Südliche und Westliche Ostsee

Südliche und Mittlere Ostsee

3

Welche Vielfalt! Schärengärten, Kliffküsten, Kanäle quer durch ­Schweden und grüngesäumte Binnenseen. Dazu malerische ­Kalksteininseln draußen auf See, Nehrungen und Haffs vor Polen.

Die südliche Ostsee ist vielfältig und abwechslungsreich: Da sind die Gestade der Halbinsel Schonen gegenüber dem dänischen Seeland oder die Ostküste Smålands und Blekinges um Karlskrona. Da warten einsam-ruhige Kalkinseln mit Kreidekliffs wie Öland oder weit draußen Gotland. Verlockend sind auch die Schärengärten vor der Hauptstadt Stockholm und nicht zuletzt die Chance, auf eigenem Kiel das Königreich mit Land und Leuten auf dem Göta Kanal und den Seen Vänern und Vättern kennenzulernen. Selbstredend lohnt auch das granitgestaltete dänische Bornholm die Überfahrt.

 

Schären, Haff und Klippen

Anders das Bild vor der Ausgleichs­küste Polens, die nur mäßig durch Buhnen und Steinverbauungen ­geschützt ist. Sandstrände, Strandseen und sahara-ähnliche Wanderdünen wie die von Łeba im Slo­winski Nationalpark bestimmen das Bild. Ruhigere Gewässer schaffen die Nehrungen vor dem Stettiner und dem Frischen Haff, aufgelockert durch die Danziger Bucht mit der alten Hansestadt und ihrem Krantor. Vor Polen finden sich abseits großer Badeorte noch heute ruhige, bisweilen sogar einsame Strandabschnitte.
Dieses Ostsee-Potpourri unterschiedlicher Kulturen, Küstenlinien und Seegebiete will entdeckt werden. Dies ermöglichen zahlreiche Marinas und Häfen. Darunter abgelegene, aber auch Stadt-Highlights wie Göteborg, Danzig und die schwedische Hauptstadt Stockholm.

Marinas in diesem Revier

Marina
Bojenfeld
Ankerplatz
4 Hafen vom Wasser
Marina

Ancora Marina

Neustadt ist nicht so jung wie sein Name vermuten lässt. Allerdings zerstörten Brände und der Dreißigjährige Krieg die meisten der historischen Gebäude. Eine glückliche Ausnahme stellt die Stadtkirche dar mit einer Bausubstanz aus dem 13. Jh. und einem Renaissance-Altar. Ebenfalls noch aus dem 13. Jh. stammt das backsteinsolide Kremper Tor mit seinem Stufengiebel. Hier logiert das Ostholstein-Museum mit prähistorischen Fundstücken der Region sowie das Cap Arcona-Museum. In Letzterem wird das tragische Schicksal der KZ-Insassen dokumentiert, die beim Untergang der Cap Arcona und zweier weiterer Schiffe 1945 den Tod fanden. Nicht ganz so alt, wie er aussieht, ist der Pagodenspeicher von 1829 mit seinem ungewöhnlichen, sechsfach gestuften Dach. Der massive Fachwerkbau diente bis ins 20. Jh. als Lagerhaus für Getreide.
Rungsted Havn
Marina

Rungsted Havn

In Rungsted lohnt sich ein Besuch des Karen-Blixen-Museums. Die Autorin von Jenseits von Afrika und zahlreichen anderen Romanen kehrte nach 17-jährigem Aufenthalt in Afrika 1931 ins Haus ihrer Kindheit zurück. Ihre kleine Corona-Schreibmaschine ist in diesen Räumlichkeiten ebenso ausgestellt wie das Grammophon, das ihr Geliebter Denys Finch Hatton ihr verehrte, bevor er in den Bergen Kenias mit dem Flugzeug abstürzte. Die Bibliothek zeigt Werke und Übersetzungen der eigenwilligen Schriftstellerin, die auch unter Isaak Dinesen oder Tania Blixen publizierte. Rungstedlund schließt sich ein Park an, in dem die Schriftstellerin unter einer Buche begraben ist. Er ist ein Vogelschutzgebiet, aber jedermann zugänglich.
Marina Wiek
Marina

Marina Wiek

Schon von weit her sieht man den verzierten gotischen Giebel der Pfarrkirche St. Georg. Der harmonische Kirchenbau entstand um 1400. Besonders interessant sind das Dachgestühl mit seiner eindrucksvollen Balkenkonstruktion und die ungewöhnliche Holzplastik des hl. Georg zu Pferd (um 1500), die wie eine zu groß geratene Spielzeugfigur anmutet. Das Wieker Kinderkurheim am Südende des Ortes, ein Ensemble von 26 lang gestreckten, weißen Holzbauten, wurde 1929 von dem Bauhausschüler Waldo Wenzel im sog. Floridastil errichtet und steht unter Denkmalschutz. Im Hafen von Wiek ist noch das Gerippe einer alten, nach dem Ersten Weltkrieg gebauten Kreideverladebrücke zu sehen. Der Plan, die am Kap Arkona abgebaute Kreide vom Wieker Hafen aus zu verschiffen, wurde jedoch nie realisiert.
Køge Marina
Marina

Køge Marina

Sehenswert ist die Altstadt von Køge mit dem mittelalterlichen Marktplatz. Das Kunstmuseet Køge Skitsesamling hat sich – wie der Name schon sagt – auf Skizzen verlegt und beschreibt den Kunstprozess von der Idee bis zur Ausführung. Schloss Vallø (6 km südlich von Køge) besitzt zwei ungleiche Türme und einen bekannten Zwiebelgarten. Er ist ganzjährig geöffnet, während das Schloss selbst nicht zugänglich ist.
Kühlungsborn
Marina

Bootshafen Kühlungsborn

Hauptattraktionen sind der 4 km lange Strand samt Promenade und Leuchtturm sowie die Schmalspurbahn Molli. Sie ist mehr als 100 Jahre alt und verkehrt bis zu zwölf mal täglich zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan, das wegen seiner herrlichen Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert und seiner klassizistischen Gebäude einen Besuch lohnt. Ein weiterer Anziehungspunkt ist Heiligendamm, die weiße Stadt am Meer, mit seinem von weiß verputzten, klassizistischen Häusern gesäumten Kurplatz und dem Grand Hotel.
Marina Lagunenstadt Ueckermünde
Marina

Marina Lagunenstadt Ueckermünde

Das Renaissanceschloss von Ueckermünde ist eines der wenigen erhaltenen Baudenkmäler aus dem Besitz der 1637 ausgestorbenen pommerschen Herzogslinie. Das im Schloss befindliche Haffmuseum zeigt Fundstücke aus der Region und informiert über Stadtgeschichtliches, Handwerk, Fischerei und Schifffahrt. Sehenswert ist auch die Marienkirche mit ihrem Rokoko-Kanzelaltar. Um Ueckermünde herum breitet sich die stille, naturgeschützte Heidelandschaft aus, die zum Wandern und Radfahren einlädt.
Citymarina Stralsund
Marina

Citymarina Stralsund

Auf einem Spaziergang durch die Altstadt Stralsunds fühlt man sich mitunter fast wie im Mittelalter. So stammt das älteste der vielen Backsteinhäuser aus dem 13. Jh. und ist damit nur 100 Jahre jünger als die Stadt selbst. Sehenswert ist auch die St. Nicolai-Kirche mit ihrer dreischiffigen Basilika aus dem späten 13. Jh. und der reichen Innenausschmückung. Die imposante Marienkirche bietet vor allem vom Turm eine wunderbare Aussicht auf Giebel, Backstein und glitzernde Wasserflächen. Ein absolutes Muss für maritim interessiertes Publikum ist das 2008 eröffnete Stralsunder Ozeaneum. In 39 Aquarien mit einer Wassermenge von sechs Millionen Litern gibt es ca. 7000 lebende Tiere und Unterwasserpflanzen in einer den Ozeanen nachempfundenen Umwelt zu bestaunen. Der von der Umweltorganisation Greenpeace mitfinanzierte Bereich 1:1 - Riesen der Meere mit sieben lebensgroßen Modellen von Blau-, Schwert- und Buckelwalen in einer 20 m hohen Halle gilt als weltgrößte Waldokumentation.
Rudkøbing Havn
Marina

Rudkøbing Havn

Die Altstadt von Rudkøbing rund um Brogade, Gåsetorvet, Smedegade und Østergade ist mit ihren betagten Fachwerkhäusern einen Besuch wert. Das Langeland-Museum beschäftigt sich hauptsächlich mit Funden aus der Region der Inseln Langeland und Strynø. Ein großer Teil der Exponate stammt aus der Ur- und Frühgeschichte, da auf Langeland viele Hünengräber zu finden sind. Überdies sind viele kleine Sammlungen von Waffen, Reitausrüstungen, Silbermünzen und Glas zu sehen. Das Apothekenmuseum Det gamle Apotek zeigt abenteuerliche Gebräue, die anno dazumal Übel und Schmerzen ausgetrieben haben sollen.
Gedser Lystbådehavn
Marina

Gedser Lystbådehavn

Die lokalgeografische Sammlung im Schwarzen Museum zeigt Funde von Falsters Küsten in Form von Fossilien, Gesteinen, Mineralen und Bernstein. Eine Spezialsammlung von Quarzen und Granatsteinen enthält auch den weltgrößten geschliffenen vierzackigen Stern-Almandin. Einen Besuch wert sind auch der Gedser Lokschuppen und Dänemarks südlichster Leuchtturm, der eine hervorragende Aussicht über Lolland und nach Deutschland bietet.
Assens Havn
Marina

Assens Marina

Die 800 Jahre alte Kaufmannstadt Assens beherbergt einige von Dänemarks schönsten Gassen. In der charmanten, gut erhaltenen Stadtmitte findet man zahlreiche Fachwerkhäuser. Assens Miniby bildet die Stadt im Miniaturformat um das Jahr 1900 ab. Bei einem Ausflug zur Insel Baagø lohnt es sich, den 1816 errichteten Leuchtturm zu besichtigen – der erste wurde nachweislich bereits 1705 gebaut. Trotz der geringen Einwohnerzahl der Insel befindet sich hier eine Naturschule.
marinakarte_400517
Marina

Schweriner Yachtclub

Das Wahrzeichen der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern ist die einstige Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Das um einen Innenhof errichtete, mit seinen Giebeln und Türmchen märchenhaft wirkende Schloss liegt malerisch auf einer Insel im Schweriner See. Das Schloss ist heute Sitz des Landtages, beherbergt aber auch ein Schlossmuseum. Die Altstadt Schwerins lohnt einen ausgedehnten Bummel. Bald schon stößt man auf den Markt mit seinem Rathaus im Tudor-Stil (19. Jh.) und dem Neuen Gebäude mit seiner Säulenvorhalle. Dahinter ragt der gotische Backsteindom mit seinem 117 m hohen Turm auf. Besonders sehenswert ist der Flügelaltar aus dem 15. Jh.
marinakarte_401074
Marina

Seglerhafen Ralswiek

Das im Stil der Neorenaissance gebaute Schloss Ralswiek wurde 1893 für den Grafen Douglas errichtet und ist durch sein markantes Äusseres auffallend. Die weitgehend erhaltene Inneneinrichtung ist sehenswert. Sie wurde teilweise vom Maler und Architekten Henry van de Velde entworfen, einem bedeutenden Künstler des Jugendstils. Von der Freitreppe des Schlosses genießt man einen herrlichen Blick über den weitläufigen Schlosspark, den Großen Jasmunder Bodden und die Freilichtbühne der Störtebeker Festspiele. Letztere stellen einen kulturellen Höhepunkt der Region dar. In einem Theaterstück mit über 120 Mitwirkenden, 20 Pferden, Spezialeffekten und abendlichem Feuerwerk leben alljährlich die Legenden vom Piraten Klaus Störtebeker, dem Robin Hood der Ostsee, wieder auf.
marinakarte_400155
Marina

Vang Havn

Die nahe gelegene Stadt Hasle ist eng mit der Geschichte der Insel verknüpft: Hier fanden sich im Jahre 1658 die Männer zusammen, die Bornholm unter der Führung von Jens Koefoed von der schwedischen Besatzungsmacht zu befreien beschlossen. Sehenswert ist die Kirche, deren ältester Teil das spätgotische Langhaus ist. Sie hat einen niederdeutschen Altar aus dem 17. Jh. Auf dem Friedhof liegt der in Hasle geborene Tenor Vilhelm Herold (1865–1937) begraben.
marinakarte_402190
Marina

Åhus Hamn

Åhus erfreut sich heute hauptsächlich wegen seiner schönen langen Strände großer Beliebtheit bei Touristen. Im Mittelalter war es Sitz des Erzbischofs und ein bedeutender Hafenort. 1617 verlor Åhus seine Stadtrechte an Kristianstad, danach stagnierte die Entwicklung. Am Hafen steht heute noch die Ruine einer Burg, und im Ortszentrum gruppieren sich um den kopfsteingepflasterten Marktplatz Häuser aus dem 18. und 19. Jh. und die Stadtkirche aus dem 13. Jh. mit imposantem Treppengiebel. Außerdem befindet sich in Åhus die große Schnapsdestillerie einer bekannten Marke ...
Alle Marinas anzeigen
Kroatien
Berge, Meer und Hinterland: Kroatien entdecken
Jetzt entdecken!

Wissenswertes

Polen und Bornholm

Das Land zwischen Ost und West bietet mit seiner 500 km langen Ostseeküste ein Revier mit Dünen und Nehrungen. Draußen auf See lockt der Törn um das dänische Bornholm.

Wassersport hat sich an Polens 500 km langer Ostseeküste dank zahlreicher Yachtclubs und Marinas wie in Świnoujście (Swinemünde), Kołobrzeg (Kolberg), Ustka (Stolpmünde), Łeba (Leba), Gdynia (Gdingen) und Gdańsk (Danzig) gut entwickelt. Sogar an der berühmten Holzmole in Sopot (Zoppot) existiert eine Marina.

Zwischen Swine-Mündung und ­Kaliningrad liegen vier Reviere: die Ostseeküste mit gerade verlaufender Ausgleichs­küste, das Stettiner Haff, die sich hinter der Halbinsel Hel öffnende Danziger Bucht und das durch die Nehrung von der Ostsee getrennte Frische Haff ­(Zalew Wiś­lany) mit der Marina Krynica Morska (Kahlberg).

Der polnische Teil des Haffs kann über die Weichsel via Schleuse Gdańska Głowa über den Fluss ­Szkarpawa erreicht werden. Der Zugang von der Ostsee durch die Straße von Baltijsk führt durch russisches Gewässer und erfordert ein russisches Visum!

Attraktiv ist der Törn ums dänische Bornholm. Hier bieten sich drei Marinas an: im Norden der kleine Hafen Vang, im Westen Rønne und im Osten Nexø.

 

Schweden mit dem Boot

Skipper aus dem In- und Ausland finden im Königreich Schweden mit 8000 km Küsten­linie, über 1000 km Kanälen und 96 000 Seen ein traumhaftes Revier.

Jeder sechste Bürger des Königreichs Schweden besitzt ein Boot, was angesichts der Küstenlinie und Seenvielfalt nicht verwundert. Fast jeder noch so kleine Küstenort stellt Liegeplätze und Infrastruktur (Slipstellen, Sanitäranlagen) bereit. Trotz der Vielzahl an Liegeplätzen kann es im Sommer in Hauptreisegebieten so eng werden, dass Gast­boote in Päckchen gelegt werden.

Die schwedische Küstenlandschaft ist geprägt von Schärengärten, Gruppen von Inseln und Inselchen, die vielerorts vor den Küsten liegen. Manche Schären sind winzige, glatt gespülte und kahle Klippen, andere wieder sind große, bewaldete und oft auch bewohnte Inseln. Die größten und schönsten Schärengärten liegen außerhalb von Stockholm und Göteborg, bei Örnsköldsvik und Lulea in Nordschweden sowie an der südostschwedischen Küste außerhalb von Karlskrona und Västervik und bei St. Anna in der Provinz Östergötland. Sportboote, die von See aus in das Schärengebiet einfahren, sollten in diesem Bereich nur das ausgewiesene Fahrwasser benutzen. Bei der Schärenfahrt sowie bei der Ansteuerung der dortigen Häfen von See ist zu berücksichtigen, dass außerhalb der in den Seekarten ausgewiesenen Fahrwasser die Vermessung teilweise lückenhaft sein kann und es so zu unliebsamen Bekanntschaften mit nicht verzeichneten Klippen und Untiefen kommen kann.

Die größten Seen in Schweden sind der Vänernsee mit 5585 m², Vätternsee mit 1899 m², Mälarsee mit 1140 m² und der Hjälmarensee mit 493 m². Es gibt keine Beschränkung für die Benutzung von Motorbooten auf Seen, und überall wo Bootssport möglich ist, ist dies erlaubt. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind entsprechend angezeigt.

Neben Seen gibt es schöne Kanäle und andere Wasserläufe, die nahezu unbegrenzte Gelegenheiten für alle Arten des Bootssports bieten.

Dicht unter der Ostküste bietet sich Öland, die Insel der Steinmonumente, für einen Törn an. Hier liegt auch Schloss Solliden, der Sommersitz des schwedischen Königshauses.

Wer den weiten Schlag nicht fürchtet, der steuert die Kalksteininsel Gotland mit seinen Fischerdörfern und die Insel Fårö an, dessen Ostspitze Naturreservat ist.

 

Entschleunigt quer durch Schweden

Die traumhafte West-Ost-Passage auf Trollhätte und Göta Kanal, Vänern und Vättern führt von Göteborg nach Stockholm.

Trollhätte und Göta Kanal – Schwedens dicht ausgebautes Kanalsystem eignet sich gut für Urlaubsfahrten. Es ist nicht so stark befahren wie die Wasserstraßen anderer europäischer Länder. Trollhätte, Södertälje und Göta Kanal, Vänern- und Vätternsee verbinden Göteborg mit Stockholm. Diese West-Ost-Passage durchs Binnenland setzt besondere Reize.

Von Göteborg führt der Trollhätte Kanal nordwärts bis in den Vänernsee. Für diese 43 NM (80 km) mit 6 Schleusen benötigt man ca. 9 Std. reine Fahrzeit. Wegen Wartezeiten und Landgängen soll­ten mindes­tens 3-4 Tage für den Trollhätte Kanal und Vänernsee eingeplant werden. Auf den großen Binnenseen Vänern und Vättern bieten mehrere Marinas die Möglichkeit anzulegen und die Seenlandschaft zu erkunden.

Am Ostufer des Vänern mündet bei Sjötörp der Göta Kanal. Das kulturhistorische ›schwedische Bauwerk des Jahrtausends‹ wurde 1810-32 gebaut. Damals schaufelten 58 000 schwedische Soldaten 87 km der Strecke von Hand aus. Auf 190 km Länge sind 58 Schleusen verteilt, darunter die berühmte Schleusentreppe von Berg.

Auf dem Törn ist der Bootsurlauber ganz nah dran an Land, Leuten, Landschaft und Natur. Kleine Städte, weite Ebenen und Urwälder ziehen bei 5 kn vorbei, vorausgesetzt man bringt etwas Zeit mit.
In der Hauptsaison dauert der Törn von Sjötörp bis Mem an der Ostsee gute 6-7 Tage. Je nach geplanten Landgängen mit Besich­tigung von Städten und Sehenswürdigkeiten sollten einige Tage mehr eingeplant werden. Höchster Punkt des Törns ist der Vikensee, der immerhin 91,8 m über dem Meeresspiegel liegt.

Auf der Kanalfahrt sind an Brücken und Schleusen (Ruf über Kanal 9) Wartezeiten einzuplanen. An den Trep­pen­schleusen Hajstorp-Riksberg, Carl Johan in Berg und Bo­rens­hult in Motala kann diese bis zu 2 Std. betragen. Berufsschifffahrt und Eisenbahnen haben Vorrang.

Beim Schleusen sind Rettungswes­ten, Fender, Achterleine 8-10 m und Vorleine 12 m erforderlich.

 

Saisonzeiten und Tickets

In der Hauptsaison von Mitte Juni bis Mitte August ist stets Personal an Schleusen und Brücken. In der ›Be­­stellungssaison‹ von Mai bis Mitte Juni und Mitte August bis Ende September muss vier Werktage im Voraus gebucht werden, damit die Anlagen besetzt sind. Kanaltickets müssen gut sichtbar am Boot angebracht sein. Sie gelten für Skipper und Schiff und sind nicht übertragbar. Skipperwechsel bei Hin- und Rückfahrt sind möglich. Das Saisonticket für Hin- und Rückfahrt (Teilstrecke oder gesamter Göta Kanal) gilt für eine unbegrenzte Anzahl Kanalfahrten.

In den Yachthäfen des Göta Kanals können Boote mit Kanalticket (nicht Pro-Schleuse-Ticket oder Sonderangebotsticket) bis zu fünf Tage in jedem Hafen liegen! Danach wird die Tagesliegegebühr erhoben. Infos und Tickets zu Trollhätte und Göta Kanal unter www.gotakanal.se/de.