Staande Mastroute

Staande Mastroute

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Die Staande Mastroute (Route mit stehendem Mast) ist eine Binnenstrecke für Sportboote, auf der die gesamten Niederlande über Kanäle und Seen durchquert werden kann. Sie teilt sich in einen nördlichen und südlichen Teil. Der nördliche Teil führt von der Ems bei Delfzijl bis ins Ijsselmeer bei Lemmer, der südliche Abschnitt von Amsterdam bzw. Haarlem bis in die Westerschelde an der Landesgrenze zu Belgien.

Die Route stellt eine sichere und gut geschützte Alternative für eine Fahrt auf der Nordsee dar. Die meisten Boote jedoch benutzen sie eher zu touristischen Zwecke, da die Route zahlreiche Sehenswürdigkeiten und sehr reizvolle Landschaften durchquert.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
Jachthaven Flevo Marina
Marina

Jachthaven Flevo Marina

Lelystad, der Hauptort von Flevoland, der erst vor 35 Jahren dem Wasser abgerungen wurde, ist ein Tummelplatz experimentierfreudiger Architekten. In unmittelbarer Nähe befindet sich das bedeutende Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen. Nordwestlich der Stadt liegen das Nieuwland Erfgoedcentrum, ein Poldermuseum, und die Bataviawerf, ein Museum, in dem historische Schiffe mit Methoden aus der jeweiligen Zeit restauriert und nachgebaut werden. Auf dem Flughafen von Lelystad befindet sich das Luftfahrtmuseum Aviodrome mit der letzten flugfähigen Douglas DC-2 der Welt.
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Marina

Gemeente Haven Urk

Vor knapp 50 Jahren war Urk noch eine winzige Insel in der Zuiderzee, heute ist es ein Fischerstädtchen auf der Halbinsel des durch Trockenlegung geschaffenen Noordoostpolders. Doch noch immer besitzt Urk die größte Fischerei-Hochseeflotte der Niederlande, und jeden Montag und Freitag findet hier die größte Fischauktion Westeuropas statt. In den Gassen um die alten, grün und braun bemalten Häuschen und im umtriebigen Hafen hat sich viel Fischer-Flair erhalten. Kutter, Netze und anderes Zubehör aus der Urker Fischereigeschichte warten im Oude Raadhuis Museum auf den Besucher.
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Marina

Jachthafen Lemmer-Binnen

Das Woudagemaal – das einzige noch funktionstüchtige Dampfpumpwerk der Welt (Fertigstellung 1920) – im Dorf Tacozijl in der Nähe von Lemmer steht als Weltkulturerbe auf der Liste der UNESCO. Über viele Jahre hinweg ist es das Modell für ähnliche Anlagen in aller Welt geblieben. Nicht nur die Technik, auch die Architektur der Anlage gilt als vorbildlich. Sie versinnbildlicht eindrucksvoll den Glauben an den technischen Fortschritt. Der Industriebau wirkt wie eine lang gestreckte Wasserburg, umgeben von alten Bäumen und Schilf.
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Kon. Dordrechtsche R. & Z. V.

Dordrecht wird vom Wasser regiert. Schiffswerften und Reedereien sind die größten Arbeitgeber. Einen Geschmack vom alten Wohlstand gibt die Hauptgeschäftsmeile Voorstraat entlang der Gracht Voorstraats Haven mit ihren historischen Vorzeigegebäuden. Sehenswert ist außerdem die Grote Kerk, eine spätgotische Kreuzbasilika (15. Jh.). Sie kann 49 Glocken läuten lassen und besitzt zwölf Chorkapellen. Prächtigstes Ausstattungsstück ist das im Renaissance-Stil geschnitzte Chorgestühl mit kunstvollen Darstellungen der biblischen und weltlichen Historie. Die Glasfenster der Kirche zeigen drei wichtige Ereignisse der Stadtgeschichte: die katastrophale Elisabethflut von 1421, den großen Brand von 1457 und den Angriff englischer Soldaten 1480.
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Sixhaven

Zu den klassischen Sehenswürdigkeiten in Amsterdam zählen u. a. das Museum Van Gogh, das Rijksmuseum, das Rembrandthuis und das Anne Frank Huis. Auch der königliche Palast, die Westerkerk und das naturwissenschaftliche Museum Nemo sind einen Besuch wert. Als besondere Attraktionen gelten außerdem das House of Bols und das XtraCold Café mit seinen Eisskulpturen. Ein ausgiebiger Spaziergang an einigen der 160 Grachtenkanäle entlang darf bei einem Stadtrundgang natürlich nicht fehlen. Eine Augenweide ist der schwimmende Blumenmarkt an der Singel, dem alten Stadtgraben.
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Marken

Marken war einst eine Insel in der Zuidersee; 1957 wurde sie durch einen Deich mit dem Festland verbunden. Vor Fertigstellung des Deiches wurde sie regelmäßig überflutet, sodass die Siedlungen nur erhöht gebaut werden konnten. Daher stehen die Häuser sehr dicht auf den etwa 15 künstlich errichteten so genannten Werven. Die auffallende, farbige Tracht aus der Fischerzeit wird noch viel getragen. Beispiele der alten Trachten und andere Zeugnisse längst vergangener Zeiten sind im Museum der Insel zu besichtigen, das in mehreren alten Holzhäusern untergebracht ist.
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Jachthaven Oosterhaven

Die mit 170.000 Einwohnern größte Stadt im Norden liegt malerisch zwischen den Armen gleich mehrerer Flüsse und Kanäle. In der Altstadt versammeln sich die Attraktionen aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande im 17. Jh. Mittelpunkt ist der 96 m hohe Turm der Martinikerk mit einer Wetterfahne in Pferdegestalt. Die Kirche mit ihren schönen Wandgemälden aus dem 16. Jh. steht am Grote Markt, ebenso das klassizistische Rathaus mit seinem modernen Anbau und das Goudkantoor (Goldkontor) von 1635 mit den roten Fensterläden. In einem der ältesten Häuser Groningens in der Brugstraat ist das Noordelijk Scheepvaartmuseum untergebracht, das die mittelalterlichen Verbindungen zur Hanse und die Entdeckungsfahrten niederländischer Seefahrer im 17. Jahrhundert dokumentiert und dem Betrachter einen Einblick in den Schiffsbau gewährt.
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Jachthaven De Batterij

Willemstad, eine typisch holländische Festungsstadt, besitzt einen kleinen, aber sehr interessanten Stadtkern mit vielen vorbildlich restaurierten Bauten aus dem 17. und 18. Jh. Die Stadtbefestigung von 1602 hat sieben Bastionen – für jede Provinz der damaligen Republik der Niederlande eine. Sie wurde in den 1980er-Jahren restauriert. Gourmets werden in den Restaurants von Willemstad fündig.
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Wissenswertes

Von Nord nach Süd beschreibend, beginnt bei Delfzijl der nördliche Abschnitt der Staande Mastroute durch Friesland. Hier bietet sich der Hafen Zeilvereniging Neptunus als Ausgangsstation an, bevor die Passage mit der ersten Schleuse in den Emskanal durch die Zeesluis Farmsum begonnen wird.

Von dort geht es praktisch immer geradeaus bis Groningen. Hier finden sich mehrere Möglichkeiten zum Anlegen. Die beliebtesten Liegeplätze finden sich im Jachthaven Oosterhaven, der mitten in der Innenstadt liegt. Der Hafen ist häufig sehr früh bereits mit Yachten belegt und teilweise sehe eng. Die Hafenmeisterin steht meistens am Steg und weist die Plätze lautstark zu. Wem das zu voll und zu eng ist, der findet mit dem großen Jachthafen Reitdiep eine gute und komfortable Alternative. Hier finden sich zahlreiche Geschäfte und Restaurants direkt auf dem Hafengelände. Die Stadt kann per Bus besucht werden.

Nach dem Verlassen des Jachthafen Reitdiep geht es zunächst in nördliche und nordwestliche Richtung auf dem Fluss Reitdiep weiter zum Lauwersmeer. In Zoutkamp bietet der Jachthaven Hunzegat Zoutkamp eine gute Versorgung. Von hier aus kann auch das Wattenmeer und die Nordsee erreicht werden, sowie die Insel Schiermonnikoog. Wer Zeit hat, kann hier die Nacht auch im Jachthafen Lauwersmeer mit einem sehr guten Rundumservice für Schiff und Mannschaft verbringen. Eine kostenlose Liegemöglichkeit bietet sich im Lauwersmeer auf dem Inselchen Senneroog kurz vor der Einfahrt in die Dokumer Djip.

Nach der Einfahrt in die Dokumer Djip hält man nach dem Jachthaven Lunegat auf die Schleuse Engwierum zu. Nach der Durchfahrt rechts bleiben in Richtung Dokkum und nicht dem links abzweigenden Hauptfahrwasser folgen bis nach Leeuwarden. Beides sind hübsche alte Städte und ehemalige Festungsorte, deren Besuch sich lohnt. Für die Umfahrung beider Orte sollte etwas zeit eingeplant werden, denn dort werden die alten Stadtkanäle befahren, die sich sternförmig um die Stadtmauern legen. Hier warten auch zahlreiche Brücken, deren Passage in der Hauptsaison durchaus Zeit in Anspruch nehmen kann.

Allein in Leeuwarden sind sechs Brücken zu meistern wodurch sich diese Stadt als Station für eine Übernachtung anbietet. Das alte Stadtzentrum enthält über 600 historische Gebäude. Berühmt ist vor allem der schiefe Turm Oldehoeve. Leeuwarden bietet zahlreiche Museen, Restaurants, Geschäfte und hat ein reichhaltiges, kulturelles Angebot. Hier lohnt es sich, einen ganzen Tag zu verbringen.
Liegeplätze finden sich entlang der Strecke in der Stadt, wo am Ufer längsseits angelegt wird. In der Hauptsaison sind diese Plätze jedoch häufig sehr rar, weshalb der Nieuwe Leeuwarder Jachthafen mit 600 Liegeplätzen und guter Versorgung eine gute Alternative darstellt.

Nach Leeuwarden folgt der letzte Abschnitt, bis in Lemmer schließlich das Ijsselmeer erreicht wird. Lemmer ist Wassersportmekka und so finden sich hier vor und hinter der Schleuse zahlreiche Liegemöglichkeiten. Wer die Stadt erkunden und erleben möchte, für den ist der Binnenhafen Lemmer eine ideale Anlaufstation. Ansonsten  bieten die beiden Häfen Jachthafen Friese Hoek und das Wassersportzentrum Lemmer viele komfortable Plätze und allem erdenklichen Service.

 

Brücken und Schleusen

Vor der Törnplanung sind die Brücken- und Schleusenzeiten unbedingt zu beachten. Die meisten Brücken öffnen automatisch. Sie werden zentral gesteuert und sind mit Kameras überwacht. Nicht alle Brücken sind kostenfrei. Vor allem auf dem Abschnitt Leeuwarden und Dokkum muss eine Brückengebühr entrichtet werden. Die Preise sind ausgeschildert. Die Bezahlung ist ein touristisches Highlight, denn die Brückenwärter halten Holzschuhe an Angeln von oben auf die Boote herab, die sogenannten „Klompjes“, in die man Münzen wirft. Kleingeld sollte auf der Reise also unbedingt mitgenommen werden.

Zu längeren Wartezeiten kommt es an der Brücken nur selten, lediglich vor Eisenbahnbrücken kann es auch schon mal – je nach Zugverkehr – zu einer längeren Pause kommen.

Sofern die Brücken nicht automatisch öffnen, kann eine Öffnung per Funk, Mobiltelefon oder an den Sprechstellen der Wartepositionen angefordert werden. In der Regel ist vor allem in der Saison eine Anforderung häufig gar nicht notwendig.

Einige Abschnitte, zum Beispiel zwischen Lemmer und Leeuwarden, sind auch von der Berufsschifffahrt sehr stark befahren. Hier gilt es unbedingt, das Rechtsfahrgebot einzuhalten und an den Brücken den Anweisungen Folge zu leisten.

Achtung: Brückensperrungen beachten!
Auch unser Nachbarland bleibt nicht verschont vor marodierenden Brücken, die regelmäßig gewartet und in Stand gesetzt werden müssen. In Friesland bleibt momentan die Uitwellingerga-Brücke über den Prinses-Margriet-Kanal für einen längeren Zeitraum gesperrt.