Großbritannien

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Die Südküste des Vereinigten Königreichs von Großbritannien hat landschaftlich, kulturell und historisch viel zu bieten. Das Land hat eine lange Seefahrtsgeschichte, weshalb der Wassersport dort sehr beliebt ist und entlang der gesamten britischen Küste intensiv betrieben wird.

Die Reviere

Das Gebiet der rund 300 Seemeilen langen englischen Kanalküste zeichnet sich durch eine felsige Steilküste mit starken Gezeitenströmen und vorspringenden Huken aus. Viele Häfen liegen geschützt hinter vorgelagerten Barren in den Unterläufen der Flüsse. Der mittlere Tidenhub beträgt in dieser Region zwischen 2 und 6 Meter, sodass eine exakte Gezeitennavigation absolut unerlässlich ist.

Im Englischen Kanal herrscht reger Schiffsverkehr, der durch die quer zu den Verkehrstrennungsgebieten verkehrenden Fähren verkompliziert wird. Grobe Verstöße gegen die in den Verkehrstrennungsgebieten geltenden Regeln werden von den britischen und französischen Behörden entsprechend geahndet.

Da der Wassersport an der Südküste des Vereinigten Königreichs sehr intensiv ausgeübt wird, findet der Bootssportler meist kommerziell betriebene Marinas mit hohem Ausstattungsstandard. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme über Funk wird erwartet. Da die Schiffe häufig im Päckchen an Moorings oder Pfählen liegen, ist ein Beiboot notwendig. Auch von Ankerliegern im teilweise recht weit gestreckten Hafengebiet wird Liegegeld erhoben.

Beim Befahren der Themse sind die starken Gezeitenströme und Sandbänke zu beachten.

Bei einem Besuch der britischen Kanalinseln ist es – wie in der gesamten Region – notwendig, mit aktuellen Unterlagen exakt zu navigieren und den Tidenhub, die Gezeitenströme und das Wetter entsprechend zu beachten.

Die sogenannten Inland Waterways, das englische Netz der Binnenwasserstraßen, bietet eine einzigartige Möglichkeit, das Land der Queen kennenzulernen. Nostalgisch und komfortabel zugleich bereist man die Waterways z.B. mit den Narrowboats.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
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Marina

Darthaven Marina

Ein sehr idyllisches Bild bietet das Städtchen Dartmouth vom Wasser aus - mit seinen alten Häusern, die sich den Hügel hinaufziehen. Diese Kulisse trügt nicht: Bei einem Spaziergang durch den Butterwalk kann man noch säulengestützte Fachwerkhäuschen aus dem 17. Jh. sehen, in der blumengeschmückten Foss Street in kleinen Läden stöbern und die alte St. Saviors Church (1372) besuchen. In ihrem Innern sind besonders die reich verzierte Kanzel (um 1500) und ein Chorgitter mit filigranen Schnitzereien sehenswert. 2 km südlich des Ortes, über der breiten Dart-Mündung, liegt Dartmouth Castle (15. Jh.). Vom Turm der kanonenbewehrten Burg hat man einen herrlichen Blick auf das Flusspanorama.
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Marina

Sovereign Harbour Marina

Einen stillen Kontrast zu den übervollen Kanalbädern Englands bilden die Hügel und Schafweiden des Naturparks South Downs, der sich westlich von Eastbourne fast bis nach Winchester erstreckt. Zwischen den Hügeln liegen verträumte Ortschaften, so z. B. Alfriston mit seinen reetgedeckten schwarzen Fachwerkhäusern und Lewes mit einem alten Schloss, dessen Mauerwerk aus den regionalen Flintstein-Kieseln errichtet wurde. Auf dem über 100 km langen South Downs Way, der für Wanderer, Radfahrer und Reiter ausgelegt ist, gelangt man auch zu den Kreideklippen Beachy Head gleich südwestlich von Eastbourne.
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Marina

Weymouth Marina

Das Seebad Weymouth gelangte schon Ende des 18. Jahrhunderts durch die Urlaubsaufenthalte Georges III. zu Popularität und gilt als eines der frühesten Touristenziele Englands. Die Hauptsehenswürdigkeit an der georgianischen Strandpromenade ist die Jubilee Clock, ein bunter Uhrenturm von 1887. Im Time Walk-Museum kann man eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit der Stadt machen. Jedes Jahr im Mai steigt in Weymouth eines der schönsten Drachenfestivals der Welt, das Weymouth International Beach Kite Festival mit vielen Wettkämpfen und Vorführungen.
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Marina

Torquay Marina

Torbay, der rund 35 km lange Küstenstreifen um das Badeort-Trio Torquay, Brixham und Paignton, ist wegen seiner subtropischen Vegetation auch als englische Riviera bekannt. Vom Hafen Torquays und den Sandstränden Babbacombe, Oddicombe und Torre Abbey fällt der Blick auf eine herrliche viktorianische Häuserkulisse - allerdings müssen die alten Fassaden inzwischen mit der wenig attraktiven Urlaubsbebauung wetteifern. Der Ort Brixham strahlt mit seinem Fischmarkt noch Fischerdorf-Flair aus. Krimifans sollten dem Torquay Museum einen Besuch abstatten, das eine umfassende Dokumentation über Leben und Werk der hier geborenen Agatha Christie (1890-1976) bietet. Originalmanuskripte und persönliche Gegenstände der Erfinderin von Hercule Poirot und Miss Marple sind außerdem in der mittelalterlichen Abtei Torre Abbey zu sehen.
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Marina

Buckler's Hard Yacht Harbour

Im National Motor Museum von Beaulieu kann man mehr als 250 Motorräder, Oldtimer, legendäre Rennwagen wie Bluebird oder Golden Arrow und Autos aus berühmten Filmen sehen. Das Museum lockt jährlich 400.000 Besucher nach Beaulieu und zählt damit zu den zwanzig touristischen Hauptattraktionen Großbritanniens. Doch auch für Naturfreunde hat die Region einiges zu bieten - Beaulieu liegt mitten im Nationalpark New Forest, einem der großen Wandergebiete Südenglands. Von Bucklers Hard führt ein schöner Weg entlang des Beaulieu River durch Eichenwälder. Das Besucherzentrum des Parks mit Informationen und Kartenmaterial befindet sich in Lyndhurst.
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Marina

Southsea Marina

Portsmouth ist seit dem 16. Jh., als hier die erste königliche Werft entstand, der wichtigste Stützpunkt der englischen Kriegsmarine. Im historischen Dockyard des Royal Naval Museums ist u. a. Lord Nelsons (1758-1805) legendärer Dreimaster H.M.S. Victory mit 104 Kanonen, vier Decks samt Kombüsen und Maschinenräumen und einer imposanten Galionsfigur zu besichtigen. 1805 siegte Nelson damit in der berühmten Schlacht von Trafalgar gegen Napoleon, die er selbst indes nicht überlebte. In dem charmanten Stadtteil Southsea mit seinen Piers, den Grünanlagen und den viktorianischen Häusern kann man nicht nur herrlich flanieren, sondern auch im Blue Reef Aquarium die Faszination der Unterwasserwelt erleben. Hier gibt es viele verschiedene Meeresbewohner aus europäischen und tropischen Gewässern zu sehen.
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Marina

Falmouth Marina

In dem attraktiven Fischerort Falmouth kann man zwischen vier Sandstränden zum Baden wählen, und der Abend nimmt am schönsten in den Pubs des Custom House Quay seinen Lauf. Links und rechts über der Fal-Mündung sind Pendennis Castle und St. Mawes Castle zu sehen, beide um 1540 von Heinrich VIII. erbaut, um den Hafen schützen. Von ihren Wehrtürmen genießt man einen herrlichen Ausblick über die Bucht. Im hügeligen Hinterland von St. Mawes findet man noch kleine, einsame Badeplätze und Dörfer mit historischen Häusern. Auch die 10 km südlich gelegene Halbinsel The Lizard ist landschaftlich sehr reizvoll und kann auf einem Klippenpfad umwandert werden.
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Marina

Chichester Marina

Lohnenswert ist ein Spaziergang im historischen Zentrum von Chichester, das von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist. Neben dem Marktkreuz, einem prachtvollen achteckigen Pavillon von 1501, ragen die Türme der Chichester Cathedral empor. Der Bau wurde im 11. Jh. begonnen und bis zum Beginn des 20. Jh. stetig verändert. Berühmt ist die Kirche für ihre Kunstwerke aus 9 Jahrhunderten, insbesondere das Altarbild von Graham Sutherland (1962) und die Glasmalereien von Marc Chagall (1978). Beide Werke sind dem von 1955-77 amtierenden Dekan der Kirche, Walter Hussey, zu verdanken, dessen private Kunstsammlung in der Pallant House Gallery zu bewundern ist. 2 km westlich des Stadtzentrums zeugt der Fishbourne Roman Palace, der auf das 1. Jh. n. Chr. zurückgeht, von der ersten Blütezeit Chichesters. Hier sind u. a. noch prachtvolle Fußbodenmosaike erhalten.
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Marina

South Dock Marina

Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten Londons zählen u. a. der Tower of London, wo die britischen Kronjuwelen aufbewahrt werden, die neugotische Klappbrücke Tower Bridge von 1894, der Palace of Westminster, in dem das Parlament tagt, der Buckingham Palace als Wohnung Königin Elizabeths II., die Westminster Abbey, in der die Könige von England gekrönt und beigesetzt werden, sowie die Westminster Cathedral, die Hauptkirche von Wales und England. Die Wachablösung der Queen’s Guard am Buckingham Palace gehört zu den ältesten und bekanntesten Zeremonien, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Marina

Shamrock Quay Marina

Mit Southampton verbinden sich die Namen gleich dreier berühmter Schiffe: Am 10. April 1912 stach von hier aus die Titanic zu ihrer Unglücksfahrt nach New York in See. Geschichte und Schicksal des berühmten Luxusliners sind im Southampton Maritime Museum dokumentiert, das in einem Lagerhaus aus dem 14. Jh. untergebracht ist. 1620 legte die Mayflower mit den Pilgrim Fathers an Bord einen Zwischenstopp in Southampton ein, weil Schäden am Schiff repariert werden mussten. Und schließlich hat das größte Passagierschiff der Welt, die Queen Elizabeth 2, in Southampton seinen Liegeplatz. Von den historischen Baudenkmälern Southamptons überstanden nur wenige die deutschen Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg. Sehenswert sind die St. Michaels Church (11. Jh.) und das restaurierte Medieval Merchants House (13. Jh.), beide in der French Street. Das Museum of Archeology im Gods House Tower, einem Wehrturm aus dem 15. Jh., zeigt Exponate aus der römischen Vergangenheit und des Mittelalters.
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Marina

East Cowes Marina

Osborne House in East-Cowes, das 1851 im Stil einer neapolitanischen Villa mit doppeltem Campanile erbaut wurde, war die Lieblingsresidenz von Queen Victoria. Hier verbrachte sie regelmäßig ihre Sommer. Zu besichtigen sind u. a. das Schlafzimmer der Königin, der Durbar Room, der im indischen Stil eingerichtet ist, sowie Fotos der Königsfamilie. Außerdem sind die Gartenanlagen zugänglich. Weiterer Anziehungspunkt ist die Segelregatta Admirals Cup, die vor Cowes stattfindet und vom Royal Ocean Racing Club organisiert wird. Die Regatta wird bereits seit 1957 ausgetragen und ist eine der bekanntesten auf internationaler Ebene.
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Marina

Dover Marina

Die weißen Kreideklippen von Dover waren für unzählige Inselbesucher das Signal, dass sie es nach England geschafft hatten, von Julius Cäsar bis hin zu den Touristen, die sich der Insel seit Generationen mit der Fähre nähern. Daran hat auch die Eröffnung des Eurotunnels nichts geändert - Dover kann sich immer noch rühmen, der meistfrequentierte Passagierhafen der Welt zu sein. Die eindrucksvollsten Kreidefelsen befinden sich östlich der Stadt, wo ein Küstenpfad die besten Tiefblicke bietet. Über der Stadt erhebt sich das berühmte Dover Castle (12.-14. Jh.) mit seinen bis zu 6 m dicken Mauern. Hier ist englische Geschichte auf engstem Raum zu sehen: ein römischer Leuchtturm aus dem 1. Jh. steht neben einer wiederaufgebauten angelsächsischen Kirche aus dem Jahr 1000, und in den 6 km langen unterirdischen Gängen der robusten normannischen Festung befindet sich Winston Churchills Kommandozentrale aus dem Zweiten Weltkrieg.
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Ramsgate Marina

Das Dickens House Museum von Broadstairs erinnert an die besondere Beziehung des Schriftstellers Charles Dickens zu dieser Stadt. Seit 1837 kam Dickens regelmäßig hierher und verfasste hier den Großteil seines Werkes David Copperfield. Im Museum sind u. a. Gegenstände aus Charles Dickens Besitz zu begutachten. Zur Sammlung gehören auch einige Briefe, die Dickens von oder über Broadstairs schrieb. Zu seiner Ehre findet auch das Dickens Festival statt, das sich großer Beliebtheit erfreut. Während des Festivals tragen sowohl die Einwohner von Broadstairs als auch Besucher Kleidung aus der Zeit Dickens und können an Spielen und Teeparties teilnehmen.
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Marina

Suffolk Yacht Harbour

Wer Englands älteste römische Stadt sehen will, kann von Ipswich aus einen Ausflug in das nahe gelegene Colchester unternehmen: die Stadt wurde 43 n. Chr. gegründet und kommt sogar im Comic-Klassiker Asterix bei den Briten als Camulodunum vor. Das ausgedehnte Colchester Castle, eine normannische Burg aus der Zeit Wilhelm des Eroberers (um 1080 erbaut), steht auf den Fundamenten einer römischen Befestigung, von der noch einige antike Mosaiken erhalten sind. Im Museum ist eine Sammlung römischer, aber auch alter britischer Statuen, Münzen und Nutzgefäße zu besichtigen.
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Marina

Yarmouth Harbour

Yarmouth ist ein guter Ausgangspunkt, um den äußersten Westen der Isle of Wight auf schönen Fußwegen zu erkunden. Nur wenige Kilometer von Yarmouth entfernt stößt man auf die Wahrzeichen der Insel, the Needles. Diese drei riesigen Kalkfelsen ragen vor der Westspitze aus dem Wasser. Auf dem westlichsten der Felsen steht seit 1859 ein Leuchtturm. Im Norden der Needles leuchten die Sandklippen von Alum Bay in 22 verschiedenen Farben. Auch das Yarmouth Castle, ein Küstenfort Henrys VIII., ist einen Besuch wert. Von hier hat man einen weiten Blick über den New Forest jenseits des Solent.
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Wissenswertes

Regeln und Bestimmungen für Großbritannien

Einreise mit dem Boot nach Großbritannien

Einreise mit dem Boot auf dem Seeweg

Spätestens beim Verlassen der EU-Gewässer sollte das digitale Einreiseformular der British Border Force befüllt und abgeschickt sein. Ein verspätetes Absenden des Formulars kann mit Bußgeld belegt werden. Nachdem ein Account angelegt wurde, sind Angaben zu Boot und Kapitän und Reisezeitraum bereit zu stellen. Auch die Reisepassnummern sämtlicher Reisenden werden abgefragt.

Zusätzlich zur Befüllung des Einreiseformulars der British Border Force, muss die elektronische Einreisegenehmigung (ETA) beantragt werden. Die Beantragung erfolgt online

Bereits bei Erreichen der britischen 12 sm Zone ist die Flagge „Q“ zu setzen. Die Anmeldung beim Hafenamt und Zoll (HMRC) ist obligatorisch. Die Zollformalitäten sind zu durchlaufen.

Der ADAC stellt auch generelle Informationen zur Einreise nach Großbritannien zur Verfügung uns gibt Brexit-Tipps.

Sicherheitsausrüstung

Grundsätzlich gibt es für Sportboote bis zu einer Länge von 13,70 Metern keine Sicherheitsausrüstungsgenstände, die an Bord sein müssen, solange die Yacht nicht gewerblich genutzt wird.

Trotzdem ist es jedem Skipper dringend anzuraten, im Rahmen seiner Sorgfaltspflicht ausreichend Rettungsmittel an Bord zu haben. Art und Umfang der Ausrüstung richten sich insbesondere nach der Bootsgröße und dem Fahrtgebiet.

Eine gute Unterstützung bei der Zusammenstellung der geeigneten Sicherheitsausrüstung bietet die Übersicht ›Empfohlene Mindest- und Sicherheitsausrüstung für Boote und Yachten‹.

Personaldokumente

Reisepass

Besondere Bestimmungen für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren benötigen ein eigenes Ausweisdokument. Kindereinträge im Reisepass eines Elternteils sind nicht mehr gültig.

Umsatzsteuer für Boote innerhalb der EU

Ein Nachweis über die entrichtete Umsatzsteuer (steuerrechtlicher Begriff für Mehrwertsteuer) wird von Bootsbesitzern innerhalb der Europäischen Union für alle Boote verlangt, die nach dem 1. Januar 1985 in Betrieb genommen wurden - Brüsseler Richtlinie 92/111/EWG vom 14. Dezember 1992. Ohne diesen Nachweis ist z.B. beim Einklarieren in einem Hafenamt der EU oder innerhalb der Hoheitsgewässer die Nachversteuerung vor Ort fällig. Berechnet wird die Umsatzsteuer dann nach dem Zeitwert des Bootes.

Kfz-Papiere

Führer- und Fahrzeugschein bzw. Zulassungsbescheinigung Teil I. Internationale Grüne Versicherungskarte empfohlen.

Haustiere

EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung und Bandwurmbehandlung, Identifikation durch Mikrochip. Einfuhrverbot für bestimmte Kampfhunderassen. Weitere Informationen unter www.defra.gov.uk