Golf von Venedig

Golf von Venedig

6

Die Serenissima – verkürzt aus dem Italienischen ›La Serenissima Repubblica di San Marco‹, zu Deutsch also ›Die allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus‹ – ist ein Magnet zu jeder Jahreszeit.
Eine der eindrucksvollsten Erlebnisse einer Seereise in der nördlichen Adria ist das Einlaufen in die Lagune von Venedig.

Von Ost nach West gestatten drei Seegatts die Zufahrt: Porto di Lido mit zwei Leuchttürmen (Diga Nord und Sud) südlich Punta Sabbioni, Porto di Malamocco zwischen dem Faro Rocchetta und Faro Ceppe sowie Porto di Chioggia mit seinem Leuchtfeuer.

Festmachen nahe Centro storico

Ideale Häfen zur Erkundung Venedigs sind die attraktiven und ganzjährig geöffneten Marinas Sant' Elena (s. Nr. D) auf der gleichnamigen Insel sowie die ADAC Stütz­punkt­marina Vento di Venezia (s. Nr. E) auf La Certosa. Da der Ausflug auf eigenem Kiel ins Zentrum ­Venedigs (Centro storico) wie dem Markusplatz nicht möglich ist, ist die Fahrt mit dem Vaporetto, dem Wassertaxi, eine gute Alternative.
Skipper, die mit ihrem Schiff wie weiland James Bond in Casino Royale den Canal Grande zu befahren gedenken, werden enttäuscht – Ausnahmegenehmigungen zur Befahrung gibt es nur für Venezianer.
Sile- und Brentakanal sind mit Haus- und Motorboot befahrbar.

Kanal der Villen

Auf dem im 16. Jh. angelegten Brentakanal geht es von Fusina an der Lagune bis Padua. Seine Ufer, Riviera del Brenta genannt, säumen zahlreiche Patrizierhäuser und venezianische Villen. Berühmt ist die 1720-56 errichtete, prächtige Villa Pisani, und mit ihrem 14 Hektar großen Park ist sie ein beliebtes Ausflugsziel.

Kanal zu Glas und Spitzen

Besondere Momente des Besuchs von Venedig auf eigenem Kiel verspricht der Besuch der bekannten Inseln Venedigs: Murano mit seinen Glaswerkstätten, Burano mit bunten Häusern und der Spitzenherstellung sowie Torcello mit der ab 1008 errichteten Kirche Santa Maria Assunta mit ihren prächtigen Mosaiken des 12. Jh.

Tidenhub und Flachwasser

Auf Törn in der Lagune oder auf den Kanälen, sollte der Tiden­kalender beachtet werden. Denn die Strömung kann mehrere Knoten betragen und dadurch die berechnete Zeit für die Anreise leicht verdoppeln. Zudem sind Tablet-Navigations-Apps vage, wenn es um die Tiefenangaben in den ­Lagunen geht.
Im Winter erschwert häufig starker Nebel die Orientierung. Auch die Bora reicht im Winter bis nach ­Venedig, und die Strömung in den Kanälen kann stärker ausfallen.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
ADAC Stützpunktmarina Sant'Andrea
Marina

Marina Sant'Andrea

Nur einige Kilometer östlich befinden sich die beeindruckenden Überreste einer einstigen römischen Weltstadt. Bevor Hunnenkönig Attila 452 über Aquileia, damals viertgrößte Stadt Italiens, herfiel, galt es als goldene Metropole. Einige wieder aufgerichtete Säulen, die Grundmauern des Forums und des Hafens sowie zahlreiche antike Fundstücke im Museo Archeologico erinnern an die Zeit, als hier Kaiser residierten und der Evangelist Markus missionierte. Im Mittelalter erlebte Aquileia als Bischofssitz eine weitere Blüte. Davon zeugt die mit Fresken aus dem 11. Jh. geschmückte Basilica Santa Maria. Als einzigartiges Zeugnis frühchristlicher Kunst wurden die Bodenmosaike (4. Jh.) im Hauptschiff und in der Cripta degli Scavi als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
C_aerea1
Marina

Porto San Rocco Marina Resort

Im Zentrum von Muggia, an der Piazza Marconi, entstand 1467 der Duomo di SS. Giovanni e Paolo mit seiner schön geschwungenen spätgotischen Fassade. Der Palazzo Comunale (1444) ist mit dem Markuslöwen geschmückt. Hier wie bei der Gesamtgestaltung der Piazza ist der Einfluss Venedigs unübersehbar. Lohnend ist auch ein Besuch des alten Muggia (Muggia Vecchia) auf dem Monte San Michele. Dort kann man die romanische Kirche S. Maria Assunta mit Fresken aus dem 12./13. Jh. besichtigen und die schöne Aussicht genießen.
Marina Certosa_1
Marina

Venezia Certosa Marina

Venezia Certosa Marina ist ein Yachthafen, welcher eingebettet in den Park der Insel Certosa in direkter Nachbarschaft zum historischen Zentrum von Venedig liegt inmitten der venezianischen Lagune. Seine Infrastruktur und Dienstleistungen entsprechen den Anforderungen einer modernen Marina Resorts. Für die Qualität seiner Liegeplätze hat der Hafen im Jahr 2024 die Zertifizierung Marina Excellence erhalten. Auf Grund seiner geringen Auswirkungen auf die Umwelt wurde das Projekt zudem zum sechsten Mal in Folge mit der Blauen Flagge der FEE* für touristische Standorte ausgezeichnet.
Marina San Giusto
Marina

Marina San Giusto

Bei einem Rundgang durch Triest darf ein Aufstieg zum Castello di San Giusto (1470) nicht fehlen. Neben einem hervorragenden Ausblick lohnt ein Abstecher zur nahen Cattedrale San Giusto, die einst aus den Trümmern einer frühchristlichen Kulthalle errichtet wurde. Das Kirchlein San Silvestro (11. Jh.) ist das älteste Gotteshaus in Triest. Südwestlich davon steht der Arco di Riccardo, ein Torbogen des augusteischen Mauerrings. Das früher am Meer gelegene Teatro Romano (1. Jh.) kam erst 1938 beim Abriss eines Stadtviertels wieder zum Vorschein. Im Zentrum der Piazza dellUnita steht der imposante Palazzo del Municipio (19. Jh.).
Marina Portoroz
Marina

Marina Portoroz

Von Portorož aus kann man bequem in das benachbarte Piran spazieren und dort in den Altstadtgassen bummeln. Auf dem fotogenen Hafenplatz steht ein Denkmal des berühmten Geigers Giuseppe Tartini (1692-1770), der aus Piran stammte. Dahinter zieht der rot gestrichene gotische Palazzo aus dem 15. Jh. die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Verwinkelte Gässchen führen hinauf zum Wahrzeichen der Stadt, dem Campanile der Georgskirche aus dem 17. Jh., der nach dem Vorbild von San Marco in Venedig erbaut wurde. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die roten Dächer und das vorgelagerte Meer.
marinakarte_401815
Marina

Porto Turistico di Jésolo

Einst galt Jésolo als geistliches Zentrum der Region – im 7. Jh. entstanden hier 40 Kirchen und drei Klöster. Das Fußbodenmosaik der Kathedrale diente gar als Vorbild für Venedigs Basilika S. Marco. Ein paar mit Efeu überwachsene Mauerreste, viel mehr blieb nicht übrig von der einstigen Pracht – weggeschleppt von den Venezianern. Heute übersteigt die Zahl der Hotels in dem turbulenten Badeort um ein Vielfaches die der Kirchen.
marinakarte_401884
Marina

Marina Koper

Rund um den Hauptplatz von Koper und in den angrenzenden Gassen des mittelalterlichen Zentrums gibt es einiges zu entdecken. Hier prunkt noch heute der Markuslöwe, Venedigs Wappentier, unübersehbar an vielen alten Hausfassaden. Wie einflussreich und wohlhabend Koper zur Zeit der Venezianer war, zeigen noch heute die öffentlichen Gebäude dieser Zeit, wie etwa der Prätorenpalast aus dem 15. Jh., die gegenüberliegende Loggia, der gotische Dom an der Ostseite des Hauptplatzes und dahinter die Rotunde aus dem 12. Jh.
marinakarte_402030
Marina

Marina Timavo

Im Castello Nuovo (16. Jh.) in Duino schrieb Rainer Maria Rilke, der hier 1911/12 wohnte, seine Duineser Elegien. Sein damaliger 3 km langer Spazierweg über die Klippen von Duino zur malerischen Bucht von Sistiana ist heute als Sentiero di Rilke ausgeschildert. Von hier eröffnen sich spektakuläre Ausblicke auf den Golfo di Panzano. Das Castello Nuovo befindet sich heute im Privatbesitz der Familie Thurn und Taxis, einige Räume sind jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich. Vom Castello Vecchio auf dem Nachbarfelsen (11. Jh.) ist nur noch die Ruine übrig.
marinakarte_401530
Marina

Marina Poreč

Bedeutendstes Prunkstück der autofreien Altstadt von Poreč ist die dreischiffige Basilika, die Erzbischof Euphrasius Mitte des 6. Jh. errichten und im Innern in byzantinischer Tradition mit farbenprächtigen Mosaiken ausstatten ließ. Von ihrem Glockenturm (16. Jh.) hat man eine überwältigende Aussicht auf Poreč und das Umland. Im Anschluss an eine Stadtbesichtigung kann man durch den palazzigesäumten Decumanus, eine der schicksten Flaniermeilen Istriens mit zahlreichen kleinen Läden und Eisdielen, bummeln.
marinakarte_401880
Marina

Marina di Camping Capalonga

Der Ort entstand vermutlich aus einer kleinen Gruppe von Inseln, die als Insulae Bibioni oder Bibiones schon in einigen römischen oder mittelalterlichen Urkunden erwähnt wurden. Heute stehen für Urlauber in dieser Region vor allem Erholung, Unterhaltung und Badevergnügen auf dem Programm - wegen seiner einladenden, sehr flachen Sandstrände zieht Bibione insbesondere Familien mit Kindern an. Das Stadtbild ist geprägt von den zahlreichen Hotels, Pensionen und Campingplätzen, deren Bettenanzahl die Einwohnerzahl um das 40-fache übertrifft.
marinakarte_401831
Marina

Marina 4

In Cáorle, das sich noch etwas vom Charme vergangener Zeiten bewahren konnte, ließen die genuesischen Plünderer von 1380 wenigstens den romanischen Duomo di Santo Stefano (11. Jh.) unversehrt. Wertvollstes Stück darin ist die berühmte Pala dOro, ein byzantinisch-venezianisches Altarbild aus vergoldetem Silber. Sehr malerisch steht auch das Fischerkirchlein Santuario della Madonna dellAngelo direkt am breiten Sandstrand. Die historische Altstadt mit den kleinen Gassen, den Glockentürmen und den mit typisch venezianischen Farben gestrichenen Häusern lohnt einen Spaziergang.
marinakarte_401835
Marina

Marina di Chioggia

Das Fischerstädtchen wird liebevoll Klein-Venedig genannt. Kein Wunder: Die gewölbten Brücken, die Kanäle, die venezianischen Häuser und die kleinen Gassen erinnern unweigerlich an die große Schwester. Der Dom, das größte Bauwerk der Stadt, wurde nach der Verlagerung des Bistums von Malamocco nach Chióggia im Jahr 1110 umgebaut. Nach einem Brand im Jahr 1623 wurde er vom Architekten B. Longhena neu errichtet und im Jahr 1674 fertig gestellt. Die Fassade blieb unvollendet. Der Innenraum ist im Barockstil gehalten und mit sehenswerten Gemälden und Skulpturen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgestattet. Beachtenswert ist der Glockenturm, der zwischen 1347 und 1350 erbaut wurde.
Alle Marinas anzeigen
Kroatien
Berge, Meer und Hinterland: Kroatien entdecken
Jetzt entdecken!

Wissenswertes

Regeln und Bestimmungen für den Golf von Venedig

Das Befahren der Lagune von Venedig erfordert den Sportbootführerschein See (SBF See).
Der Canal Grande und die Seitenkanäle Venedigs dürfen von Booten und Yachten nicht befahren werden. Jet-Ski-Fahren ist in der Lagune von Venedig verboten.

Kennzeichnungspflicht

  • In der Lagune von Venedig besteht Kennzeichnungspflicht für Motorboote mit einer Motorleistung über 10 PS
  • Das Kennzeichen besteht aus der Abkürzung „LV“ („Laguna di Venezia“, Lagune von Venedig) und einer fünfstelligen Ziffernfolge. Es ist gut sichtbar am Boot anzubringen.
  • Deutsche Bootfahrer haben in der Regel ein amtliches bzw. amtlich anerkanntes Kennzeichen (z.B. vom ADAC) am Boot und sind insofern vom Führen des LV-Kennzeichens in der Lagune befreit.
  • Bootfahrer, ohne Kennzeichen am Boot, wenden sich zur Beantragung an die Behörde Infrastrutture Venete (nur möglich mit italienischer Steuernummer und Wohnsitz).
  • Ein Kennzeichen vom Luganer See oder Lago Maggiore wird nicht anerkannt.

Höchstgeschwindigkeiten und Vorschriften

Zum Schutz von Gebäuden gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen 5 und 20 km/h, die in einer Übersichtskarte dargestellt sind. Diese Karte ist in Yachthäfen erhältlich. Eine Grobübersicht der Geschwindigkeiten stellt die Stadtverwaltung von Venedig zur Verfügung.

  • Die absolute Höchstgeschwindigkeit für alle Boote in der gesamten Lagune liegt bei 20 km/h.
  • In den meisten Lagunenkanälen, die durch die Sandbänke führen, oder in den Abschnitten, die kleinere Inseln säumen, liegt die Grenze bei 8 km/h.
  • In einigen kleinen Lagunenkanälen nördlich von Torcello beträgt die Maximalgeschwindigkeit aufgrund von Umweltschutzproblemen 5 km/h.
  • In Murano beträgt die Grenze im internen Hauptkanal  7 km/h, in den anderen internen Kanälen 5 km/h. In den umgebenden externen Kanälen beträgt die Grenze 8 km/h.
  • In Burano beträgt die Grenze in den Außenkanälen 8 km h. Ausnahme bildet die Strecke zwischen Torcello und Burano: hier liegt die Grenze 11 km/h. In den Innenkanälen beträgt die Grenze 5 km/h.

Eine Komplettübersicht der Vorschriften in der Lagune in italienischer Sprache zeigt die Seite Infrastrutture Venete.

Eine Vorhersage der Gezeiten in italienischer Sprache erfährt man telefonisch unter: 0039 041 241 1996.