Kattegat
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Wissenswertes
Djursland: Die "Nase Dänemarks"
Die südliche Grenze des Kattegats an der dänischen Küste ist der Südzipfel der Halbinsel von Ebeltoft, die wiederum eine Landzunge der großen Halbinsel Djursland ist. Djursland wird wegen seiner charakteristischen Form im Volksmund als "Nase von Dänemark" bezeichnet. Ganz im Süden der Halbinsel von Ebeltoft befindet sich der Hafen von Øer, eine etwas ungewöhnliche, fast schon kuriose Ferienanlage. Der Øer Maritime Havn gehört zur Øer Maritime Ferieby, einem großen Feriendorf, welches auf einer ehemaligen Kiesgrube errichtet wurde.
Erreicht wird die Anlage durch einen Kanal, der von der Ostsee zu einer Schleuse führt, die den Wasserstand zum Hafen ausgleicht. Angelegt wird an Heckdalben in zahlreichen Becken, die sich zwischen den kleinen und großen Holzhäusern des Feriendorfs befinden. Was sich zunächst nach Urlaubsstimmung anhört, kann allerdings vor Ort zu einer gewissen Ernüchterung führen. Zum einen, weil die Anlage etwas in die Jahre gekommen ist und zahlreiche Häuser schon seit längerer Zeit zum verkauf stehen und daher einen etwas verwaisten Eindruck machen. Zum anderen, weil direkt an den Ferienhäusern angelegt wird und man nie weiß, ob deren Bewohner für den Abend nicht zufällig eine lautstarke Grillparty geplant haben.
Øer wird vor allem angelaufen, weil es strategisch gut liegt, wenn entlang der Küste gesegelt werden und die zeitraubende Passage hoch nach Ebeltoft durch die Ebeltoft Vig vermieden werden soll. Crews, die Zeit haben, sei in jedem Falle empfohlen, Ebeltoft anzulaufen.
Ebeltoft wird über das betonnte Fahrwasser erreicht, welches zum Handelshafen führt. Die Betonnung sollte in jedem Fall eingehalten werden, da sich zahlreiche Flachs in der Bucht befinden, was auch ein etwas älteres Schiffswrack bezeugt, das gut sichtbar aus dem Wasser ragt. In Ebeltoft wird von Sportbooten der Skudehaven angelaufen, der etwa 350 Liegeplätze bereithält. Der Hafen ist gut ausgestattet und liegt zentral in der Nähe der Stadt. Ebeltoft gilt als einer der beliebtesten Orte Dänemarks. Die Stadt besteht aus liebevoll restaurierten, historischen Häusern und bietet allerhand für den Landgang. Angefangen bei dem bedeutenden Glasmuseum am Hafen, welches überregionale Bedeutung besitzt. Das Alte Rathaus im Ortskern ist das kleinste Rathaus der Welt. Vor allem aber die vollständig restaurierte Fregatte Jylland ist für Seeleute einen Besuch wert.
Auf dem Schiff befindet sich eine liebevolle und sehr interessante Ausstellung zur Geschichte der Fregatte, die 1864 am Seegefecht vor Helgoland teilnahm. Das Schiff gilt als das längste, erhaltene seiner Art. In der gesamten Bucht befinden sich auch sehr schöne Badestrände sowie ein Natur- und Vogelschutzgebiet, welches auf einer Wanderung erkundet werden kann.
Genau in der Mitte von Djursland befindet sich die Marina Grenaa. Der moderne Sportboothafen ist ein beliebtes Törnziel für Yachten, die entlang der dänischen Küste segeln oder Zwischenstation auf dem Weg zu beliebten Insel Anholt oder gar nach Schweden machen. Auch werden hier wegen der guten Verkehrsanbindung häufig Crewwechsel vorgenommen. Der Hafen ist daher fast immer gut ausgelastet. Die Ansteuerung kann am Tag und in der Nacht erfolgen, in jedem Fall sollte gut Ausschau auf den Fährverkehr gehalten werden. Bei der Ansteuerung sollten zusätzlich die beiden Untiefen in der Nähe des Hafens freigehalten werden. Die Marina verfügt über eine sehr gute Ausstattung und Infrastruktur. Einkaufsmöglichkeiten bietet ein Supermarkt auf dem Hafengelände, am Hafen befindet sich ein sehr gutes Fischrestaurant.
Für Schlechtwettertage bietet sich ein Besuch des Kattegat-Centers an, welches sich in Hafennähe befindet. Für sonnige tage der besuch des nahegelegenen Badestrands. Der Ort Grenaa ist dagegen eher unattraktiv. Vorsicht gilt bei stärkerem Ostwind, weil sich vor der Hafeneinfahrt eine Grundsee bilden kann, die bei der Ansteuerung volle Konzentration erfordert. Wird eine Ansteuerung deshalb unmöglich, darf auch in den Handels- und Fährhafen gefahren werden. Generell sollte die gesamte Küste um Djursland bei stärkeren Winden niemals unterschätzt werden. Die Form der Halbinsel, der Tidenhub des Kattegat, zahlreiche Flachs und Untiefen führen teilweise bei Starkwind aus nahezu allen Richtungen zu sehr kabbeligen und steilen Wellenbildern. Vor der Passage entlang der Küste von Djursland sollte deshalb unbedingt der Wetter- bzw. Windbericht geprüft werden.
Nördlichster Hafen von Djursland ist der Bønnerup Lystbådehavn, der hinter einer Ansammlung von großen Windrädern links und rechts der Molen liegt. Bei der Ansteuerung aus Osten kommend sollte sich vom Stavnshovd Riff freigehalten werden, welches sich bis zu 0,7 sm vor der Küste erstreckt. Das Riff ist mit einer Nord-Kardinaltonne gekennzeichnet. Die 260 Liegeplätze des Sportboothafens Bønnerup liegen gut geschützt. Angelegt wird in Boxen mit Heckdalben, bzw an einigen Stegen auch längsseits. Der Hafen hat eine sehr gute Ausstattungund verfügt über guten Service. Vor allem der Fischereihafen gibt der Anlege eine typisch dänische, gemütliche Atmosphäre. Sehr beliebt ist die Fischräucherei, die über ein riesiges Angebot von Fischspezialitäten verfügt. Für den Landgang bietet sich der Besuch des schönen Strands am Kattegat oder eine Wanderung durch die wundervolle Natur in der Umgebung an.