Ijsselmeer
Marinas in diesem Revier
Jachthaven Flevo Marina
Jachthaven Hindeloopen
Gemeente Haven Urk
Jachthafen Lemmer-Binnen
Van Roeden Watersport
Marina Den Oever
Gemeente Buitenhaven
Jachthaven It Soal
Jachthaven Stichting Andijk
Marina Makkum
Jachthaven Pekelharinghaven
Einleitung
Im Norden begrenzt der Abschlussdeich das IJsselmeer, im Süden schließt der Houtribdeich den Binnensee ab. Der Name IJsselmeer ist noch gar nicht so alt und entstand erst, nachdem die Zuiderzee von der Nordsee getrennt wurde. Da die IJssel, ein Nebenarm des Rheins, seitdem in den Binnensee mündet, gaben die Niederländer ihrem neuen Gewässer den Namen IJsselmeer. Ein „Meer“ bezeichnet im niederländischen einen Binnensee, während „Zee“ ein Meer meint.
Vor allem für die Fischer war der Wegfall des direkten Weges in die Nordsee eine Katastrophe. Die Entdeckung des IJsselmeeres für die Sportschifffahrt erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem wuchs der (Wasser-)Tourismus zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in den Niederlanden an. Das ließ das IJsselmeer zu einem Eldorado für Wassersportler werden. Die Infrastruktur aus Häfen und Wasserstraßen ist ideal, Serviceeinrichtungen wie Segelmacher oder Bootsbauer finden sich in fast jedem Hafen. Auch muss niemand fürchten, dass ihm unterwegs der Sprit ausgeht, denn eine Tankstelle ist ebenfalls nie fern. Das macht das Revier gerade für Einsteiger so interessant.
Regeln und Bestimmungen für das Ijsselmeer
Alle Informationen und Bestimmungen zu Funk, Führerscheinen, Versicherungen, Sicherheitsausrüstung & Co. in den Niederlanden sind kompakt in der ADAC Länderinformation für die Sportschifffahrt zusammengestellt.
Regeln für die Sportschifffahrt zu den Windparks im IJsselmeer
Auch in den Niederlanden nimmt die Energiewende deutlich an Fahrt auf. 2017 nahm der Windpark Noordoostpolder seinen Betrieb auf. Entlang der Polderküste zwischen Lemmer und Urk stehen seitdem 86 bis zu 200 Meter hohe Windkraftanlagen – knapp die Hälfte davon im Wasser. Die Durchfahrt des Windparks wird geduldet. Im Jahr 2021 soll dann der nächste große Windpark im IJsselmeer in Betrieb gehen. Am Abschlussdeich westlich von Kornwerderzand werden 89 weitere Windkraftanlagen gebaut.
Infos für Skipper im Ijsselmeer
Die Niederlande gelten als ideales Einsteigerrevier. Mit einigen Vorkenntnissen zu lokalen Besonderheiten wird der Törn zu einem unvergesslichen und stressfreien Erlebnis.
Das IJssel-, Markermeer, die Randmeere und Binnenreviere gelten als sichere Reviere und eignen sich so ideal, um in den Wassersport einzusteigen oder einen ersten, eigenen Törn zu unternehmen. Sogar das Wattenmeer gilt als ideales Revier, um erste Seemeilen mit der Tide zu segeln. Denn im holländischen Watt von Texel bis Terschelling führen viele Priele selbst bei Niedrigwasser noch genügend Wasser. Doch wie in jedem Revier gilt es einige Eigenheiten zu beachten.
Bordbibliothek und Links für das Ijsselmeer
Eigens für Sportbootfahrer wurden die amtlichen (Papier-)Seekarten der 1800-Serie entwickelt. Das IJssel- und Markermeer bildet der Kartensatz 1810 ab, das westliche Wattenmeer der Kartensatz 1811. Allerdings werden die amtlichen Karten nicht mehr regelmäßig aktualisiert gedruckt. Den im Handel erhältlichen Karten liegen daher aktuelle Berichtigungssätze bei.
Auch wenn sich im IJssel- und Markermeer nicht viel ändert, was die Küstenlinie und Tiefen angeht, sollte die Karte vor Törnantritt immer auf den aktuellen Stand gebracht werden. Erst vor wenigen Jahren wurde beispielsweise die gesamte Betonnung auf dem IJsselmeer ausgetauscht bzw. geändert. Der deutsche NV.Verlag gibt jedes Jahr aktuelle Holland-Karten im Atlasformat heraus. Zusätzlich zu IJssel- und Markermeer bilden die NV-Karten auch noch einen großen Teil der friesischen Binnengewässer ab. Detaillierte amtliche Karten der Binnengewässer gibt der ANWB aus. Das Format entspricht dem einer Wanderkarte zum Falten.
Aktuelle digitale Karten für die holländischen Gewässer sind ebenfalls bei verschiedenen Anbietern erhältlich.
Karten müssen in Holland nicht mitgeführt werden, das aktuelle Binnenvaartpolitiereglement hingegen schon. Es ist im ANWB-Wateralmanak 1 enthalten. Der Almanak gehört daher mehr oder weniger zur Pflichtausrüstung. Wichtiger ist hingegen der Wateralmanak 2. Er ist ein wichtiges Nachschlagewerk für Brückenöffnungszeiten und Bedienungszeiten von Schleusen. In den Niederlanden ein beinahe unverzichtbares Buch.
Yachtcharter am IJsselmeer
Auch wenn viele Eignerschiffe am IJsselmeer ihren Liegeplatz gefunden haben, gibt es eine große Auswahl an Charterschiffen. Ein Großteil der Charterflotten liegen in Lemmer und Lelystad am Ostufer des IJsselmeeres. Beides sind gute Ausgangspunkte, um das Revier zu erkunden.
Beliebte Charterzeiten sind die langen Wochenenden im Mai und Juni und natürlich die Sommerferien in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Zusätzlich zu den Chartergästen sind in diesen Zeiträumen so viele Schiffe unterwegs, dass das Wasser vor lauter Segeln kaum zu sehen ist. Allerdings findet sich dennoch immer ein Liegeplatz in einem der vielen Häfen und Marinas.
Wind, Wetter und Wellen im IJsselmeer
Wind und Wetter
Das Klima in den Niederlanden ist gemäßigt. Die Winter sind in der Regel mild und die Sommermonate meist nicht zu heiß. Für mehrtägige Törns sollte immer – auch im Hochsommer – warme Kleidung eingepackt werden. Bedingt durch die einrahmenden Landmassen kann sich das Wetter auf dem IJsselmeer schnell ändern. Lokal kann die Windrichtung auch von der Vorhersage abweichen. Gerade im Lauf des Nachmittags baut sich eine leichte Thermik auf. Der Wind weht vorwiegend aus westlichen Richtungen. Wind aus Südwest bringt fast immer Feuchtigkeit in Form von leichtem, aber durchgängigen Regen mit. Gerade zu Beginn der Saison weht es auch mal aus Ost. Die Windstärke liegt im Mittel bei drei bis vier Beaufort. In der Vor- und Nachsaison weht es häufig mit fünf bis sechs Beaufort. Wie bereits geschrieben, kann der Wind über den Tag verteilt und kurzer Zeit stark zunehmen.
Welle
Durch die geringe Tiefe des IJsselmeeres zwischen vier und fünf Metern baut sich schnell eine kurze, steile Welle auf. Sie verleidet Seglern schnell den Spaß. Vor allem hoch am Wind stampfen sich die Schiffe regelrecht in der Welle fest, da Wellen- und Bootslänge übereinstimmen. Wer sich in solch einer Situation wiederfindet, sollte einen leichten Schrick in die Schoten setzen und um ein paar Grad abfallen. Das kostet zwar Höhe, aber der Hafen wird dennoch früher erreicht. Vor den flacheren Hafeneinfahrten baut sich eine noch steilere Welle auf, die das Boot und die Crew auf den letzten Metern noch richtig durchschüttelt. Segelmanöver sollten vorher oder im Hafenvorbecken erfolgen. Am schlimmsten tritt das Phänomen vor Stavoren und Enkhuizen auf. Beide Orte bieten aber hinter ihren Molen genügend Platz, um dort die Segel in stillem Wasser einzuholen.
Die „IJsselmeerwelle“ baut sich nur unter Windeinfluss auf und hängt davon ab, wie weit der „Anlauf“ des Windes über offenem Wasser ist. Da der Wind selten tagelang aus der gleichen Richtung weht, lässt sich die Törnplanung entsprechend anpassen. Planen Sie Ihre Tagestörns so, dass Sie dicht unter der Küste segeln können und achten Sie darauf, dass die Küste stets in Luv bleibt. In einem Abstand von bis zu zwei Seemeilen von der Küste baut sich kaum eine Welle auf. Hier können Sie bei ruhiger See selbst bei sechs Beaufort noch angenehm segeln. Halten Sie auch nicht streng an einem vorher gefassten Törnplan fest. Fast alle Häfen am IJssel- und Markermeer sind innerhalb eines Tagestörns untereinander zu erreichen. Steht der Wind an einem Tag für ein bestimmtes Ziel ungünstig, sieht es in einigen Tagen von einem anderen Hafen vielleicht anders aus.
Infos zur Törnplanung im Ijsselmeer
Weder das IJssel- noch das Markermeer besitzt im Schnitt mehr als vier Meter Wassertiefe. Allerdings liegen bis auf die Gewässer rund um Urk auch keine Steine im Wasser, sodass kreuz und quer gesegelt werden kann. Es gibt allerdings vier berüchtigte Untiefen, die unbedingt gemieden werden sollten. Am tückischsten ist die „Steile Bank“, die westlich von Lemmer liegt. Von Westen kommend, darf daher nie direkt auf Lemmer zugehalten werden. Die Untiefe ist zwar durch zahlreiche kleine Markierungstonnen gekennzeichnet, dennoch setzen an dieser Stelle immer wieder Yachten auf.
Ähnliches gilt auch für den „Vrouwezand“ südlich von Stavoren. Er sollte von Osten oder Südosten kommend großzügig umfahren werden, auch wenn die Sicht auf Stavoren verlockend ist.
Entlang des Houtribdeiches zieht sich der „Enkhuizerzand“. Da er sich aber nicht entlang der Hauptrouten befindet, kommt man ihm selten zu nah. Zuletzt sollte an der Küste südlich von Makkum mit etwas Abstand gefahren werden. Nicht ohne Grund gilt die Küste zwischen Makkum und Workum als beliebtes Revier für das Kitesurfen.