Mecklenburgische Seenplatte

Mecklenburgische Seenplatte

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Im größten zusammenhängenden Binnenrevier Europas erschließen zahlreiche Seen und Wasserstraßen unberührte Landschaften zwischen Elbe, Havel und Oder.

Die Mark Brandenburg bietet traumhafte Törns auf idyllischen Seen und Entdeckungen auf Wasserwanderun­gen mit der eigenen Yacht oder dem Hausboot. Vielfalt ist Trumpf in diesem Binnenrevier.
Entlang der wenig befahrenen Elde geht es meist beschaulich durch Meck­len­burgs Kornkammer.

Wenig Verkehr, beschauliche Häfen, reizvol­le alte Ackerbürgerstädte und Schlösser bestimmen das Bild. Zuvorderst sei das Schweriner Schloss auf seiner kleinen Insel im gleichnamigen See genannt.

Auf den Mecklenburgischen Oberseen zwischen der kleinen Fachwerkstadt Plau am See mit seiner blauen Hubbrücke und Rechlin in der Kleinen Müritz ist mehr los. An der Müritz empfehlen sich Landgänge in Waren, Röbel und Ausflüge in den Nationalpark.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
Marina Eldenburg
Marina

Marina Eldenburg

Waren mit seiner hübschen Altstadt kann als Highlight der Mecklenburgischen Seenplatte bezeichnet werden. Das Müritzeum, 1866 als Naturkundemuseum eröffnet, zeigt unter anderem das größte Süßwasseraquarium für heimische Fische in Deutschland und eine interaktive, multimediale Ausstellung zu den Schönheiten und Besonderheiten der Müritz-Region und des Müritz-Nationalparks. Die naturkundliche Sammlung mit den Schwerpunkten Botanik, Ornithologie, Entomologie, Malakologie und Geologie umfasst etwa 275.000 Belege für Fauna, Flora und Geologie des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Georgenkirche ist eine dreischiffige Backsteinbasilika mit Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jh. Um die St.-Marien-Kirche herum gründet sich die so genannte Neustadt.
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Marina

WSC-Marina

Die lang gestreckte Altstadt von Röbel ist historisch gut erhalten. Bunte Fachwerkarchitektur sowie die Windmühle auf dem ehemaligen Burgberg erfreuen den Besucher. Sehenswert sind außerdem die beiden Kirchen St. Marien – ein dreischiffiges Backsteingebäude aus der Mitte des 13. Jh. – und St. Nikolai – die um 1275 geweiht wurde. Reste der Stadtmauer sind am Mönchteich zu besichtigen. Das Synagogengebäude in Röbel ist eine der wenigen erhaltenen Fachwerksynagogen in Mecklenburg.
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Marina

Stadt Marina Lübz

Der historische Stadtkern von Lübz mit Marktplatz, Ziegenmarkt, Amthaus, Rosengarten und Eldebrücken wurde nach 1991 vorbildlich saniert. Der spätromanische Amtsturm von 1308 ist der einzige Rest der Eldenburg und beherbergt heute das Stadtmuseum. Zu besichtigen sind außerdem die historische Wassermühle, das Planetarium und der Wasserturm, der eine gute Aussicht ermöglicht. Die Mecklenburgische Brauerei Lübz ist eine der größten regionalen Brauereien Norddeutschlands.
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Marina

Stadthafen Neustrelitz

Neustrelitz wurde ab 1733 auf Initiative des Herzogs Adolf Friedrich III. von Mecklenburg-Strelitz aufgebaut, nachdem die Residenz Strelitz zu Beginn des 18. Jh. in Flammen aufgegangen war. An die frühere Zeit erinnert der Schlossgarten mit seiner Orangerie und seinen kleinen Tempeln; auch die Schlosskirche mit ihren schlanken Türmen ist noch zu besichtigen. Der Marktplatz mit der Stadtkirche (18. Jh.) und das Rathaus mit seinen Rundbögen (19. Jh.) bilden ein hübsches Ensemble. Nicht weit von hier befindet sich das Landestheater Mecklenburg-Strelitz.
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Marina

Wasserwanderrastplatz Plau am See

Plau war im 19. Jh. mit der Tuchherstellung das industrielle Herz Mecklenburgs. Zu den ältesten Bauwerken des Ortes gehören die Stadtkirche aus dem frühen 14. Jh. – eine Hallenkirche westfälischen Typs – und der 12 m hohe Bergfried mit seinen 3 m starken Mauern (15. Jh.). Der begehbare Turm ist der Rest der alten Burganlage. Hinter seinen Mauern befindet sich heute ein heimatkundliches Museum. Über 150 Baudenkmäler in der Altstadt, darunter viele Fachwerkhäuser, stehen unter Denkmalschutz.
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Marina

Stadthafen Wesenberg/ Wasserwanderrastplatz Wesenberg

Wahrzeichen der Stadt Wesenberg ist die Burg, welche Mitte des 13. Jh. zum Schutz der Stadt von Fürst Nikolaus von Werle erbaut wurde. Von der ursprünglichen Anlage sind leider nur noch der Bergfried und Reste der Umfassungsmauer übrig. Die St.-Marien-Kirche hingegen, deren älteste Teile auf die Zeit um 1300 zurückgehen, ist noch gut erhalten. Auch der historische Marktplatz ist einen Spaziergang wert. Außerdem gibt es ein Museum für Blechspielzeug und mechanische Musikinstrumente sowie einen Findlingsgarten an der Wustrower Chaussee.
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Fischerei Alt Schwerin

Wer wissen möchte, wie früher das Landleben in Mecklenburg ausgesehen hat, sollte dem Agrarhistorischen Freilichtmuseum in Alt Schwerin einen Besuch abstatten. Hier ist ein ganzes Dorf zum Museum geworden, das die Lebens- und Arbeitsumstände aus früheren Jahrhunderten von der Zeit der Rittergüter bis hin zur LPG darstellt. Zu sehen gibt es u. a. Tagelöhnerkaten, eine Dorfschule, altertümliche Ackerbaugeräte, eine Windmühle, ein barockes Gutshaus, einen Dampftraktor, eine Dampfpfluglokomotive u. v. m. Mit der Rübenbahn kann man sich durch das Museumsgelände fahren lassen, und in der Traktorhalle bekommt man einen Überblick über die Entwicklung des Traktorenbaus.
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Marina

Yachtclub Malchow

Die ursprüngliche Klosterkirche des Klosters Malchow wurde als Feldsteinkirche bereits 1235 errichtet. Nach einem Brand 1888 entwarf Georg Daniel im Stil der Neogotik den Neubau; er dient heute als Ausstellungsraum des Orgelmuseums sowie als Ort für Konzerte und Trauungen. Die Malchower Stadtmühle ist rund 130 Jahre alt und schon von weitem gut sichtbar. Als deutschlandweit einzige Windmühle wird mit ihr Strom erzeugt. Ein malerisches Ensemble ist außerdem der Gebäudekomplex aus Rathaus, Amtsgericht und Standesamt rund um den Alten Markt auf der Malchower Insel.
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Marina

Maribell-Yachthafen

In der Nähe von Jabel liegt das Naturschutzgebiet Damerower Werder. Auf dieser Halbinsel lebt eine Gruppe Wisente unter weitgehend natürlichen Bedingungen in einem Semireservat, das z. T. für Besucher zugänglich ist. Man kann die Tiere - am besten zur Fütterungszeit - von zwei erhöhten Aussichtsplattformen beobachten und fotografieren. In dem ursprünglich mit zwei Tieren aus Polen gegründeten Reservat gab es schon bald regelmäßig Nachzucht, allein in den letzten zehn Jahren rund 100 Jungtiere.
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Wissenswertes

Von Schwerin bis Waren (Müritz) - ein Mecklenburger Klassiker

Der Törn von Schwerin, der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, bis zur ›heimlichen Hauptstadt‹ der Müritz, Waren, führt durch ein abwechslungs- und erlebnisreiches Revier. Die Strecke eignet sich hervorragend auch für Fahranfänger und es ist kein Sportbootführerschein Binnen erforderlich.
Den Törn durch naturbelassene Flussauen lockern die Landgänge in Kleinstädten auf.

Traumhafte Region

Der Dichter Fritz Reuter schrieb einst: »Als Gott die Welt erschuf, hat er in Mecklenburg begonnen.«
Reuter wollte damit nichts anderes sagen als: Es ist wundervoll hier! ›Emm-Vau‹, wie das Land abgekürzt gesprochen wird, verfügt über 2028 Seen und über 26 000 Kilometer Flüsse und Kanäle. Mecklenburg ist das am dünnsten besiedelte Bundesland mit der ländlichsten Prägung, und die Natur besticht durch ihre große Artenvielfalt.

Schleusen

Insgesamt warten acht Schleusen darauf, passiert zu werden. Manche werden fernbedient, andere vor Ort von einem Schleusenwärter. Unter elwis.de, dem Informationsportal der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, sind Informationen zu Betriebszeiten und etwaige Sperrungen zu finden.

In der Hauptsaison kann es vor ­allem vor den Schleusen zu erheblichen Wartezeiten kommen. Daher ist es ratsam, immer mehr Zeit für eine Tagesetappe einzuplanen als üblich.

Abwechslungsreicher Törn

Seeadler, Schlösser, historische Altstädte, Theater, viele Galerien und unberührte Seenlandschaften: Hier kommen sowohl Naturfreunde als auch Liebhaber von Sehenswürdigkeiten auf ihre Kosten. Dazu liegen viele idyllische, ruhige aber auch ­belebte Häfen und Marinas auf dem Weg. Ob Klein oder Groß, ob Jung oder Alt – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Schwerin

In der schönen Landeshauptstadt Schwerin eignet sich vor allem der Hafen des Schweriner Segler-Vereins, wenn man die Stadt erkunden möchte. Die weitverzweigte Vereinsanlage mit Wasserwanderrastplatz bietet Gästen Liegeplätze an Betonstegen und festen Brücken (hier nur 0,6 Meter Wassertiefe). Von dort aus ist es nicht weit in die historische Altstadt. Auch um für den anstehenden Törn Proviant zu bunkern, eignet sich der Hafen sehr gut. Schwerin wartet zum Anlegen aber auch mit Alternativen auf: die in der kleinen Bucht Heidensee (›Beutel‹) gelegene Nord-Marina mit sehr guter Infrastruktur und Yachthafen Schwerin, der in der Nähe zum Schweriner Schloss liegt. Wenn Sie das Schloss am liebsten vom Boot aus betrachten wollen, bietet sich in der Marina ›Segelclub Schlossbucht‹ eine tolle Aussicht.
Überhaupt ist das Schloss die Sehenswürdigkeit der Stadt. Es gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des Romantischen Historismus in Europa. Das oft als ›Neuschwanstein des Nordens‹ bezeichnete Bauwerk beherbergt den Landtag und ein ­Museum. Daneben sollten auch der imposante Dom, das alte Palais, das Arsenal, der Marstall und das Staatstheater besichtigt werden.

Parchim

Nach rund 6 Kilometern Richtung Süden verlässt man den Schweriner See und erreicht die Stör-Wasserstraße (StW). Weitere 10 Kilometer später erreicht man die erste Schleuse des Tages, Banzkow. 15 Kilometer weiter gelangt man an der nächsten Schleuse in Matzlow-Garwitz in die Elde. Von dort sind es noch weitere 11 Kilometer bis nach Parchim.
Die rund 12 000 Einwohner zählende Kleinstadt erwartet seine Besucher mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern und das aus dem 14. Jahrhundert stammende Rathaus sind lohnenswerte Ziele.
Zum Erkunden der Stadt eignet sich der zentrumsnahe Wasserwanderrastplatz Fischerdamm, wo man ­bequem längsseits festmacht.

Lübz

Der nächste Tag beginnt zunächst mit der Schleuse in Parchim, die direkt hinter dem Wasserwanderrastplatz liegt. Danach folgen etwa 27 Kilometer entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße (MEW). Der Weg führt vorbei an wundervollen Naturgebieten, und mit etwas Glück kann man hier den seltenen Eisvogel erblicken. Unterwegs passiert man die kleine Ortschaft Neuburg, hinter der auch gleich die nächste Schleuse wartet. Weiter geht es die MEW entlang, bis man das nächste Etappenziel erreicht: Lübz, wo man in der Stadtmarina sehr schön und außer­ordentlich ruhig am Ortsrand liegt. Die Marina befindet sich auf der Ost­seite der Elde in einem eigenen ­Becken.
Lübz ist eine mittelalterlich geprägte Stadt mit liebevoll sanierten Fachwerkhäusern und Türmen gotischer Baukunst. Wer Fahrräder an Bord hat, für den lohnt sich ein Ausflug ins Umland mit seinen vielen Schlössern. Auch ein Besuch des Stadtmuseums empfiehlt sich, wo man unter anderem über die Geschichte der Braukunst informiert wird, die Lübz seit langem prägt.

Plau am See

Das nächste Teilstück des Törns steht von allem im Zeichen von vier Schleusen, die man durchfährt. Die erste Schleuse befindet sich gleich zum Start in Lübz. Danach folgt man weiter der MEW durch die herrliche Naturlandschaft und durchfährt die beiden Schleusen in Bobzin und Barkow. Nach etwa 23 Kilometern entspannter Fahrt kommt man nach Plau, wo die letzte Schleuse dieses Tages wartet. Gleich dahinter befindet sich der große und gut geschützte Wasserwanderrastplatz Plau, wo man an seitlichen Auslegern festmacht. Bei der Ansteuerung sollte unbedingt auf die zahlreichen Ausflugsschiffe geachtet werden.

Plau ist auf dem Törn ein echtes Highlight. Die Stadt ist mit ihren Backsteinbauten und Fachwerkhäusern sehr hübsch anzusehen und bietet darüber hinaus mit dem Burgmuseum eine erlebnisreiche Zeitreise. Eine herrliche Aussicht kann man auf der sogenannten Hühnerleiter genießen, einer Brücke, von der aus man den Schiffen und Sportbooten in der Schleuse zuschauen kann. Naturliebhaber sollten unbedingt den Naturschutzpark mit dem Aussichtsturm am Nordwestufer des Plauer Sees besuchen. Mit etwas Geduld kann man von dort oben Seeadler und sogar Fischotter beobachten.

Der Luftkurort Plau ist eine touristische Hochburg und bietet eine breite Auswahl an Gastronomie, Kultur und verschiedenen Veranstaltungen. Hier kann man bei gutem wie schlechtem Wetter auch mal einen ganzen Hafentag einlegen.

Jedes Jahr im Juli findet auf dem Plauer See die ›Badewannenrally‹ statt, bei der man viele skurrile selbstgebaute Wasservehikel bestaunen kann.

Der Plauer See

Nachdem man auf dem Weg bis Plau fast ausschließlich auf Kanälen und Flussläufen unterwegs war, bietet sich ein Ausflug oder eine Rundfahrt über den Plauer See an. Mit 39 km² Wasserfläche ist er der drittgrößte See in Mecklenburg-Vorpommern und der siebtgrößte in Deutschland.

Von Nord nach Süd beträgt seine Ausdehnung rund 15 Kilometer. Die durchschnittliche Tiefe liegt bei 6,8 Metern. In idyllischen und geschützten Buchten liegt man entspannt vor Anker und entschleunigt.

Möchte man sich die Zeit ein wenig auf dem Plauer See vertreiben, ­offenbart der Norden eine Anlegemöglichkeit, bei der vor allem ­Hobbyangler und Räucherfisch-
Liebhaber auf ihre Kosten kommen.

Fischerei Alt Schwerin

Anlegen direkt beim Fischer. Der kleine Hafen der Fischerei ›Alt Schwerin‹ liegt im Nordosten des Plauer Sees in der Wendorfer Bucht und zählt hier zu den Geheimtipps. Man liegt bequem an einem Betonanleger mit begehbaren Auslegern und genießt den herrlichen Blick auf die Bucht und den Plauer See.

Wie man dem Namen entnehmen kann, steht hier alles im Zeichen der Fischerei. Den Besucher erwartet eine reichhaltige Auswahl an vor Ort hergestellten Fischspezialitäten. Wer selbst angeln möchte, bekommt hier Angelkarten für den hauseigenen Angelteich.

Nachdem man den Plauer See bei Lenz nach Osten verlässt, durchquert man zunächst den kleinen Petersdorfer See, erreicht danach den Malchower See und später den Fleesensee. In diesem Bereich sind vor allem die Liegemöglichkeiten Malchow und Yachthafenresort Fleesensee zu empfehlen.

Malchow

Von Westen kommend befindet sich auf der linken Seite vor der Brücke der Stadthafen. Dieser eignet sich hervorragend, um die schöne Stadt Malchow zu besuchen. Auf der Hin- oder Rückreise sollte man Malchow unbedingt einplanen. Jedes Jahr findet hier am ersten Wochenende im Juli das älteste Heimatfest Mecklenburgs statt. Dann allerdings wird es hier sehr voll, und es empfiehlt sich, vorher einen Liegeplatz zu reservieren oder auf einen der anderen ­Häfen auszuweichen.

In Malchow befindet sich eine Drehbrücke, die man nur im geschlossenen Zustand durchfahren kann, wenn der Aufbau des Bootes nicht zu hoch ist. Je nach Wasserstand beträgt ihre Durchfahrthöhe 1,40 m bis 2,25 m Meter. Die Brücke öffnet in der Hochsaison für größere Boote immer zur vollen Stunde. Pro Jahr passieren bis zu 20 000 Boote diese engste Stelle auf dem Weg zur Müritz. Hier muss mit teilweise erheblichen Wartezeiten gerechnet werden.

Yachthafenressort Fleesensee

Im Süden des Fleesensees befindet sich mit dem SBS Yachthafenressort eine Marina, die über eine überdurchschnittlich gute Infrastruktur verfügt. Vom Werftbetrieb bis zur Bootstankstelle findet man hier alles rund um das Thema Boote und Wassersport. Die Marina ist ein echtes Wassersportzentrum.

Westlich vom Fleesensee wartet der Kolpinsee, und nach dessen Überquerung erreicht man über einen kurzen schmalen Abschnitt auf der MEW die Müritz. Auf dem Weg dorthin befindet sich auch eine ADAC-Stützpunkt-Marina.

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Dieser ADAC Stützpunkt befindet sich westlich der Müritz in einer ruhigen Bucht auf dem vorgelagerten Reecksee zwischen Müritzsee und Kölpinsee.

Am Tor zur Müritz liegt man hier sehr ruhig an seitlichen Auslegern in ländlicher und idyllischer Umgebung.

Müritz

Nach einem erlebnisreichen Törn erreicht man schließlich die Müritz mit seinem Hauptort Waren. Neben einem Besuch der Stadt bietet sich natürlich an, den größten auf deutschem Gebiet befindlichen See zu erkunden, bevor man die Rückreise antritt. Je nach der zur Verfügung stehenden Urlaubszeit kann der folgende Törnvorschlag auch direkt angeschlossen werden.

Infos zum Törn - Von Schwerin bis Waren
  • Der Törn besteht aus etwa 7 Tagesetappen mit einer Gesamtfahrzeit von ca. 20 Stunden (Wartezeiten an Schleusen beachten!).
  • Die Entfernung beträgt von Schwerin bis Waren 238 Kilometer.
  • Die Höchstgeschwindigkeit auf der Müritz-Elde-Wasserstraße beträgt 6 km/h bis km 121 und 9 km/h ab km 121.

 

Törn Waren - Rheinsberg - Auf den Spuren Fontanes

Kleine Häfen und große Marinas. Von Waren (Müritz) bis Rheinsberg (Mark), aber auch Natur und Kultur pur. Einer der schönsten und abwechslungsreichsten Urlaubstörns in der Region führt von der Müritz über ­erlebnisreiche Wasserwanderwege und mehr als 20 Seen bis in die Mark Brandenburg nach Rheinsberg. Das Revier wechselt zwischen großzügigen Wasserflächen und kanal­artigen Abschnitten.

Die Müritz

Auf der Müritz besteht für Charterboote ein Befahrensverbot, wenn der Wind über 4 Beaufort Stärke erreicht. Auch kann bereits bei mäßigem Wind eine unangenehme, kurze und steile Welle entstehen. Eine besondere Beachtung sollte man auch den Untiefen und der Betonnung geben. Skipper ohne Erfahrung und Revierkenntnisse sowie ohne Sportbootführerschein sollten stets in der Nähe des Westufers fahren.

Schlösser, Kunst und Kultur

Rechts und links der Wasserwege ­erzählen Schlösser und barocke Prachtbauten von der langen und prunkvollen Geschichte der Region. Viele dieser Sehenswürdigkeiten ­erwarten die Besucher mit einem reichhaltigen Kulturprogramm. Zahlreiche schöne Häfen auf dem Weg laden zur Übernachtung und zu spannenden Landgängen ein.

Durchatmen in der Natur

In der Mark angekommen, die durch Theodor Fontanes Wanderungen weltberühmt wurde, schlängelt sich unser Törn durch Heidelandschaften, Moore und nahezu unberührte Wälder. Adler, Störche, Biber und Reiher bekommt man hier nicht selten zu sehen. Nachdem man die vier Schleusen auf dem Weg passiert hat, gelangt man schließlich nach Rheinsberg, wo wiederum ein großes kulturelles Angebot wartet.

Waren (Müritz)

Der Stadthafen in Waren zählt zu den beliebtesten Häfen an der Müritz. An den Schwimmstegen haben rund 160 Gäste und Dauerlieger Platz. Der Stadthafen eignet sich gut, um für den Törn Proviant zu bunkern und um die ca. 21 000 Einwohner zählende Stadt zu erkunden. Vor allem der Besuch des Müritzeums ist empfehlenswert. In dem ­modernen Natur-Erlebniszentrum befindet sich unter anderem das größte Süßwasser-Aquarium Deutschlands. Ideal, um sich über die Landschaft zu informieren und auf den anstehenden Törn einzustimmen.

Röbel

Nach rund 18 Kilometer südlicher Fahrtstrecke über die Müritz erreicht man die kleine malerische Stadt Röbel. Dort findet man einlaufend an Steuerbord zunächst den ADAC Stützpunkt Bootscenter Müritz - WSC Marina und danach den Seglerhafen. Beide Anlagen verfügen über Gastliegeplätze und vielfältige Serviceangebote. Der Stadthafen in Röbel liegt weiter südlich.
Vor allem der Besuch der niedlichen Altstadt von Röbel mit den liebevoll sanierten Fachwerkhäusern lohnt sich. Die Seepromenade gilt als eine der schönsten des Landes. Röbel hat auch den Beinamen ›Bunte Stadt am kleinen Meer‹, was eine ziemlich zutreffende Bezeichnung darstellt.

Rechlin

Im Südosten der Müritz gelangt man nach etwa 15 Kilometern auf der Müritz durch einen Stichkanal zum ADAC Stützpunkt Marina Müritz - Hafendorf im Claassee. Der Hafen bietet 350 gut geschützte Liegeplätze und verfügt über eine hervorragende Infrastruktur. Wegen der großen Charterbasis herrscht hier in der Hochsaison stets viel Trubel. ­Dafür ist aber das Serviceangebot, unter anderem mit einer Bootstankstelle, sehr gut.
Wer es lieber ruhiger mag, sollte sich für den etwa 5 Kilometer weiter südlich gelegenen Seglerhafen Rechlin entscheiden. Dieser Hafen liegt zugleich sehr zentral und befindet sich direkt am Ort Rechlin.
Für den Landgang bietet sich der ­Besuch der Bolter Mühle an, einer Wassermühle aus dem Jahre 1665, welche heute als Kultur- und Ausflugszentrum genutzt wird. Dazu lohnt sich in Rechlin der Besuch des Luftfahrttechnischen Museums. Im Ortsteil Boek, der im Norden liegt und zu Fuß am besten vom Hafendorf erreichbar ist, befindet sich der Eingang zum Nationalpark Müritz.

Schleuse Mirow

Von Rechlin aus gelangt man ans südliche Ende der Müritz. Dort fährt man in die MHW, überquert den kleinen Sumpfsee und erreicht nach etwa 7 Kilometern die erste Schleuse des Törns. Je nach Jahreszeit können die Wartezeiten an den Schleusen recht lang sein, weil das Verkehrsaufkommen entsprechend hoch ist. Die Mirower Schleuse verbindet das Kleinseenbegiet Mecklenburg mit dem Großseengebiet Müritz, weshalb sie auch das ›Tor zur Müritz‹ ­genannt wird. Die Hubtore sind schon von weitem sichtbar. Anfänger sollten in der Schleuse langsam und ruhig manövrieren. Schleusen ist viel einfacher, als man denkt.

Mirow

Vom Hafendorf Rechlin sind es rund 17 Kilometer bis zum Mirower See und Mirow. Der Stadthafen wird seit dem Jahr 2018 saniert. Leider steht noch nicht fest, wann er wieder öffnet. Es gibt aber auf dem See genug Alternativen. Empfehlenswert ist der Hafen vom Bootsservice Rick, der an der Schlossinsel am Ostufer des Mirower Sees liegt.
Sehenswert sind das Schloss und Kavaliershaus, welche heute als Museum dienen und für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.

Kleinseenplatte

Freie Auswahl! So könnte man das bezeichnen, was hinter Mirow auf den Wassersportler wartet. Die Mecklenburgische Kleinseenplatte besteht aus einer atemberaubenden Naturlandschaft mit 300 Seen, die durch Stichkanäle miteinander verbunden sind. Hier kann man sich je nach Lust, Laune und nach Anzahl der Urlaubstage seine Route aus­suchen. Überall liegt man gut geschützt vor Anker.
Die Seenplatte bietet aber auch zahlreiche Häfen und Stege, an ­denen sich Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung präsentieren.

Yachthafen Priepert

Sehr schöne, familiär geführte Anlage mit insgesamt 150 Liegeplätzen. Die Marina befindet sich am Ellbogensee direkt an der Durchfahrt zum Großen Priepertsee, am linken Ufer der OHW bei km 72,450.
Der Hafen mit Gastliegeplätzen an den Auslegern verfügt über die wichtigsten Serviceeinrichtungen wie Winterlager, Trocken liegeplätze oder Travellift bis zu 20 t.

Marina Wolfsbruch

Am Hüttenkanal liegt die für das ­Revier große Marina Wolfsbruch. Der sehr beliebte Anleger verfügt über ein reichhaltiges Serviceangebot, wie beispielsweise eine Boots­tankstelle. Direkt am Hafen gibt es eine Pizzeria sowie eine bei Wassersportlern bekannte und gern besuchte urige Hafenkneipe.

Rheinsberg

Nachdem die Kleinseenplatte verlassen wird, gelangt man über die MHW und den Rheinsberger See an den Zielort des Törns: Rheinsberg. Der Weg dorthin ist schleusenfrei. Diese Etappe über Tietzowsee, Jagowkanal, Schlabornsee und weiter über den Repenter Kanal in den Großen Rheinsberger See kann deshalb zügiger durchfahren werden als andererorts üblich. Über einen Stichkanal gelangt man zum Grienericksee. Am Ostufer des Sees befindet sich der Yachthafen. Die moderne Marina besticht durch ihre gute Lage und eine hervorragende Infrastruktur.

Für den Landgang bietet sich vor allem der Besuch des Rheinsberger Schlosses an, welches als erstes Bauwerk des Friderizianischen Rokokos gilt. Ein Baustil, der nach Friedrich dem II. (der Alte Fritz) benannt wurde. Im Schloss befindet sich das Literaturmuseum Kurt Tucholsky, dessen Werk ›Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte‹ die Stadt über die Grenzen hinaus bekannt machte.

Auch Theodor Fontane war auf seinen ›Wanderungen durch die Mark Brandenburg‹ von Rheinsberg mehr als begeistert. Diese Begeisterung ist nachvollziehbar, wenn man die vielen hübsch restaurierten Häuser aus dem 18. Jahrhundert sieht.

Daneben bietet Rheinsberg eine große Auswahl an Restaurants, Bars, Cafés und Geschäften. Man sollte sich etwas Zeit nehmen, um die Stadt zu besichtigen, bevor die Rückreise zum Müritzsee wieder angetreten wird.

Infos zum Törn - Waren - Rheinsberg
  • Für den Törn sollte man etwa 7 Tage (one way) einplanen.
  • Die Entfernung beträgt 200 Kilometer, mit einer Gesamtfahrzeit von ca. 20 Stunden.
  • Die Höchstgeschwindigkeit auf der MHW beträgt 9 km/h.
  • Auf Seen und seeartigen Erweiterungen mit einer Breite von mehr als 250 m außerhalb des ufernahen Schutzstreifens beläuft sich die Geschwindigkeit auf 25 km/h.