Shutterstock/SCStock[/caption] Auch wenn die Saarschleife bei Mettlach aus der Luftperspektive beeindruckender aussieht, so erhält man hier das erste landschaftliche Highlight dieser Reise. Wenig später kann im sehr gut ausgestatteten Yachthafen Merzig auch Benzin und Diesel gebunkert werden. Boote bis 15 m finden hier Platz - auch Gastlieger. Wem es hier zu früh für einen Stopp ist, der kann weiter schippern bis zum Yacht- und Wassersportclub Dillingen e.V. . Ein kleiner feiner Hafen, der ebenfalls Platz für Gäste offeriert. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-saarschleife-mettlach-2306.jpg Saarschleife - imago-images/Shotshop[/caption] Grandiose Aufführungen und Veranstaltungen sind in Völklingen zu besichtigen. Das UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte , eine ehemalige Eisenhütte, die bis heute noch zur Gänze erhalten ist, erleuchtet nachts mit einer Lightshow, die seinesgleichen sucht. Seit 1994 können Besucher wie auf einem Lehrpfad die imposante Gebläsehalle oder eindrucksvolle Hochöfen und damit die Vergangenheit der Stahlindustrie kennen lernen. Der Sportbootanleger bei km 75,1 befindet sich in Fußmarschweite zu dieser Attraktion. Um die Landeshauptstadt des Saarlands zu besuchen, bietet sich ein Stopp im Sportboothafen Ost von Saarbrücken an. Ein guter Ausgangspunkt, für eine Städterundfahrt. Aber auch entlang des Flusses sind mehrere Anleger mit direkter Innenstadtanbindung verfügbar. Am Zusammenfluss von Saar und Blies wird rechts in die Écluse n°28 - Sarreguemines abgebogen. Wie der Name zu erkennen gibt, befinden wir uns nun in Frankreich. Vignette kaufen nicht vergessen! In Sarreguemines liegt man sehr beschaulich im Port de Sarreguemines in der Stadtmitte oder fährt weiter bis zum Yachthafen von Sarreguemines . Dieser oder der Hafen in Wittring sind hier die attraktivsten Yachthäfen für Durchreisende. Ab Saargemünd befinden wir uns auf dem Canal de houillères de la Sarre . Da der Saarkanal höher liegt als die ursprüngliche Saar, hat man ab Sarreguemines stets wunderschöne Ausblicke auf Land und Natur. Bis zur Anschlussstelle des Rhein-Marne Kanals sind es noch 63 km. Bis Herbitzheim schlängelt sich die Saar entlang des Kanals. Danach sehen wir den Fluss nur noch kurz beim Städtchen Saaralbe bevor er sich gänzlich vom Kanal, auf dem wir uns befinden, entfernt. In Port du Harskirchen liegt man sicher und direkt am Fluss. In Mittersheim zeigt sich eine deutlich größere Anlegestelle mit viel Grün auch für Wohnmobile. Bei Port de Huillon befinden wir uns kurz vor dem Zusammenfluss von Saarkanal und Rhein-Marne Kanal, biegen dort rechts ab in Richtung Metz/Nancy und fahren 5 km zur Écluse n°2 de Réchicourt-le-Château . Diese im Jahre 1965 fertiggestellte Schleuse bugsiert ein Boot beeindruckende 16 m in die Höhe und ist damit die Schleuse mit der höchsten Fördermenge im gesamten französischen Wasserstraßennetz . Die Zeitersparnis zur alten Schleusenkette, damals bestehend aus sechs Schleusen, beträgt ganze 5 h. Bei PK 209 stoßen wir auf den Port Fluvial de Lagarde . Eine Charterstation, die mit einem Rundumservice aufwartet. Auch ein gutes Restaurant befindet sich in unmittelbarer Nähe. Knapp 40 km sind es von hier aus noch bis zur Anschlussstelle Laneuville , dem Abzweig in den Nancy Verbindungskanal , der uns nach weiteren 10 km in den Canal des Vosges leitet und damit ein Wiedersehen mit der Mosel beschert. Achtung : Der Nancy Verbindungskanal (Canal de jonction de Nancy) ist nur bis zu einem Maximaltiefgang von 1,50 m befahrbar. Boote mit größerem Tiefgang müssen die Runde nördlich um Nancy schippern.
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Mit dem Boot ins Mittelmeer: Vom Rhein über Maas, Saône und Rhône

Es gibt viele Wege, um mit dem Boot ins Mittelmeer zu gelangen. Wer es ruhiger mag, ist auf der klassischen Westroute ins Mittelmeer gut aufgehoben. Auf Binnenwasserstraßen und Kanälen geht es von Deutschland , über die Niederlande und Belgien nach Frankreich . Dort führt schließlich die Rhône ins Mittelmeer. Die dabei durchquerten Gewässer bieten spektakuläre, fast ungewohnte Attraktionen, wie befahrbare Aquädukte oder Tunnelfahrten auf denen die Boote früher noch mit Pferden oder Lokomotiven getreidelt wurden. Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-maastricht-2305.jpeg                               Westroute ins Mittelmeer: Allgemeine Informationen                               Routenverlauf : Rhein/Waal – Maas-Waalkanal - Maas – Maas- und Vogesenkanal (vorm. Canal de Est) – Saône – Rhône Passierte Länder: NL, BE, F                                                               Streckenübersicht NL - BE - F                                                                 Niederlande Belgien Frankreich gesamt Distanz 167 km 131 km 1.120 km 1.417 km Schleusen 8 15 204 227 Fahrtzeit 22 h 22 h 197 h 241 h Streckenabschnitt Nimwegen - Maastricht Maastricht - Givet Givet – Neuves Maison (Nancy) 311 km (77 Schleusen; 62 h), Neuves Maison (Nancy) – Lyon 489 km (115 Schleusen; 95 h) Lyon – Port Saint-Louis 321 km (12 Schleusen; 40 h   Flüsse/Kanäle Rhein/Waal – Maas – Maas- und Vogesenkanal (vorm. Canal de Est) – Saône – Rhône #colspan# #colspan# #colspan# Fließgeschwindigkeit ca. 1- 3 km/h #colspan# #colspan# #colspan#                                                                                                                               Schleusenlänge, Schleusenbreite, Brückenhöhe, Wassertiefe                                                                 Schleusenlänge Schleusenbreite Brückenhöhe Wassertiefe min. Maas-Waalkanal 260 m 15,70 m 9,19 m 3,50 Maas/Maaskanal 137 m 13,50 m 6,00 m 2,80 m Canal de la Meuse 39,00 m 5,20 m 3,60 m 2,20 m Canal des Vosges 39,00 m 5,20 m 3,45 m 2,20 m Petit Saône 38,50 m 5,05 m 3,50 m 2,00 m Saône/Rhône 190 m 12,00 m 4,90 m 3,00 m Bitte beachten! Angaben ohne Gewähr. Hierbei handelt es sich um Maximalwerte, die von VNF übernommen sind. Je nach Wasserpegel können Brückenhöhe und Wassertiefe variieren. Starke Regenfälle können die Maas, die nicht aus Gletschern, sondern durch Niederschläge gespeist wird, schnell anschwellen lassen. Dies wirkt sich auf Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit aus.                                                               Schleusenöffnungszeiten                                                               Die Öffnungszeiten der Schleusen in Frankreich sind grundsätzlich im Sommer von 6:30 bis 19:30 Uhr und im Winter von 7:30 bis 17:30 Uhr (Mittagszeiten beachten). Es wird dringend empfohlen, die Situation des französischen Kanalnetzes wöchentlich im Auge zu behalten. Aufgrund von Bauarbeiten an Speicherseen und der damit verbundenen geringen Wasserhaltung, kann es zu streckenweisen Sperrungen der Kanäle kommen. Im April/Mai sind Stauseen meist gut gefüllt und die Versorgung der Kanäle ist gewährleistet. Je später das Jahr wird, um so wachsamer muss man hier bleiben. VNF stellt eine Livekarte der Scheitelhaltungen zur Verfügung. Auch mit spontanen Streiks von VNF Angestellten muss gerechnet werden. Diverse Flussinformationsdienste halten Bootsfahrer mit den aktuellsten Meldungen stets auf dem Laufenden:                                                               für die Rhone für die Saone für den Oberrhein                                                               Hochwasser                                                               Die Website Vigicrues bietet zuverlässige Informationen zu aktuellen Hochwassersituationen.                                                                                                                               „Der natürliche Feind des Motors“: Wasserpflanzen bedrohen die Schifffahrt auf Maas und Mosel                                                               Die Wasserstraßen der kanalisierten Flüsse Maas und Mosel, einst wichtige Verbindungen für den gewerblichen Güterverkehr stehen wortwörtlich vor wachsenden Herausforderungen. Trotz einer guten Wasserqualität werden Maas und Mosel von Wasserpflanzen überwuchert. Früher wurde dieses Problem durch den gewerblichen Schiffsverkehr auf natürliche Weise gelöst, da die Bewegung der Schiffe das Wachstum von Wasserlinsen und Kraut eindämmte. Doch mit dem fast vollständigen Rückgang dieser Branche fehlt nun ein natürlicher Gegenspieler, der das Pflanzenwachstum reguliert. Gleichzeitig hat die französische Wasserstraßenverwaltung VNF die Pflege dieser Strecken zunehmend zurückgefahren. Dieser Bewuchs stellt nicht nur eine Herausforderung für die Navigation dar, sondern birgt auch technische Risiken: Die Seewasserkühlung von Schiffsmotoren kann durch den dichten Pflanzenwuchs vor allem in den Monaten Mai und Juni schnell verstopfen. Ein Freizeitschiffer berichtet aus eigener Erfahrung: „Auf meiner letzten Fahrt zwischen Verdun und St. Mihiel musste ich auf einer Strecke von etwa 30 Kilometern 18 Mal den Seewassereinlass reinigen.“ Tipps für Freizeitkapitäne Wer die Maas oder Mosel dennoch befahren möchte, sollte einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:                                                               Überwachen Sie die Motorkühlung während der gesamten Fahrt, um Schäden an der Maschine zu vermeiden. Prüfen Sie vor dem Start und während der Reise die aktuellen Bedingungen auf der Wasserstraße. Die App der VNF informiert über Einschränkungen oder Sperrungen.                                                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bti-1-duisburg_bis_namur.jpg Westroute ins Mittelmeer: Karte des ADAC                                                               Von Duisburg sind es 72 km flussabwärts bis nach nach Emmerich am Rhein. Ohne Schleuse und mit einer Fließgeschwindigkeit von durchschnittlich 5 km/h im nördlichen Rhein erreicht man flott die deutsch/niederländische Grenze und  nach weiteren 26 km Nimwegen .                                                               Waal                                                               Ab hier heißt der Rhein nun Waal. Unmittelbar nach dem auffälligen Verkehrsposten der Rijkswaterstaat Nijmegen am rechten Ufer der Waal wird links abgebogen in den Maas-Walkanal und erreicht auch schon die erste Schleuse Weurt in den Niederlanden. Bereits nach 10 km folgt die zweite Schleuse dieses Kanals. Der Schleusenkomplex Heumen fällt bei geöffnetem Zustand durch sein gewaltiges Schleusentor auf, das sich nicht wie üblich seitlich öffnet, sondern nach oben erhebt und die Zufahrt in die Maas freigibt. Wer sich nach dem Zusammenfluss von Maas-Walkanal und Maas links hält kommt nach ca. 3 km zum Yachthaven Eldorado und findet neben einer Tankstelle für Benzin und Diesel auch gute Versorgungsmöglichkeiten sowie eine Absauganlage für Fäkalien.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-nijmegen-2305.jpeg Nimwegen - © adobe.stock.com/Westend61                               Über Maastricht nach Belgien                               Weiter geht es flussaufwärts über Venlo bis nach Maastricht und durchfährt fünf Schleusen . Unmittelbar nachdem Maastricht, eine der ältesten Städte der Niederlande, passiert wurde, hält man sich am Molenkopf des Abzweigs rechts und hat bereits die Grenze zu Belgien hinter sich. Schon  gelangt man zur ersten Schleuse des Königreichs, Écluse de Lanaye , die den Weg in den Albert-Kanal eröffnet.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-maastricht-2305.jpeg Maastricht - © stock.adobe.com/John-Willem                               Bei Liège (Lüttich) vereinen sich Kanal und Maas (La Meuse). Wer auf Tankstelle, Wasser bunkern oder eine Gaststätte hofft, dem wird im Kanalhafen Port des Yachts de Liège geholfen.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-luettich-2305.jpg Lüttich – © iStock.com/Henryk Sadura Travel Photography                               Frankreich                               Ansonsten wird weiter geschippert auf einem der längsten Flüsse Europas in Richtung der Städte Namur und Dinant bis zur französischen Grenze und erreicht kurz vor dem Städtchen Givet , die erste Schleuse Frankreichs, Écluse n°59 les quatre cheminées ,                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bti-2-namur_bis_nancy.jpg Nun erwartet einen mit dem Seitenkanal der Maas (272 km) und dem eigenständige Vogesenkanal mit 124 km Länge ein wahrer Schleusenmarathon mit insgesamt 59 + 93 Schleusen. Die beiden Kanäle Canal de la Meuse und Canal des Vosges trugen bis zum Jahr 2003 den gemeinsamen Namen Canal de lEst . Beide Kanäle sind ein Resultat aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Nur noch wenige Schleusen werden von Schleusenwärtern betrieben, die meisten funktionieren inzwischen automatisch, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hält. Bei manuell betriebenen Schleusen ist eine Anmeldung am Vortag empfehlenswert.                               Canal de la Meuse                               Nach knapp einem halben Kilometer Fahrt vom Ort Givet befindet sich in der Gemeinde Ham-sur-Meuse mit 565 m der längste von vier Tunnel, die durchfahren werden. Die verbleibenden drei Tunnel bei Revin (224 m), Verdun (45 m) und Koers (50 m) sind deutlich kürzer. Der erste Tunnel, dessen Ein- und Ausfahrt mit Schleusen geregelt wird, weist eine Breite von 6,40 m und einer Höhe 3,60 m auf. In Verdun laden zwei ca. 100 m lange Anleger an beiden Seiten des Kanals und mitten in der Altstadt ein zum Verweilen. Zahlreiche Bistros, Restaurants und Brasseries warten darauf entdeckt zu werden. Soldatendenkmäler erinnern an die Zeiten des ersten Weltkriegs.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-verdun-2305.jpg Verdun - © Shutterstock/Paddo47[/caption]                               Der Canal de la Meuse endet bei Schleuse No. 1 in Trussey . Ab hier wird für 20 km der Canal de la Marne au Rhin bis Toul befahren und gelangt bei Ecluse No. 27 bis de Toul in die kanalisierte Mosel. Nach dieser Schleuse wird auf der Moselle Canalisée und ein kurzes Stück später die Mosel selbst für weitere 20 km bis Neuves-Maisons entlang geschippert. Wer die wunderschöne Innenstadt Nancys besichtigen will, hat zwei Möglichkeit. Möchte man von Norden nach Nancy einfahren, muss bei Ecluse No. 27 bis de Toul links abbiegen und den Rhein Marne Kanal und Mosel ca. 22 km bergab folgen bis Frouard. Über die Schleusen Excluse Frouard und Ecluse n.27 de jonction Port de Nancy-Frouard gelangt man in den Stadtkanal von Nancy. Auch vom Süden besteht die Möglichkeit, die Altstadt von Nancy zu bewundern. In dem Fall wird - wie schon oben beschrieben - an der Ecluse No. 27 bis de Toul rechts abgebogen, lässt Neuves-Maisons hinter sich und biegt nach der  Écluse n°46 de Méreville links in den Canal de jonction de Nancy ein.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-nancy-2305.jpg Nancy - © Shuttterstock/ ilolab[/caption]                               Nancy bis Mittelmeer                               Canal des Vosges                               Der Vogesenkanal kommt aufgrund seiner Gabarit Freycinet-Schleusenkammerngrößen vollumfänglich der Sportschifffahrt zu Gute. In Zahlen bedeutet dies:  5,05 m Breite und 2,50 m Tiefgang und entspricht dem alten Penichen-Maß. Die Länge von 38,50 m spielt eher eine untergeordnete Rolle. Schleuse No. 43 (Ecluse n.43 haute de Flavigny-sur-Moselle) bereitet den Weg zur ersten wasserführenden Brücke bei Flavigny-sur-Moselle. Hier wird mit dem Boot im wahrsten Sinne des Wortes über die Mosel gefahren. Die Schleusenzählung läuft ab sofort rückwärts bis zur Schleusentreppe von Golbey bei Épinal.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bti-3-nancy_bis_chalon.jpg Wer Épinal besuchen möchte, folgt nach einem Abstecher über eine wasserführende Brücke dem Branche de Epinal weitere drei km bis zum Port dÉpinal , der für 28 Sportboote ausreichend Platz bietet. Die Entscheidung, nach Épinal zu fahren, ist allerdings abhängig von ausreichend Wassertiefe. Der weitere Verlauf des Vogesenkanals ist landschaftlich sehr reizvoll, Versorgungsmöglichkeiten lassen allerdings zu wünschen übrig. Erst bei  Fontenoy-le-Château kann endlich auch der Schiffsmotor mit nötigem Treibstoff versorgt werden - wenn auch nur Diesel. Aufgrund der sich dort befindlichen Charterbasis ist das Örtchen aber gut für Gäste ausgelegt und bietet entsprechende Versorgungsmöglichkeiten. Bei Corre trifft man auf den Zusammenfluss des Canal des Vosges und der Saône sowie auf zwei Häfen, den im Kanal gelegenen Ortshafen und der Marina Fluvial Loisirs . Hier beginnt die Petit Saône und auch der Verkehr an Sportbooten nimmt zu aufgrund der steigenden Anzahl an Hausbootvermietern. Es folgt die Fahrt auf der kleinen Saône für 158 km mit 20 Schleusen bis bei der Gemeinde Saint-Symphorien-sur-Saône der Zufluss des Rhein-Rhône Kanals erreicht wird. Immer wieder erlebt man einen Wechsel zwischen natürlichem Flusslauf und kanalisierten Teilabschnitten. Unmittelbar nach diesem Zusammenfluss  findet sich auf der rechten Flussuferseite das Städtchen Saint-Jean-de-Losne. Hier kommt man in den Genuss, sich vom Luxus des Hafens der H2O- Marina Gruppe verwöhnen zu lassen. Skipper vergeben Top-Bewertungen auf Technik und Service sowie Verpflegung und Freizeit. Auch der Supermarkt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hafen.                                 Auch wenn Dijon nicht direkt auf dem Weg liegt, so empfehlen sich die kerzengeraden 27 Kilometer auf dem Canal du Bourgogne  in Richtung Nord-West. Hier findet man eine Stadt vor, die nicht nur Namensgeber und ehemalige Produktionsstätte des weltberühmten Senfs ist, sondern auch inmitten einer der bedeutendsten Weingegenden Frankreichs liegt. Auch besitzt Dijon eine bezaubernde Altstadt.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-dijon-2305.jpg Dijon – © Shutterstock/Photomario                               Zurück zu Saint-Jean-de-Losne geht es ab hier weiter auf der großen Saône bis Lyon. Den Titel petit hat der Strom nun abgelegt und wir befinden uns auf einem für die Großschifffahrt ausgelegtem Gewässer. 204 km und nur noch 4 Schleusen sind es bis Lyon.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bti-4-chalon_bis_valence.jpg In der Stadt Chalon-sur-Saône kann man sich auch einmal die Füße vertreten. Der gegenüber der Insel, Saint-Laurent, gelegene Sportboothafen Port de Plaisance de Chalon sur Saône liegt direkt an der  Fußgängerzone der Stadt und lädt zu einem Spaziergang ein. Kurz vor der Stadt Mâcon und nur 4 km von der Saône entfernt werden Skipper regelrecht verwöhnt. Port Pont-de-Vaux wartet mit einer traumhaften Lage auf. Schwimmpontons für 225 Boote, Wasser- und Stromanschluss, sanitäre Einrichtungen, Treibstoff und noch viel mehr Einrichtungen sind selbstverständliche Dienstleistungen. Die Zufahrt zum Hafen erfolgt über den Canal de Pont-de-Vaux .                               Lyon                               Vor der letzten Etappe des Kanal- und Schleusentörns ins Mittelmeer kommt langsam Freude auf.  Hier befindet sich auch der Zusammenfluss von Saône und Rhône direkt am Jardin du Musee des Confluences . Auf der Saone-Seite findet sich nur Le port de Saône . Entweder man fährt nach dem Zusammenfluss von Rhône und Saône ein Stückchen die Rhone hoch oder sucht sich etwas weiter flussabwärts einen Anleger. Keiner der Häfen besitzt allerdings französischen Charme, die größte Stadt an der Rhône hingegen um so mehr. Lyon , die drittgrößte Stadt Frankreichs, hat nicht nur historisch oder gastronomisch einiges zu bieten und sollte nicht links liegen gelassen werden.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-lyon-2305.jpg Jardin du Musee des Confluences in Lyon - © Shutterstock/kateafter[/caption]                               Rhône                               Die Rhône , le Rhône, lou Rose, der Rotten oder Rhodanus, allesamt Namen für diesen imposanten Fluss, der dem Rhonegletscher in der Schweiz schon als kleiner Wasserfall entspringt und das Tor zum Mare Mediterraneum bildet. Sie ist der zweit längste Fluss Frankreichs und führt Dank ihrer zahlreichen Zuflüsse am meisten Wasser aller französischen Flüsse.                               Die zum Großteil kanalisierte Rhône mit ihrer geringen Strömungsgeschwindigkeit bedarf im Idealfall keines größeren Manövriergeschicks mehr und es geht vorbei an Städten wie Vienne, Valance, Viviers, Avignon oder Arles. Wachsamkeit ist aber allemal geboten. Starkes Aufkommen der Berufsschifffahrt , der Strömung oder des Mistral sind Faktoren, die - ganz im Gegensatz zu den bereits zurückliegenden Kanälen - wieder berücksichtigt werden müssen. Schaumkronen auf der Rhône sind keine Seltenheit.                               Der Mistral , der bis zu 9 Bft. heftig im Rhônetal blasen kann, hat dem einen oder anderen Skipper eine geplante ruhige Fahrt vermasselt. Wellen bis zu einem Meter Höhe können sich im Fluss aufbauen und dies über mehrere Tage hinweg. Der ständige von achtern kommende Wind fordert hohe Konzentration bei der Fahrt. Wen es nicht stört kommt mit Rückenwind aber schneller ans Ziel, empfohlen wird aber, den Sturm in einem sicheren Liegeplatz oder Hafen abzuwettern.                               Eine gewisse Geschicklichkeit des Skippers bei der Einfahrt in die Schleusen ist hier gefordert. Im Leerlauf kann ein Boot mit Strömungsgeschwindigkeiten bis zu 6 km/h in die Hebeanlagen getrieben werden. Kommt dann noch der Rückenwind hinzu, der durch die Kanalwirkung des Rhônetals zwischen 50 - 75 km/h blasen kann, steht das Boot schnell quer in der Schleusenkammer oder wird bis zum Ende der Kammer getrieben. Bekanntlich sind die Plätze in der ersten Reihe in einer Schleuse während des Betriebs nicht immer die Besten. Es kommt durchaus vor, dass Boote mit eingelegtem Rückwärtsgang vorwärts in die Schleuse einfahren.                               Zu Zeiten von starken Niederschlägen oder Hochwasser muss besonders auf Treibholz geachtet werden. Wer unaufmerksam ist, dem können ganze Baumstämme gegen die Bootswand schlagen.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-rhone-weinberg-2305.jpeg Weinberge an der Rhone bei Tain-l’Hermitage - © adobe.stock.com/into the wild                               Nur noch 320 km und mit einem Gefälle ab Lyon von knapp 160 m bis zum Mittelmeer , sind noch 13 Schleusen zu bewältigen. Ab Lyon findet sich jedes Boot mit Kurs ins Mittelmeer auf der Rhône wieder und man folgt nun ihrem Verlauf und setzt die Fahrt mit der ersten Schleuse Pierre-Bénite fort. Die erste Station ist Port des Roches-de-Condrieu mit 209 Liegeplätzen , gutem Serviceangebot und damit keine kleine Marina. Dieser Hafen liegt zwar nur 38 km von Lyon entfernt, hier erhält man aber Treibstoff und kann auch Reparaturen am Boot durchführen lassen. Für Verpflegung ist in unmittelbarer Nähe zum Hafen gesorgt.                               In  Pont-de-l’Isère fließt die Isère in die Rhône und der Strom wird wieder ein Stückchen breiter. Nach weiteren 10 km Fahrt befindet sich auf der linken Uferseite in Valence Port de lÉpervière . Wertvolle Dienstleistungen sind hier Tanken und auch die Absaugung von Grau- und Schwarzwasser, Müllentsorgung, Bootslift und Werkstatt.                               Kurz nach der Stadt  Montélimar befindet sich am Zusammenfluss der Rhône und des Canal de Dérivation de Montélimar der Anleger von  Port de plaisance de Viviers . Kaum Versorgungsmöglichkeiten aber immerhin ein Platz zum Liegen.                               Valence                               Nach ca. 100 km erreicht man mit Valence , der Hauptstadt des Départements  Drôme, das Tor zur Provence im Norden und hat knapp ein Drittel dieser letzten Reise ins Mittelmeer bewältigt. Weiter südlich befindet sich auf der linken Uferseite der Port de Plaisance de Valence (auch Port lEpreviere genannt) mit einer Gesamtkapazität von 480 Plätzen und stellt somit den größten Binnenyachthafen Frankreichs dar. Gästeliegeplätze sowie SB-Tankstelle an der Hafeneinfahrt stehen zur Verfügung. Nur noch acht Schleusen und 200 km bis zum Mittelmeer. Bei Donzère links halten und dem Canal de Donzère-Modragon auf 28 km folgen. Bei Laudun-lArdoise steht die Marina Port 2 mit einer Zapfstelle für Benzin und Diesel zur Verfügung. Von Norden kommend muss zunächst die Ecluse de Caderousse passiert und nach ca. 2 km rechts in die ursprüngliche Rhône eingefahren werden. Dann geht es die Rhône bergauf wieder 4 km zurück. Von hier aus sind es noch 100 km bis Port St. Luis .                               Avignon                               Wer nicht zurückfahren möchte folgt dem Streckenverlauf bis nach Avignon . Um die, in dem Kinderlied, vielbesungene Brücke von Avignon live zu sehen, muss ein kurzes Stück zurück in den östlichen Arm der Rhone einfahren. Jetzt passiert man direkt die Pont Saint-Bénézet und kann im Port de Plaisance d’Avignon festmachen. Dieser eine Anleger ist mit seinen 35 Liegeplätzen sehr übersichtlich. Tankstelle ist vorhanden.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-avignon-2305.jpg Pont Saint-Bénézet in Avignon - © Shutterstock/TK_Taiwan[/caption]                               Arles                               Die letzte Stadt an der Rhône, Arles , wartet mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten aus der Römerzeit auf. Um sich aber dieser Attraktion widmen zu können, müsste eine Anlegestelle gefunden werden. Damit ist Arles nicht zu gut gesegnet. Zumindest der Flair des Mittelmeeres und der steigenden Salzgehalt im Wasser ist bereits zu spüren. Noch knapp 45 km bis zum Meer. Die letzten Weinstöcke finden sich auf beiden Seiten des Flusses. Ansonsten geht es relativ eintönig vorbei an Feldern und einzelnen bewaldeten Ufern. 33 Flusskilometer nach Arles ist am rechten Ufer die Saline de Giraud , eine Meerwassersaline, erkennbar. Hier geht es links in den Canal du Rhône a Fos und kommt gleich an die Schleuse Barcarin , die letzte Schleuse vor dem Meer. Wer Port-Saint-Louis-du-Rhône und damit die erste echte Marina am Mittelmeer Port Napolèon anlaufen möchte, biegt an der Saline nicht links ab sondern fährt geradeaus, muss aber dann noch einmal durch eine Schleuse an der linken Uferseite. Über diesen Abstecher gelangt man mit einer kurzen Kanalfahrt auch auf den Golf de Fos ins Mittelmeer. Die Rhônemündung selbst, die ins Mittelmeer mündet ist mit Sportbooten nicht befahrbar.                               Marseille                               Die fast Millionenstadt Marseille liegt nur noch 26 sm quer ab mit östlichem Kurs.                               Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/bootstouristisches-info-boot-mittelmeer-marseille-2305.jpg Marseille - © Shutterstock/Pani Garmyder[/caption]                               Canal du Rhône à Sète                               Auch die Nebenstrecke über den Canal du Rhône à Sète zum Meer ist möglich. Das hat vielleicht den Vorteil, zur Entspannung und Erholung der Crew oder zur Ausrüstung des Bootes gleich einige der modernen französischen Marinas wie Port Camargue oder La Grande Motte anlaufen zu können.                               Fazit und Empfehlungen                               Die Westroute mit dem Boot zum Mittelmeer ist geprägt von vielen Schleusen, aber auch viel Kultur. Der Weg durch die Niederlande, Belgien und Frankreich ist die ideale Reiseroute für Bootsfahrer, die viel Zeit mitbringen. Der Schleusenmarathon durch Canal de la Meuse und Canal des Vosges ist extrem zeitraubend. Die Petit Saône weist die geringsten Werte an Tiefgang und Brückenhöhen auf und ist somit entscheidendes Kriterium für die Bootsgröße. Wenn man aber den zeitlichen Aspekt außer Acht lässt, so wird man belohnt mit kulturellen oder kulinarischen Highlights. Diese Variante eignet sich hinsichtlich Distanz, Strömungsgeschwindigkeit und auch Kosten für Treibstoff sowohl für Hin- und Rückfahrt.                                 Weitere Routen mit dem Boot ins Mittelmeer                                                               Über Mosel und Saar ins Mittelmeer Von Straßburg über den Rhein-Marne-Kanal nach Nancy Zur Übersicht aller Routen ins Mittelmeer                                                                                                
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Mit dem Boot ins Mittelmeer - Wege in den Süden

Wer die kühleren, nicht immer wetterbeständigen Zonen unserer Nord- und Ostseeküste verlassen will, um mit seinem für den Trailer zu großen Boot im sonnigen Süden Quartier zu beziehen, hat mehrere Möglichkeiten, einen solchen Plan zu realisieren. Übersichtsdiagram: Die schönsten Wege ins Mittelmeer Es gibt mehrere Wege ins Mittelmeer. In unserer Übersichtskarte sind die lohnendsten Routen dargestellt.  Medium URL: https://adac.imxplatform.de/data/wege-in-den-sueden_adac-grafik.jpg     Nachfolgend stellen wir die einzelnen Strecken ins Mittelmeer genauer vor: Der Weg zum Rhein Die Wege in den Rhein werden hier nicht näher beschrieben. Mit Hilfe von digitalen Karten,  wie der ADAC Skipper App , ist die Navigation übersichtlich und gut beschrieben. Aber einmal auf dem Rhein angekommen, bieten sich dem Skipper mehrere Möglichkeiten, die große Fahrt ins Mittelmeer anzugehen. Durch den Ärmelkanal über die Biskaya nach Gibraltar Eine herrliche, für echte Seebären mit ausreichender Schiffsgröße geeignete und äußerst abenteuerliche Strecke führt „außen rum“, mit erlebnisreichen Tagen durch den Ärmelkanal über die  Biskaya  im Atlantik bis zur Straße von Gibraltar, dem Tor ins Mittelmeer (ca. 1.600 sm). Westroute vom Rhein über Maas, Saône und Rhône Im Gegensatz zu einem so großen und bewegten Törn stehen die eher ruhigen Binnenwasserstraßen und Kanäle  Deutschlands , der  Niederlande ,  Belgiens  und  Frankreichs , um letztendlich über die Rhône ins Mittelmeer zu kommen. Diese West-Route bietet Gewässer mit spektakulären, fast ungewohnten Attraktionen, wie  befahrbare Aquädukte ,  Tunnelfahrten  auf denen die Boote früher noch mit Pferden oder Lokomotiven getreidelt wurden und als absolutes Highlight das  Schiffshebewerk von Arzviller  auf dem Rhein-Marne Kanal. Die klassische Westroute ins Mittelmeer: Rhein, Maas, Saône und Rhône Alternative zur klassischen Westroute: Über Mosel und Saar nach Nancy Mosel und Saar sind zwei lohnende Alternativen auf der Westroute. Auf dem Weg von Koblenz nach Nancy kann man entweder die Mosel entlang fahren oder bei Konz in die Saar einbiegen, ehe es bei Nancy wieder auf der klassischen Westroute weiter ins Mittelmeer geht. Beide Varianten haben ihre Reize. Auf Mosel oder Saar von Koblenz nach Nancy Via Strasbourg Die Route über den Rhein-Marne-Kanal mit Einstieg bei Straßburg ist die wohl spektakulärste Strecke mit vielen baulichen Highlights. Stößt man doch hier auf das imposante Schiffshebewerk von Arzviller . Über den Rhein-Marne-Kanal von Straßburg nach Nancy   Ostroute ins Mittelmeer: Von der Donau ins Schwarze Meer Vernachlässigt darf aber auch die Ost-Route über den zweitlängsten Fluss Europas, der  Donau,  nicht. Auf einem einzigen Fluss werden neun verschiedene Länder bis ins  Schwarze Meer  passiert. Die Reise entlang des Flusses bietet atemberaubende Landschaften und eine Fülle von historischen Städten und Dörfern.
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